Feuerkreise

Der äußere Kreis (für Gäste sichtbar) => Glaubensgebäude => Thema gestartet von: barbara am September 14, 2010, 10:25:59

Titel: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 14, 2010, 10:25:59
hallo zusammen

noch kein einziger Beitrag im Unterforum Spirituelles, das geht doch nicht.    ;)

also könnten wir uns doch mal darüber unterhalten, worüber wir uns hier denn unterhalten könnten, was ist das, Spiritualität.

nach einigen Jahren hin und her bin ich zum Ergebnis gekommen: Spiritualität, das ist alles, was mit Sinn zu tun hat. Auseinandersetzung mit Fragen wie: wie handle ich richtig? Was ist der Sinn meines Lebens? Warum bin ich hier, als Mensch? Was soll ich jetzt tun?

Ich bin sehr froh, dass mein Leben stabiler, stressfreier, reicher, lebendiger und intensiver wird, je mehr es mir gelingt, Antworten auf diese Fragen zu finden - Antworten, die mich und mein Leben betreffen, sehr konkrete Antworten, nicht allgemeingültige Antworten.

und wie habt ihr's mit der Spiritualität...?

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Sambuca am September 14, 2010, 10:49:31
So wie du Spiritualität beschreibst Barbara, kommt es mir vor, als würde es auf Philosophie hinlaufen, oder Berechnung von Hermetik. Kann sein. Für mich, vielleicht greife ich dabei zu weit vor, ist es das Dahinterliegende, Räumliche,  :gruebel:  oder eine Mischung daraus.
 :idee: Mit der Bitte um Inspiration.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 14, 2010, 11:07:31
Ich schließe mich barbaras definition an. Spirit = geist. Und da werden wir wahrscheinlich schon kontroversielle interpretationen bekommen, denn das wort geist hat in unserem sprachgebrauch ganz verschiedene bedeutungen.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Themis am September 14, 2010, 12:00:00
Hallo im neuen Forum. :)

Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 14, 2010, 12:25:52
Zitat von: "Themis"
Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten.

Irrationalität = Spiritualität?
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 14, 2010, 16:50:52
Ich denke, spiritualität ist in uns grundgelegt. Denn alle menschen fragen sich die drei grundfragen in irgend einer weise: woher komme ich, wohin gehe ich, und, was zum kuckuck, tu ich da? Die antworten können differieren, aber die meisten gehen davon aus, dass es mehr geben muss als essen, trinken, sich vermehren und einkaufen.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ritter vom Schach am September 14, 2010, 19:57:51
Hallo Wælceasig,

Zitat von: "Wælceasig"
Zitat von: "Themis"
Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten.

Irrationalität = Spiritualität?


Ich finde die Frage nach dem Sinn des Lebens überhaupt nicht irrational und ich war die längste Zeit über Atheist... Und ist es nicht gerade die Ratio, die uns diese Frage aufzwingt?

Alles Liebe und *rotwuselwink*,
Alexander
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Crysalgira am September 14, 2010, 20:31:27
Spiritualität ist rational und irrational, ist freudiges Akzeptieren von Beweisen (wie z.B. für die Evolution) als auch freudiges Anerkennen, dass es Dinge gibt, die sich unserem Forscherdrang (noch) entziehen.
Ist ständige Veränderung und Neugier auf dieses Mehr und gleichzeitig Ruhen in sich selbst.
Ist Sinnfrage - oder, besser gesagt, die Suche nach Antworten auf die Sinnfrage und selbst die Antwort, wenn sie, wie in meinem Fall, zu einem tiefen Glauben führt.
Spiritualität ist das Anerkennen, dass es da noch etwas gibt außer dem eigenen Ego - andere Lebewesen, einen lebendigen Planeten, einen lebendigen Kosmos.
Ist eingebunden sein in das ganz große Netz, das uns umgibt und in dem jeder einzelne ein Knoten ist.

Es handelt sich hier um meine ganz persönliche Meinung.
 :)
Crysalgira
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 14, 2010, 20:33:08
Zitat von: "SiRacor"
Ich finde die Frage nach dem Sinn des Lebens überhaupt nicht irrational

Oh, ich auch nicht. Nur die Frage nach dem Sinn des Lebens mit der Ratio anzugehen, nennt man Philosophie, also einer  Geisteswissenschaft. Darum vermutete ich das Themis den Sinn des Lebens anders als mit dem analytischen Verstand angehen wollte, sondern eben "spirituell".
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 14, 2010, 21:02:56
Zitat von: "Sambuca"
So wie du Spiritualität beschreibst Barbara, kommt es mir vor, als würde es auf Philosophie hinlaufen, oder Berechnung von Hermetik.


Hallo Sambuca und alle

Spiritualität ist für mich nicht Philosophie - Philosophie ist aber durchaus ein mögliches und nützliches Werkzeug, das mir dabei helfen kann, über Sinnfragen klarer zu werden.

Eigentlich kann alles - jede Tätigkeit, jedes Studium - dazu dienen, mir über Sinnfragen klarer zu werden. Das können rationale Werkzeuge sein, zB Analysen und Logik anwenden, das können aber auch intuitive Werkzeuge sein wie Orakel und Tarot, es können Werkzeuge aus der Körperarbeit sein, wo durch Bewegung und/oder Berührung etwas ausgelöst wird, es können Werkzeuge der Ästhetik sein - wo Form, Farbe, Klang etwas bewirken...

welches Werkzeug ist benutze, hängt von den Umständen, der Laune, der Tagesform ab. Für mich haben sie alle eine Berechtigung und alle ihre besonderen Schwächen und Stärken und ihre Einsatzgebiete, in denen sie besonders effektiv sind.

Ich halte es nicht für sinnvoll zu fragen, ob die Frage nach dem Sinn des Lebens eine rationale sei. Die Frage ist eine Frage, doch die Antwort darauf kann entweder auf rationalem Weg gesucht werden - durch Philosophie und Logik - oder auf nicht rationalem Weg, zB durch Fühlen.

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: februata am September 15, 2010, 08:51:15
Spirit = Geist
Spiritualität = alles was mich begeistert !!!
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 11:15:19
Zitat von: "februata"
Spirit = Geist
Spiritualität = alles was mich begeistert !!!


Jeder geistlose Trottel, der sich die verbliebenen Hirnwindungen in Alkohol konserviert und den ganzen Tag stumpf vor der Glotze verbringt, ist also höchst spirituell, wenn er sich für Formel 1 oder Fußball begeistert. (Ach ja, und da Spirituose = lat. spiritus = Geist - je mehr hochprozentiges man säuft, um so spüritu... spiri...dingens wird man.)

Oder wie es im Brockhaus steht: „Heute ist Spirituelles darüber hinaus zu einem vielfach verschwommenen Modewort geworden, läuft unter den Oberbegriffen Esoterik und Lebenshilfe und ist auch bereits in nahezu allen profanen Bereichen präsent.“

Jo. Sind wir nicht alle ein bißchen blun.... spirituell (http://http://www.youtube.com/watch?v=EN5DCvE2LIo)?  :ugly:
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Giles am September 15, 2010, 11:36:35
Zitat von: "Wælceasig"
Jeder geistlose Trottel ...

sollte es Dir nicht gut gehen, dann könnte es nützlich sein, nach den ursachen zu schauen, statt auf andere, die nix dafür können, einzudreschen.
zum thema zurück: spiritualität rationell-logisch zu erklären wird immer nur eine näherung sein, egal wie lange man an der definition herumtüftelt. das ist so wie "wie viele ecken hat ein kreis" oder "wie hoch fliegt ein fisch" bzw. wie ein versuch, logik zu "fühlen".
davon ausgehend finde ich den beitrag "spirit = geist / spiritualität = was mich beGEISTert" wunderschön, berührt mich direkt, das wortspiel mit geist setzt dem ganzen die maraschino-kirsche auf. ein schöner, wacher, klarer, freundlicher geist, der so was schreibt. davon bin dann wieder ich begeistert.

danke, februata !!!
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 12:08:17
Zitat von: "Giles"
sollte es Dir nicht gut gehen,

Danke, mir geht es gut.  
 
Zitat von: "Giles"
dann könnte es nützlich sein, nach den ursachen zu schauen, statt auf andere, die nix dafür können, einzudreschen.

Ja, genau! *empörtguckt* Die können nix dafür. Genauso nicht die - wie nanntest du die? - Gfraster, die Pflanzen aus dem Regenwald patentieren lassen. Wie kannst du so auf die Leute eindreschen und die mit solchen Bezeichnungen titulieren! Guck doch mal nach den Ursachen, Mensch! Die sind vielleicht in ihrer analen Phase stecken geblieben und hatten eine schwere Kindheit! :ugly:

Zitat von: "Giles"
das wortspiel mit geist setzt dem ganzen die maraschino-kirsche auf.

Welchem "Ganzen"? Abgesehen von diesem Kirschlein war da nix.  :gruebel:
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Sambuca am September 15, 2010, 12:19:24
spirit = geist / spiritualität = was mich beGEISTert

Ja, das ist es, was ich nicht hervorbrachte.  Gefühlsmäßig wußte ich es, der mangelnden Lateinkenntnissen wegen nicht.
In der Kürze liegt die Würze :)
 Bei Barbaras Antwort: "Spiritualität, das ist alles, was mit Sinn zu tun hat. Auseinandersetzung mit Fragen wie: wie handle ich richtig? Was ist der Sinn meines Lebens? Warum bin ich hier, als Mensch? Was soll ich jetzt tun?", fehlte mir die Mattrix, das Du.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Mc Claudia am September 15, 2010, 14:21:35
Hi,

da ich bis jetzt noch keine halbwegs sinnvolle Definition gefunden habe und eigentlich bei genauerer Betrachtung mich irgendwie frage, wo GENAU der Unterschied zwischen Spiritualität und Religion sein soll, sind die Begriffe Religion und Spiritualität für mich irgendwie austauschbar.

Vielleicht würde ich sagen, dass Spiritualität irgendwo der Teil der Religion ist, den man ganz individuell und persönlich, intim, tiefsinnig praktiziert, während Religion vielleicht eher das Glaubensgebäude an sich und die "öffentlichen" Rituale definiert, die nach außen gerichtete Spiritualität oder so.

Aber ganz glücklich bin ich mit dieser Unterscheidung auch nicht.

Immer wenn Menschen in meiner Umgebung etwas als "spirituell" bezeichnen, würde ich es religiös nennen.

Keine Ahnung.

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ritter vom Schach am September 15, 2010, 14:28:48
Zitat von: "Wælceasig"
Zitat von: "februata"
Oder wie es im Brockhaus steht: „Heute ist Spirituelles darüber hinaus zu einem vielfach verschwommenen Modewort geworden, läuft unter den Oberbegriffen Esoterik und Lebenshilfe und ist auch bereits in nahezu allen profanen Bereichen präsent.“

Na wenn's der Brockhaus sagt... - Es hört sich an, als ob es der hintere Teil einer Definition ist. Könntest du netterweise den Eintrag vollständig zitieren, sofern ich richtig liege? Würde mich wirklich interessieren.

Liebe Grüße,
Alexander
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 14:51:32
Zitat von: "SiRacor"
Könntest du netterweise den Eintrag vollständig zitieren, sofern ich richtig liege? Würde mich wirklich interessieren.

Kann ich nicht, da ich das selbst nur als dieses kurze Zitat vorliegen habe.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ritter vom Schach am September 15, 2010, 14:58:20
Dann denke ich, können wir dieses halbe Zitat wohl vergessen... - Es sei denn, jemand kann wirklich eine vollständige Version hervorkramen. Ohne Zusammenhang kann man nämlich beliebige Passagen auch aus der Bibel entnehmen und die fetzigsten Aussagen zusammenzimmern und der resultierende Text steht unter dem Motto: Lang lebe die Exegese! ;)

Liebe Grüße,
Alexander

P.S.: Funktioniert auch mit dem Herrn der Ringe...
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 15:02:21
Zitat von: "SiRacor"
Dann denke ich, können wir dieses halbe Zitat wohl vergessen... -

Nein, wieso? Die Aussage ist eindeutig und auf die Gegenwart bezogen. Es handelt sich nicht um ein beliebiges Zitat, dass irgendeinem ganz anderen Kontext entstammt.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ritter vom Schach am September 15, 2010, 15:08:56
Hallo Uhanek!

Das Zitat aus zweiter Hand könnte auch inhaltlich womöglich auf die Gegenwart bezogen verkürzt sein, wie die zwei süßen kleinen Wörter "darüber hinaus" andeuten...

Aber mit dem vollständigen Zitat können wir das ja nachprüfen... Übrigens ist die Gegenwart vom Erscheinungsjahr abhängig und von den Errata...

Liebe Grüße,
Alexander

P.S.: Sorry, wir sind im OT gelandet...
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 15:17:12
Zitat von: "SiRacor"
Dann denke ich, können wir dieses halbe Zitat wohl vergessen.

What the fuck...?  :confused: (Wer auch immer "wir" sind ... - Ist das irgendwie eine neue Mode im Forum, dass die Leute hier so häufig im Pluralis Majestatis bzw. für andere mitsprechen?)

Dieses Zitat ist kein Beleg für irgendetwas - wie denn auch, da es  keine allgemeingültige Definition des Begriffes "Spiritualität" gibt. Ich dachte, dass wäre jedem klar.
Ich habe es nur zitiert, da es mit meiner eigenen Ansicht übereinstimmt. Ich hätte die Passage auch als meine eigene Meinung ausgeben können (die natürlich nichts belegt.). Ich finde es nur höflicher bei Formulierungen, die man anderswo her hat, auch die Quelle zu nennen.

Zitat von: "SiRacor"
.. - Es sei denn, jemand kann wirklich eine vollständige Version hervorkramen.

Und dann? Dann würdest du das als die allein richtige Auslegung des Begriffes "Spiritualität" anerkennen, oder was?  :confused:
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ritter vom Schach am September 15, 2010, 15:23:58
Zitat von: "Wælceasig"
Dieses Zitat ist kein Beleg für irgendetwas - wie denn auch, da es  keine allgemeingültige Definition des Begriffes "Spiritualität" gibt. Ich dachte, dass wäre jedem klar.
Ich habe es nur zitiert, da es mit meiner eigenen Ansicht übereinstimmt. Ich hätte die Passage auch als meine eigene Meinung ausgeben können (die natürlich nichts belegt.). Ich finde es nur höflicher bei Formulierungen, die man anderswo her hat, auch die Quelle zu nennen.

Wir (Pluralis Majestatis) hatten den Eindruck, sie wollte damit den Eindruck einer verlässlichen, seriösen Quelle erwecken. Da haben wir uns wohl geirrt und bitten sie um Verzeihung.

Liebe Grüße und *verbeug*,
Alexander
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 15:37:34
Zitat von: "SiRacor"
Wir (Pluralis Majestatis) hatten den Eindruck, sie wollte damit den Eindruck einer verlässlichen, seriösen Quelle erwecken.

Ich habe lediglich das deutlicher in Worte gefasst (bzw. fassen lassen) was hier vorher durch die Beiträge andere Poster gezeigt wurde: Heute ist der Begriff "Spiritualität" häufig ein Schlag- oder Modewort das gerne von Esoterikern benutzt wird, weil das noch irgendwie klangvoll ist und an etwas erinnert, was außerhalb des Profanen liegt, da er einstmals im Zusammenhang mit Religion und religiösen Praktiken und Einstellungen verwendet wurde.  

Wer meint Spiritualität sei "alles was begeistert", der macht den Begriff völlig inhaltsleer. Jeder Mensch begeistert sich für irgendetwas. Der Keltenfan für Irland, der Esoteriker für seine Tarotkarten, der Nazi für Hitler, der Rentner für seine Kronkorkensammlung, der Fetischist für schmutzige Unterwäsche und die Körperausscheidungen seiner Mitmenschen. Somit ist alles "spirituell" -  Irland, Tarotkarten, Kronkorken, Hitler und Scheiße, ect.

Wozu braucht man einen Begriff, der alles bezeichnet? Diese Definition ist völlig sinnlos.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 15, 2010, 16:15:45
Scheiße ist übrigens hoch - spirituell. Sie ist das ergebnis komplizierter transformationsvorgänge und nährt die erde, von der wir ein teil sind. Als ausscheidungsprodukt von mikroorganismen ist sie auch humus, ohne den kein pflanzliches und in weiterer folge kein menschliches leben möglich wäre. sie ist der leib unserer mutter erde. Im kessel der göttin ist also kein feuer (anderer thread) sondern, erraten, sch....  :uraltgeheim:

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Occam's razor am September 15, 2010, 17:21:31
Bah, ganz schön mühselig.

Aber, SiRacor ich bitte Dich selber "ordentlich" zu zitieren:

viewtopic.php?f=3&t=146&start=15#p1573 (http://feuerkreise.at/viewtopic.php?f=3&t=146&start=15#p1573)

Dein Zitat ist von Wælceasig nicht von februata.
Ist in einem falschen Zusammenhang.

Gehts da jetzt um das Zitat vom Brockhaus, oder nicht doch über persönliche
Befindlichkeiten, die da darüber ausgedrückt werden?

Vielleicht doch zurück zum Thema, oder, wenn notwendig weiter hinundher lästern.
 :D

Ciao,
         A.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 15, 2010, 18:00:09
Hallo wealceasig!
Na, endlich sind wir einmal einer meinung  :klatschen:
Zitat von: "Wælceasig"
Somit ist alles "spirituell" -  Irland, Tarotkarten, Kronkorken, Hitler und Scheiße, ect.

Bei schei.. waren wir ja schon, aber auch alles, was du sonst noch angführt hast, ist tatsächlich hoch - spirituell. Warum? Weil das leben an sich spirituell ist. Es kommt nämlich aus dem geist. Es ist pure, verkörperte geistige energie, sogar hitler. Somit gebe ich dir vollkommen recht.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 18:03:15
Ach so, und ich dachte durch das hier...

Zitat von: "SiRacor"
Lang lebe die Exegese!

...bereits, ich würde Zeuge einer in diesem Forum gerade stattfindenden Gründung einer wahrscheinlich recht faszinierenden Tradition der Wörterbuch- und Lexikonexegese, gekoppelt vielleicht an eine neuheidnische und überaus esoterische Theologie...  :rolleyes:
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 18:03:38
Zitat von: "morgane"
Scheiße ist übrigens hoch - spirituell.


Wie du das sagst, hat es was überaus wahrhaftiges. Jetzt verstehe ich deine Postings...
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 18:20:50
Zitat von: "morgane"
Na, endlich sind wir einmal einer meinung  :klatschen:
Zitat von: "Wælceasig"
Somit ist alles "spirituell" -  Irland, Tarotkarten, Kronkorken, Hitler und Scheiße, ect.

Bei schei.. waren wir ja schon, aber auch alles, was du sonst noch angführt hast, ist tatsächlich hoch - spirituell. Warum? Weil das leben an sich spirituell ist. Es kommt nämlich aus dem geist. Es ist pure, verkörperte geistige energie, sogar hitler. Somit gebe ich dir vollkommen recht.

Wenn du mein Posting in seiner Gesamtheit zu begreifen versuchen würdest, anstatt auf für dich irgendwie bedeutsame Schlagworte anzuspringen und die innerhalb des Kontext deines persönliches Weltbildes reflektiert wiederzugeben, dann würdest du vielleicht erkennen, dass es mir nicht um "das ganze Leben ist spirituell" ging, sondern darum, dass ein Begriff, der auf alles anwendbar ist, bedeutungslos und inhaltsleer ist.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Crysalgira am September 15, 2010, 19:09:09
Okay, durch die letzten Posts ist relativ (!) klar geworden, was Spiritualität nicht ist ...
Hat noch jemand eine Definition, was sie für ihn oder sie bedeutet?

Ich für meinen Teil würde gerne wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren, in diesem Sinn hatte ich ja auch meinen Beitrag gepostet und warte, ob darauf Antworten, Überlegungen etc. kommen ...

Crysalgira
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Merlin am September 15, 2010, 19:12:52
Eine kunst fruchtbarer kommunikation ist es zumindest zu versuchen, sich auf die jeweiligen ebenen des gesprächpartners zu begeben. Ist anscheinend nicht möglich. Aber ich wußte es schon immer, wir alle sind das langesuchte missing link. Nur der weg zum menschen ist ein langer, schwieriger und manche schaffens nie.

Bei bedarf ins tollhaus verschieben oder dieses forum überhaupt auf diesen namen umbenennen.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 20:04:36
Zitat von: "Crysalgira"
Okay, durch die letzten Posts ist relativ (!) klar geworden, was Spiritualität nicht ist ...

Wie das? "Spiritualität ist ALLES"! Folglich auch die letzten Postings.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 15, 2010, 20:20:43
Ich würde empfehlen, den forumszweck (er steht unter dem forumstitel) nochmal zu lesen. *Alternative spirituelle richtungen* umfasst ein weites spektrum. Wer sich damit nicht identifizieren kann, sollte vielleicht erwägen, nicht im richtigen forum zu sein......

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 15, 2010, 20:32:53
Zitat von: "morgane"
Ich würde empfehlen, den forumszweck (er steht unter dem forumstitel) nochmal zu lesen. *Alternative spirituelle richtungen* umfasst ein weites spektrum. Wer sich damit nicht identifizieren kann, sollte vielleicht erwägen, nicht im richtigen forum zu sein......

Wem würdest du das empfehlen? Uhanek? Der hat doch nur bestätigt, was du geschrieben hast, er ist also genau so richtig oder falsch hier wie du selbst.

Dein Hinweis auf den Forumsuntertitel allerdings ...  hmmmm   :gruebel: Wenn Spiritualität alles umfasst, da alles Spirit ist, wie kann es dann Alternativen dazu geben? Eine Alternative setzt voraus, dass es etwas gegensätzliches gibt - das tut es aber nicht wenn alles spirituell ist, und so nichts unspirituelles vorhanden ist, was alternativ dazu sein könnte.

Also ist entweder der Untertitel untauglich, oder die Definition von Spiritualität.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 20:39:09
Zitat von: "morgane"
Ich würde empfehlen, den forumszweck (er steht unter dem forumstitel) nochmal zu lesen. *Alternative spirituelle richtungen* umfasst ein weites spektrum. Wer sich damit nicht identifizieren kann, sollte vielleicht erwägen, nicht im richtigen forum zu sein......


Da hast du sicher Recht. "Alternative spirituelle Richtungen" --- so ganz allgemein kann ich mich damit jedenfalls sehr gut identifizieren. Und ich denke Wælceasig und Eldkatten auch  :) Es gibt ja in ganz Europa sehr viele zum Teil äußerst faszinierende, tiefgründige und inspirierende alternative spirituelle Richtungen, also solche, die ein eigenständiges Dasein neben all den Formen populärer Urban-Back-to-Nature-New-Age-Spiritualität führen.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 15, 2010, 21:22:45
Guten Abend

@Spirit-Geist-Begeisterung:

Die Begeisterung ist das, was einen Menschen belebt und motiviert - sei das nun Fussballfan oder Briefmarkensammler oder Kantliebhaber - es ist, in einem engeren Sinne, nicht im Inhalt selbst drin. Ich kenne Fussballfans, deren Begeisterung für ihren Club echt, schön, lebendig, vibrierend, grossartig, kreativ, wundervoll ist - aber ich selbst würde bei einem Fussballspiel dies nicht empfinden. Ist einfach nicht mein Ding.

Dass es möglich ist, sich für Fussball, Briefmaken, Kant oder irgend etwas anderes zu begeistern, macht den Begriff Begeisterung/Spiritualität ja nicht sinnlos. Es ist ja meist kein Problem, einen gelangweilten von einem begeisterten Menschen zu unterscheiden - unabhängig der Inhalte, für die sich jemand begeistern kann.

im weiteren Sinne halte ich es wie Morgane, ist alles Spirit - auch Materie ist Spirit, einfach eine sehr dichte, massive Form von Spirit. Das Wirken von Spirit in allem sehen zu lernen, ist auch etwas, was mein Leben reicher macht.

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 15, 2010, 21:54:25
Ich weiß zwar nicht, was ich unter *urban back to nature new age - spiritualität* zu verstehen habe - aber im sinne dieses forums ist auch sie sicherlich ein teil dieser, im forumszweck erwähnten, richtungen - und somit forumskonform. Und da spiritualität ein, allen richtungen übergeordneter und alle richtungen umfassender begriff ist, wüsste ich nicht, warum gerade diese *urban dings....* nicht dazu gehören sollte.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 22:03:18
Zitat von: "morgane"
Ich weiß zwar nicht, was ich unter *urban back to nature new age - spiritualität* zu verstehen habe - aber im sinne dieses forums ist auch sie sicherlich ein teil dieser, im forumszweck erwähnten, richtungen - und somit forumskonform. Und da spiritualität ein, allen richtungen übergeordneter und alle richtungen umfassender begriff ist, wüsste ich nicht, warum gerade diese *urban dings....* nicht dazu gehören sollte.


Ich kann grad nicht ganz folgen. Wo hat jemand gesagt "das gehört nicht zum Oberbegriff alternative Spiritualität"?
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 15, 2010, 22:14:18
Ne, haste nicht direkt. Aber du wirst nicht müde, dieses phantom hinter jeder ecke zu vermuten, vor allem in diesem forum. Eigentlich würde man doch erwarten können, dass du, wenn du dich an einem thread beteiligst, auch etwas konstruktives dazu beiträgst, z.b deine definition von spiritualität.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 15, 2010, 22:17:56
Zitat von: "morgane"
Ne, haste nicht direkt. Aber du wirst nicht müde, dieses phantom hinter jeder ecke zu vermuten, vor allem in diesem forum. Eigentlich würde man doch erwarten können, dass du, wenn du dich an einem thread beteiligst, auch etwas konstruktives dazu beiträgst, z.b deine definition von spiritualität.


Ich vermute keine Phantome hinter Ecken, sondern nehme Bezug auf das, was tatsächlich gesagt wird  :)

Warum ich hier nicht meine Definition von Spiritualität oder ähnliche Gedanken und Überlegungen reinsetze ist übrigens o.t. und ich dürfte mich darüber höchstens via PN äußern...

Ich habe mich ja eigentlich auch nur zu Wort gemeldet, weil ich die Sache mit der Lexikonexegese so lustig fand. Sorry, wollte eigentlich nicht stören und verschwinde besser mal wieder  :winken:
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Merlin am September 16, 2010, 08:02:09
Da es in keinem lexikon und auch nicht in wikipedia eine klare deffinition von spiritualität gibt (wird gerne mit frömmigkeit erklärt) kann ich eben nur meine definition abliefern. Für mich ist spiritualität respekt und mitgefühl vor dem schöpferischen geist, der in allem ist, punkt.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 16, 2010, 09:28:43
Im Christentum haben wir ja noch den Bericht in der Apostelgeschichte über das Pfingstereignis, als sich der Heilige Geist auf die Jünger gesenkt hat - der nach demselben Bericht zufolge durchaus Wirkungen hat, die mit dem von Spirituosen verglichen werden kann. Auf alle Fälle war genau das die Vermutung einiger Zuschauer, die ganz empört meinten, was es ist noch so früh am Tag und die sind alle schon sturzbetrunken! :prost:

gewisse Analogien von Spirit und Spirituosen und Sprit sind durchaus vorhanden.

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 16, 2010, 09:42:50
Prost barbara! Erhebt die gläser auf den spirit  :)

@waelceasig:
Zitat von: "Wælceasig"
Dein Hinweis auf den Forumsuntertitel allerdings ...  hmmmm   :gruebel: Wenn Spiritualität alles umfasst, da alles Spirit ist, wie kann es dann Alternativen dazu geben? Eine Alternative setzt voraus, dass es etwas gegensätzliches gibt - das tut es aber nicht wenn alles spirituell ist, und so nichts unspirituelles vorhanden ist, was alternativ dazu sein könnte.

Also ist entweder der Untertitel untauglich, oder die Definition von Spiritualität.

Das glaube ich nicht. O.k., ich sehe alles als grundsätzlich spirituell, weil dem geist entstammend, an. Das ist die eine sache. Dieser tread aber meint sicher die bewusste beschäftigung mit diesen fragen, und da gibt es eben verschiedene variationen des einen themas. Was aber ist das eine thema? Ich würde sagen, das, was schon zu anfang des threads erwähnt wurde.
Es bleibt also die zentrale frage: *was soll das alles?*, also die *sog. *letzten dinge*, die m.e. eigentlich die ersten sind.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 16, 2010, 12:47:02
Zitat von: "morgane"
O.k., ich sehe alles als grundsätzlich spirituell, weil dem geist entstammend, an. Das ist die eine sache. Dieser tread aber meint sicher die bewusste beschäftigung mit diesen fragen, und da gibt es eben verschiedene variationen des einen themas.

Wenn das eine andere Sache ist, dann verstehe ich nicht, warum du die dann hier aufgebracht hast. Es ist ja nicht so, als wäre die Antworten hier nicht schon wirr genug, warum dann noch diese Interpretation dazumischen (ohne dazu zu sagen, dass diese Deutung auf einer anderen Ebene passiert?).
Vermutlich, weil es nicht wirklich darum geht, gemeinsam eine brauchbare Definition zu finden, nachdem man mehrere mal auf ihre Wasserdichtigkeit getestet hat, mit der vielleicht dann mehrere Leute  etwas anfangen könnte, sondern es ist wie üblich ein Aneinanderreihen von Meinungen, die am besten nicht hinterfragt werden.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 16, 2010, 15:34:17
Warum ich die hier aufgebracht habe? Weil sich dein post so gut dafür angeboten hat. Genau das, was du als dezidiert unspirituell bezeichnet hast, also tarotkarten, kronkorken, hitler, ausscheidungen, aus einer weiteren perspektive gerade auch als das völlige gegenteil, also hoch - spirituell betrachtet werden können. Das fand ich unwiderstehlich - und da musste ich....

Das hintereinander reihen von standpunkten finde ich erstmal wichtig, so als materialsammlung. Dann kann man sichten, sortieren und vielleicht auch so etwas wie einen gemeinsamen nenner finden, wenn man darauf verzichtet, gleich einmal auf pfui, pfui - esos oder die schrulligen neuheiden hinzudreschen.
Es gibt eben auch andere zugänge, gerade zu solchen themen wie spiritualität, als eine rein rationale . Und der intellekt ist auch nicht der einzige herr im hause metaphysik. Es lässt sich nicht alles beweisen oder eindeutig widerlegen. Für diese zwecke gibt es fähigkeiten wie intuition, ahnen, glauben gewissheit, spüren...

Und meinungen zu hinterfragen ist völlig legitim. Ich bezweifle allerdings, ob sie damit eindeutig widerlegt oder bewiesen werden können.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Mc Claudia am September 16, 2010, 15:34:35
Hi,

wenn Du nicht mehr weiter weißt, frag Wikipedia:   :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t (http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t)

ich schließe mich daher mal einfach diesen Begrifflichkeiten an - so in der Art hätt ich das auch verstanden:

"Aktuelle Nachschlagewerke setzen Spiritualität mit Frömmigkeit gleich („heute weitgehend gleichbedeutend mit Frömmigkeit“ (Brockhaus Religionen, 2004); „Frömmigkeit, eine vom Glauben getragene geistige Orientierung und Lebensform“ "

oder so:

"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Ich würde also die Begriffe "Frömmigkeit" und "Religiosität" irgendwo als erklärende Begriffe zu Spiritualität sehen. Ein Mensch, der aus seinem Glauben heraus seinen Alltag gestaltet, sein Lebensziel, sein Leben an sich, sein Sein bestimmt.

Wobei ich wieder bei dem Problem bin, wo GENAU man die Trennlinie zwischen "religiös" und "spirituell" ziehen sollte ....  :weißnicht:

Ich bin jedenfalls NICHT der Meinung, dass automatisch alles spirituell ist.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Beschäftigung mit existentiellen Fragen den Begriff Spiritualität prägt - da eher schon, wie angesprochen, wäre Philosophie eher die richtige Definition, finde ich.

Andererseits gibts auch die Ansicht, dass ungläubige (atheistische, nicht-religiöse) Menschen spirituell sein können, z.B. im ehrfürchtigen Staunen über die Wunderbarkeit und Größe der Natur - damit wäre Spiritualität gleichzusetzen mit einer Art alltäglichen Achtsamkeit gegenüber der Wunderbarkeit des Lebens an sich und die daraus folgende Begeisterungsfähigkeit dafür (nein, ich meine jetzt nicht für Scheiße im Waelceasigsen Sinn).

Ein spiritueller Mensch wäre demnach ein Mensch, der achtsam und staunend durchs Leben geht - egal, ob er eine Religion hat oder nicht.

Aber ganz ehrlich würd ich den Begriff "Spiritualität" in den Müll kippen und stattdessen je nachdem, was passt, die Begriffe Religion, Religiosität, Frömmigkeit, Staunen, Philosophie, Ehrfurcht, etc. hernehmen.

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 16, 2010, 15:48:24
Zitat von: "morgane"
Genau das, was du als dezidiert unspirituell bezeichnet hast, also tarotkarten, kronkorken, hitler, ausscheidungen, aus einer weiteren perspektive gerade auch als das völlige gegenteil, also hoch - spirituell betrachtet werden können. Das fand ich unwiderstehlich - und da musste ich....

Okay. Ich versuche es ein drittes Mal.  :rolleyes: Ich habe nichts als "dezidiert unspirituell bezeichnet"! Ich habe gesagt, dass nach solch einer Auffassung, in der das spirituell ist, wofür sich irgendjemand begeistert (also quasi alles) oder bei bei der alles als spirituell bezeichnet wird, diese Bezeichnung keinen Sinn mehr mehr. Das Wort ist völlig bedeutungslos als Definition, da es das Wesen der Definition ist, abzugrenzen. Vielleicht hätte man nicht nur "Spirit" = "Geist" erklären sollen, sondern auch: "Definitio" = "Abgrenzung".  
 

Zitat von: "morgane"
Es gibt eben auch andere zugänge, gerade zu solchen themen wie spiritualität, als eine rein rationale .

Du erahnst oder erfühlst also eine Definition?


Zitat von: "morgane"
Und der intellekt ist auch nicht der einzige herr im hause metaphysik. Es lässt sich nicht alles beweisen oder eindeutig widerlegen. Für diese zwecke gibt es fähigkeiten wie intuition, ahnen, glauben gewissheit, spüren...

Was konkret willst du jetzt damit in dem Zusammenhang zu diesem Thema sagen? (Das sich alles nicht beweisen oder eindeutig widerlegen lässt ist klar, aber was exakt hat das mit dem Thema hier zu tun?)
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 16, 2010, 16:20:32
Zitat von: "Mc Claudia"
"Aktuelle Nachschlagewerke setzen Spiritualität mit Frömmigkeit gleich („heute weitgehend gleichbedeutend mit Frömmigkeit“ (Brockhaus Religionen, 2004); „Frömmigkeit, eine vom Glauben getragene geistige Orientierung und Lebensform“ "

Hm, das hilft nicht wirklich weiter, oder? Da wird nur das Label "Spiritualität" durch "Frömmigkeit" ersetzt und das Problem der  Inhaltsfüllung bleibt die selbe. (Ich assoziiere mit "Frömmigkeit" jedoch eher Verinnerlichung und Ausübung der volkstümlichen Kultpraxis der christlichen Lehren. Und ein wenig Bigotterie.)

Zitat von: "Mc Claudia"
"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Das fände ich schon mal einen guten Ansatz. Obwohl mir da der Bezug zum Transzendenten/Metaphysischen (*muhahaha* Hallo, Definitionsproblem, da bist du ja wieder! :ugly:  ) fehlt.

Zitat von: "Mc Claudia"
Andererseits gibts auch die Ansicht, dass ungläubige (atheistische, nicht-religiöse) Menschen spirituell sein können, z.B. im ehrfürchtigen Staunen über die Wunderbarkeit und Größe der Natur - damit wäre Spiritualität gleichzusetzen mit einer Art alltäglichen Achtsamkeit gegenüber der Wunderbarkeit des Lebens an sich und die daraus folgende Begeisterungsfähigkeit dafür (nein, ich meine jetzt nicht für Scheiße im Waelceasigsen Sinn).

Sondern? Nach welchen Kriterien würdest du trennen zwischen "spiritueller" Begeisterung und "nicht-spiritueller" Begeisterung?  :gruebel:

Zitat von: "Mc Claudia"
Aber ganz ehrlich würd ich den Begriff "Spiritualität" in den Müll kippen und stattdessen je nachdem, was passt, die Begriffe Religion, Religiosität, Frömmigkeit, Staunen, Philosophie, Ehrfurcht, etc. hernehmen.


Na, wenn das, was du das aufzählst, Synonyme (oder die Summe als dessen) wären zu "Spiritualität", bestünde das Definitionsproblem ja nicht.
Ich würde eher sagen, man sollte den Begriff in einem engeren Rahmen definieren und keine allgemeine Definition ohne jeden Bezug finden wollen. (Ungefähr wie im Wiki-Artikel. Innerhalb eines bestimmten Weltanschauungssystems scheint mir das machbarer als so völlig ohne jeden Bezugspunkt.)
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Merlin am September 16, 2010, 16:29:09
Zitat von: "Mc Claudia"
Hi,

wenn Du nicht mehr weiter weißt, frag Wikipedia:   :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t (http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t)

"Aktuelle Nachschlagewerke setzen Spiritualität mit Frömmigkeit gleich („heute weitgehend gleichbedeutend mit Frömmigkeit“ (Brockhaus Religionen, 2004); „Frömmigkeit, eine vom Glauben getragene geistige Orientierung und Lebensform“ "

Genau das, meine ich persönlich nicht :D

Zitat von: "Mc Claudia"
"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Das, gilt wieder nur für mich, kann so stehen bleiben.

Zitat von: "Mc Claudia"
Ich würde also die Begriffe "Frömmigkeit" und "Religiosität" irgendwo als erklärende Begriffe zu Spiritualität sehen. Ein Mensch, der aus seinem Glauben heraus seinen Alltag gestaltet, sein Lebensziel, sein Leben an sich, sein Sein bestimmt.

Dem kann ich nicht zustimmen, da ich weder religiös bin noch fromm und trotzdem der meinung bin, zumindest am weg zu einem spirituellen menschen zu sein

Zitat von: "Mc Claudia"
Ich bin jedenfalls NICHT der Meinung, dass automatisch alles spirituell ist.

Doch, im sinne des von mir angeführten respektes und mitgefühls :)

Zitat von: "Mc Claudia"
Andererseits gibts auch die Ansicht, dass ungläubige (atheistische, nicht-religiöse) Menschen spirituell sein können, z.B. im ehrfürchtigen Staunen über die Wunderbarkeit und Größe der Natur - damit wäre Spiritualität gleichzusetzen mit einer Art alltäglichen Achtsamkeit gegenüber der Wunderbarkeit des Lebens an sich und die daraus folgende Begeisterungsfähigkeit dafür (nein, ich meine jetzt nicht für Scheiße im Waelceasigsen Sinn).

Ein spiritueller Mensch wäre demnach ein Mensch, der achtsam und staunend durchs Leben geht - egal, ob er eine Religion hat oder nicht.

BINGO :thumbsup:

Zitat von: "Mc Claudia"
Aber ganz ehrlich würd ich den Begriff "Spiritualität" in den Müll kippen und stattdessen je nachdem, was passt, die Begriffe Religion, Religiosität, Frömmigkeit, Staunen, Philosophie, Ehrfurcht, etc. hernehmen.

Die ersten drei gib ruhig dazu zum müll, erstens sind sie häufig besetzt und zweitens, was in deren namen alles stattgefunden hat....


liebe Grüße
Merlin
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 16, 2010, 16:33:28
Zitat von: "morgane"
Und meinungen zu hinterfragen ist völlig legitim. Ich bezweifle allerdings, ob sie damit eindeutig widerlegt oder bewiesen werden können.

Sorry für mein drittes Posting in Folge, aber ich bin beim durchlesen noch mal über den Satz gestolpert.

Morgane, was meinst du damit in dem Zusammenhang? Man kann eine Definition nicht widerlegen oder beweisen, und das habe ich auch ganz gewiss nicht versucht!
Ich habe den Eindruck, dass du nur siehst: "Ah, inhaltlich contra! Böse verkopfte Leute!"
Okay, im endeffekt ist es die selbe Frage, die ich auch schon in meinem vorletzten Posting gestellt habe. Wie meinst du, kann man eine Definition angehen, wenn nicht mit Logik?
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 16, 2010, 17:10:59
Hi waelceasig!
Natürlich braucht es logik für eine definition. Für jede geistige arbeit ist logik wichtig - genaauso wie intuition. Die beiden sind partner.

Für meine begriffe fing der krampf schon hier an:
Themis schrieb: Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten

Damit meinte sie, soweit ich das verstehe, das leben von einer höheren perspektive aus zu betrachten, also unter gesichtspunkten, die über essen, schlafen, arbeiten hinaus gehen.

Dann kam von dir die antwort: Irrationalität = Spiritualität?

Du hast also diese höhere perspektive als irrational bezeichnet. Was hast du damit gemeint?
Und dann kam die sache mit der begeisterung. Darauf hast du mit dem schon bekannten text geantwortet. Natürlich, wenn man am wort klebt, ist diese aussage nicht richtig. Wenn man aber den sinn dahinter erfassen will, dann versteht man auch, was sie damit meinte. Notfalls kann man auch nachfragen.

Ich denke, um eine definition von sp. zu finden, braucht es sicher ratio, aber definieren kann man nur, was man in irgend einer form erlebt hat. Und deshalb ist es so schwierig, metaphysische begriffe zu definieren. Jeder weiß, wie ein butterbrot schmeckt. Aber wie soll man den geschmack eines butterbrotes jemandem erklären, der noch nie eines gegessen hat? Wie fühlt sich sp. an, wie verbundenheit mit (gott, dem urgrund, alles was ist etcetc.) Und genau darum geht es m.e. in der sp., und darum ist eine definition im rationalen sinn so schwierig.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 16, 2010, 17:23:55
Hi mc. claudia!
Man kann sp. sicher so definieren, wie es im brockhaus steht, und wie du das auch siehst. Aber für meine begriffe ist religion oder religionsausübung schon etwas anderes als spiritualität.

Religion gießt die spiritualität in eine bestimmte, vorgegebene form, sie ist also das gewand, das sp. trägt oder tragen kann, die form aber nicht der inhalt. Wobei im idealfall form und inhalt eine symbiose eingehen. Dann passt es. Ich z.b. gehöre keiner religion an, betrachte aber mein leben aus einer sp. sicht und lebe auch in dieser gewissheit.

Religion ist für mich z.b., dem göttlichen die gestalt von göttern zu verleihen, das verbundenheitsgefühl mit dem göttlichen durch gewisse religiöse gebräuche auszudrücken, bestimmte riten auszuführen usw.

Sp. ist für mich, zu wissen (die gewissheit zu haben. Das ist etwas anderes als rationales wissen, aber auch etwas anderes als glaube), wer ich bin, woher ich komme und gehe, und *was die welt im innersten zusammen hält*, oder zumindest nach dieser gewissheit zu streben.

lg morgane
Titel: Recherchen
Beitrag von: Occam's razor am September 16, 2010, 19:22:09
Hi!

War heute in der örtlichen Bibliothek.
Sehr nette Archivarin, die auf etliche Fragen meinerseits freundlich eingegangen ist.
Allerdings: Brockhaus (außer in einer speziellen Musikedition und noch irgendeinem Minilexikon) gibts hier nicht.
In Lexika wird, so von ihr geäußert, kaum mehr Einsicht genommen.
Weil eine Vielzahl von Information bereits gut aus dem Internet verfügbar wäre.
Habe dann in einem vorhandenen "Meyer" noch ein bißchen rumgelesen, wo Spiritualität wie weiter unten erwähnt,
ebenso nur in einem Einzeiler vorkommt.

Bin dann noch zur Bibliothek in der nächstgrößeren Stadt gefahren, bei der ich aber leider vor geschlossenen Türen stand.
Gut, die erste Tür war offen, weil auch ein Standesamt dort ansässig ist, aber die Bibliothek hatte am Nachmittag zu.
 ;)


Der Brockhaus 2002 in der digitalen Version gibt folgendes her:

Spiritualität
 die, Religion: die durch seinen Glauben grundgelegte und seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen.  
© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG


Mehr ists nicht.
Weitere Nachforschungen zum Zitat haben ergeben, daß es (so mutmaße ich) einer Arbeit von Hr. Dr. Wolkinger
entspringt, welcher seine Meinung unterhalb einer Erläuterung über Lexika zum Thema setzte:
http://www-theol.uni-graz.at/cms/dokume ... r.text.doc (http://www-theol.uni-graz.at/cms/dokumente/10002528/f890322e/spir.text.doc)
(Uni Graz, Institut für Moraltheologie)

Ciao,
           A.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 16, 2010, 20:14:18
Zitat von: "morgane"
und vielleicht auch so etwas wie einen gemeinsamen nenner finden,

Das wäre natürlich sehr schön - ich wäre aber auch schon zufrieden, wenn das Verständnis nur soweit geht, festzustellen wovon die Rede ist, das Bewusstsein, dass meine Definition von Spiritualität nicht gleich ist wie deine Definition und dass ich im Falle eines Falles nachfrage, wovon denn nun genau die Rede ist.

Dinge zu hinterfragen ist eine gute Sache. Die Absicht des Hinterfragens empfinde ich allerdings als sehr wichtig - der "Geschmack" eines Gesprächs ist völlig verschieden, wenn das Hinterfragen in einem "bitte erklär was du meinst, ich verstehe das nicht, meinst du das so oder anders oder wie?" geschieht oder aber in einem Hinterfragen von "ich bohr jetzt so lange bis ich zeigen kann dass du Fehler machst". Das Erste ist sehr bereichernd. Das Zweite nicht.

@"alles ist spirituell" und "sinnlose Aussage"
- nein, finde ich nicht, dass das sinnlos sei, quasi zu sagen, Spirit ist eine Art Grundsubstanz der Welt, und alles, was existiert, ist im Grunde/in der Essenz eine Form von Spirit.

Ich halte es für einen guten Ausgangspunkt einer Diskussion - auch eine, die durchaus hypothetisch sein kann - wenn wir annehmen, Spirit sei die Grundsubstanz alles Existierenden, was bedeutet das dann für uns, für unser Leben als Menschen, für unser Denken, unser Fühlen, unser Tun...? Das ist eine Frage, der ich sehr gern auf den Grund gehen würde.

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 16, 2010, 20:38:47
Zitat von: "barbara"
- nein, finde ich nicht, dass das sinnlos sei, quasi zu sagen, Spirit ist eine Art Grundsubstanz der Welt, und alles, was existiert, ist im Grunde/in der Essenz eine Form von Spirit.

Ich halte es für einen guten Ausgangspunkt einer Diskussion - auch eine, die durchaus hypothetisch sein kann - wenn wir annehmen, Spirit sei die Grundsubstanz alles Existierenden, was bedeutet das dann für uns, für unser Leben als Menschen, für unser Denken, unser Fühlen, unser Tun...? Das ist eine Frage, der ich sehr gern auf den Grund gehen würde.


Spirit ist eine Substanz?
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 16, 2010, 20:44:15
ist er? sag du es mir!  ;)

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 16, 2010, 20:59:07
Zitat von: "barbara"
ist er? sag du es mir!  ;)


Ich sage dir, dass du von "Spirit" als Substanz sprachst, so schien es. Daher meine Frage: Ist "Spirit" nach deiner Vorstellung eine Substanz?
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 16, 2010, 22:40:45
Zitat von: "morgane"
Für jede geistige arbeit ist logik wichtig - genaauso wie intuition. Die beiden sind partner.

Die esoterische Allgemeinplätzchenbäckerei bäckt mal wieder auf Hochtouren. :rolleyes: Was genau hat diese Intuition für eine Funktion bei der Definition von Spiritualität?

Zitat von: "morgane"
Für meine begriffe fing der krampf schon hier an:
Themis schrieb: Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten

Damit meinte sie, soweit ich das verstehe, das leben von einer höheren perspektive aus zu betrachten, also unter gesichtspunkten, die über essen, schlafen, arbeiten hinaus gehen.
Dann kam von dir die antwort: Irrationalität = Spiritualität?

Du hast also diese höhere perspektive als irrational bezeichnet.

Sag mal, machst du das absichtlich, oder liegt das daran, dass du versuchst meine Postings "intuitiv" zu erfassen?
Deine Schlußfolgerung ist so was von verdreht. *tiefdurchatmet*

Okay, ich versuchs noch mal. Ich habe Themis die Frage gestellt (deutlich erkennbar an dem Satzzeichen: ? ) ob für sie Spiritualität das selbe ist wie Irrationalität.
Du, Morgane, hast ihre Aussage in deine Weltsicht übersetzt - Themis hat nichts von einer höheren Perspektive geschrieben, dass ist nichts weiter als deine persönliche Deutung - und hast dann geschlussfolgert, ich hätte eben diese deiner Weltsicht entsprechende Deutung angegriffen! Sorry, aber das ist absurd!

Zitat von: "morgane"
Was hast du damit gemeint?

Ich habe eine Frage gestellt. Etwas weiter unter Themis Posting hat SiRacor mein Fragezeichen ebenfalls nicht beachtet und gemeint, ich hätte behauptet, Spiritualität sei Irrational. Da habe ich bereits deutlicher gemacht, worauf meine Frage abziehlte: Und zwar auf Themsi Aussage über den "nicht-wissenschaftlichen Standpunkt". Wenn man die Definition mit der Ratio angeht, dann ist das Wissenschaft. Geisteswissenschaften wie Philiosphie und Co werden nur mal gerne in Kreisen wie diesen hier übersehen.  

Zitat von: "morgane"
Und dann kam die sache mit der begeisterung. Darauf hast du mit dem schon bekannten text geantwortet. Natürlich, wenn man am wort klebt, ist diese aussage nicht richtig. Wenn man aber den sinn dahinter erfassen will, dann versteht man auch, was sie damit meinte. Notfalls kann man auch nachfragen.

Du meinst also, du hättest einen Sinn dahinter erfasst. Schön. Dann erkläre ihn mir doch, anstatt mir zu unterstellen ich wolle diesen Sinn nicht verstehen.

Zitat von: "morgane"
Ich denke, um eine definition von sp. zu finden, braucht es sicher ratio, aber definieren kann man nur, was man in irgend einer form erlebt hat.

Sorry, aber ich denke, das ist mit Verlaub gesagt Unsinn. Ich muss nicht Gott erlebt haben um den Begriff z.B. so zu definieren: "Innerhalb eines religiösen Glaubens angenommene Macht oder Prinzip, oftmals auch personifiziert."

Alles andere wie z.B. Aussagen wie:  "das göttliche, was man beschreiben kann, ist nicht das göttliche, da dies jenseits der Dualität besteht" ist eine völlig andere Eben, die nicht mit Begriffsdefinition zu tun hat. Wenn du das nur mal sauber trennen würdest, dann bräuchten wir auch nicht über Aussagen wie "Alles ist Spirit" diskutieren, die auf ihrer Ebene wahr sein mögen, aber für eine Definition des Begriffes "Spiritualität" völlig unnütz sind.

Zitat von: "morgane"
Und deshalb ist es so schwierig, metaphysische begriffe zu definieren.

Die selbe Schwierigkeit findet sich bei fast allen abstrakten Begriffen, die nichts mit Metaphysik zu tun haben müssen. Wenn du z.B. "Integration" definieren solltest, hättest du ähnliche Schwierigkeiten.
Aus diesem Grund meinte ich, sollte man eher den Versuch machen, dass Wort in einem engeren Umfeld zu definieren.
Titel: Re: Recherche - war: weiter hinundher lästern
Beitrag von: Ritter vom Schach am September 16, 2010, 23:09:38
Hallo A.

Boa, dass ist ja echt spannend. Vielen Dank für die intensiven Nachforschungen. Schade, dass wir das Rätsel nicht komplett lösen konnten. Der Text sieht im Übrigen sehr interessant aus - ich werde in mir morgen mal zu Gemüte führen.

Was meinst du, wäre der Text eigentlich nicht im Ursprungsthread interessant, denn hier sind wir schließlich im Löschbereich. Wäre sicher ein guter Beitrag, oder?

Alles Liebe und *rotwuselwink*,
Alexander
Titel: Re: Spiritualität definieren - war: weiter hinundher lästern
Beitrag von: Occam's razor am September 17, 2010, 00:32:01
Hi!

Ja, ich würde es schon sinnvoll finden den Text als Diskussionsgrundlage oder Erweiterung
im eigentlichen Thread zu wissen. Vielleicht kannst Du ja die Postings diesbezüglich verschieben.
Oder vielleicht ein Moderator eingliedern. :thumbsup:

Ciao,
           A.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 17, 2010, 06:12:38
Zitat von: "Uhanek"
Ich sage dir, dass du von "Spirit" als Substanz sprachst, so schien es.

Um vom Scheinen aufs Sein zu kommen: du kannst ja nochmals nachlesen und wirst finden, dass ich von Spirit als einer Art Substanz gesprochen habe.

Ich würde doch sehr gerne wissen, ob du diese Aussage als sinnvoll empfindest, ob du ihr zustimmst oder nicht, in deinem Substanzbegriff (den ich nicht kenne)

Zitat von: "Uhanek"
Daher meine Frage: Ist "Spirit" nach deiner Vorstellung eine Substanz?

Ich hab "Substanz" bei Wiki nachgeschaut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Substanz (http://de.wikipedia.org/wiki/Substanz)

und kann dem Einleitungssatz durchaus zustimmen: Substanz ist nach dem lateinischen Wort substantia „das, woraus etwas besteht“. und auf unsere Diskussion übertragen: Spirit ist das, woraus die Welt besteht. in dem Sinne, ja.


grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 17, 2010, 07:52:09
Ich habe den eindruck, dass wir hier nicht auf einen grünen zweig kommen. Deshalb würde ich die beiden professionellen investigatoren freundlich auffordern, doch ihre, persönliche definition von spiritualität einmal hier anzubieten. Dann können wir eventuell weiter diskutieren.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 17, 2010, 07:59:25
Zitat von: "Wælceasig"
Sag mal, machst du das absichtlich, oder liegt das daran, dass du versuchst meine Postings "intuitiv" zu erfassen?
Deine Schlußfolgerung ist so was von verdreht. *tiefdurchatmet*

Okay, ich versuchs noch mal. Ich habe Themis die Frage gestellt (deutlich erkennbar an dem Satzzeichen: ? ) ob für sie Spiritualität das selbe ist wie Irrationalität.
Du, Morgane, hast ihre Aussage in deine Weltsicht übersetzt - Themis hat nichts von einer höheren Perspektive geschrieben, dass ist nichts weiter als deine persönliche Deutung - und hast dann geschlussfolgert, ich hätte eben diese deiner Weltsicht entsprechende Deutung angegriffen! Sorry, aber das ist absurd!.

Indem jemand in bezug auf götter, den sinn des lebens und tarotkarten die frage stellt *spiritualität = irrationalität*, bezeichnet er indirekt oder auch ziemlich direkt diese dinge als irrational. Dazu brauch ich kein intuitives verständnis, sondern nur ein wenig sprachverständnis.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 17, 2010, 08:35:24
Zitat von: "morgane"
Zitat von: "Wælceasig"
Sag mal, machst du das absichtlich, oder liegt das daran, dass du versuchst meine Postings "intuitiv" zu erfassen?
Deine Schlußfolgerung ist so was von verdreht. *tiefdurchatmet*

Okay, ich versuchs noch mal. Ich habe Themis die Frage gestellt (deutlich erkennbar an dem Satzzeichen: ? ) ob für sie Spiritualität das selbe ist wie Irrationalität.
Du, Morgane, hast ihre Aussage in deine Weltsicht übersetzt - Themis hat nichts von einer höheren Perspektive geschrieben, dass ist nichts weiter als deine persönliche Deutung - und hast dann geschlussfolgert, ich hätte eben diese deiner Weltsicht entsprechende Deutung angegriffen! Sorry, aber das ist absurd!.

Indem jemand in bezug auf götter, den sinn des lebens und tarotkarten die frage stellt *spiritualität = irrationalität*, bezeichnet er indirekt oder auch ziemlich direkt diese dinge als irrational. Dazu brauch ich kein intuitives verständnis, sondern nur ein wenig sprachverständnis.



Man braucht keine Intuition, sondern muss einfach nur die Frage in ihrem Kontext lesen. Das Posting, auf das sie sich bezieht, das von Themis, spricht von einer Betrachtung von einem "nicht-wissenschaftlichen Standpunkt" aus, dem Götter, der Sinn des Lebens und Tarotkarten offenbar als etwas ganz anderes gegenüber zu stehen scheinen. Und genau diese Formulierung führte zu Wælceasigs pointiert formulierter Frage, die sich viel eher als Ausdruck der Verblüffung lesen lässt, wenn man sich klar macht, dass der Oberbegriff "Wissenschaft" zunächst einmal Synonym für Rationalität und Logik ist und wenn man weiß, dass "Götter, Sinn des Lebens..." etc. allgemein sehr wohl mit Rationalität und Logik verbunden sind. So sind ja Philosophie und Theologie auch Teil der Wissenschaften, worauf Wælceasig ja auch öfter schonmal hingewiesen hat. Der vermeintliche Gegensatz ist nichts, was Wælceasig an dieser Stelle konstruiert, sondern er resultiert aus der vorher von Themis ausdrücklich formulierten Position.

Ja, vermutlich braucht man ein wenig Sprachverständnis, um den Zusammenhang zwischen Wælceasigs Frage und Themis vorangegangenem Posting, auf das sich die Frage bezieht, zu sehen, statt "so ganz intuitiv", emotional und hübsch polemisch Wælceasig irgendwas zu unterstellen....
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Eldkatten am September 17, 2010, 09:07:24
Hallo,

ich habe hier seit längerer Zeit diesen Link in meinen Browser-Lesezeichen (leider keine Ahnung mehr, wo der her ist):
http://www.uni-bielefeld.de/%28de%29/th ... index.html (http://www.uni-bielefeld.de/%28de%29/theologie/forschung/religionsforschung/forschung/streib/spiritualitaet/survey/index.html)
Zitat
Die Onlineumfrage "Spiritualität in Deutschland und den USA" ist freigeschaltet!

Ich habe mich da noch nicht registriert und auch die Umfrage noch nicht gelesen, wollte aber die Info in diesem Zusammenhang gerade weitergeben.

Schönen Gruss
Herbert


Disclaimer: Mein Beitrag wurde in und für den Thread "spiritualität definieren"' geschrieben, und soll ohne meine Zustimmung nicht aus diesem Zusammenhang verschoben werden.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Ink Ognito am September 17, 2010, 09:11:37
Zitat von: "Uhanek"
Man braucht keine Intuition, sondern muss einfach nur die Frage in ihrem Kontext lesen.


Nur, damit das nicht aus dem Zusammenhang gerissen wird und es am Ende heißt "Uhanek ist der Meinung, dass Intuition überflüssig ist": Dies bezieht sich als Aussage rein und ausschließlich auf das Lesen der in diesem Zusammenhang angesprochenen Postings. Es bezieht sich konkret auf diesen Satz:

Zitat von: "morgane"
Dazu brauch ich kein intuitives verständnis, sondern nur ein wenig sprachverständnis.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 17, 2010, 09:24:17
Danke, eldkatten. Werd mir den link mal zu gemüte führen.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 17, 2010, 10:12:57
Zitat von: "morgane"
Indem jemand in bezug auf götter, den sinn des lebens und tarotkarten die frage stellt *spiritualität = irrationalität*, bezeichnet er indirekt oder auch ziemlich direkt diese dinge als irrational. Dazu brauch ich kein intuitives verständnis, sondern nur ein wenig sprachverständnis.

Ich weiß echt nicht, ob ich mich ärgern oder amüsieren, bzw. ob ich das als dreist oder als dumm ansehen soll. Ich habe dir erklärt, womit ich auf meine Frage hinauswollte und bekomme quasi als Antwort von dir: "Das ist nicht wahr! Du hast das ganz anderes gemeint!"

Ich habe dich überschätzt, Morgane, mein Fehler. Sich mit deinen Aussagen ernsthaft auseinander zu setzen, ist sinnlos, lassen wir es also zukünftig besser.

Was meine persönliche Definition von Spiritualität betrifft: Ich habe mir noch keine gebildet, da ich das ziemlich schwierig finde. Was ich mir bisher da für Gedanken zu gemacht habe, findest du größtenteils in meiner Antwort auf McClaudias Beitrag.


P.S.: Du solltest dein Sprachverständnis man hinterfragen. Wie bitte sollten Götter, der Sinn des Lebens oder Tarotkarten "irrational" sein? Wenn schon, dass wäre es die Einstellung eines Menschen zu diesen aufgezählten Begriffen, die rational oder irrational ist, aber nicht das Bezeichnete selbst.
Titel: Re: weiter hinundher lästern
Beitrag von: Mod_a am September 17, 2010, 10:16:15
Zitat von: "A ."
Hi!

Ja, ich würde es schon sinnvoll finden den Text als Diskussionsgrundlage oder Erweiterung
im eigentlichen Thread zu wissen. Vielleicht kannst Du ja die Postings diesbezüglich verschieben.
Oder vielleicht ein Moderator eingliedern. :thumbsup:

Ciao,
           A.

Bitte sehr, gerne geschehen. Leider macht es die chronologische Anordnung der Beiträge ein wenig mühsam zu lesen.

Die Moderation
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Eldkatten am September 17, 2010, 11:18:43
Hallo A.

kannst du deinen Beitrag bzw. den Link vielleicht einfach nochmal als normalen Beitrag in diesen Thread setzen? Ich finde den text auch interessant, nur auf die Art und Weise, wie er jetzt hier erscheint - nachträglich mitten 'reingeschoben - finde ich ihn super schwer auffindbar. Ich habe das nur gefunden, weil ich 1. wusste, dass der Beitrag jetzt (auch) hier ist, und 2. genau wusste, wie er aussieht, weil ich ihn im ursprünglichen Thread "hin und her lästern" schon gelesen hatte.

Schönen Gruss
Herbert


Disclaimer: Mein Beitrag wurde in und für den Thread "spiritualität definieren" geschrieben, und soll ohne meine Zustimmung nicht aus diesem Zusammenhang verschoben werden.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Crysalgira am September 17, 2010, 12:21:35
Zitat von: "Eldkatten"
Hallo A.

kannst du deinen Beitrag bzw. den Link vielleicht einfach nochmal als normalen Beitrag in diesen Thread setzen? Ich finde den text auch interessant, nur auf die Art und Weise, wie er jetzt hier erscheint - nachträglich mitten 'reingeschoben - finde ich ihn super schwer auffindbar. Ich habe das nur gefunden, weil ich 1. wusste, dass der Beitrag jetzt (auch) hier ist, und 2. genau wusste, wie er aussieht, weil ich ihn im ursprünglichen Thread "hin und her lästern" schon gelesen hatte.

Ja, A., solltest du wirklich tun, bitte - die Forensoftware lässt leider keine andere Sortierung als eine chronologische zu ... macht's damit aber "fälschungssicher"  :ironie3:

Vielen Dank
Crysalgira
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Occam's razor am September 17, 2010, 12:49:51
Hi!

Danke an die Moderation für die Bemühung.
Eine chronologische Eingliederung macht in diesem Fall allerdings wenig Sinn.
Soll nicht als Belehrung verstanden werden, aber es wäre besser gewesen dies als neue Antwort
(bin mit dieser Forensoftware nicht vertraut, aber in anderen Foren ist es möglich) einzugliedern,
oder wenn dies nicht geht als Anmerkung des Moderators mit Hinweis auf den Textursprung
und den Autor (zitiert mit eigener Ergänzung).

Werde jetzt den Beitrag neu hier angliedern, wie Eldkatten auch schon empfohlen hat, Danke dafür.

Ah...lese jetzt nach dem Schreiben Crysalgiras Beitrag!
Schade, daß es keine Forenfunktion dafür gibt.
Dann vielleicht auf die andere oben erwähnte Möglichkeite zurückgreifen.

Ciao,
        A.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Occam's razor am September 17, 2010, 12:56:32
Hi, Teil2!

Nachforschungen meinerseits zum Thema Spiritualität, im Tollhaus, wie auch ein paar Einträge vorher
im Original zu lesen, hier gekürzt:


Der Brockhaus 2002 in der digitalen Version gibt folgendes her:

Spiritualität
die, Religion: die durch seinen Glauben grundgelegte und seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen.
© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG

Mehr ists nicht.
Weitere Nachforschungen zum Zitat (Ergänzung: Zitat von Wælceasig Brockhaus betreffend) haben ergeben,
daß es (so mutmaße ich) einer Arbeit von Hr. Dr. Wolkinger
entspringt, welcher seine Meinung unterhalb einer Erläuterung über Lexika zum Thema setzte:
http://www-theol.uni-graz.at/cms/dokume ... r.text.doc (http://www-theol.uni-graz.at/cms/dokumente/10002528/f890322e/spir.text.doc)
(Uni Graz, Institut für Moraltheologie)

Ergänzung: den Text selbst sehe ich zur Diskussionserweiterung, empfehlenswert sich diesen durchzulesen.


Ciao,
A.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Mc Claudia am September 17, 2010, 13:48:17
Hi,

da steh ich nun, ich armer Tor
und bin so klug als wie zuvor.  :weißnicht:

Danke an A. für die Recherche und v.a. für den interessanten Artikel der Uni Graz. Ich hab ihn mir grad durchgelesen und bin weiterhin ratlos, auch wenn der Artikel sehr interessant ist:

1. Der Autor erklärt, dass der Begriff der Spiritualität v.a. aus dem christlichen Kontext kommt, zum ersten mal annähernd bei Paulus definiert ist (pneumatikos), konkret als Spiritualität erst im 20. Jhdt. aufgetaucht ist. Also - flapsig gesagt - weiß ich jetzt, warum ich mir mit diesem Begriff so schwer tue, weil ich ja keine Christin bin, sondern eher ein heidnisch-ciceronisches Religionsverständnis pflege.  :D

2. Der Autor versucht zwar verzweifelt, Definitionen zu bieten, aber letztendlich ist der Artikel von den verschiedenen Ansichten genauso durchdrungen wie hier im Thread. Eine klare Definition kommt im Artikel leider auch nicht vor. Jedenfalls nichts klareres, als was hier im thread schon geliefert wurde. Für mich hieße das, lieber Begriffe zu verwenden, die ich für mich besser definiert hab. Oder weiterhin Spiritualität mit Religion gleichzusetzen, was aber irgendwie auch nicht geht, weil dann wieder all jene aufschreien, die sich selbst zwar als spirituell bezeichnen, keinesfalls aber als religiös.

3. Es wäre nett gewesen, wenn der Autor BEISPIELE für die Abgrenzungen zu den anderen Begriffen geliefert hätte. Am Schluss des Artikels wird dezidiert gesagt, dass Spiritualität eben NICHT gleichzusetzen ist mit Religion, Frömmigkeit, etc. Ich hätte vielleicht dann gerne Beispiele, was jetzt einen religiösen Menschen von einem spirituellen von einem frommen von einem staunenden oder begeisterten etc. unterscheidet.

Am besten gefällt mir noch die Erklärung aus dem Brockhaus, die ich auf Wiki gefunden hab, und die A. auch genannt hat:

"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Mein laienhafter Erklärungsversuch dieser Definition:
Der "Glauben" muss ja kein religiöser sein. Das kann dann ja auch ein "atheistischer Glaube" sein oder jedenfalls eine eigene Philosophie, politische Ideale, etc.

Das ist also der Grund, von dem hergeleitet dann eine geistig/geistliche Orientierung und Lebenspraxis entsteht. Ich stelle mir also vor, dass dann die Ideologie / Religion / Philosophie / - der Glaube halt, geistig überhöht wird, als Stütze und Lebensgrundlage betrachtet wird, aus der gehandelt wird. Die Welterklärung, an die man glaubt, wird zum Lebenssinn, erfüllt vollkommen den Geist (Gedanken, Bewusstsein, Vernunft, Hirn und Herz, etc.). Das Leben, der Alltag, alle Handlungen werden an diesem Glauben orientiert. Gut - soweit wären auch religiöse Menschen, für die die Religion die Grundlage der Handlungen ist.

Der zweite Zusatz der Definition ist m.E. aber höchst interessant: "durch seine konkreten Lebensbedingungen". Hier würde sich vielleicht der "nur" religiöse Mensch vom spirituellen vielleicht dadurch unterscheiden, dass der spirituelle v.a. sein Leben an den Problemen seiner Welt ausrichtet? (So wie im Artikel beschrieben - sprituelle Menschen sind in der Erde verwurzelt und vom Geist (Gottes) durchdrungen.) Das heißt, vielleicht ist man dann spirituell, wenn man den Glauben nicht nur lebt und sich daran orientiert, sondern ihn dermaßen transzendiert, weil man damit voll und ganz versucht auf die aktuellen Probleme zu reagieren und durch seinen Glauben Lösungen - nicht nur anzubieten - sondern konkret umzusetzen?

Ich denke grad an Mutter Theresa. Wenn sie also "nur" Nonne geblieben wäre, hinter Klostermauern, wäre sie einfach nur religiös. Spirituell wurde sie dann, indem sie die konkreten Probleme in Indien anging und ihr Leben dieser Aufopferung widmete?

@Waelceasig: Ich kann Dir auf Deine Fragen keine vernünftigen, klaren Antworten geben, weil ich selber mit der Definition ringe.

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 17, 2010, 15:07:44
Hi mc. claudia!
Ich habe den artikel auch gelesen und bin zu ganz ähnlichen erkenntnissen gekommen.
Wenn du meinst, dass deine religöse sp. - definition zu einem aufschrei führt, dann lass uns doch schreien  ;) Soweit ich bis jetzt mit meinem verständnis gekommen bin, gibt es keine exakte und alle teilnehmer zufrieden stellende definition. Na und? Damit kann ich gut leben.
Es ist auch so, dass ich, wenn es mir nur um eine möglichst treffende definition ginge, kein forum brauchte. Lexikon oder wicki genügte. Ich fände es aber interessant, den jeweiligen, ganz persönlichen zugang/ umgang mit diesem thema zu erfahren, also, neben der persönlichen definition auch den jeweiligen spirituellen *statusbericht*, will heißen

a) was ist sp. für mich?
b) welchen stellenwert hat sie in meinem leben? Der einfluss meiner form von  sp. auf mein denken, fühlen , handeln.

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 17, 2010, 16:02:21
Zitat von: "Mc Claudia"
Ich denke grad an Mutter Theresa. Wenn sie also "nur" Nonne geblieben wäre, hinter Klostermauern, wäre sie einfach nur religiös. Spirituell wurde sie dann, indem sie die konkreten Probleme in Indien anging und ihr Leben dieser Aufopferung widmete?

Urgs, ich glaube die Dame ist in dem Zusammenhang ein ganz schlechtes Beispiel (http://http://www.panpagan.com/foren/welcher-welt-leben-eigentlich/8552-todesengel-kalkutta.html).
Abgesehen davon meinen ich, ist das keine Frage des Tuns, sondern eine Frage der Motivation für dieses Tun. (Deswegen mag ich auch den Begriff "Frömmiglkeit" anstelle von "Spiritualität" nicht so gerne, der - wie man an der Begrifflichkeit ja schon sieht - leicht zu "frömmelnd" wird. Da kann einer noch so viel zur Kirche rennen und für jedes Fest der Gemeinde Kuchen backen, und spenden Sammeln und sonstige gute Werke tun. Ist seine Motivation (unbewußt oder nicht) die, dafür Bonuspunkte fürs Jenseits zu erlangen, ist das etwas anderes, als wenn der Mensch dies aus innerer Überzeugung tun würde.

Zitat von: "Mc Claudia"
@Waelceasig: Ich kann Dir auf Deine Fragen keine vernünftigen, klaren Antworten geben, weil ich selber mit der Definition ringe.

Okay.

Hm, im Artikel finde ich die Stelle interessant: >Denkt man an die „ruach“ der Genesis, dann ist schöpferische Aktivität, Kraft und Bewegung gemeint.< Das wäre in Gegensatz zu allem bishergenannten (Begeisterung, ect.) Aktion anstelle von Reaktion: Etwas, was aus dem Menschen selbst stammt und nicht als emotionale/geistige/ect. Antwort auf etwas von Außen erfolgt...  :gruebel:
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: AnufaEllhorn am September 18, 2010, 02:02:47
Well met, alle zusammen ;)

Ich halte es am liebsten mit morganes Ansatz

>a) was ist sp. für mich?

Für mich ist Spiritualität eine Lebenssicht und Lebensweise. Das hat zur Folge, dass ich micht nicht ausschließlich an materiellen oder wissenschaftlich bewiesenen oder beweisbaren Dingen orientiere sondern meinen persönlichen Erfahrungen ebenfalls Raum einräume (bzw nach Kräften meinen Horizont erweitere in Richtung, was alles an Erfahrungen möglich sein mag). Dabei ist Spiritualität für mich sehr eng mit dem Begriff "Religion" verbunden, weil mir dabei wichig ist, einen "Weg" zu haben, auf dem ich eben diese Spiritualität leben und erweitern kann (was für mich in einem systemfreien Raum schlecht bis nicht funktioniert).

>b) welchen stellenwert hat sie in meinem leben? Der einfluss meiner form von sp. auf mein denken, fühlen , handeln.

Der Stellenwert in meinem Leben ist sehr hoch, weil sie für mich quasi die Basis ist auf der ich mich bewege. So als Beispiel: ich lerne gerne über die neuesten medizinischen Erkenntnisse dazu (weils mich schon immer interessiert hat, wie die Wissenschaft den Körper, Physiologie, Pathologie und Heilmethoden beschreibt und untersucht) ABER für mich zählt in erster Linie die energetische Sichtweise auf den Menschen oder die Welt. Natürlich gehe ich zum Arzt, wenn ich mir ein Bein breche (oder fahre dort wohl eher mit der Rettung hin, im Fall des Falls  :D ) und ich lass mich auch gerne röntgen oder durch den Scanner schieben um die Möglichkeiten der Diagnostik auszuschöpfen. Einen Gips (oder sonstige Ruhigstellung) seh ich dann ebenfalls als sinnvoll an - diverse da muss ma jetzt aber a Schmerzmittel, etwas zur Blutverdünnung etc pp nehmen, DAS spielt dann schon nicht mehr mit (weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es ohne für mich wesentlich besser und sinnvoller geht). Auch werde ich asap Leuts alarmieren, die mir "Heilmache" in Zauber-Ritual- oder sonstwas -form zukommen lassen (und versuchen zu unterbinden, dass das welche tun, von denen ich das als nicht sinnvoll ansehe!) Selber werde ich mich explizit in die Hände von Göttern legen, mit denen ich Heilarbeit an mir selber leisten kann.
So als kleines Beispiel für mein Handeln  :gruebel:
Das Denken geht dabei in die Richtung, dass es Dinge gibt, die der Körper benötigt, aber auch Dinge, die meine Seele und meine Psyche nötig haben um wieder heil werden zu können (oder um heraus zu bekommen, wofür das denn sinnvoll gewesen sein könnte).

Ich sehe mich eingebunden in die Natur (deshalb finde ich auch die Heilwirkung von Kräutern oftmals viel wohltuender und auch "sauberer" als die von chemisch produzierten Reinsubstanzen, was aber nicht heisst, dass ich z. B. Narkose oder Antibiotika verweigern würde, wenn sie medizinisch nicht ersetzbar wären), fühle mich ohne den Zu- und Umgang zu/mit Göttern, Ahnen etc einfach unvollständig und unausgefüllt. Ohne Jahreskreisfeste ist das Jahr für mich eine ungreifbare Aneinanderreihung von Tagen, die mehr oder minder ihre Spuren hinterlassen aber im Großen und Ganzen ineinander verschwimmen.Irgendwie fehlt mir dann die Orientierung in der Zeit.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: morgane am September 18, 2010, 07:27:48
Na bitte, geht doch :thumbsup: Danke anufa, genau so hätte ich mir das vorgestellt!

lg morgane
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 18, 2010, 09:18:27
Guten Morgen allerseits

inzwischen habe ich es auch endlich geschafft, diesen theologischen Artikel von Alois Wolkinger zu lesen - trotz etwas allzu christlichem Stalltgeruch hat mit das Eine oder Andere daraus sehr gut gefallen. Zum Beispiel das:


Christian Schütz übersetzt Spiritualität vom ursprünglichen Wortsinn her als „geistliche Lebensform“1, also als geistbestimmtes konkretes Leben. Denkt man an die „ruach“ der Genesis, dann ist schöpferische Aktivität, Kraft und Bewegung gemeint. Biblisch gesehen meint ‘spiritualis’ den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist, mit einem tiefen Innenleben und unter Umständen massiver äußerer Aktivität, erdverbunden und gleichzeitig durchdrungen vom Göttlichen und deshalb offen für „die Vollendung der Geschichte durch Gottes endgültiges Geistgeschenk.

Ein spiritueller Mensch ist ein Mensch in Ganzheit und in Fülle, der alle Aspekte achtet und ehrt, vom Irdischen-körperlichen bis hin zum Formlosesten-Geistigen. Denn alles ist gleichermassen Ausdruck von Spirit. Aus diesem Grund halte ich sowohl extreme Vergeistigung im Elfenbeinturm und Venachlässigung/Verachtung der Materie für genauso falsch wie krasser Materialismus. Beides ist einseitig.

Den Geist habe ich auch nicht als etwas von Aussen kommendes empfunden - auch dann nicht, wenn er durch einen äusseren Anlass wie zB ein Fussballspiel geweckt wird. Der Geist ist immer da - nur sorgen die Schranken des Egos dafür, dass er nicht immer vom bewussten Bewusstsein wahrgenommen werden kann.

Die Bedeutung von Spiritualität ist für mich die eines Wegweisers. Ausgehend vom Satz "alles ist Spirit" übe ich mich darin, Spirit in allen Formen, Erscheinungen, Situationen und Lebewesen zu erkennen und zu ehren - eine besondere Herausforderung, wenn mich etwas gerade ärgert - aber gerade dann auch besonders wirksam, wenn es gelingt, über die Emotionalität der Antipathie hinauszugehen.

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Wælceasig am September 18, 2010, 09:36:05
Zitat von: "barbara"
Den Geist habe ich auch nicht als etwas von Aussen kommendes empfunden - auch dann nicht, wenn er durch einen äusseren Anlass wie zB ein Fussballspiel geweckt wird. Der Geist ist immer da - nur sorgen die Schranken des Egos dafür, dass er nicht immer vom bewussten Bewusstsein wahrgenommen werden kann.

Falls das auf meinen Kommentar zu der "Ruach-Stelle" gemünzt ist - ich meine auch nicht, dass "Geist" etwas von außen kommendes ist, sondern dass das, was du "äußeren Anlass" nennst, von außen kommt.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Sambuca am September 18, 2010, 09:45:01
Bin überascht wie jung das Wort Spiritualität ist. Könnte man es mit der buddhistischen Achtsamkeit übersetzen?
Auf jeden Fall habe ich den Eindruck ein egoistischer Mensch ist nicht spirituell.
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: barbara am September 18, 2010, 10:15:56
Zitat von: "Wælceasig"
Falls das auf meinen Kommentar zu der "Ruach-Stelle" gemünzt ist - ich meine auch nicht, dass "Geist" etwas von außen kommendes ist, sondern dass das, was du "äußeren Anlass" nennst, von außen kommt.

ja, besonders zu dem Satz von weiter oben:

Etwas, was aus dem Menschen selbst stammt und nicht als emotionale/geistige/ect. Antwort auf etwas von Außen erfolgt...

ich halte es nicht für sinnvoll, ein entweder-oder zu konstruieren. Es gibt immer einen Anlass, der als von aussen kommend empfunden wird, und es gibt die Antwort (oder auch nur das Wort), das als innerlich empfunden wird. Spiritualität ist das, was passiert, wenn BEIDE Bedingungen gegeben sind, äusserlicher Anlass und innerliche Resonanz.

Aber mir scheint, wir wollen mehr oder weniger auf dasselbe hinaus.

grüsse, barbara
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Eibensang am September 21, 2010, 19:01:15
Hi,

ich bin mir nicht so sicher, inwieweit der Versuch, Spiritualität zu definieren, überhaupt ein sinnvoller ist: Eher scheint es darüber doch zu Kämpfen um Deutungshoheiten zu kommen. Ich fände eine "Assoziationssammlung" spritziger. Apropos: Für mich ist Spiritualität so etwas wie "das Sprudeln des menschlichen Geistes im Göttlichen". ;-)

Spritzige Grüße
Duke
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: dagaz am September 23, 2010, 19:40:05
Zitat von: "Eibensang"
Für mich ist Spiritualität so etwas wie "das Sprudeln des menschlichen Geistes im Göttlichen". ;-)

oder das sprudeln des göttlichen geistes im menschlichen?
Titel: Re: spiritualität definieren
Beitrag von: Iril am November 21, 2018, 10:27:23
Ich fand es sehr spannend diese Diskussion nachzulesen und mich dann selbst damit auseinanderzusetzen was ich unter Spiritualität verstehe. Ich habe meinen Begriff durch die Abgrenzung zu meinem Religionsbegriff herauskristallisiert. Ich denke nicht das es hierfür je eine allgemeine Definition geben wird und das habe ich auch gar nicht versucht. Vielleicht regt es ja noch jemanden an sich darüber Gedanken zu machen so wie ich durch meine Vorgänger hier angeregt wurde. Danke dafür!  :thumbsup:

Was ist Spiritualität für mich?
-etwas das erfahren wird im Inneren und einen im Inneren begeistert/ inspiriert/ berührt/ bewegt
-   eine Weltanschauung, die im eigenen Denken, Fühlen und Wahrnehmen gelebt wird
-   ein Bewusstsein das sich stets erweitert/verändert/wandelt (Bewusstwerdung/Bewusstsein)
-   ein Prozess
-   bewusste Beschäftigung mit für das eigene Leben bedeutenden Fragen zum Beispiel nach dem eigenen Sinn/nach der Bedeutung des Lebens sowie des Todes/ Fragen ob und was nach dem Tod kommt/ dem eigenen Menschsein/ dem eigenen Glauben und die ganz individuellen Antworten, die mensch darauf findet
-   ich suche aktiv und bewusst Antworten aus mir und in mir
-   hat für mich mit Selbsterkenntnis zu tun, mit dem Streben nach Selbsterkenntnis. Es handelt sich für mich um einen bewusstseinsbildenden Prozess, einen Akt der „Geist/Spirit“ hervorbringt. Also Bewusstheit/Erkenntnis hervorbringen, die für einen selbst von Bedeutung ist und im Leben gelebt wird.
-   ich beziehe eine geistige Haltung, Sichtweise, Lebenseinstellung

-   Spiritualität nimmt für mich immer Bezug auf das Ich/den individuellen Menschen/das Selbst
-   es hat einen Bezug zu mir, zu dem was ich will, woran ich glaube, wer ich bin, was ich über mich selbst glaube

-   hat meiner Meinung nach das Ziel ein für sich selbst „gutes“ Leben zu leben – das nach den eigenen Wertmaßstäben und Wertvorstellungen als „gut“ bzw. „sinnvoll“ gelten kann
-   ein Sinngefüge in das wir uns einweben/einspinnen/einbinden

-   eine schöpferische, inspirierende, kreative Kraft in uns und in allem
-   „Geist/Spirit“ kann ich als Mensch sein – bin ich als Mensch

-   Teilhabe, Verbundenheit und Wechselseitigkeit, der Glaube: an etwas das durch mich strömt und mich mit allem verbindet, das zu mir gehört und mich ausmacht und ich gleichzeitig bin „Geist/Spirit“. Hier wirke ich selbst auf mich ein oder etwas das ich auch bin/das auch „Geist“ ist (ich also sein könnte). Etwas Lebendiges das kreativ aus sich heraus schöpferisch auf uns einwirkt und uns im Inneren verändert. Glauben, sich eingebunden fühlen in etwas das nicht in seiner Gänze verstanden werden kann (wie kann man sich Unendlichkeit vorstellen, den Tod bzw. das was auch immer ist nach dem Tod, Seele).
-   der willentliche Akt sich mit „Geist“ auseinander zu setzen
-   hier arbeite ich aktiv an mir selbst – das muss ich auch, sonst wäre es für mich nicht spirituell. Hier bin ich schöpferisch tätig. Ich erschaffe mich (mein Selbst) durch aktive, geistige Arbeit.
-   ein Akt der in einem anfängt und über einen hinaus geht
-   es geht hier um das Individuum, den Einzelnen


Was ist Religion für mich?
-   Religion ist für mich was ich über Götter/Gottheit/Göttinnen/Wesenheiten glaube.
-   Der Glaube an etwas außerhalb von mir das nicht ich ist zum Beispiel an Götter/Göttinnen, Wesenheiten, eine Gottheit etc. Also an eine Macht, die nicht ich ist und ich auch nicht als Mensch sein kann. Solange ich also ein Mensch bin (Körper habe) kann ich das nicht sein. Ich kann zu dieser Macht Kontakt aufnehmen durch zum Beispiel Gebet und hoffen erhört zu werden. Ob ich aber erhört werde oder nicht  hängt nicht von meinem Tun oder Willen ab. Hier geht es um einen göttlichen Willen (den Willen einer Gottheit, eines Gottes oder Göttin und ob sie geneigt ist oder nicht). Es liegt nicht in meiner Macht. Hier wirkt von außen etwas auf mich ein,  etwas geschieht passiv mit mir. Ich kann mich aktiv daran beteiligen indem ich Opfergaben bringe aber meine aktive Kraft hat ihre Grenzen. Ich kann aktiv mit den Göttern Kontakt aufnehmen aber was die Götter dann machen oder nicht, das liegt nicht mehr in meinem Ich/in meiner Kontrolle.
-   hat für mich etwas mit dem Verehren von einer Macht (Gottheit/ Göttern) außerhalb von mir zu tun
-   der Glaube an Götter/Göttinnen/Gottheit/etc. hat nicht unbedingt einen Bezug auf das eigene Ich. Sie (die Götter) existieren außerhalb von mir als eigenständige Macht. Sie würden auch existieren wenn ich nicht an sie glaube. Sie wirken auf mich ein auch wenn ich nicht darum bitte (Spielball der Götter, Naturgewalten, Naturgesetze).
-   Das Anerkennen der eigenen Grenzen, das Eingestehen von Machtlosigkeit über bestimmte Gegebenheiten, Hingabe und Demut gegenüber dem was mich ins Dasein rief. Dankbarkeit. Der Wille (aus welchen Gründen auch immer) einer Macht (Gottheit/Göttern) zu dienen.
-   Religion nimmt Bezug auf das Du, auf eine Mehrheit. An die Götter/Gottheit/Wesenheiten könnten (müssen aber nicht) auch andere glauben. Es könnte auch andere Menschen betreffen, schließlich wirkt diese göttliche Macht/der göttliche Wille auf alle (die Gesamtheit) ein und nicht nur auf mich.
-   Ziel ist eine Verbindung herzustellen mit Göttern/Gottheit/Wesenheiten – einer göttlichen Macht –, die außerhalb und unabhängig von mir existiert und auch existieren wird. Sie zu huldigen, preisen, würdigen, ehren etc. und ins eigene Leben zu integrieren als das was uns ins Dasein rief, während diesem Dasein auf uns einwirkt und uns schließlich von diesem Dasein wieder durch den Tod befreien wird. Wir gliedern uns und unser Leben damit in einen „göttlichen“ Sinnzusammenhang ein.
-   Hier ist die göttliche Macht (Götter/Göttin/Gottheit/Wesenheit) schöpferisch tätig – sie hat mich als Mensch, das heißt die Menschheit in ihrer Gesamtheit, erschaffen.
-   es geht hier um die Gesamtheit, um das All.