Feuerkreise

Der äußere Kreis (für Gäste sichtbar) => Ritualkreis => Thema gestartet von: Mc Claudia am März 29, 2011, 14:13:25

Titel: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am März 29, 2011, 14:13:25
Hi,

mein Kultbeilchen ist nach Jahren endlich fertig geworden!

2006 kaufte ich mir in Hallstatt eine Replik eines dort gefundenen Beilchens (die waren in Hallstatt üblich für reiche Männer). Aber das war nur das Beil ohne Schaft.

Es dauerte bis jetzt, bis das ganze Beilchen endlich nach meinen Wünschen fertig wurde! Der Stiel ist von Galdor aus einem Stück Eibenholz geschnitzt, zusammengefügt hat es Georgie, der Bergkristall samt Fassung ist von einer Silberschmiedin aus Wien.

Gebeizt hab ich es selber, und die Klapperbleche-Replike aus der Hallstattzeit hab ich auch raufgetan.

Jetzt hab ich einen ultimativen Kultgegenstand und bin grad am Überlegen, wie ich das Teil im Ritual einsetzen könnte ....

Bitte um Ideen, was man mit diesem Kultbeilchen alles machen könnte! (Einige Ideen hab ich selber schon, aber ich möchte Euch nicht beeinflussen!  :D   )

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Ritter vom Schach am März 29, 2011, 16:18:58
Voll groovy!

 :thumbsup:
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am März 29, 2011, 16:23:37
Gell!  :D  

Gleich vorweg: Eines kann man mit diesem Beilchen nicht: hart zuschlagen! Das Axtblatt ist mit Spezialkleber auf die hölzerne Spitze geklebt. Würde man mit dem Beilchen hart zuschlagen, würde es sich wahrscheinlich vom Schaft lösen.

Es ist also nur für weniger actionreiche Tätigkeiten geeignet. Ich denke da an Segnungen, magische Verstärkung, Verbindung herstellen zu den Gottheiten, etc.
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: morgane am März 29, 2011, 17:02:30
Ach soooo, ich dachte schon an die rituelle öffnung des kronenchakras :doh:

Aber schön ist es geworden, das gute stück!

lg morgane
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am März 29, 2011, 17:57:31
Hi Morgane,

danke für die Idee! Find ich cool! Denn symbolisch zu"schlagen" geht ja. Sanft halt.

Das Beil ist natürlich etwas, mit dem man eigentlich schlägt, etwas aufschlägt, vielleicht aufschneidet, durchschlägt, etc.

Keine Ahnung, wofür die Dinger in der Hallstattzeit benutzt worden sind? Vielleicht als Symbol reicher Salzherren, Symbol des Salzbergbaues oder einer Salzbergwerksgottheit?

Rituell denke ich daher vielleicht an "öffnen" im weitesten Sinn  :gruebel:

Powervoll ist es jedenfalls, es in der Hand zu halten. Irgendwie ist das der geilste rituelle "Stab", den ich in der Größe je hatte.

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: morgane am März 29, 2011, 19:13:20
In dem zusammenhang fallen mir die römischen *liktorenbündel* ein. Das waren ja auch äxte.... http://www.google.at/images?q=liktorenb ... 76&bih=397 (http://www.google.at/images?q=liktorenb%C3%BCndel&hl=de&rlz=1T4ACAW_de___AT418&prmd=ivns&source=lnms&tbs=isch:1&ei=RBOSTbO3FYi2hAfDrZCCDw&sa=X&oi=mode_link&ct=mode&cd=2&ved=0CA8Q_AUoAQ&biw=1076&bih=397)

lg morgane
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: dagaz am März 29, 2011, 20:47:29
Zitat von: "morgane"
In dem zusammenhang fallen mir die römischen *liktorenbündel* ein. Das waren ja auch äxte.... http://www.google.at/images?q=liktorenb ... 76&bih=397 (http://www.google.at/images?q=liktorenb%C3%BCndel&hl=de&rlz=1T4ACAW_de___AT418&prmd=ivns&source=lnms&tbs=isch:1&ei=RBOSTbO3FYi2hAfDrZCCDw&sa=X&oi=mode_link&ct=mode&cd=2&ved=0CA8Q_AUoAQ&biw=1076&bih=397)

lg morgane

genauer gesagt: rutenbündel mit einer axt drin - ein symbol für prügel- und todesstrafe.  :eek:

Zitat von: "Mc Claudia"
Das Axtblatt ist mit Spezialkleber auf die hölzerne Spitze geklebt.

war kein loch für den stiel da?
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am März 29, 2011, 21:12:58
Oje - ich hab ein hallstattzeitlcihes Faschistendings!  :eek:  :eek:  :eek:  :eek:  :eek:

Nö. Also nach Todesstrafe schaut das nicht aus. Zumal es auch im Original so klein ist. Das hat eher was von einem archaischen Orden oder eine Art großem Schmuckstück.

@Dagaz:
Oja, das Beilchen hat unten ein kleines Loch, wo der Stecken drinsteckt. Aber das Loch ist schmal und kurz, und somit muss auch das Zäpfchen vom Stielende sehr dünn und kurz sein, sonst hätt es nicht gepasst. Zum Zuschlagen jedenfalls zu filigran.

Ich denke auch grad an den keltischen Gott Sucellos. Der wird in der gallorömischen Kunst mit einem Hammer dargestellt. Vielleicht so eine Art Dispater auf keltisch. Und mein Beilchen als Symbol des Lebens/Todes?

Ich sinnier mal weiter ....
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: barbara am März 29, 2011, 21:58:32
Wenn es schon Klapperbleche hat, muss man wohl damit klappern. So ähnlich wie ein Glöckchen, um die Aufmerksamkeit einer Gesellschaft zu haben.

wenn es etwas für reiche Leute ist, sollte man es wohl auch zum Handeln benutzen. Vielleicht wie bei einer Auktion damit drei Mal auf den Tisch klopfen, wenn der Handel abgeschlossen wurde.

grüsse, barbara
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Babsi am März 30, 2011, 11:26:52
IST DAS GEIL!!!
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Boudicca am März 31, 2011, 01:13:52
Ich kann nur sagen: Wow ... mir fehlen im Moment die Worte ... ich einmal sprachlos, das heißt was ...  ;)

Alles Liebe,
Boudicca  :sonne:
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am März 31, 2011, 15:01:23
Danke,

aber ich selbst hab nicht mehr als die Idee aufgebracht. Die handwerklich Umsetzung machen andere. Und jetzt im Nachhinein gesehen ist das eines der teuersten Kultgegenstände, die ich hab.  :D

Die Replik des Beilchens kostete ca. 30 oder 40,--, weiß nicht mehr genau. Es ist ein berühmter Bronzeschmied, der auf Repliken der Kelten- und Römerzeit spezialisiert ist und in der Steiermark wohnt. Website hat er keine. Seine Sachen finden sich oft in Museumsshops, und in mir hat er auch unwissentlich schon eine Stammkundin. Billig sind seine Sachen nicht, aber hochwertig in der Arbeit und 100%ige Repliken.

Galdor hat für die Schnitzarbeit 50 oder 100 Euronen bekommen. Weiß nicht mehr genau, ist schon länger her. Schnitzen hätte ich auch können - aber nur mit Dremel und nicht soo schön! Er ist voll auf meine Wünsche eingegangen, die Schlangenspirale und die hallstattzeitlichen Symbole.

Georgie hat dann das Beil und den Stiel zusammengefügt.

Am teuersten war dann die Anbringung des Bergkristallkugerls. Die Kugel hat ca. 30,-- gekostet und die nach meinen Wünschen gefertigte Fassung, die auch bombenfest am Stiel verschraubt wurde, kostete mich nochmals 200,--. Wer Geld hat und Sonderwünsche - hier ist die Schmiedin, die es fertigte:

http://www.goldkunst.at/ (http://www.goldkunst.at/)

Die Fassung war auch das Schwierigste und hätte ich mit meinem Nichtkönnen und meinen nicht vorhandenem Werkzeug nicht machen können.

Die Klapperbleche hatte ich schon seit Jahren zu Hause.

Insgesamt kostete mich das Beilchen also fast 400,-- :D Ein etwas teurer Spaß, dafür schaut es jetzt so aus, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe.

Das Teil werd ich also krass in Ehren halten!

Es fungiert derweil als eine Art „Gebetsstab“, „Energieübertragungskanal“, „Kraftspender“. Wenn ich es in der Hand halte und meine gallischen Gebete chante, ist das Gefühl umwerfend.

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: morgane am März 31, 2011, 19:40:56
Eines fernen tages, wenn im ehemaligen Wien eine archäologische ausgrabung stattfindet, wird man rätseln über eine unbekannte, druidische linie, die sich im geheimen über die jahrtausende erhalten hat. Man wird rätseln wer, wieso, wo, warum, von wem und zu welchem zweck dieses beil benutzt wurdle. wissenschafter werden sich damit profilieren, museen werden sich darum in den haaren liegen, und auf einer wolke sitzt mc. Claudia und lacht sich ins fäustchen  :tanzfreu:

lg morgane
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am April 01, 2011, 10:41:16
:D  :D

Also wenn eine Archäologin in 1000 Jahren meine Wohnung ausgräbt, wird sie sie sowieso für ein Museum halten.
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: rivka am April 01, 2011, 17:04:39
Hallo McClaudia,

als ich darüber nachdachte, wie man so ein schickes Beilchen rituell gebrauchen könnte  :gruebel: , kamen mir zwei Fragen, und zwar: ist das Original genau so gross bzw. klein wie die Replik? und: Wozu hat man denn das Original verwendet, wieso gab es das nur für reiche Männer? und: Was ist die Verbindung von Hallstatt/Kelten zum Bergkristall?

Google sagt entweder nix, oder ich kanns nicht finden  :confused:
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Sambuca am April 02, 2011, 09:32:51
Schaut aus, als hättest du das beste aus dem Beil gemacht, Mc Claudia. Danke, dass du es herzeigst, der Anblick ist sehr erfreulich. Nebenbei, schön auch wieder was von Georgy zu hören.
Als Ritualgegenstand kann ich mir das Beil gut vorstellen. ZB. zum Anfang jedes Jahresfestes, um den Beginn einer neuen Zeit anzudeuten, oder um eine Gottheit anzurufen, wie etwa Donar bei der Ostarafeier.

LG
Sambuca
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am April 02, 2011, 14:02:39
Hi Rivka,

schön, wieder von Dir zu lesen! ;)

Zitat von: "rivka"
ist das Original genau so gross bzw. klein wie die Replik?

Ja, genauso klein. Die Replik ist getreu dem Original.
Die Maße des Axtblattes:
vom Schaft bis zum Ende: 7cm
von der Schneide bis zum Kopf des Reiters (oder der Reiterin?)  11cm
Die Höhe alleine des Axtblattes ohne Reiter: 6,5 cm
die Länge der Schneide: 4cm

Zitat von: "rivka"
und: Wozu hat man denn das Original verwendet, wieso gab es das nur für reiche Männer?

Tjo – das wissen nicht mal die Götter – äh – Archäolog/innen!  :D

In meinen Archäologiebüchern, wo die Beilchen kurz beschrieben werden, steht überall, dass sie nur in einigen Männergräbern gefunden wurden.

Das Problem ist, dass ich keine genaue Kenntnis darüber habe, inwieweit das Gräberfeld von Hallstatt (das ja zu einem der frühesten, die hierzulande archäologisch korrekt ausgebuddelt wurden, gehört) genau darauf untersucht wurde, welches Geschlecht die Skelette haben. M.W. wird, wenn keine anthropologische Untersuchung auf Geschlecht stattfindet (weil zu teuer), oft nur nach den Grabbeigaben gegangen. Es ist also durchaus anzunehmen, dass sich vielleicht das eine oder andere für männlich gehaltene Skelett irgendwann mal als Frau entpuppen könnte (und vice versa).

Hallstatt hat eine Sonderstellung, weil es sehr „anarchisch“ wirkt. Es gibt alle Arten von Bestattung (sowohl Körper- als auch Brandbestattung), und es scheint im Gräberfeld kaum ein schlagkräftiger Unterschied zwischen „reich“ und „arm“ vorhanden zu sein. Die meisten bisher gefundenen Toten sind m.W. mit ausreichend Material bestattet worden. (Aber darüber bin ich mir nicht ganz sicher.)

Der Begriff „reiche Männer“ ist daher eh etwas irreführend, weil es eigentlich kaum „arme“ gibt. Auch die Männergräber ohne Beilchen sind „reich bestattet“.

Die geringe Größe der Beilchen lässt die meisten Archäolog/innen jedenfalls darauf schließen, dass es sich um eine Art Statussymbol oder Orden oder ähnliches gehandelt haben könnte. Den Salzbergbau bedenkend könnte es sich vielleicht um Miniaturversionen von Bergbauhackeln handeln, die man entweder zum Fällen der Bäume verwendete (deren große Anzahl man für Stützbalken im Bergwerk zweifellos benötigte) oder aber auch zur Salzsteinbearbeitung.

Zitat von: "rivka"
und: Was ist die Verbindung von Hallstatt/Kelten zum Bergkristall?

Gar keiner. Als ich mir überlegte, dem Beilchen einen Stiel zu verschaffen, kam ich drauf, dass da ein Gegengewicht als Knauf sehr passend wäre, da das Bronzebeilchen am Holzstiel sonst sehr kopflastig wird. Erst wollte ich einen „typisch“ keltischen Halbedelstein nehmen, nämlich Bernstein oder Jet. Beide sind aber weder leicht als Kugel zu erwerben, und beide sind auch viel zu leicht, um ein Gegengewicht bilden zu können. Also hab ich mich letztlich für Bergkristall entschieden. Dieser kommt m.W. zwar kaum als Schmuckstein in der Eisenzeit vor, aber zumindest ist es ein einheimischer Stein, dessen Verwendung zumindest theoretisch möglich gewesen wäre.

Liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Mein Kultbeilchen
Beitrag von: Mc Claudia am April 02, 2011, 14:21:39
P.S.: zum Gräberfeld in Hallstatt aus „Das EU-Projekt Archaeolive und das archäologische Erbe von Hallstatt“, v. Fritz Eckhart BART und Wolfgang LOBISSER:

„Eines jedenfalls steht fest: die im Gräberfeld Hallstatt Bestatteten waren die direkten und unmittelbaren Nutznießer einer frühen bergmännischen Gewinnung von Salz. Da das Gräberfeld für einen Unternehmerfriedhof zu groß ist (es werden heute ca. 4000 Gräber geschätzt, mehr als 1300 wurden bisher ergraben), dürften hier auch jene Menschen begraben sein, die tatsächlich unter Tage gearbeitet haben. Obwohl direkte Hinweise fehlen, etwa durch besondere bergbauspezifische Beigaben, ist das mit großer Sicherheit anzunehmen. Da ärmste oder beigabenlose Gräber eher selten, überragende fürstliche Bestattungen gar nicht vorhanden sind, dürfte auch der einfache Bergarbeiter am allgemeinen Wohlstand Anteil gehabt haben. Für den Einsatz von Sklaven in der schweren und gefährlichen Grubenarbeit fehlt jeglicher Hinweis. Der allgemeine Wohlstand findet in der großen Menge der gefundenen Schmuckstücke, Fibeln, Nadeln, Ringe usw. seinen Niederschlag. (…)“ (Zit. S. 34)

Ich hab da grad so eine doofe Idee im Kopf, was die Beilchen gewesen sein könnten, nämlich Auszeichnungen für besondere Leistungen im Bergbau. So in der Art „Heute küren wir den Arbeiter des Jahres, der mit seinem Arbeitertrupp das meiste Salz aus dem Berg geholt hat!“  :D