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(Neu)heidnische Gottheitenvorstellungen

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Mc Claudia:
Hi,

ich habe grad diesen tollen Artikel von Matthias Wenger gelesen:

http://www.derhain.de/Gottesbilder.htm

... und möchte auf Basis dieses Artikel hier eine Diskussion starten über unsere Gottheitenvorstellungen. Wengers Artikel kann als Hilfestellung oder Plan dazu dienen, da er ziemlich cool die verschiedenen Vorstellungen beschreibt.

Meine Vorstellung trifft sich am ehesten mit dem pragmatischen Polytheismus, aber auch ein bisschen mit Animismus.

Wo sind Eure Vorstellungen?

Liebe Grüße

Mc Claudia

Crysalgira:
Ui, so einfach ist das nicht...

Herr Wenger hat ganz, ganz großartige Ansätze ... der Mann weiß was  :) , aber seine Schubladen passen nicht ganz auf mich ...

ich versuch's mal
Große Göttin, ganz bestimmt, aber MIT einem Gefährten auf Augenhöhe, ohne den nix geht  :)
Mutter Erde - Vater Himmel, Mutter Mond - Vater Sonne, eigentlich beides

und eigentlich, ganz, ganz weit draußen, "hinter der Dualität" sind beide doch eins, mit sich, mit der Welt und eigentlich auch mit uns ...

versteht das noch irgendwer?  :weißnicht:
Crysalgira

morgane:
Ich hab nicht alles gelesen. Aber teilweise stimme ich zu, besonders dem teil über gott/göttin und dem über pantheismus nur bedingt:
 [i] "Die Problematik des Pantheismus liegt allerdings in seinem Religiositätsdefizit: Ist alles göttlich, gibt es keine Exklusivität des Heiligen, des Weihevollen."[/i]

Dem widerspreche ich, und ich behaupte das gegenteil. Ist alles göttlich, dann ist alles heilig. Der begriff des heiligen wird dann nicht exklusiv verstanden sondern ausgeweitet auf alle erscheinungen.

Götter sind dann nicht außen stehende, numinose mächte, sondern in allem wirkende kräfte, grundelemente aller physischen ausdrucksformen. Sie sind auch innerpsychische, dynamische aspekte unserer selbst, die in den göttergestalten personalisiert auftreten. Das geht so weit, dass sie uns in träumen oder in trance, scheinbar von außen, entgegen treten oder anderswie kontakt zu uns aufnehmen, wenn dieser bestimmte aspekt in uns aktiviert wurde oder nach ausdruck strebt.

lg morgane

Chao:
Wow, echt ein schöner Artikel!


--- Zitat von: "Mc Claudia" ---Meine Vorstellung trifft sich am ehesten mit dem pragmatischen Polytheismus, aber auch ein bisschen mit Animismus.

Wo sind Eure Vorstellungen?

--- Ende Zitat ---

Bei mir ist es genau andersrum *g*, ich bin pragmatischer Animist mit ein bisschen polytheistischen Ansätzen. Animist im Sinne davon, daß alles da draußen und da drinnen beseelt ist, pragmatisch in dem Sinne daß das aber nicht wirklich wichtig ist bis zu dem Zeitpunkt als daß ich es für wichtig erachte. Es gibt in dem Sinne keine Anbetung, bei Bedarf Respektsbezeugung, Kommunikation, "Handel", Dank. Wie das mit den Gottheiten reinpasst, weiß ich nicht, ich weiß daß es sie gibt und daß mit ihnen eine Art von "Arbeit" oder Anbetung möglich ist, ich kann und will nicht ihre Natur ergründen. Vielleicht sinds ja so ne Art Ultra-Egregore, wer weiß :) . Vielleicht ein bisschen wie in American Gods von Gaiman.

ciao, Chao

Themis:

--- Zitat von: "morgane" ---Ich hab nicht alles gelesen. Aber teilweise stimme ich zu, besonders dem teil über gott/göttin und dem über pantheismus nur bedingt:
 [i] "Die Problematik des Pantheismus liegt allerdings in seinem Religiositätsdefizit: Ist alles göttlich, gibt es keine Exklusivität des Heiligen, des Weihevollen."[/i]

Dem widerspreche ich, und ich behaupte das gegenteil. Ist alles göttlich, dann ist alles heilig. Der begriff des heiligen wird dann nicht exklusiv verstanden sondern ausgeweitet auf alle erscheinungen.

Götter sind dann nicht außen stehende, numinose mächte, sondern in allem wirkende kräfte, grundelemente aller physischen ausdrucksformen. Sie sind auch innerpsychische, dynamische aspekte unserer selbst, die in den göttergestalten personalisiert auftreten. Das geht so weit, dass sie uns in träumen oder in trance, scheinbar von außen, entgegen treten oder anderswie kontakt zu uns aufnehmen, wenn dieser bestimmte aspekt in uns aktiviert wurde oder nach ausdruck strebt.

lg morgane
--- Ende Zitat ---

QFT.

Das Schöne am Pantheismus ist doch, dass es keine strenge Trennung gibt von wegen: dort oben im Himmel sitzt der liebe Gott und hier auf der Erde sind wir Menschen und wenn wir nicht ganz brav sind, dann bestraft uns der da oben.

Ganz im Gegenteil, der Phantheismus schafft eine Einheit von Welt und Anderswelt. Oder, wie Hildegard von Bingen sagte: "Du hast in dir den Himmel und die Erde."

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