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Psychisch instabile Ungläubige?

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Mc Claudia:
Hi allerseits,

habe gerade einen Beitrag gelesen:

http://religion.orf.at/projekt03/news/1 ... bie_fr.htm

und finde v.a. diese Aussage äußerst befremdlich:

„Die Ursache dafür [für überzogen feindliche, unkontrollierte Emotionen als Reaktion auf Religion] liegt nach Meinung Bonellis in einer narzisstischen Kränkung. Narzisstisch veranlagte Menschen verspürten Schmerz darüber, etwas, was sie nicht wahrhaben wollten, könnte wahr sein. "Die Angst vor dem Auffliegen des Selbstbetrugs aufgrund der unmanipulierbaren Normengebung der Religion löst Abwehr aus", erklärte der Psychiater. Die Menschen fürchteten, ihr konstruiertes Selbstbild könnte an der Realität zerbrechen. Weiters könne auch das Fehlen einer Instanz für Geborgenheit Eifersucht und Neid gegenüber jenen auslösen, die sich in einer Religion beheimatet fühlten.
Ressentiments und Gewalt zwischen Angehörigen verschiedener Religionen sind laut Bonelli nicht religiös begründbar. Religionen seien friedlich, würden aber oft missbraucht, wenn Menschen sie nur zur Mobilisierung anderer für eigene Interessen benutzten, statt sie zu leben. ....“

Was haltet Ihr davon?

Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber die Atheist/innen, die ich bis jetzt kennenlernen durfte, reagieren v.a. feindselig auf totalitäre Strömungen in den Religionen, auf unbeweisbare Behauptungen, auf Missbrauch in den Religionen, auf die zumeist besch***** Rolle der Frauen, auf unbeweisbare Autoritäten (Gott....), die nicht hinterfragt werden sollen, auf teils absurde Glaubensgebäude, etc.

Dass dafür aber Narzissmus der Grund sein soll, eröffnet sich mir gar nicht. V.a. kenn ich keine Atheist/innen, die Angst vor einem Auffliegen eines angeblichen Selbstbetrugs hätten (inwiefern betrügen Atheist/innen sich selbst?)

Wenn auf unmanipulierbare Normengebung aggressiv reagiert wird, dann deswegen, weil diese Normen menschenrechtswidrig sind oder/und für Ungläubige absolut absurd sind.
 
Auch Neid auf eine (angebliche) Geborgenheit durch eine höhere Instanz konnte ich bei Atheist/innen noch nicht orten. Die brauchen sowas nämlich nicht. Sonst wären sie ja religiös.

Interessant ist, dass ausgerechnet den Nicht-Gläubigen ein „konstruiertes Selbstbild“ vorgehalten wird, „das an der Realität zerbrechen könnte“. Fragt man sich nur, welche Realität er meint, und warum religiöse Selbstbilder nicht konstruiert sind und an Realitäten zerbrechen könnten ....

Am blauäugigsten finde ich aber die Behauptung, „Ressentiments und Gewalt zwischen Angehörigen verschiedener Religionen sind laut Bonelli nicht religiös begründbar. Religionen seien friedlich, ...“. Ganz klar, wenn man alle militanten Gottheiten und Gottesvorstellungen ausblendet, alle Verse in den hl. Büchern und Riten, die gewaltverherrlichend sind und sich über einen rachsüchtigen Gott (oder Göttin) freuen, verdrängt, alle heiligen Kriege, die unter dem Segen von Gottheiten oder anderen spirituellen Instanzen geführt wurden, was auch oft in als heilig geltenden Überlieferungen zu finden ist, dann könnte man behaupten, die Religionen seien friedlich.

Der Kommunismus ist eigentlich ja auch friedlich, und Stalinismus hat gar nix mit Kommunismus zu tun, der Kommunismus wurde lediglich missbraucht ....

Woraus man, wenn man diesen Gedankengang weiterspinnt zur Behauptung gelangen muss, dass Menschen, die mit ideologischem/religiösem Hintergrund und Begründung anderen Menschen weh tun, mit der jeweiligen Ideologie/Religion nix am Hut haben, sondern das eigentlich nur aus Selbstzweck tun. Blöd halt nur, wenn die Ideologien/Religionen in ihren Lehren und Dogmen selbst Gewalt herausfordern .....

Was sagt Ihr zu diesen Behauptungen?

Vielleicht reagiere ich ja auch etwas übertrieben, oder ich hab offenbar einen starken atheistischen Anteil in mir, dass ich mich durch diese Aussagen leicht angegriffen fühle. *grml* Da ich aber keine Atheistin bin, sondern eher das Gegenteil (Polytheistin), und mich diese Aussagen trotzdem annerven, würd mich mal Eure Meinung dazu interessieren.

Liebe Grüße

Mc Claudia

Giles:
ich finde es sinnlos, quasi alle atheisten in eine schublade zu stopfen. es ist ebenso legitim nicht zu glauben, wie zu glauben, imho. das ist so ähnlich als ob mir wer erkärt "alle katholiken.." oder "alle wicca..." - das hält dem belastungstest namens realität nicht stand.

barbara:
hallo

aufgrund meiner Beobachtungen im Internet würde ich schon sagen, dass Atheisten eine Neigung dazu haben, ungewöhnlich aggressiv und oft mit beleidigendem Wortschatz aufzutreten, und dass sie den Glauben anderer oft als persönliche Beleidigung auffassen.

Der Atheismus hilft einem Menschen auch nicht, zu Sinn und Bedeutung zu finden, was Religionen aber tun (ob Religionen das auf gute und konstruktive Weise tun, ist eine andere Frage - aber sie alle bieten Antworten auf Sinnfragen an). Als Atheist kommt man wohl nicht darum herum, eine ungemütliche Geworfenheit in eine kalte, absurde, sinnlose, feindliche, grausame Welt zu empfinden - wenn man ehrlich zu sich selbst ist und sich streng an die eigenen Denkgebäude hält. Meins ist es nicht, wenn ich diese für die wahre Welt halten würde, wär mein Selbstmord nicht weit weg... und das meine ich nicht als Redewendung, das meine ich als Tatsache.

Andererseits haben die Religionen natürlich auch viele problematische Seiten, wozu zB das Zwangskuscheln mit Unterdrückung der Meinungs- und Redefreiheit in vielen traditionellen Richtungen gehört. Das mag eine Wärme sein, aber es ist allzu oft die Wärme eines verschissenen, stinkenden Stalls. und ja, es gibt auch religiöse Richtungen, die klar Freude an Gewalt haben und Gewalt propagieren.

Alle Atheisten kann man natürlich nicht in ene Schublade stopfen, aber so gewisse Tendenzen und Gemeinsamkeiten bei Weltanschauungsgruppen gibt es natürlich schon.

grüsse, barbara

morgane:
Hi mc. claudia!
Dieser mann vertritt eine MEINUNG. Er vertritt sie als angehöriger einer konfessionellen gemeinschaft. Willst du dich allen ernstes mit dieser meinung auseinander setzen? Ist sie für dich maßgeblich? ".........." Na, eben!
Wenn ein muslimischer geistlicher meint, frauen dürfen nicht auto fahren - würdest du dich ernsthaft mit dieser meinung auseinander setzen?
Wenn ein indianischer medizinmann meint, man müsse sich zum meditieren eine feder in den allerwertesten stecken, würdest du dich ernsthaft damit auseinander setzen?
Wenn ein indischer guru ernsthaft behauptete, donnerstags dürfe nur mittel und ringfinger zum nasebohren benutzt werden, würdest du....?
Na eben  :)

lg morgane

dagaz:

--- Zitat von: "barbara" ---Als Atheist kommt man wohl nicht darum herum, eine ungemütliche Geworfenheit in eine kalte, absurde, sinnlose, feindliche, grausame Welt zu empfinden - wenn man ehrlich zu sich selbst ist und sich streng an die eigenen Denkgebäude hält.
--- Ende Zitat ---

manche findens vielleicht ganz witzig, sich als zufallsprodukt dieses irrsinnigen universums zu sehen, und genießen ihr kurzes gastspiel hier.

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