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Pauli and Jung

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barbara:
Pauli and Jung - the meeting of two great minds.
Autor/Redaktor: David Lindorff
ISBN: 0-8356-0837-9

eins der Bücher, das ich schon sehr lange habe, aber nie richtig gelesen - ich starte wieder einen Versuch.

Der Physiker Wolfgang Pauli und der Psychologe Carl Gustav Jung lernten sich in Zürich kennen, wo sie beide arbeiteten - und Pauli liess sich von Jung analysieren. Daraus entstand eine lebenslange Freundschaft und ein intensiver Briefwechsel, der in diesem Buch vorgestellt wird, in dem zwei der grössten Geister unserer Zeit das Thema der Verbindung von Geist und Materie beleuchteten - der gemeinsamen Basis von Geist und Materie.

Jung war seit eh und je genauso Mystiker wie Wissenschaftler - Pauli selbst kommt von einem sehr wissenschaftlichen Elternhaus her (Ernst Mach war sein Pate, und dessen mit wissenschaftlichem Gerät vollgestopftes Haus und die Bildung, die er erhielt, haben ihn wesentlich geprägt) - doch begleitete ihn ebenfalls seit eh und je der "Pauli-Effekt", der darin bestand, dass in seiner Nähe die teuren Geräte der experimentellen Physiker nicht funktionierten. Es gab mehrere, die dies sehr ernst nahmen - Kollegen, die Pauli baten, sich weit nicht in ihrem Labor aufzuhalten, sobald sie dabei waren, wichtige Versuche durchzuführen... Des weiteren war Pauli bekannt für seinen gute Nase, Fehler und falsche Gedankengänge aufzuspüren - also ein durch und durch rationaler Mensch, der bei der Entwicklung der Quantentheorie wesentlich beteiligt war.

Im Moment bin ich noch am Anfang des Buches: eine kurze Biografie Paulis, und dann werden einige der 800 Träume aufgeführt, die während Paulis Analyse bei Jung dokumentiert wurden, seine Anima die erscheint und das Selbst und der Schatten. Weiterhin bin ich gespannt, wie es weiter geht, worüber dann in den Briefen gesprochen wird, die den Hauptinhalt darstellen.

grüsse, barbara

morgane:
Ich habe dieses buch nicht gelesen, mich aber vor langer zeit ein wenig mit Jung beschäftigt. Was ich aber, jenseits dieses speziellen analytikers, interessant finde, ist, dass sich das unterbewusstsein der klienten entsprechend der, von den therapeuten entworfenen, modelle verhält. So hatten Freuds patienten sexual - träume, in Jungs erschien die anima usw. Das ist schon witzig.

lg morgane

barbara:
Hallo morgane!

möglicherweise ist es einfach so, dass Freud die Dinge mit dem Sex bemerkt und notiert hatte, und Jung jene mit der Anima... und dass die Patienten sehr wohl einfach alles mögliche träumten.

Doch es stimmt schon, sobald ein Mensch ein Werkzeug in der Hand hält, guckt er nach allen Seiten, was sich mit diesem Werkzeug wohl bearbeiten lasse.

Pauli begann als, wie er selbst schrieb "fanatischer Atheist" - mit wenig Zugang zu seinen eigenen Gefühlen, auch mit reichlich Angst vor eigenen Gefühlen - bis einer seiner Träume in ihm die Überzeugung wachrief, dass das Leben (die Welt, das Universum) nicht mit dem Intellekt allein zu erklären sei. Dass es Aspekte gibt jenseits jeder rationalen Analyse.

Nachdem Pauli seine persönliche Analyse abgeschlossen hatte und während einer gewissen Zeit den Kontakt mit Jung abgebrochen hatte, lebte diese neu auf. In der Alchemie fanden die beiden Berührungspunkte, ein gemeinsames Gebiet.

Pauli schrieb an Jung zum Thema von einer Arbeit Jungs über Alchemie:
"This has shown me that the most modern physics, even in the finest details, can be respresented symbolically as psychic processes", auf Deutsch: "Dies hat mir gezeigt das die allermodernste Physik, sogar bis in die feinsten Details, symbolisch dargestellt werden kann als psychische Prozesse"

(was mich daran erinnert, dass ich Chemie und die Eigenschaften der Stoffe immer als menschliche Beziehungen memorisiert hatte: Edelgase, die ewigen Singles und Junggesellen - Paartänzer wie Sauerstoff und Stickstoff, die sich auch manchmal grösseren Gruppen gerne anschliessen - Kohlenstoff, die Netzwerker...)

grüsse, barbara

morgane:

--- Zitat von: "barbara" ---(was mich daran erinnert, dass ich Chemie und die Eigenschaften der Stoffe immer als menschliche Beziehungen memorisiert hatte: Edelgase, die ewigen Singles und Junggesellen - Paartänzer wie Sauerstoff und Stickstoff, die sich auch manchmal grösseren Gruppen gerne anschliessen - Kohlenstoff, die Netzwerker...)

grüsse, barbara
--- Ende Zitat ---

Das ist ein sehr interessanter gedanke, der mir selbst noch nie gekommen ist, wohl weil chemie in meiner ausbildung eine eher mickrige rolle gespielt hat..... ;)

lg morgane

barbara:
nun, die Buchstaben selbst fand ich immer so abstrakt... doch sobald es menschlich wird, werden ganze Geschichten erzählt und die Elemente bekommen einen ihnen eigenen Charakter. Und wer mit wem was macht, oder auch nicht, ist auf alle Fälle immer interessanter Klatsch. :D

grüsse, barbara

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