Feuerkreise

Der äußere Kreis (für Gäste sichtbar) => Glaubensgebäude => Thema gestartet von: Mc Claudia am November 14, 2011, 15:57:23

Titel: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am November 14, 2011, 15:57:23
Hi,

ich habe gestern im TV den Film „Knowing“ mit Nicholas Cage gesehen. Das Filmende, indem ein paar offenbar höher-intelligente Außerirdische eine Handvoll auserwählte Menschen vor dem drohenden Weltenbrand erretten und auf einem neuen Planeten zwecks Neubeginn aussetzen (die restlichen 7.000.000 Menschen sterben im Weltenbrand) hat mich irgendwie an diverse esoterische Lehren erinnert, wonach es bestimmte Menschen geben soll, die aus irgendwelchen Gründen auch auserwählt, höherfrequenz-dings oder so seien, jedenfalls besser als die jetzigen Menschen und daher auch höher bewertet.

Dazu gehören die Indigokinder, moderne Atlantis-, Thule-, Lemuria- und sonstige Lehren und was weiß ich, was es da noch alles gibt. Ich weiß nicht genau, woher diese Lehren kommen. Ich wette mal auf die Anthroposophie oder Blavatsky & Co?

Es ist eine Art von esoterischem Rassismus, wobei nicht eine bestimmte Ethnie oder Hautfarbe einen zu einem besseren Menschen macht sondern das Dazugehören zu einer bestimmten Art Mensch oder Lehre (also z.B. Indigo-Kind, Mensch in einer bestimmten Erleuchtungs- oder Entwicklungsstufe, etc.).

Während der Film Knowing offenbar den Neuanfang pathetisch vermitteln wollte, ist mir mein Abendessen dabei im Halse steckengeblieben, denn es wird eigentlich nicht wirklich gesagt, was an den auserwählten Kindern so toll sein soll, bzw. warum die Außerirdischen nicht alle Menschen retten konnten oder wollten? Ich fand das Ende also keineswegs erlösend. Immerhin ist die gesamte Erdbevölkerung dahingerafft worden (abgesehen von ein paar Ausnahmen).

Esoterische Erlösung / Himmel / Erleuchtung. Wenn Du Glück hast oder einer bestimmten Lehre folgst oder einen bestimmten Frequenzbereich innehast oder so, bist Du erlöst, ansonsten musst Du eben schaun, wo Du bleibst.

Tatsächlich sehe ich in dieser Art Ideologie keinen großen Unterschied zu Absolutheitsansprüchen der Stifterreligionen oder auch zum üblichen Rassismus. Das Perverse dran ist, das kommt bei den esoterischen Lehren noch dazu, dass sie sich in „Licht und Liebe“ hüllen. Das heißt, alles ist rosa und indigo und leuchtend und lächelnd, aber dahinter verbirgt sich eine absolut unbarmherzige menschenverachtende Lehre. :ugly:  :gruebel:

Was sagt Ihr dazu? Und welche esoterischen Lehren kennt Ihr, die da reinfallen? (Mir fallen ad hoc die ganzen Begrifflichkeiten nicht ein, weil ich zu lange weg bin von der Szene.)

Denkwürdige Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am November 14, 2011, 21:03:43
Zitat von: "Mc Claudia"
Was sagt Ihr dazu?

ich sage dazu, dass du hier eine ganze Menge wild durcheinander mischst, die eigentlich säuberlich getrennt gehörten.

Du als Anhängerin einer kleinen Minderheitenreligion solltest doch eigentlich genug Erfahrung damit haben, wie unangenehm es ist, wenn unsortierte und halbgebackene Vorurteile an deinen Kopf geschmissen werden, also warum tust du genau das nun bei andern? :weißnicht:

vielleicht hab ich morgen den Nerv zum Dröseln, wenn's nicht schon jemand anders bis dann getan haben wird.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am November 15, 2011, 02:36:00
natürlich gabs und gibts eine nazi-esoterik. blablatski und co waren die wegbereiter. ich seh den eso-rassismus, auch wenn du, liebe barbara, ihn nicht sehen kannst/magst.

nähere info gibts z.b. hier http://de.wikipedia.org/wiki/Rechte_Esoterik (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechte_Esoterik)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Giles am November 15, 2011, 07:07:40
ja, es gibt nazi-esoterik und die ist gruselig.
es wäre aber naiv zu behaupten, dass der affe, der sich als erster auf zwei beinen fortbewegte, sich gegenüber seinen mitaffen durch nichts unterschieden hätte. ob das ein fortschritt oder fehlrittt war hängt vom betrachter und seinen wertungen ab. ich kann nichts falsches daran finden, wenn jemand sein potential lebt. nichts anderes sagen diese lehren im kern. ob wer an diamant- kristall- und indigo-kinder glaubt oder nicht, das ist mir eigentlich wurscht, solange man nicht meint diese kinder wären ausschliesslich im phänotyp x, y oder z zu finden.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Crysalgira am November 15, 2011, 12:02:37
Liebe Claudia, das kommt davon, wenn man bekannt schlechte Filme guckt und dabei auch noch zu Abend isst, das muss sich ja auf die Verdauung schlagen  :goofy:

Ja, es tauchen immer wieder Vorstellungen von Menschen, einzelnen oder Gruppen auf, welche anders sind, näher am Absoluten, erleuchteter  :doh: (ich glaub nicht, dass es dieses Wort wirklich gibt).
Diese Vorstellungen gibt es im Christentum genauso wie im Hinduismus, im Buddhismus, selbst im Islam ist von Menschen die Rede, welche Gott besonders nahe sind, um mal die großen Religionen als Beispiele zu nennen.
Ich denke, jedes Volk hat sich im Laufe seiner Geschichte für Gottes auserwählte Kinder gehalten (was im Polytheismus ja kein wirkliches Problem ist, nur im Monotheismus  :D ).
Prinzipiell ist das auch nicht schlimm und stimmt vielleicht sogar  :) , solange jene Kinder Gottes nicht auf andere herabsehen, die anderen Vorstellungen anhängen.
Wenn jemand von sich behauptet, er wäre auserwählt, ein Indigo-Kind oder sonstwas, habe ich im Laufe meines Lebens immer sehr misstrauisch reagiert und noch jedes Mal Recht gehabt mit meinem Misstrauen ...

Ich glaube, diese immer wiederkehrende Vorstellung basiert auf einer Art tiefem Wissen in uns, dass wir noch nicht das Ende der Evolutionsleiter sind/sein können/sein dürfen (im Sinne von: DAS kann es doch bitte nicht gewesen sein!).
Rassismus wird es dann, wenn es an einer Abstammung, einem Gen-Typus, einem Phänotypus festgemacht wird bzw. ein anderer Menschentyp als minderwertig definiert wird.
Die Frage ist nun: heißt "weniger erleuchtet" sein bereits "minderwertig" in der Sprache der "Erleuchtungs-Vertreter"?
Alle in einen Topf zu werfen ist Mist.
Man muss sich also jede einzelne dieser Gruppierungen, Theorien, Erlösungsreligionen genau anschauen - und an ihrem Umgang mit anderen bewerten, an dem Umgang mit der Frage: ist diese Erlösung/Erleuchtung/ höhere Ebene für alle zugänglich (mit etwas Mühe, Gehirnschmalz und einem guten Leben) oder muss man hineingeboren werden oder... oder ...

eines der Probleme, welches wir alte und neue Heiden  :D in der Öffentlichkeit haben, ist eben dieses Abdrängen in ein rechtes Eck, das so gerne betrieben wird, und die allgemeine Desavouierung offen gelebten Glaubens in Europa - manches Mal frag ich mich, wie lange uns das noch nachhängen wird ...

Crysalgira
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am November 15, 2011, 15:47:07
Hi,

@Crysalgira:

Danke für den Rat. Aber die Ankündigung des Filmes klang recht spannend. Der Film wurde erst in der Halbzeit zum absolut Quatsch. :D

@Barbara:

Ich habe keineswegs an Dich gedacht, als ich meinen thread eröffnete – ich war eigentlich nur affektiert von diesem doofen Film - ;) , noch bin ich der Meinung, dass jede esoterische Lehre oder Philosophie rassistisch oder elitär ist. Vielleicht hätte ich besser Elitarismus statt Rassismus schreiben sollen. Aber nachdem diese Indigo- und sonstigen Kinder und diverse Lichtwesen, -arbeiter/innen etc. ja auch oft nach ihrer Genetik beschrieben werden, ist Rassismus durchaus auch ein passender Begriff. Also die zukünftige, erleuchtete Generation hat irgendwie erleuchtete Gene und wird den Weniger- und Nichterleuchteten auf die höhere Frequenz helfen. Vielleicht könnte man es spiritueller Rassismus bezeichnen.

Weiters ging ich nicht davon aus, dass Du einer elitären oder rassistischen Lehre anhängst, weshalb Du Dich auch nicht betroffen zu fühlen brauchst.

Weiters verzeih bitte meine unausgegorene Begriffswahl – ich kenn mich nicht genug aus, um jetzt alle Strömungen haarklein voneinander unterscheiden zu können. Ich habe – bedingt durch den Film – nur Ähnlichkeiten BESTIMMTER Strömungen wiedererkennen können in der Polemik des Filmendes, die ich vage in Erinnerung hatte durch Lesen von Artikeln beim Surfen im Netz und durch Diskussionen, die ich früher öfters in Esoterikkreisen führte.

Da Du Dich aber in dieser Szene offenbar sehr gut auskennst, wäre ich Dir dankbar, wenn es Dir nicht zuviel Aufwand bereitet, die elitären von den nichtelitären (bzw. rassistischen) Auslegungen voneinander zu trennen. Für mich als Außenstehende schaut das alles sehr ähnlich aus.


@alle:

Mir geht es hier nicht unbedingt um die rechte Esoterik, die so eindeutig daherkommt wie der Hitlerismus oder Van Helsing mit seinen antisemitischen Verschwörungstheorien. Mir gehts in diesem Thread um moderne esoterische Lehren, die auf ihre eigene Weise eine Form von Elitarismus oder Rassismus herausbilden, der nicht die Weißen gegen die Schwarzen oder die Arier gegen Juden stellt, sondern die Erleuchteten, Indigokinder, erleuchteten Meister, usw. gegen die Unerleuchteten, die „noch nicht so weit sind“, auf einer „niederen Frequenz schwingen“ etc.

Weiters gehts mir auch um den Zynismus, der bei solchen spirituellen Evolutionslehren deutlich wird, v.a. wenn es um die tatsächlichen Opfer von Katastrophen geht. Tsunamis & Co werden da als „Reinigung“ gesehen, die für die Höherentwicklung notwendig ist. Schön und gut. Die Leute, die das aber betrifft, sehen das aber sicher etwas anders. Dieser Zynismus gegenüber den Opfern ist nur ein anderes Vokabel für „Gottes Wille“ oder „Karma“ (egal wie, die Opfer müssens halt schlucken oder sind sogar selbst schuld – im schlimmsten Fall der Auslegung).

Ich habe gestern versucht, einen Artikel zu finden, der mein Unbehagen irgendwie deutlich macht. So ganz einen passenden hab ich nicht gefunden. Aber hier was Interessantes, was ich ungefähr meine, was mir Bauchweh bereitet:

http://www.trend.infopartisan.net/trd0602/t150602.html (http://www.trend.infopartisan.net/trd0602/t150602.html)

Dieser Artikel wiederum lässt ad hoc keinen Rassismus oder Elitarismus erkennen. Alle Menschen werden letztlich gerettet. Der Grund ist ne komplizierte Mischung aus Physik und höheren Mächten, und natürlich sind die Indigo-, Kristall- und sonstigen Kinder hier auch die Vorreiter, die die Unerleuchteten anderen zur Erleuchtung führen. Der Zynismus der Opfer der „reinigenden“ Katastrophen bleibt für meinen Geschmack aber. Und was mit den Menschen passiert, die keinen Bock haben auf die höhere Frequenzevolution, bleibt auch ungesagt, würde mich aber sehr interessieren:

http://www.energie-der-sterne.de/Newsle ... ozess.html (http://www.energie-der-sterne.de/Newsletter/Transformationsprozess/transformationsprozess.html)

„Jede Energieerhöhung unseres Planeten ist verbunden mit einer Irritation der Erde, so dass es durch die Energieschwankungen zu Naturkatastrophen kommt. Und  das erleben wir ja auch massiv. Überall auf unserem Globus kommt es derzeit zu Überflutungen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen. Diese stellen nichts anderes als der Versuch der Erde dar, sich an diese neue Energiestruktur anzupassen und sich von der alten, oft negativen Energie, die auch wir Menschen  produziert haben, zu reinigen und zu befreien.“

Um nochmals auf den Grund meines Unwohlseins zurückzukommen, die Heise-Filmkritik spricht mir sehr aus der Seele:

http://www.heise.de/tp/blogs/6/136053 (http://www.heise.de/tp/blogs/6/136053)

Allerdings widerspreche ich dem Autor, der zum Schluss meint, dass die christliche Rechte hier unterschwellig Propaganda macht. Denn Christen werden nicht gerettet, sondern Kinder, die aus ungenannten Gründen erwählt wurden. Und dieses ungenannte Erwähltsein hat mich sofort an diese Indigokinder-Sache gemahnt. Aufgrund unbeschreiblicher und undurchsichtiger Gene, Frequenzen oder sonstigem sind eben einige erwählt und die anderen nicht oder noch nicht. Und damit passt dieser Film wesentlich besser zum esoterisch-spirituellen Elitarismus oder Rassismus als zum christlichen.

Natürlich kann man Verbindungen zu allen möglichen Erleuchtungs- und Erlösungslehren ziehen (Und nein, mir ist keine davon sympathisch). Ragnarök und der Neubeginn des Menschenpaares Lif und Lifthrasir passen da genauso wie das neue Jerusalem oder ein neues hinduistisches Yuga etc. Aber von der Machart des Filmes – so mit den Raumschiffen – glaube ich eher, dass sich der Regisseur an der modernen Esoterik orientierte.

liebe Grüße und sorry für die Länge meines Beitrags

Mc Claudia
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am November 16, 2011, 00:27:43
Hallo McClaudia

tut mir leid dass du so schlechte Filme schauen musst...  :ugly:  aber ja, da gibt's schon viel Übles, das will ich ja gar nicht bestreiten.

Zitat
Aber nachdem diese Indigo- und sonstigen Kinder und diverse Lichtwesen, -arbeiter/innen etc. ja auch oft nach ihrer Genetik beschrieben werden, ist Rassismus durchaus auch ein passender Begriff.

Die Begriffe Indigokind, Kristallkind sind mir vertraut und ich höre sie auch immer wieder mal, die Konzepte dahinter finde ich auch ganz in Ordnung, solange sie beschreibend und wertfrei benutzt werden. Was in dem Umfeld, in dem ich mich bewege, auch so geschieht. Zumindest halte ich solche Beschreibungen in der Regel für deutlich gesünder und zu besseren Massnahmen führend als solche, die Kinder pathologisieren. "du bist besonders sensibel und erlebst Sinneswahrnehmungen intensiver als andere Menschen, das hat Vorteile und Nachteile und du kannst lernen damit umzugehen" ist nun mal in meiner Sicht ein besserer Ansatz als "du kannst dich einfach nicht konzentrieren und nimmst den Schulstoff nicht auf und schreibst lauter schlechte Noten", womöglich noch gefolgt von "schmeissen wir doch ne Pille rein dann bist du ruhig und funktionierst besser."

Zitat
Also die zukünftige, erleuchtete Generation hat irgendwie erleuchtete Gene und wird den Weniger- und Nichterleuchteten auf die höhere Frequenz helfen.

Mit den ganzen Gen-Beschreibungen (12-Strang-DNA etc) habe ich  so meine liebe Mühe habe, aber ich hab das auch noch nie im Detail nachgelesen, was genau damit gemeint sein soll. Der Verdacht mag gerechtfertigt sein, dass viele Leute, die davon sprechen, es auch nicht genau wissen, und dass sie möglicherweise noch nicht mal die ganz gewöhnliche 2-Strang-DNA kennen. Inkompetenz ist aber nicht Rassismus.

Rassismus seh ich darin nicht, denn der Prozess zum Erwerb dieser neuen DNA ist etwas, was grundsätzlich allen Menschen offen steht, die das wollen. Und wie es überall halt so ist - in der Musik auch, in den Sprachen, in der Mathematik - um Fortschritte zu machen, muss man üben, und ja, wer lange übt, ist dann in dieser Disziplin auch hoffentlich besser und weiter fortgeschritten als jemand, der nicht übt. Und wie überall gibt es halt solche mit mehr Talent und andere mit weniger Talent, Fleissige und Faule, Anfänger und Fortgeschrittene, und das darf man auch so sagen. Was für die Disziplin "Bewusstseinserweiterung" genauso gilt wie jedes Fach, das man an irgend einer Schule lernen kann.

elitär und rassistisch ist daran gar nichts. Aber man kann's natürlich elitär und rassistisch drehen, wenn man will. Es ist aber definitiv nicht so gemeint.

Zitat
ch wette mal auf die Anthroposophie oder Blavatsky & Co?

Die grosse Anthroposophenhochburg ist ja bei mir gleich um die Ecke, und das Schlimmste was über Anthroposophen gesagt werden kann, ist ihre Neigung, selbstgestrickte zu weite Pullover und Birkenstocksandalen zu tragen, und die Menschheit mit Gesamt-Theater-Aufführungen des Faust zu plagen. ja genau, inklusive dem zweiten Teil, und ja, das dauert sehr sehr lange. Aber das war's dann schon.

von Steiner selbst habe ich einiges gelesen (so ca 10 Bände), da fällt als Leserin von heute schon auf, wie entspannt er mit Begriffen wie "Arier" oder "Wurzelrasse" umgeht. Ein Blick auf das Entstehungsdatum zeigt dann allerdings immer, dass er dies weit vor den Nazis sagte, die sich wohl die eine oder andere Inspiration von ihm oder den Theosophen holte, von denen ja auch Steiner herkam.

Ebenfalls fällt auf, dass weder Steiner noch Blavatsky (von der ich ein bisschen was las - vielleicht 100 Seiten) in keinem der Texte als rassistisch und elitär auffallen, sondern im Gegenteil eine Entwicklung der Menschheit als Ganzes hin zum Frieden wünschen, und die Entwicklung des Individuums zu weiterem Bewusstsein von ziemlich genau einem Faktor abhängig machen, und der ist: beharrliches Üben. Was unabhängig von Geschlecht, Religion, Ethnie, sozialem Status oder sonstigen äusserlichen Kriterien geschehen kann. völlig unelitär.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am November 23, 2011, 15:33:31
Hi Barbara,

da ich irgendwie das, was ich suchte, nicht fand, lass ich es mal.  :weißnicht:

Das mit dem 12-Dings-DNA und den Indigokindern & Co könnte man zumindest als esoterisch-biologistisch begründeten Elitarismus bezeichnen, da Menschen, die das dann haben oder sind eindeutig die Menschen der Zukunft sind, die den Durchblick haben (und die anderen leiten, führen (sollen)?).

Kurz noch zu den Indiogkindern, die vielleicht sogar einen eigenen Thread wert wären:

Das Gegenteil von Ritalin heißt nicht automatisch Indigo-Kinder. Eine persönliche Zuwendung zum Kind und Förderung dessen Fähigkeiten ist eine Sache. Dass ich der Meinung bin, mein Kind sei aufgrund seiner Unangepasstheit ein Messias des neuen Zeitalters, oder wohnte im vorigen Leben auf nem Stern, was ganz anderes.

Hier ein Artikel über Indigokinder, den ich sehr ansprechend finde:

http://www.sekten-info-essen.de/texte/indigokinder.htm (http://www.sekten-info-essen.de/texte/indigokinder.htm)

Liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am November 23, 2011, 21:40:43
Zitat von: "Mc Claudia"
Das mit dem 12-Dings-DNA und den Indigokindern & Co könnte man zumindest als esoterisch-biologistisch begründeten Elitarismus bezeichnen, da Menschen, die das dann haben oder sind eindeutig die Menschen der Zukunft sind, die den Durchblick haben (und die anderen leiten, führen (sollen)?).

Ich krieg da die Argumentation immer umgekehrt mit: Indigo- und Kristallkinder brauchen besondere Betreuung, weil sie so neu auf der Erde sind und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, oft überfordert sind und mit sich selbst und dem Körper nicht zurechtkommen. "normale" Kinder hingegen, die schon oft reinkarniert waren, sind unkomplizierter, weil sie sich auskennen und wissen, wie sie mit den Besonderheiten der irdischen Existenz umgehen müssen. Und am Schluss bringen alle ihre Eigenschaften und Fähigkeiten ein und alle gestalten gleichermassen die Welt. Auch Führungsqualitäten sind individuelle Eigenschaften, die nicht eine dieser Gruppen speziell zugeordnet werden können.


Zitat
Das Gegenteil von Ritalin heißt nicht automatisch Indigo-Kinder. Eine persönliche Zuwendung zum Kind und Förderung dessen Fähigkeiten ist eine Sache. Dass ich der Meinung bin, mein Kind sei aufgrund seiner Unangepasstheit ein Messias des neuen Zeitalters, oder wohnte im vorigen Leben auf nem Stern, was ganz anderes.

ja sicher, viele Eltern würden besser daran tun, mal als Erstes ihre Erziehungsmethoden zu hinterfragen. Die 68-er-Hippie-Generation hat viele reichlich orientierungslose Leute geschaffen, und deren Kinder baden es aus. Manchmal ist es nicht das Schlechteste, einem Kind einfach mitzuteilen "ja, ich weiss du hasst Grammatikübungen und ich kann das gut verstehen, aber das sind nun die Hausaufgaben und die machst du jetzt. Sobald du sie fertig hast, kannst du nach draussen spielen gehen, aber nicht vorher."

Wenn ich so in der Öffentlichkeit Eltern beobachte, so fällt mir häufig auf, dass sie oft inkonsequent sind - ich mein, man kann schwieriges Verhalten bei Kindern auch züchten, ganz egal welche Fähigkeiten oder welchen Charakter ein Kind hat...

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am November 24, 2011, 02:57:53
Zitat von: "barbara"
Ich krieg da die Argumentation immer umgekehrt mit: Indigo- und Kristallkinder brauchen besondere Betreuung, weil sie so neu auf der Erde sind und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, oft überfordert sind und mit sich selbst und dem Körper nicht zurechtkommen. "normale" Kinder hingegen, die schon oft reinkarniert waren, sind unkomplizierter, weil sie sich auskennen und wissen, wie sie mit den Besonderheiten der irdischen Existenz umgehen müssen.

ach nee... müssen die ärmsten erst die körperführerscheinprüfung machen?  :bang:
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am November 24, 2011, 06:43:39
Zitat von: "dagaz"
ach nee... müssen die ärmsten erst die körperführerscheinprüfung machen?  :bang:

Simple Tatsache ist, dass es Kinder gibt, die feinmotorisch und manchmal auch grobmotorisch so ihre liebe Mühe haben, dass es Kinder gibt, die ständig vor sich hinträumen und nicht im Körper sind, und solche, bei denen es schon lange ist, wenn sie mal eine ganze Minute am Stück konzentriert mit nur einer Sache beschäftigt sind. Ob das nun an ihrer Veranlagung liegt oder daran, dass es hierzulande oft wenig Freiräume für Kinder gibt, in denen sie Bewegung üben können, der Leistungsgesellschaft, oder sonst was, sei mal dahingestellt.

ich frag mich grad, warum im spirituellen Bereich Klassifizierungen so aufregen... über Klassifizierungen wie "Legasthenie" oder "Linkshänder" regt sich kaum jemand auf, obwohl auch diese Klassifizierungen oft mit überdurchschnittlicher Kreativität oder Intelligenz der Person verbunden sind, und auch "elitistisch" sind.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am November 24, 2011, 11:42:55
Hi Barbara,

mich regts nur dann auf, wenn daraus irgendwelche Elitarismen abgeleitet werden, Besonderheiten, die Menschen ÜBER andere Menschen stellen. (Das regt mich aber grundsätzlich auf, nicht nur im spirituellen Bereich. Ich finds auch Scheiße, dass Kinder reicher Eltern die besseren Schulen besuchen können, sich das Studieren besser leisten können, etc.)

So wie Du das siehst, dass es halt verschiedene Menschen gibt, die je ihre Fähigkeiten mitbringen - hab ich kein Problem damit.  ;)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am November 24, 2011, 16:51:41
Zitat von: "barbara"
Simple Tatsache ist, dass es Kinder gibt, die feinmotorisch und manchmal auch grobmotorisch so ihre liebe Mühe haben, dass es Kinder gibt, die ständig vor sich hinträumen und nicht im Körper sind, und solche, bei denen es schon lange ist, wenn sie mal eine ganze Minute am Stück konzentriert mit nur einer Sache beschäftigt sind.

einiges davon kommt mir bekannt vor. aber war ich deshalb ein indigokind?
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am November 24, 2011, 22:40:02
Zitat von: "dagaz"
einiges davon kommt mir bekannt vor. aber war ich deshalb ein indigokind?

wohl  schon.

ich gehe grundsätzlich davon aus, dass Leute, die sich für so exotische Formen von Religion, Kult und Spiritualität interessieren, wie die hier Schreibenden, wohl alle in diese Kategorie fallen dürften.

Nicht-Indigos interessieren sich für Religion meist nur soweit weil "man das halt so macht" oder "weil das eben so Tradition ist" oder "weil schon meine Grosseltern in dieser Kirche geheiratet haben" und haben nicht diese Neigung, ständig alles zu hinterfragen wie die meisten hier.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am November 24, 2011, 22:51:11
Jö, cool, wir sind Indigo! (klingt jedenfalls besser, als "wir sind Papst").  :lach:
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 19, 2011, 14:46:54
So, jetzt hab ich endlich einen Artikel gefunden, der irgendwie das ausdrückt, was ich meine:

http://www.rabenclan.de/index.php/Magaz ... emokratie1 (http://www.rabenclan.de/index.php/Magazin/LambingDemokratie1)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Crysalgira am Dezember 19, 2011, 18:45:20
ausgerechnet beim Rabenclan  :D
sorry, der Artikel ist natürlich sehr, sehr gut, ordentlich recherchiert usw. - ich finde es einfach nur witzig und erfreulich, dass sich die viele Arbeit, die sich die Leute im RC damals gemacht haben, inzwischen auszahlt ...

Crysalgira
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am Dezember 19, 2011, 19:51:00
jo, ganz guter Artikel.

hier scheint mir allerdings ein Denkfehler verborgen zu sein:

Zitat
Eine unausgesprochene Konsequenz eines solchen Weltbildes ist die Kopplung von "Führung" an "Erkenntnisfähigkeit" und "Wahrheit". Führung wird ähnlich wie im platonischen Philosophenstaat durch Erkenntnisfähigkeit legitimiert, nicht durch demokratische Wahl. Zur Führung kann dann eigentlich nur derjenige berechtigt sein, der die spirituellen Wahrheiten gesehen und verstanden hat. Wahrheit wiederum kann demzufolge nicht als Ausdruck von kollektiver Verständigung innerhalb einer sozialen Gemeinschaft verstanden werden, sondern als ideale Übereinstimmung mit "göttlichen Prinzipien". Kritik und Gegenkritik, wie sie z.B. in der demokratischen Gesellschaft notwendiger Bestandteil sind, um das, was wahr ist, zu ermitteln, sind in einem solchen Weltbild nur Ausdruck von menschlicher Uneinigkeit. Die Wahrheit wird nicht durch Disput ermittelt, sondern durch die Schau. Und diese Schau ist Ausdruck eines grundsätzlichen Einklangs und Übereinstimmung der menschlichen Erkenntnis mit den göttlichen Prinzipien.

Demokratie ist NICHT ein Werkzeug, um Wahrheit zu finden. Demokratie ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe eine Gruppe (eine Nation, ein Verein...) das Leben als Kollektiv gestalten kann, wobei das Schöne daran ist, dass versucht wird, alle Beteiligten in diese Gestaltungsprozesse als aktive Mitglieder einzubinden.

Wo es um Wahrheit und die Suche nach Wahrheit geht - und darum geht es eben in spirituellen Institutionen, wenn es sich um die Lehrsätze einer Schule handelt - kann keine Diskussion das Wissen um die Wahrheit ersetzen. es gibt die mathematische Wahrheit dass Pi = 3.1415...., und keine Demokratie der Welt täte gut daran, Pi auf 3 abzurunden, weil dann wird's handlicher und einfacher zu rechnen. Es gibt auch die Wahrheit dass "die Würde des Menschen unantastbar ist", und wer diese Wahrheit als wahr akzeptiert, wird sich auch nicht von einer Volksabstimmung umstimmen lassen (sondern höchstens einen Umzug in ein menschenfreundlicheres Gebiet erwägen, je nach Ausgang)


Wahrheit ist eben nicht, wie der Artikel meint, "Ausdruck von kollektiver Verständigung innerhalb einer sozialen Gemeinschaft". Wasser macht nass und die Sonne wärmt, und das ist wahr, ganz egal was meine Gemeinschaft dazu sagen mag. Es gibt da  so ein paar Grundwahrheiten - und die spirituellen Grundwahrheiten gehören zu denen - die einfach sind, was sie sind. Und die auch noch dann wahr sein werden, wenn es längst keine Menschen mehr gibt.


In der Wirtschaft, im Militär, in der Politik ist es das Normalste der Welt, dass Führungspersonal nicht zuletzt aufgrund der nachgewiesenen Fachkomptenz ausgesucht wird. Welchen guten Grund könnte es geben, dies in spirituellen Organisationen anders zu halten? - keinen, meine ich. Gerade auch in Demokratien machen Kandidaten für politische Ämter nicht zuletzt damit Werbung, dass sie auf ihre überlegene Erkenntnisfähigkeit und Weisheit in ihrem Spezialgebiet hinweisen.

Das Gebiet "Fragen das Fachgebiet X betreffend und Kompetenz dazu" ist allerdings zu trennen von "wir sind die Gemeinschaft ABC und wie wollen wir leben?" Doch auch die demokratischen Gemeinschaften neigen dazu, einen guten Buchhalter als Kassier zu wählen, einen guten Koch als Caterer bei gemeinsamen Anlässen und den guten Priester als Leiter der Rituale. Und sowohl von Buchhalter, Koch und Priester kann zu Recht erwartet werden, dass sie die Standards und Gepflogenheiten ihrer Berufe kennen und diese einhalten und auch von den andern Leuten der Gruppe im Rahmen dieser Pflichten bestimmte Verhaltensweisen einfordern. Der Präsident soll bitte die Spesenbelege sammeln und dem Buchhalter übergeben und sich nicht einfach in der Kasse bedienen, der Hilfskoch soll sich die Hände waschen vor dem Kochen, und der Ministrant soll das Gewand richtig rum anziehen und die Gebete auswendig lernen, bevor er öffentlich auftritt.

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Dass aktuell gerade viele Leute, die politisch links orientiert sind, gerne mit Verboten und autoritären Massnahmen "zum Schutz der Umwelt" arbeiten bzw dies fordern, schaffen sie auch ganz ohne Esoterik.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Giles am Dezember 19, 2011, 21:17:58
im christentum gibt es den ausdruck wahrhaftigkeit. diese ist näher beim authentisch sein angesiedelt, als bei einer allgemein gültigen wahrheit. mit ersterer kann ich viel anfangen. letzterer nicht so ganz.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Crysalgira am Dezember 20, 2011, 09:40:13
@ Barbara:

es ist kein Denkfehler, denke ich  :) , sondern höchstens unvollständig formuliert.
Es ist doch so: gemeinsam erschaffen wir die Konsensrealität, indem wir dem, was wir erleben, Namen geben (nass, heiß, etc.), damit wir alle wissen, wovon wir reden (im idealfall).
In diesem Sinn betrachtet ist Demokratie eine Form der Wahrheits=Realitätsfindung mit der breitesten Basis.
Natürlich kann sich eine Gesellschaft, auch eine scheinbar demokratische, leider verrennen, und dann ist der Mond plötzlich aus grünem Käse - so kommt es mir jedenfalls gerade vor .... :(

Die Demokratie gehört jedenfalls in die mundane Realität und kann sich nur mit mundanen Wahrheiten auseinandersetzen - aber wiederum schafft sie die breiteste Basis dafür, dass sich jeder einzelne mit seiner spirituellen Wahrheit auseinandersetzen kann, ohne fürchten zu müssen, dafür eine auf den Deckel zu bekommen.
Anders ausgedrückt: es macht wohl keinen Sinn, eine Volksabstimmung zu machen, ob das Göttliche männlich oder weiblich oder beides ist  :) , aber in einer echten Demokratie wird jede Ansicht akzeptiert werden, solange sie nicht gegen definierte Konventionen und Regeln einer Gesellschaft verstößt. Eine Wiedereinführung des Baalskultes wird auch in der demokratischsten Gesellschaft scheitern.  :D

Und heißt es nicht irgendwo Volkes Wille = Gottes Wille? Das war zwar als Instrument gegen die damals herrschenden gedacht, aber wie wäre es, wenn wir das wirklich wörtlich nehmen?!  :goofy:

@ Giles:
ob man jetzt Wahrhaftigkeit dazu sagt oder das Wort Authenzitität verwendet oder den furchtbar altmodischen Ausdruck "sich selbst treu sein" - vielleicht war es das, worauf Jesus der Lehrer hinauswollte.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am Dezember 20, 2011, 11:21:15
Zitat von: "Crysalgira"
In diesem Sinn betrachtet ist Demokratie eine Form der Wahrheits=Realitätsfindung mit der breitesten Basis.
Natürlich kann sich eine Gesellschaft, auch eine scheinbar demokratische, leider verrennen, und dann ist der Mond plötzlich aus grünem Käse - so kommt es mir jedenfalls gerade vor .... :(

ich würde den Begriff "Wahrheits-Definierung" vorziehen. oder auch: Wahrnehmungsabgleich. Das Entwickeln einer gemeinsamen Sprache, eines gemeinsamen Willens. Hier ist Demokratie eine gute Sache. eben wie du sagst: Demokratie ist mundan.

Zitat
aber wiederum schafft sie die breiteste Basis dafür, dass sich jeder einzelne mit seiner spirituellen Wahrheit auseinandersetzen kann, ohne fürchten zu müssen, dafür eine auf den Deckel zu bekommen.

richtig. Diese Auseinandersetzung mit spirituellen Inhalten kann aber sehr wohl dazu führen, als absolut und unveränderlich geltende Wahrheiten zu formulieren, an denen man sich orientiert. "wie oben, so unten" zum Beispiel oder "was du säst, wirst du ernten." oder "ich bin die ich bin" oder "23 ist eine Primzahl".

Und in dem Bereich gibt es sehr wohl eine Überlegenheit von Experten, also von Leuten, die sich mit diesen Inhalten auseinandersetzen und die lange und ausführlich prüfen, ob die Belege in der mundanen Welt eher dafür oder dagegen sprechen. Und welche Denkmuster überhaupt ein vollständiges Weltbild zulassen, das nicht auf einmal in Widerspruch mit andern Disziplinen gerät.

Da ist es dann eine Frage des Vertrauens, ob eine solche Person eine Führungsposition erhält, und das Vertrauen muss darauf basieren, ob sich diese Person als vertrauenswürdig erwiesen hat -  ehrlich ist, fair ist gegenüber Schwächeren, ihre Versprechen einhält, ob sie mit Geld und Macht sorgfältig im Kleinen umgehen kann...

Doch um beurteilen zu können, ob jemand im Gebiet der absoluten Wahrheiten sattelfest ist, führt nichts darum herum, sich diese Wahrheiten selbst anzueignen, um es nachzuprüfen. Genauso wie es in anderen Wissensgebieten auch ist.


Zitat
Und heißt es nicht irgendwo Volkes Wille = Gottes Wille? Das war zwar als Instrument gegen die damals herrschenden gedacht, aber wie wäre es, wenn wir das wirklich wörtlich nehmen?!  :goofy:

heisst es das? Wer sagt das denn?

ich kenne nur: in einer Demokratie erhält das Volk genau die Regierung und die Gesetze, die es verdient, es hat sie schliesslich selbst gewählt.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Crysalgira am Dezember 20, 2011, 15:00:26
Zitat von: "barbara"

heisst es das? Wer sagt das denn?

eigentlich heißt es vox populi vox dei
http://de.wikipedia.org/wiki/Vox_populi_vox_dei (http://de.wikipedia.org/wiki/Vox_populi_vox_dei)
"Stimme" ist in diesem Fall als "Meinungsäußerung" = Wille zu verstehen

ergänzend dazu (dieses Mal steht in der Wikipedia nicht alles  :) ) wurde dieser Satz von diversen Reformationsbewegungen gegen die ausufernde Allmacht der katholischen Kirche verwendet

und ursprünglich kommt der Satz von Hesiod, der ihn aber deutlich ironisch gemeint hat
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 20, 2011, 15:12:51
@Barbara:

Ich schließe mich Crysalgira an.

Ich glaube, der Autor meint v.a. die Wahrheitsfindung (nicht im Sinne von spirituell erschauter Wahrheit sonder von einer Art bedingter für alle akzeptable Wahrheit) durch die Debatte, durch Konsens, durch Rede und Gegenrede, eine flexible Wahrheit, die sich immer aufs Neue durch Kritik, Falsifikation beweisen muss, neu verhandelt werden muss.

Der Autor spricht m.E. auch von einem Idealfall. Ungesunde - in dem Sinne also undemokratische - Gruppendynamiken und Führerkult gibts auch in wissenschaftlichen Kreisen und noch so aufgeklärten Gruppierungen. Denn "der Mehrheit hirnlos folgen" liegt irgendwo in den menschlichen Genen und kann nur durch individuelle Gedankenanstrengung begegnet werden. Ersteres ist einfach und hat oft das Lob der Gruppe zur Folge, weshalb Gruppendruck  oder -dynamik auch so erfolgreich ist. Niemand ist gern ausgeschlossen. Wirkliche Demokratie, wie sie in dem Artikel verstanden wird, baut aber geradezu auf individuellen Meinungen und guten, auch kritischen Argumenten und Debattiermöglichkeiten auf.

Ob "Wahrheit" da wirklich der passende Begriff ist, weiß ich nicht. Vielleicht sollte man von demokratischer Übereinkunft reden, die dann allgemein gültig wird - bis zur nächsten Falsifikation und damit Erneuerung oder Verbesserung.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am Dezember 20, 2011, 22:38:48
@Crysalgira

da muss ich dem Hesiod aber mal gewaltig recht geben.

@McClaudia

Zitat
Ungesunde - in dem Sinne also undemokratische - Gruppendynamiken und Führerkult gibts auch in wissenschaftlichen Kreisen und noch so aufgeklärten Gruppierungen.

ja genau.

Allerdings, wenn man ungesunde Gruppendynamiken und Gesellschaftsstrukturen meint, kann man die ja auch gleich so benennen, und muss nicht erst einen Umweg über eine bestimmte weltanschauliche Gruppe machen, oder gar so tun, als seien diese ungesunden Strukturen notwendigerweise in eine bestimmte Weltanschauung quasi eingebaut. ich als Schweizerin kann mir sogar demokratische Rechtsradikale vorstellen...

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am Dezember 21, 2011, 00:32:37
Zitat von: "barbara"
ich als Schweizerin kann mir sogar demokratische Rechtsradikale vorstellen...

stimmen die dann drüber ab, ob sie den "kanaken" nur verdreschen oder gleich aufhängen?
http://www.youtube.com/watch?v=8WTNV3Z_E64 (http://www.youtube.com/watch?v=8WTNV3Z_E64)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am Dezember 21, 2011, 09:05:38
Zitat von: "dagaz"
Zitat von: "barbara"
ich als Schweizerin kann mir sogar demokratische Rechtsradikale vorstellen...

stimmen die dann drüber ab, ob sie den "kanaken" nur verdreschen oder gleich aufhängen?
http://www.youtube.com/watch?v=8WTNV3Z_E64 (http://www.youtube.com/watch?v=8WTNV3Z_E64)

nö wahrscheinlich eher: hängen wir nur den einen auf oder holen wir auch noch den Italiener und den Griechen...?

aber genug,  mir wird schon leicht übel, wenn ich nur dran denke.

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 21, 2011, 14:19:16
Naja.

Es ist ein Unterschied, ob sich ein Führerkult oder Gruppendynamik oä. "einschleicht" oder ob es grundsätzlich irgendwo Programm ist. Rechtsradikales Gedankengut ist im Grundsatz menschenrechtswidrig. Demokratie wird GENUTZT, um Stimmen zu bekommen, im Grundsatz sind solche Strömungen aber antidemokratisch.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am Dezember 22, 2011, 02:17:28
Zitat von: "barbara"
Zitat von: "dagaz"
Zitat von: "barbara"
ich als Schweizerin kann mir sogar demokratische Rechtsradikale vorstellen...

stimmen die dann drüber ab, ob sie den "kanaken" nur verdreschen oder gleich aufhängen?
http://www.youtube.com/watch?v=8WTNV3Z_E64 (http://www.youtube.com/watch?v=8WTNV3Z_E64)

nö wahrscheinlich eher: hängen wir nur den einen auf oder holen wir auch noch den Italiener und den Griechen...?

aber genug,  mir wird schon leicht übel, wenn ich nur dran denke.

grüsse, barbara

göttinundgottseidank ich hatte mich schon gefragt... oder dachtest du an b****er?  ;)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am Dezember 22, 2011, 07:10:02
Zitat von: "dagaz"
göttinundgottseidank ich hatte mich schon gefragt... oder dachtest du an b****er?  ;)

das SVP-Triple-B Blocher, Brunner, Bader? nun ja, die reden zwar viel von Demokratie, fallen aber grad aktuell mit ihrer autoritären Parteiführungsstruktur gewaltig auf die Nase und verlieren eine Wahl nach der anderen. Ich kann nicht behaupten, dass mir das leid tut.  :rolleyes:  :D

ob Demokratie menschenfreundlich oder menschenfeindlich ist, hängt wohl wesentlich von der Definition ab, wer denn alles zu diesem "demos" gehören darf und wer nicht. Die Menschheit hat ja leider die unselige Gewohnheit, immer die schönsten Ideale zu missbrauchen, um ihre schrecklichsten Taten zu rechtfertigen. :weißnicht:

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: DoctorF. am Dezember 22, 2011, 15:01:48
Klingt auf jeden Fall stark danach: http://www.southparkstudios.com/clips/1 ... n-all-hope (http://www.southparkstudios.com/clips/152270/abandon-all-hope)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Giles am Dezember 24, 2011, 23:04:41
Zitat von: "barbara"
das SVP-Triple-B Blocher, Brunner, Bader? nun ja, die reden zwar viel von Demokratie, fallen aber grad aktuell mit ihrer autoritären Parteiführungsstruktur gewaltig auf die Nase und verlieren eine Wahl nach der anderen. Ich kann nicht behaupten, dass mir das leid tut.  :rolleyes:  :D

ob Demokratie menschenfreundlich oder menschenfeindlich ist, hängt wohl wesentlich von der Definition ab, wer denn alles zu diesem "demos" gehören darf und wer nicht. Die Menschheit hat ja leider die unselige Gewohnheit, immer die schönsten Ideale zu missbrauchen, um ihre schrecklichsten Taten zu rechtfertigen. :weißnicht:

grüsse, barbara


ich glaube eher, momentan wählen die menschen primär was ANDERES, egal wie es ist.
was ich mir von herzen wünschte wäre sowas wie die scotish nationalist party: alles soll lokal sein, aber zuwanderung willkommen und keine religiöse oder sexuelle präferenz. die haben schwule und immigranten als abgeordnete, verlangen aber zugleich gälisch wo geht  ;)  das ist eine schöne kombi! wir könnten auch sowas in ö. - ermöglichen?
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am Dezember 25, 2011, 04:25:51
Zitat von: "DoctorF."
Klingt auf jeden Fall stark danach: http://www.southparkstudios.com/clips/1 ... n-all-hope (http://www.southparkstudios.com/clips/152270/abandon-all-hope)

is geklaut. http://www.youtube.com/watch?v=91DSNL1BEeY (http://www.youtube.com/watch?v=91DSNL1BEeY)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Seth am Dezember 27, 2011, 22:50:23
es gibt keinen esotherischen Rassismus

  :schaf:  
 

es gibt nur:  :rosaelefant:  aber davon reichlich.  

werdet ihr es nicht müde, immer den gleichen Mist durchzukauen? Wie im WuWe. Immer die selben Themen, die selben Schlagwörter, die selben Antworten, Schlussfolgerungen,

es ist echt schlimm,
Es sieht so aus, also würde sich niemand der Leute weiterentwickeln.

es gibt vielleicht, rassistische Esotherielle. Aber keinen esotherischen Rassismus. RASSEN schon garnicht. RASSEN!
GOTT! ! Was für eine Wortwahl.  :icon_evil:  
Es bleibt dabei.
RASSISMUS???
MCClaudia. Du unterstellst grundsätzlich nebulösen Esotherischen Kreisen, dass sie eine neue und eigene Rasse geworden sind.
eine eigene Rasse. Man wird Templer oder Freimauerer und gehört einer neuen Rasse an mit viereckigen Augen, lila Haaren und grüner Haut?!, ja?
Und diese vielen Rosa Elefanten sind dann auserwählt und entschweben der Erde...super. Sind wir sie los. Freu dich doch, dass die Rassisten, mit der grünen Haut und den gestreiften Augen weg sind.
Das ist doch toll.   :meditation:  


Blablavatzky: Muss natürlich fallen der Name. Und dann auch Thule und der Österreicher.
und du hast die Neukelten und Neugermanen und Isisanbeter und Venusverehrer vergessen.
Ich bin mir sicher, dass du als slawische Neukeltin ebenfalls mithinfortwegschwebst.
WEIL: tätst dus nich, würdst du dir nich so viel Gedanken drum machen.

 :wolkesieben:

sei also ehrlich. Du bist neidisch, dass DIE wegfliegen dürfen und DU musst hierbleiben.


Richtig? Richtig.
Und nun suchst du nach Gründen, um denen von vornherein einen Stempel aufzudrücken. Um sie irgendwie SCHLECHT zu machen. Du musst sie beleidigen,  
Es sind Nazis, allesamt
Rassisten, wie auch immer sich das definiert.
wahrscheinlich sind sie auch allesamt Christen, sonst würden sie ja nicht von der Offenbarung profitieren, wo sowas drinnegeschriebensteht.


Schau, nächstes Jahr ist erstmal Weltkrieg. Dann schaun wir weiter, wieviele noch da sind, die dann wegfliegen.

Die Russen haben schon bekanntgegeben, dass sie die ersten bewaffneten Truppen in Bewegung gesetzt haben.
(siehe die Rede von Mednev oder wie der Präsi heisst von denen in youtube. ich glaub nicht, dass der da scheisse erzählt, der muss es wissen.)

 :dracherache:
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 28, 2011, 09:22:37
Wenns Dir bei uns zu fad ist, Seth, wenn es Dich stört, dass wir so unentwickelt sind, musst Du hier ja nicht bleiben. Niemand zwingt Dich, in eine Diskussion einzugreifen, die Dir zu blöd ist.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: dagaz am Dezember 29, 2011, 02:56:01
Zitat von: "Seth"
Schau, nächstes Jahr ist erstmal Weltkrieg.

der wirtschaftskrieg usa:eu rennt seit ca. drei jahren - unter dem titel bankenkrise und ratings. noch nicht gecheckt? einen heißeren krieg wirds '12 eher net spielen.
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Giles am Dezember 29, 2011, 18:12:20
warte bis china richtig mitspielt... vorzeichen ("neue leitwährung" mit japan) sind da - grusel
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 02, 2012, 16:30:38
Sorry, dass ich das Thema hochzerre, aber ich hab auf Okto.TV "Es werde Licht" gesehen, die humanistische Diskussionsreihe. Da is ne recht interessante Diskussion über rechtes Gedankengut und Esoterik

http://www.eswerdelicht.tv/archives/1018 (http://www.eswerdelicht.tv/archives/1018)
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Nordana Rone am Dezember 02, 2012, 21:13:21
Also ich muss da mal was einwerfen. Sehe aber gerade, dass ich irrtümlich nur die erste Seite diese Threads gelesen habe. Trotzdem möchte ich mal meinen Text hier posten, da er vielleicht eine andere Seite aufwirft:

Trotz der gesamten Argumentation (in der ersten Threadseite hier halt), muss ich den anfänglichen Eindrücken von McC zustimmen, dass es sich hier um eine gefährliche Art der Stigmatisierung handelt. Vielleicht ist es tröstlich für Eltern, ihre Kinder dies und jenes zu nennen. Nachdem ich einige Bücher betreffend Kindererziehung von sehr aufgeschlossenen und praktisch arbeitenden Autoren und AutorInnen gewälzt habe und auch die Entwicklung meiner Tochter so beobachte, sehe ich das ganz anders:

Wenn ein Kind irgendwelche charakterliche oder physische Neigungen entwickelt, die vielleicht etwas extrem wirken wie etwa: motorische Ungeschicklichkeit, Realitätsferne (Flucht in Träumerei), etc. .... . -> Dann hat das in erster Linie mit den Eltern zu tun. Natürlich ist jedes Kind einzigartig, hat besondere Talente und Interessen. Aber wenn ein physisch und geistig gesund geborenes Kind extreme Neigungen entwickelt, dann soll man es nicht in erster Linie kategorisieren (ach, es ist halt ein Indigo-Kind!) sondern mal die Verantwortung bei den Erwachsenen suchen.

Motorisch ungelenke Kinder wurden meist in ihren ersten drei Lebensjahren in ihrer Beweglichkeit behindert.Sei es durch einen ultrasicheren Haushalt (keine Stufen, keine Messer, kein Feuer, ach tu das nicht!!!), durch schlechte Vorbildwirkung (Tu das nicht, Du tust Dir weh! Du wirst gleich fallen! Ich sehe schon das Messer in Deiner Hand stecken!), oder Fernhalten der Kinder von motorischen Herausforderungen (keine Spielplatzbesuche, kein Kinderturnen, viel Fernsehen, viele Computerspiele).

Ähnliches gilt für verträumte Kinder. Leider hat hier die moderne Psychologie schon sehr traurige Gründe gefunden, die ich persönlich bestätigen kann. Sehr verträumte Knder, die sich vom Alltag flüchten, versuchen auf diese Art und Weise sich psychisch vorm Alltag zu retten. Das kann mit einer unerträglichen Familiensituationen zusammenhängen, mit mangelnder menschlicher Zuwendung, mit einer depressiven Mutter, oder sonst irgendwas, an dem das Kind zu knappern hätte. Es kann sich auch um menschliche oder soziale Vernachlässigung handeln. zB Kinder, die sich dauernd still beschäftigen müssen (Stille Beschäftigung ist gut und sehr wichtig, aber sie sollte nicht ein Dauerrennner sein.)

ETC...

Die Palette in diesem Bereich ist so groß, dass ich das alles gar nicht schreiben kann. Die Chancen eines Kindes hängen sehr von den Eltern ab. Wie sie ihr Leben leben, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen, wi sie ihre Kinder schätzen, etc. .... Bis vor kurzem war das in der Psychologie noch nicht so ein tief differnziertes Thema. Sozial waren Kinder in den letzten Jahrzehnten noch nicht auf diese Weise beachtet worden. Dementsprechend die Generationsphänomene.
Esoterisch würde ich das nicht kategorisieren wollen, denn das würde den Eltern die Verantwortung entziehen.

Und Eltern, die keine Verantwortung übernehmen wollen, sind das Schlimmste, was den Kindern passieren kann.

Daher auch meine definitive Ablehnung für eine solche Art von Kategorisierung.

Liebe Grüße!

Nordi
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: barbara am Dezember 03, 2012, 09:44:28
Zitat
Motorisch ungelenke Kinder wurden meist in ihren ersten drei Lebensjahren in ihrer Beweglichkeit behindert.

ich war letzthin in einem Café, das in der Mitte einen recht grossen Spielbereich extra für Kinder hat, gut übersichtlich, und die Leute, die alle rundumsitzen, haben herumirrende Kinder auch immer wieder automatisch in die Mitte geschickt - also ein sicherer, für Kinder ausgelegter Ort.

Ich war geschockt, das da eine Mutter wahr, die ihr Kind - ein ungefähr vierjähriger Junge, aus den Gesprächen ging heraus, dass er nicht etwa krank oder behindert war - die ganze Zeit im Buggy angeschnallt liess. Einmal wollte er raus, und sie sagte zu ihm "nein, dann rennst du herum und ich kann nicht auf euch beide (=zweites Kind der Freundin, die grad an der Kaffeebar Getränke holen war) aufpassen." - doch auch als die Freundin zurück war, liess sie ihn nicht raus.    :eek:

*****************************************
in "A Pattern Language" zitiert Christopher Alexander eine Studie aus den 70ern, wo es um Hochhäuser geht. Ab einer gewissen Höhe, so ungefähr 4. oder 5. Stock, ist es nicht mehr möglich, von Fenster zu Boden zu kommunizieren, da zu weit weg - Geräusche  tragen nicht gut genug, Mimik kann nicht gelesen werden... was unter anderem bedeutet, dass Eltern, die sich in der Wohnung befinden, nicht mehr mit einem Blick aus dem Küchenfenster oder durch den ständig vorhandenen Lärmpegel von spielenden Kindern draussen sich versichern können, dass alles in Ordnung ist. Das heisst, in den oberen Stockwerken machen sich Eltern ständig Sorgen, wenn die Kinder draussen sind. Fazit: die Kinder gehen gar nicht mehr nach draussen, sondern werden in der Wohnung parkiert.

******************************************************************

Ein Schüler von mir - ein Elfjähriger - würde ich als Crystalkind bezeichnen. Nicht, weil er irgendwie elitär wäre, sondern der Junge hat's einfach spontan und natürlich drauf, in meinem Energiefeld rumzuzerren damit ich das mache, was er will. Auf diese Art Manipulation nicht einzusteigen benötigt ständig reichlich Konzentration, und diese Art von Manipulationsversuch kenn ich von andern Kindern nicht.

Die Mathematik mit ihm klappt gut, solange es einen Bezug zu platonischen Idealen gibt (zB geometrische Figuren, Zahlenreihen), für irdische Dinge wie Masseinheiten fehlt ihm das Verständnis aber ziemlich und das brauchte sehr viel Übung, bis er in nützlicher Frist spontan einordnen konnte, dass zB ein Kilometer länger ist als ein Meter, oder dass ihm eine Aussage wie "die Platte des Küchentischs ist 5 Hektaren gross" als irgendwie verdächtig auffiel. Andererseits interessiert er sich dafür "was die Welt im Innersten zusammenhält", er ist der erste Elfjährige, der mich je darauf angesprochen hatte, ob ich womöglich die Stringtheorie kenne.

Ansonsten ist er durchschnittlich begabt, weder überaus brillant noch überaus dumm, geht mit den Kumpels gern Fussball spielen und tut all die Dinge, die elfjährige Jungs eben so tun.

Aber, sein Bewusstsein ist eher auf die Tiefe der Welt orientiert, nicht auf die Oberfläche, und da braucht's auch beim Unterrichten einen Ansatz, der dies berücksichtigt, denn normalerweise geht Unterricht von der Oberfläche der Dinge aus und stösst später in die Tiefe vor. Das klappt bei diesem Jungen einfach nicht, da muss der umgekehrte Weg gegangen werden, und seither sind die Noten auch besser. (von "extrem ungenügend" bis "meist genügend, manchmal gut")

grüsse, barbara
Titel: Re: Esoterischer Rassismus
Beitrag von: Nordana Rone am Dezember 15, 2012, 21:53:11
Hallo Barbara!

Für das dritte Beispiel Deiner Erzählungen hatte ich damals, als ich Nachhilfe in Mathe gab, einen ähnlichen Fall. Ein kluges Kind, das sehr logisch denkt und selbst Modelle entwickeln kann (kreative Mathematiklösungen, die in sich logisch sind) aber gestellte Aufgaben nicht nach dem allgemeinen Maßstab lösen kann. Es war etwas anders, als das Kind, das Du beschreibst, aber ähnlich. Bisher fand ich in der Literatur, welche ich vor allem für den Kleinkindbereich aussuche, noch keine Bezüge oder Erklärungen. Vielleicht müßte ich da im Schulalter suchen.

Ich war damals noch Schülerin. Nach meinem damaligen besten Wissen versuchte ich das Selbstbewußtsein des Kindes hinsichtlich Mathematik zu stärken, da es ja sehr beachtliche Leistungen erbrachte, die nur nicht in dieser Art von den Lehrern honoriert wurden. Dann versuchte ich ihm die andere Welt der Mathematik, nämlich diese, die von ihm gefordert war, nahe zu bringen. Es gab ein bißchen Erfolg.

Liebe Grüße!

Nordi