„Jede Form der Religion, Magie und Mystik basiert auf Glauben an Dinge, die sich nicht beweisen lassen. Auch spirituelle Systeme, wenn sie unbeweisbare Dinge behaupten, beruhen auf Glauben.“
Was ich damit sagen will: Ich muss dem kritischen Rationalismus und ähnlichen Denkungsarten Recht geben: es gibt eine reale Welt, die von allen in einer Weise erfahrbar ist.
Es hängt also sehr wohl von der kulturellen Prägung und vom Glauben ab, ob so innere Erfahrungen in die eine oder in die andere Richtung gehen, ob sie von Bedeutung sind und mit Sinn und Dogma aufgeladen werden oder einfach nur als schönes Erlebnis wahrgenommen werden.
Deko, also Namen, Ausgestaltungen, Attribute ändern sich kulturabhängig - Archetypen und Strukturen sind immer dieselben, oder doch mit sehr vielen Gemeinsamkeiten udn Ähnlichkeiten quer durch Völker, Sprachen, Zeiten und Kulturen.
von europa über afrika (soweit ich das kenne) und indien: ja.für den ostasiatischen bereich stimmt das so nicht.der kaiser ist dort was anderes als bei uns, ebenso wie zB der weise.das stehen anders geartete archetypen dahinter.
Die Argumentation ist ungefähr so: Glaubensreligionen verlangen von den Gläubigen, zu glauben, und fertig. Ohne innere Erfahrungen. Deshalb seien Glaubensreligionen nicht so „tiefgründig“, „echt“, „authentisch“, „realistisch“, „natürlich“ ....
Die Erfahrungsreligionen (bzw. die Spiritualität oder Mystik oder wie auch immer) beruhen nie auf Glauben sondern nur auf Erfahrung, z.B. durch Trance, Meditation, Ekstase, direkter Erfahrung der Gottheiten. Niemand wird da gezwungen, etwas zu glauben. Glauben muss man nicht, weil man die Anderen Welten, das Sein an sich, die Gottheiten, Geister etc. erfährt.
Weiters: Tiefer Glaube kann auch Erfahrungen hervorrufen. Das heißt, nicht nur die Richtung: Erfahrung > Glaube funktioniert, sondern vor allem auch die umgekehrte Richtung: Glaube > Erfahrung. Ich denke sogar, dass zweiteres wesentlich öfters vorkommt.
verstehe ich Dich richtig, dass die er-fahrung des glaubens und die er-fahrung der "realität" dann letztlich wieder eins sind?
... uns von den abrahamitischen Relis unterscheidet, ist also nicht, dass wir keinen Glauben haben und die keine göttliche Erfahrungsmöglichkeit. Das wollte ich ausdrücken.
Also, um es auf den Punkt zu bringen: Das neue Heidentum zeichnet sich nicht dadurch aus, dass es lebbarer, erfahrbarer, „echter“ wäre als andere Religionen, nur weils bei uns keine streng dogmatischen Schriften gibt (von der Edda und ihrer dogmatischen Interpretation mal abgesehen).Mc Claudia