Feuerkreise

Der äußere Kreis (für Gäste sichtbar) => Ritualkreis => Thema gestartet von: Babsi am November 29, 2010, 16:14:15

Titel: Yule
Beitrag von: Babsi am November 29, 2010, 16:14:15
Yule steht bald an-also bitte her mit Erfahrungsberichten!
 (wie feiert ihr es-wenn überhaupt ((und wenn ja warum und warum nicht?)))

Außerdem, habt ihr vielleicht auch im Advent Rituale oder ähnliches?
Der Advent hat für uns in dem Sinne ja keine Bedeutung (als er als Vorbereitungszeit für die "Ankunft Jesu" gilt) aber vielleicht sehen einige von euch den Advent trotzdem als eine "Vorbereitungszeit" und haben da kleine Rituale oder Handlungen entwickelt.
Ich persönlich versuche jetzt im Advent mich wieder mehr nach "innen" zu wenden und wenigstens ein paar Minuten jeden Tag zu finden um zu meditieren oder ähnliches. Warum gerade jetzt? Einfach weil ich momentan viel stress habe, meine "religiöse Bildung" schon länger vernachlässige und ich einfach finde das solche beschäftigungen gut zu dem Winter-und Kälteeinbruch passen  :ugly:
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Giles am November 29, 2010, 16:32:47
liebe Barbara,

jul werde ich im Kreis feiern, an adventbräuchen pflege ich lediglich das besorgen einer neuen mistel.
natürlich werde ich mit meiner nichte und meinem neffen einen christkindlmarkt aufsuchen, aber das fällt unter familie und nicht brauchtum. ebenso werde ich, wie jedes jahr, eine unendlich leere und sinnlose weihnachtsfeier bei meinen eltern beehren.

Jul/Yule/Weihnachten wird einmal ein tolles fest gewesen sein. winter, 4 wochen warten, die ganzen lichter in der finsternis. in meiner kindheit kam es mir zumindest noch so vor, es gab eine kirche etwas weiter weg, die hatte immer eine riesige krippe und das war das tollste wo gibt  ;)  krampus überhaupt, ich erinnere mich noch an betrunkene krampen, die von der polizei ... unvergesslich.

ab mitt der 80er habe ich eine zunehmende vermarktung wahrgenommen. ab oktober dauerbeschallung mit liedern, die man aus gutem grund nur einmal im jahr spielen sollte. es ist nicht 365 mal eine "stille nacht". dazu rotgold in wirklich jedem fleckerl dieser stadt.

"am land" stelle ich mir das romantischer vor. wahrscheinlich eine illusion, aber wa sols : )
Titel: Re: Yule
Beitrag von: morgane am November 29, 2010, 19:50:05
Ich stelle für mich die essenz von yul in den mittelpunkt. Das ist  die längste nacht und die geburt des lichts inmitten dieses dunkels. Alles andere ist in meinen augen religiöser ausdruck dieses geschehens. Auch das christliche weihnachtsfest, das diese tasache mit seinen eigenen göttern darstellt, so wie wir es mit unseren tun.
Trotzdem schmücken wir einen winzigen weihnachtsbaum, und es gibt auch kleine geschenke. Das ist schönes brauchtum. Warum sollte man darauf verzichten?
Alles andere ist für mich schmonzes, und ich ignoriere es höchst gelassen. Damit habe ich überhaupt kein problem.

lg morgane
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mc Claudia am November 29, 2010, 21:01:30
Hi,

ich feier mit meiner Familie Weihnachten, obwohl niemand bei uns christlich ist. Aber Baum, Karpfen, Beisammensein, Kerzen, Stille Nacht-singen, Geschenke, Vanillekipferln und Sternspritzer sind einfach zu schön, um es nicht zu feiern.

Einen Adventkranz hab ich für mein Büro auch gekauft, weil ich die Symbolik nett finde (Sonnenkreuz). Und einmal im Jahr mit meinen Arbeitskolleg/innen zum Punschtrinken ins alte AKH, Christkindlmarkt. Das wars. Mehr ist mir zu stressig.

Religiös hat Jul für mich aber keine Bedeutung mehr, jedenfalls nicht als Hochfest, weil ich kein germanisches Heidentum betreibe, sondern keltisches. Da gabs keine Wintersonnwendfestln - jedenfalls nicht als historisch fassbares Hochfest.

Trotzdem begrüße ich meine Sonnengöttin, freu mich wieder auf die längeren Tage, und in den Rauhnächten räuchere ich auch, weils hierzulande so Brauch ist, und weil ich die Percht auch nicht verärgern will.

liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Yule
Beitrag von: februata am Dezember 02, 2010, 23:22:42
Das Julfest fällt heuer ja auch mit Vollmond zusammen und daher mit dem Tag, an dem Misteln für das kommende Jahr zu schneiden sind. Daher werde ich das miteinander verbinden.
Zuerst gehen wir raus und schneiden rituell Misteln (wie das geht? Hier habe ich einen interessanten Beitrag gefunden: http://bit.ly/gTNtca (http://bit.ly/gTNtca) )
Dann werden wir in dieser längsten Nacht und größten Dunkelheit das neue Licht rufen.
Sehr nette Anregungen zum Julfest gibt es hier: http://www.artedea.net/index.php?option ... &Itemid=83 (http://www.artedea.net/index.php?option=com_content&task=view&id=478&Itemid=83)

Schöne Zeit wünscht allen
Februata
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Nachtfalke am Dezember 02, 2010, 23:46:51
Hi,

also Jul feier ich mit meinen Leuten im Kreis. Ich finds sehr schön, weil es ein paar Tage vor Weihnachten ist und man sich nochmals sieht vor dem großen Stress (oder nachdem... wie auch immer).
Misteln zu schneiden finde ich in diesem Sinne ein sehr schönes und passendes Ritual. Ansonsten ändert sich in meiner Adventzeit nicht sehr viel (außer die 24 Tage mit Schokolade :D )

Weihnachten feier ich (gerne) mit meiner Familie. Ist auch nicht sonderlich religiös... Lieder singen, Geschenke aufmachen, essen... aber man sieht sich wieder mal. Und das finde ich sehr schön.

Stressen tu ich mich nicht dabei - auch nicht wegen den Geschenken oder so. Ich will selber ja gar nicht beschenkt werden... will einfach nur bei family sein. Solange das noch einigermaßen vollzählig geht.

Naja und ich persönlich wünsche mir in der Weih-Nacht immer etwas... nichts was man mit Geld bezahlen kann... :)

So halte ichs...
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Isfjell am Dezember 03, 2010, 07:24:03
jul feier ich bei baldur, ich freu mich jedes jahr drauf jul ist einfach mein lieblings fest wenns draußen kalt ist (wobei wir hatten auch mal n jul fest wo wir die ganze nacht im frein waren weils so warm war ^^)
sollte dei feier bei baldur nicht genau aufs eigtl datum fallen feier ich immer nochmal im kleineren.

zuhause hab ich ne kleine topftanne die wird mit strohsternen beschmückt zu jul geh ich in den wald und hol mir tannenäste und hänge sie in die wohnug.


weihnachten feiere ich nicht, meine familie hat sich damit abgefunden und respektiern es soweit.

natürlich hängen mit jul bei mir jedemenge bräuche zusammen aber das ist zuviel um alles aufzuzählen und gehören eigtl an diesen tagen für mich selbstverständlich dazu.
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Babsi am Dezember 03, 2010, 12:16:16
Zitat
natürlich hängen mit jul bei mir jedemenge bräuche zusammen aber das ist zuviel um alles aufzuzählen

Vielleicht magst du uns aber trotzdem eine paar ausgewählte beispiele nennen?...:PP
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Isfjell am Dezember 03, 2010, 14:58:44
also wie erwähnt hänge ich tannezweige auf und smücke meien kleine topf tanne.
ich backe auch jedes jahr brot und teile es mit den göttern.
gegen abend gibts einen spazier gang zu meinem opferplatz wo ich dann sumble und meine opfer dabiete
meist spiel ich dann noch ein lied auf meiner flöte oder erzähle noch ein gedicht und beende das blot.
zuhause werden dann die geschenke verteilt und ausgepackt.


in meiner wohnug wird wärend der raunächte nichts gemacht. weder gewerkelt noch überaus viel geputzt nur das nötigste das man nicht im dreck versinkt ^^  

reicht das oder muss ich meien ganze tages ablauf mit räuchern und co aufzählen ^^
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Nachtfalke am Dezember 03, 2010, 15:16:23
Die Idee mit dem Räuchern finde ich sehr schön.
Hm... ich persönlich habe das Bedürfnis mich zu schützen... u.a. auch einfach aufzuräumen. Viel zu Räuchern, jede Rauhnacht ein kleines Opfer darzubringen (sofern möglich).
Andere ziehen in jeder Rauhnacht eine Rune, so dass man zum Schluss 12 Runen für die nächsten 12 Monate hat.
Es ist eine Art der Weissagung...

Für mich persönlich war der magisch-energetische Schutz wichtig (in den letzten paar Jahren), weil es ja doch eine eher "unruhige" Zeit ist.

Ein schöner Gedanke wäre auch eine Pflanze zu sähen... im Blumentopf. Nachdem die Tage ja langsam wieder länger werden.

Sonst ist es für mich auch eine Zeit der Ruhe und Einkehr. Ich werd versuchen jeden Tag irgendwie rauszukommen und die Natur zu genießen. Hm... mehr fällt mir jetzt nicht an "Bräuchen" ein. Vieles macht man ja auch intuitiv/ aus einer Laune heraus.
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Isfjell am Dezember 03, 2010, 18:44:35
ich hab mir überlegt dieses jahr ein große sonnenrad eine hügel runterzutreiben. wäre ein schöner brauch den man wieder aufleben lassen könnte
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Nachtfalke am Dezember 03, 2010, 18:49:21
Meinst du oben, bei Baldur?
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Isfjell am Dezember 03, 2010, 20:20:17
nein am eigtl termin
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 03, 2010, 23:20:55
Zitat von: "Isfjell"
reicht das oder muss ich meien ganze tages ablauf mit räuchern und co aufzählen ^^

Na klar, in allen Einzelheiten bitte! Ich hätte gerne ein 13-seitiges Kompendium. 1x Jul plus 12 Rauhnächte a'la Isfjell.  :D
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Isfjell am Dezember 04, 2010, 11:37:21
och nööööööö =( ^^
Titel: Re: Yule
Beitrag von: morgane am Dezember 04, 2010, 16:55:53
Ich gehe gerne am morgen des 22. dezember  zu meinem lieblingsplatz, etwa 50m von meinem haus entfernt. Er liegt direkt auf der europäischen wasserscheide, und genau dort ist ein wunderschöner wackelstein mit eberesche. Dort wird einmal fest ins horn geblasen, um die sich erneuernde sonne zu begrüßen. Dann hänge ich ein kränzchen oder ein buntes band in die zweige, singe meine lieblingschants und lasse in einer vertiefung des steins einige körner, kekse und dergleichen als symbolische gabe für die naturgeister zurück.

lg morgane
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Babsi am Dezember 06, 2010, 16:49:04
@ Isfjell: Danke, das genügt mir ;)

Zitat
Andere ziehen in jeder Rauhnacht eine Rune, so dass man zum Schluss 12 Runen für die nächsten 12 Monate hat.
Es ist eine Art der Weissagung...


:D nétte Idee!
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Baldur am Dezember 06, 2010, 22:55:28
Zitat von: "Babsi"
@ Isfjell: Danke, das genügt mir ;)
Zitat
Andere ziehen in jeder Rauhnacht eine Rune, so dass man zum Schluss 12 Runen für die nächsten 12 Monate hat.
Es ist eine Art der Weissagung...
:D nétte Idee!
Mache ich auch so, die gezogenen Runen brenne oder ritze ich dann in einen Runen/Jahresstab.
Interessanterweise ergeben sich dadurch wunderbare Überschneidungen in den Ereignissen.

asaheil ok vana
Baldur
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Crysalgira am Dezember 07, 2010, 11:21:58
Yule ist bei uns immer ein riesengroßes Fest  :)
zum Teil wohl durch die Erleichterung bedingt, die alle fühlen, dass wir wieder einmal die Wiedergeburt des Lichts erleben dürfen ...
Wir beginnen mit dem Ritual, dann gibt es heißen Punsch und gutes Essen und kleine Lichtgeschenke für alle und fröhliches Beisammensein
zwischendurch geht immer wieder mal jemand raus und füttert die Feuerschale, sie brennt bis zum Sonnenaufgang durch - eine klassische Vigil eben

wenn es dann ruhiger wird, weil die meisten Gäste auf dem Weg nach Hause sind, bespricht der Kreis das vergangene und das kommende Jahr

zum Sonnenaufgang beenden wir das Ritual und mit ein bisschen Glück  ;) gibt es dann ein paar Stunden Schlaf - oder auch nicht

Crysalgira
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Babsi am Dezember 07, 2010, 18:28:28
Zitat
Interessanterweise ergeben sich dadurch wunderbare Überschneidungen in den Ereignissen.


?
Titel: Re: Jul
Beitrag von: Seth am Dezember 21, 2012, 22:05:56
Julfest.
Beginnend mit der Tag-und-Nachtgleiche gezählt 12 oder 13 Nächte. 12 bei 12 Monaten. 13 bei 13 Monden.
Rauhnächte,
12-13 (je nach dem) Rauhnächte sind die Zeit, in der Geister, Geistwesen (oft böse, negative) sich zu den Menschen gesellen.
Es ist eine dunkle Zeit, Winterzeit. Zeit des Stillstandes, des Todes. Die auf die Wiedergeburt wartet.
Gegen die bösen Geister räuchert man mit...mit was eigentlich?  :gruebel:  
Jedenfalls räuchert man die Räume des Hauses, zur Sicherheit gegen die Geister.

Es ist die Orakelzeit. Jeder Tag steht für einen Monat / Mond (je nachdem). Seit ewigen Zeiten schon. Bleigießen zu christlich Sylvetser ist davon als kleiner Rest übrig geblieben. Viele schreiben auch ihre Träume auf, für jeden Monat/Mond einen.

Dieses Jahr, so jedenfalls nach Geza. Beginnt diese Zeit ab dem 21.12.2012 Tag und Nachgleiche. Und von da beginnend wird gezählt.
Das Weihnachtsfest Geweihte Nacht anstatt geweihte Nächte ist ein Rest davon. Die Neugeburt der Sonne, oder Jesus, je nachdem, ob man lieber auf Rom hört. Je nachdem, ob man der Copie mehr Glauben schenkt, als dem Original.
Die alte Welt ist ab heute untergegangen, das alte Jahr stirbt. Wie schön, wie trefflich, wie geklaut... :D  

Den Mayakalender hat man bemüht, ihn auf einen alten germanischen Feiertag gelegt und mit sumerischer Mythologie geschmückt. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Lächerlich machen wollte man alles drei. Lächerlich gemacht haben sich die, die es verbreitet. Die geglaubt, man merkt es nicht. Gestohlen und neu abgemischt - wie in der Musikbranche. Wem's gefällt.  :weißnicht:  

Grüne Zweige hängt man auf. Grün für Leben, symbolisch gemeint. Der Tannenbaum, so zumindest Bjarka, sei germanischer Brauch, für Weihnachten neu entdeckt. Man kann sich streiten. Ich weiß es nicht zu sagen.
Titel: Re: Yule
Beitrag von: barbara am Dezember 22, 2012, 09:47:29
auf alle Fälle, ich freu mich sehr auf den asozialen Teil der Feiertage vom 27.-30. Januar, wo ich mich ins Schneckenhaus verkriech und unendlich Zeit für mich allein habe, und neu heruntergefahren und aufgestartet ins neue Jahr gehen kann.  :)

grüsse, barbara
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mariasalina am Dezember 23, 2012, 17:48:36
Ich habe am Freitag, den 21. mein erstes eigenes Julfest gefeiert und würde euch gerne berichten. In der Vorbereitung habe ich mir Mitte November eine Mistel geholt, bzw. sie hat mich gefunden: nach stundenlangem vergeblichen Suchen nach einer erreichbaren Mistel lag sie dann frisch geschnitten bei meinem Auto (nicht 100% ideal, aber ein schönes Abenteuer).... ich hab sie getrocknet.
 :)
Am 20. habe ich noch Butterkekse mit Tier- und Pflanzenformen gebacken, die Räuchermischung zusammengestellt:
4 Teile Mistel
1 Teil Johanniskraut
1 Teil Kiefernnadeln
1 Teil päpstlicher Weihrauch (schwarz-gold)
1 Teil Myrre
1/2 Teil Zitronenschale
1/2 Teil Adlerholz

Dazu hab ich ein Sonnen-Öl zubereitet, um die Kerzen damit einzureiben. Am Vortag war ich auch im Wald und habe von einer gestüzten Weide Zweige geschnitten und Fichtenzweige gesammelt - zu Hause habe ich die Weidenzweige zu einem festen Kranz gebunden und mit den Fichtenzweigen und Golddraht einen ansehnlichen Kranz hergestellt! Darauf kame 4 rote Kerzen, eine für jede Jahreszeit.

Ich hab mir weiters einen Schweinsbraten, Beeren-Auslese, Rotkraut, roten Traubensaft und Vogerlsalat besorgt.

An Jul selbst war ich mit einer Portion Kekse ausgerüstet am Nachmittag bei meinen Kraftplätzen und Liebelingsbäumen - hab ihnen die Kekse gebracht, jede Keksform mit einer Geschichte/Danksagung bedacht, auch dem Wasser und der Erde und meinesm Unterwelten-Baum - es war sehr schön, die Geister haben mir auch so einiges mitgegeben. Einen Teil der Kekse habe ich für die wilde Jagt an einer "gefährlichen" Stelle in einem Baumstumpf versenkt. Passend dazu viel in der Nähe ein Schuss.

Um ca. 16h hab ich den Braten ins Rohr geschoben und den Altar fertig dekoriert, mit Efeuranken, einer roten Kerze, den anderen Kerzen,dem Kranz....In meinen selbsgebrannten glasierten großen Tonkessel hab ich Zutaten für ein Feuerchen (ich wohne in einer Wohnung, leider, aber imnmerhin mit Balkonen) gegeben: Fichtenhölzchen, Mistel, Maiskolbenblätter. Als das Essen fertig war (ins Dressing für den Salat kam mein Orangen-Zitronen-Sirup!), hab ich mit dem Ritual begonnen. Im Zentrum stand eine kleines Spiel: Ich machte alles finster und vergegenwärtigte mir, alles sei tot. Eine zeitlang blieb ich zusammengerollt in einer Decke in diesem leeren Schlaf-Zustand. Mit dem Läuten der Tischglocke habe ich dann einen Wechseldialog mit dem Lichtbringer und der Großen Göttin begonnen, und dann nach und nach alle Kerzen entzündet. Ich hab noch mit den Geistern und Wesen gegessen, getrunken... dann zuletzt das Feuerchen angezündet, am Ende schön alles verabschiedet. Es dauerte ca. 2h. Es war richtig schön. Ach ja, eine Binderune aus Isa, Eiwaz und Jera habe ich mir auch angefertigt.
 :)

Tja... und nun sind die Rauhnächte schon da, und darüber habe ich noch nicht viele Informationen... Es gibt ja ein sehr gutes Buch, nur dafür ist jetzt schon etwas spät!  :weißnicht: Werde mich so einmal einlesen. Wegen der Rauhnächte-Runen: wäre heute dann wohl schon die 2. dran? Oder beginnen bei euch die Rauhnächte erst am 25.12.?
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mariasalina am Dezember 23, 2012, 19:36:16
Ohh, jetzt habe ich im vorherigen Beitrag von Seth gelesen, wann die Rauhnächte beginnen... alles klar! :)
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 24, 2012, 10:03:48
Hi,

klugscheißmodus an:
Die Rauhnächte beginnen trad. mit 25.12., weil Julius Cäsar bei seiner Kalenderreformation (weg vom Lunisolarkalender, hin zum reinen (julianischen) Sonnenkalender) die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember gelegt hat.

Blöd nur, dass der julianische Kalender ein bisserl zu lang ist als die Erdumdrehung um die Sonne (die mit der gregorianischen Kalenderreform am Beginn der Neuzeit recht genau beachtet wurde), weshalb 300 Jahre n.Chr., also ca. 300 Jahre später, die Sonnenwende schon auf ca. den 21. Dezember nach vor gerutscht ist. Ob das damals irgendeinem Astronomen aufgefallen ist, weiß ich nicht, aber Kalender sind für gewöhnlich stur, und man hat weiterhin gedacht, die Sonnenwende wäre am 25.12.

Um 300 ist auch der Kult des Sol Invictus (unbesiegbarer Sonnengott) und der Mithraskult (ebenfalls mit dem Titel Sol Invictus) sehr modern gewesen, weil auch die röm. Kaiser sich gern mit dem Sonnen-Nimbus schmückten, und die ganzen Soldaten oft Mithras-Anhänger waren (der Kult war sehr militärisch und nur Männern zugänglich).

Mit der konstantinischen Wende haben sich neue Römer-Christen dann offenbar gedacht, dass der höchste kaiserliche Gott ja eigentlich auch Jesus ist oder nur Jesus, und so bekam Jesus auch den Titel Sol Invictus umgehängt. Und weil der Mithras-Kult mit der Loyalität zum Kaiser eng verbunden war, und weil mit Theodosius alle heidnischen Kulte verboten wurden, brauchten die Soldaten ja einen passenden Ersatzkult. Mithras war verboten, der Kaiser war aber noch da. Also wird das wahrscheinlich einer der Hauptgründe gewesen sein, warum nun auch der neue Sol Invictus (Jesus) am 25.12. Geburtstag hat.

Das Datum des 25.12. hat sich jedenfalls trad. so eingebrannt, dass auch nach der gregorianischen Kalenderreform niemand auf die Idee gekommen wäre, Weihnachten korrekterweise auf die wirkliche Sonnenwende zu legen, also auf den 21. Dezember.

Und somit ist Weihnachten vulgo die Geburt des Sol Invictus vulgo die Geburt des Mithras vulgo die angelsächsische Modraneht am 25. Dezember gelandet.

Die Rauhnächte dürften ein germanischer Brauch sein, weil überall dort, wo sie von Bedeutung sind, Germanen/Wikinger waren, und weil die trad. Wesen, die da umgehen sollen, germanische Namen haben (Wode, Percht). Wie genau es zu den Rauhnächten gekommen ist, weiß ich nicht. Aber von der Kalenderlogik her, handelt es sich um 11 Zwischentage, die fehlen, wenn man den reinen Mondkalender (ca. 354 Tage (29,5x12 Tage)) mit dem Sonnenkalender (ca. 365,25 Tage) vergleicht. Das heißt, die Rauhnächte könnten als gefährliche Zwischenzeit eingeführt worden sein. Und immer dann, wenn die Zeit komisch ist und abnormal, gehen böse Geister um, und man muss als gelernte Heidin aufpassen. ;)


Nachzulesen hier:

Mein Buch, S. 55f.:
http://www.cretimaceltica.at/seiten/sei ... TREE_0_92| (http://www.cretimaceltica.at/seiten/seiten.php?WEBYEP_DI=93&OPENTREES=WYMUTREE_0_55|WYMUTREE_0_92|)

oder hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalenderre ... ius_Caesar (http://de.wikipedia.org/wiki/Kalenderreform_des_Gaius_Iulius_Caesar)

http://de.wikipedia.org/wiki/Dies_Natal ... Geburtstag (http://de.wikipedia.org/wiki/Dies_Natalis_Invicti#Geburtstag)

klugscheißmodus aus.

Frohe Weihnachten/Jul/Saturnalia/Dies Natalis Solis Invicti/...

Mc Claudia
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mariasalina am Dezember 24, 2012, 14:12:04
He, dankeschön für den tollen Beitrag!
:danke:

Das ist ja einmal interessant!
Ich hab nur eins gemerkt: orakeln läuft ziemlich gut im Moment...

Ich wünsche auch allen ein schönes Weihnachtsfest, die es, so wie ich z.B., heute Abend noch mit den Eltern feiern!

:winken:
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Seth am Dezember 25, 2012, 06:09:27
Äh...McClaudia?? und, was hast du jetzt anderes geschrieben als ich?  :confused:  

Wobei. Du hast was vergessen. Bei der Umstellung vom julianischen Kalender auf den gregorianischen Kalender wurden 10 Tage korrigiert. Obwohl, während dessen Laufzeit, 12,5 Tage hätten korrigiert werden müssen. Diese 10 Tage nennnt man Zwischen den Jahren und die fanden im Oktober statt. Die gestrichenen Tage werden noch immer als Tage geführt, werden aber als vegangeneZeit nicht mitgezählt. Man hat im Oktober einfach mal so 10 Tage übersprungen.

DAS Zwischen-den-Jahren hat aber mit Rauhnächten nichts zu tun. Ausser, diese Redensart gab es bereits vor der Kalenderumstellung (Fünfzehnhundert-irgendwas).

Um ganz korrekt zu sein, müssten wir noch immer zweieinhalb Tage rausrechnen. Dann wäre jetzt: 27.12.2012.
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mc Claudia am Dezember 26, 2012, 14:10:08
Hi Seth,

ich hab das mit dem Kalenderwechsel und dem 25.12. bloß konkretisiert.

Ob die gregorianische Wende 10 oder 12,5 Tage ist, muss ich mir angucken. Kann ich jetzt nix dazu sagen.  ;)

Die Kalenderwende von julianisch auf gregorianisch haben m.E. aber nicht wirklich was mit den Rauhnächten zu tun, auch wenn die Idee interessant ist....
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mariasalina am Dezember 26, 2012, 16:25:19
Hallo,
was mich an den Rauhnächten interessieren würde, falls das jemand weiß, ist, dass jede Nacht einem eigenen Wesen geweiht oder nach ihm benannt sein soll... das würde mich sehr interessieren, wie die Wesen der Rauhnächte heißen, bzw. was man ihnen zu Ehren jeder einzelnen Nacht am besten unternimmt?
 :)
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Seth am Januar 02, 2013, 00:24:42
die Rauhnächte sind keinen einzelnen Wesen gewidmet, und sie beginnen auch bei keinen persischen, römischen oder ägyptischen Gottheiten. Rauhnächte ist ein nach wie vor germanischer Begriff, sie haben mit dem Tod und mit der Wiedergeburt des Jahres und somit der Sonne zu tun. Sie beginnen auch nicht am 25.12., weil die Germanen den 25.12. nicht kannten. Sie beginnen mit der Tag und Nachgleiche, das kannten die Germanen.
Die germanischen Rauhnächte wurden nicht von den Römern und auch nicht vom Prä- oder Christentum erfunden.
Es gab dies alles schon bevor es Römer gab. Deswegen kann ich McClaudias Multikulti-alles mal kräftig durcheinander bringen nicht teilen.
Am besten ist es, man hält sich von den Wesen der Rauhnächte fern, ignoriert sie und tut überdies alles erdenkliche, um sie auszuräuchern.
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mariasalina am Januar 02, 2013, 07:52:53
Danke, ich hab mich die letzten Tage einfach auf meine Intuition verlassen, täglich die Jul-Räuchermischung eingesetzt und gestern am 1. eine Ausräucherungs- und Segnungsräucherung gemacht (und sonstige Reinigungsabläufe), habe 11 Monatsrunen gezogen, fehlt noch heute eine, und eine Jahreslegung gemacht: rausgegangen bin ich nur kurz nachts beim Vollmond am 28., da konnt ich nicht anders. Aber: irgendwie bin ich erleichtert, dass diese Tage vorüber sind! Ich fühle mich tatsächlich heute viel leichter. Aber vor 2 Tagen spürte ich schon so etwas wie einen "Angriff", da alles ziemich chatotisch und schief lief; mit Disziplin hab ich das überwunden. Von der Außenwelt hab ich mich bis auf Weihnachten fern gehalten!
 :)
Titel: Re: Yule
Beitrag von: barbara am Januar 02, 2013, 11:15:13
Zitat von: "Seth"
Sie beginnen mit der Tag und Nachgleiche, das kannten die Germanen.
Die germanischen Rauhnächte wurden nicht von den Römern und auch nicht vom Prä- oder Christentum erfunden.
Es gab dies alles schon bevor es Römer gab. Deswegen kann ich McClaudias Multikulti-alles mal kräftig durcheinander bringen nicht teilen.

Da die Astronomie für alle gleich ist, halte ich es durchaus für sinnvoll, Parallelen zwischen Jahreskreisfeiern im weitesten Sinn nicht auszuschliessen. Wir sind alle Menschen, wir ticken im Wesentlichen alle gleich.

Wenn es Unterschiede zwischen ägyptischen und germanischen Riten gibt, so dürfte wohl der Breitengrad und der daraus folgende grössere oder kleinere Kontrast zwischen den einzelnen Jahreszeiten die grösste Rolle spielen.

grüsse, barbara
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Mc Claudia am Januar 02, 2013, 14:47:10
Hi Seth,

Zitat von: "Seth"
Sie beginnen auch nicht am 25.12., weil die Germanen den 25.12. nicht kannten. Sie beginnen mit der Tag und Nachgleiche, das kannten die Germanen.
Die germanischen Rauhnächte wurden nicht von den Römern und auch nicht vom Prä- oder Christentum erfunden.
Es gab dies alles schon bevor es Römer gab. Deswegen kann ich McClaudias Multikulti-alles mal kräftig durcheinander bringen nicht teilen.
 

Ich hab gar nix durcheinandergeschmissen. Tatsache ist, dass die folkloristische Tradition der Rauhnächte hierzulande am 25.12. beginnt und am 5. Jänner endet. In anderen Teilen Europas offenbar am 21.

Dass der Brauch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit germanisch ist, hab ich ja auch geschrieben, und da geb ich Dir ja Recht.

Nur: großes NUR: Mir ist keinerlei historische Quelle bekannt, die die Rauhnächte VOR dem Christentum oder vor der Römerzeit nennt. Jedwede Historie, die die Germanen betrifft stammt halt blöderweise von antiken Autoren der Klassik oder eben von Christen, die heidnisch-Vorchristliches niederschrieben.

Das heißt, die Annahme, dass die Germanen (welche auch immer), die Rauhnächte (warum auch immer) vor der Christianisierung oder sogar vor den Römern begingen, ist eine Annahme, die aber m.W. durch überhaupt keine Quelle verifizierbar ist.

Bitte nenn mir Deine Quelle, aus der Du weißt, dass die Germanen vor dem Christententum die Rauhnächte feierten, und dass diese gewiss am 21. Dezember begannen.

Mit Verlaub, eine der ältesten umfangreicheren Kalenderquellen über „die Germanen“ stammt von Beda Venerabilis aus dem 7. Jhdt. NACH Christus, und zwar nur über die Angelsachsen. Da schreibt er eindeutig, dass die Modraneht (die Mütternacht – was immer genau damit gemeint war) am 25. Dezember gefeiert wurde und dies den Jahresbeginn darstellt. Das kann man nun deuten, wie man will, zumal der ganze angelsächsische Kalender ein Lunisolarkalender war (laut Beda), in dem der Schaltmonat (Thrilidi) in den SOMMER fiel! Und wenn man Schaltmonate hat, braucht man keine Rauhnächte, um die Differenz zwischen Lunar- und Solarkalender auszugleichen. Vom 21. Dezember oder der Wintersonnenwende schreibt er gar nix. Wenn man also die Rauhnächte versucht bei den Angelsachsen einzuführen (von denen Beda auch nix schreibt), so dann wohl vom 25. Dezember (Modraneht) weggerechnet. Natürlich könnte Beda geschummelt oder geschönt haben, und in Wirklichkeit war die Modraneht am 21. Dezember, was Beda halt kurzum mit dem julianischen Kalender in eins setzen wollte und den 25. angab. Aber das ist Spekulation, wenn auch eine interessante.

Die etwas frühere Quelle über Jul stammt von den Goten. Im Codex Ambrosianus A aus dem 6./7. Jhdt steht geschrieben „Naubaimbair: fruma Jiuleis“, also „November: der Julmonat“. Mehr is da nicht zu lesen über Jul, geschweige denn von Rauhnächten oder gar vom 21. Dezember.

Und der olle Tacitus ist auch nicht hilfreich, denn der schreibt in seiner Germania bloß, dass die Germanen nach dem Mond rechneten und dass sie an Neu- oder Vollmonden Versammlungen abhielten.

Also bitte, lieber Seth. ich wäre Dir sehr verbunden, wenn Du mir eine vorchristliche Quelle nennen könntest, in der die Rauhnächte beschrieben werden, und wo steht, dass sie am 21. Dezember beginnen. Ich lechze förmlich danach, denn das Kalenderthema interessiert mich ja selbst sehr!

Nicht, dass ich Deine Version nicht für möglich halte. Aber es mit Sicherheit zu behaupten, widerspricht doch auf jeden Fall den spärlichen Quellen über vorchristliches germanisches Kalenderwesen. Dem angelsächsischen Kalender widerspricht es auf jeden Fall, weil dort ein Schaltmonat im Sommer genannt wird. Ein germanischer Kalender, für den die Rauhnächte von Bedeutung sind, muss in jedem Fall schon sehr solar sein!

Ich stelle hiermit die (ebenfalls nicht beweisbare) Behauptung auf, dass die Rauhnächte aus dem Clash zwischen alten germanischen Lunisolarkalendern und dem durch das römische Christentum verbreiteten julianischen Kalender herausging. Die Percht (wie immer diese Göttin früher hieß) und Wodanaz waren m.E. sicherlich schon davor wichtige Gottheiten, und ich denke auch, dass die Wilde Jagd für die dunklen Jul-Monate (die ja offenbar auch von Stamm zu Stamm variierten) schon früher ein wichtiges religiöses Element war. Aber die Rauhnächte als kalendarische Ausnahmesituation kann man sich nur aus Solarkalendern erklären, die die Idee des alten Lunisolarkalenders aufgriffen und die Differenz nun so ausglichen. Wenn ich aber mit meiner Spekulation Recht habe, dann passt auch der 25. Dezember, denn der war ja zu Zeiten der Germanenchristianisierung bereits mit Weihnachten verknüpft. Das heißt, ich glaube, dass die Rauhnächte aus der Germanenchristianisierung mit Übernahme des julianischen Kalenders herausgingen.

Danke, Seth, auf jeden Fall für diese Diskussion, denn dadurch bin ich auf diese meine Idee gekommen. ;)

Liebe Grüße

Mc Claudia
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Iril am Dezember 08, 2018, 09:24:20
Für mich ist Yule eine Zeitspanne und sie beginnt im Advent. Wir rufen den Winter und den Schnee herbei (Zum Beispiel durch Lieder wie: Schneeflöckchen, Weißröckchen). Denn der Herbst und das Sterben ist ein sehr anstrengender  und zumeist auch schmerzhafter Prozess. Der Winter ist eine Zeit des Ausruhens, des Schlafens, des sich Erholens, der Regeneration. Der Winter ist die erhoffte Pause und Erleichterung. Die Zeit des Zerstörens und Sterbens endet und geborgen unter Schnee beginnt hoffentlich etwas Neues.

Der Advent läutet die Zeit des (Kekse-) Backens ein, die dann den ganzen Winter anhalten wird.

In einem Atemzug  (also Gleichzeitig) sagen wir: lebe wohl Freund, willkommen neuer Freund also lebe wohl und willkommen. So war das auch wohl mit: Der König ist tot. Lang lebe der König. Yule ist der Tod und die Geburt gleichzeitig. Die Transformation von einem Zustand in einen anderen. Der Winter mit seinem hellen weißen Kleid tritt ein. Unter der weißen Pracht wartet sicher und geborgen neues Leben.

Es ist der Punkt wo man sich entweder für den Tod oder das (Weiter-)Leben entscheidet. So oder so ist es eine Erleichterung und Erlösung, denn das Sterben ist damit beendet und die Phase der Ruhe und Erholung fängt an. Die Phase wo wir umsorgt werden, uns selbst umsorgen und inneren Frieden finden (Seelenfrieden). Wo wir mit dem was war und ist ausgesöhnt sind. Man fasst vertrauen, dass es weiter geht und genießt die Fürsorge anderer. Ab jetzt beginnt die Zeit wo wir Geborgenheit in der Familie, der Gemeinschaft, bei Freunden, im Glauben, in uns selbst, bei Göttin und Gott, im Leben suchen und finden. Es beginnt die Zeit der Gastfreundschaft – wo wir uns gegenseitig Schutz und Geborgenheit bieten. Es gilt sich zu besinnen – sich also den Sinn finden und Sinn geben. Nach der Phase der Zerstörung, der Trauer, des Schmerzes, des Sterbens und Vergehens gilt es ab jetzt wieder einen neuen Lebenssinn und Lebensmut zu finden. Sich diesen Lebenssinn und Lebensmut selbst zu geben. Es gilt sich darauf zurück zu besinnen was das Leben lebenswert macht und dafür auch dankbar zu sein. Es gilt von neuem Vertrauen zu schöpfen in die Zyklen des Lebens. Lebensmut und Vertrauen werden wiedergeboren. Nach der Entscheidung für das Leben und der Sinngebung erfreut man sich an der Ruhe, der Stille und dem Frieden, die damit einkehren.

Die Qualität der Energie ändert sich. Die Schwere der Erde geht über in die Leichtigkeit des Luftelements. Es ist eine Zeit des Denkens, der Klarheit, des Durchblicks, der gedanklichen Beweglichkeit. Während das äußere zum Stillstand kommen kann.

Bis zum 1. Neumond der auf die Wintersonnenwende folgt – befinden wir uns noch in der Phase des Übergangs, wo die eine Kraft (die Kraft der Zerstörung) immer mehr abnimmt aber noch nicht ganz an Wirkung verloren hat und die andere Kraft (die Kraft der Ruhe, des Regenerierens, der Geborgenheit, des Vertrauens) im Kommen ist aber noch sehr schwache Wirkung hat. Also wo das eine ins andere erst transformiert werden muss bzw. beides zugleich anwesend ist.

Hier gehören für mich die Runen ISA (Kälte, Eis, Stillstand, der Wesenskern), SOWILO (Bewusstwerdung) und EIWAZ (Aufstieg vom Dunkel ans Licht) dazu.

Ab der Wintersonnenwende wenden wir uns wieder bewusst dem Leben zu. Dem Erschaffen und Gestalten des Lebens. Wir werden uns unserer Wünsche für unser weiteres Leben bewusst. Wir werden uns bewusst darüber was wir ins Leben rufen und singen wollen. Wir lassen endgültig alte Glaubenssätze, Vorstellungen, Bilder, Werte los und bereiten uns auf neue Möglichkeiten, Glaubenssätze, Vorstellungen, Bilder, Werte vor. Wir weiten unser Weltbild wieder aus, das durch die Beschränkungen des Herbstes eng geworden ist. Öffnen uns dem Augenblick, dem Hier und Jetzt. Wir schaffen Raum für neue Möglichkeiten des Denkens, Fühlens, Wahrnehmens, Seins. Und pflegen und hegen diese noch unausgegorene neue Geisteskraft. Denn das neu erwachte Bewusstsein ist noch nicht gefestigt und leicht verfällt man wieder in alte Muster.

Ab der Wintersonnenwende werden wir immer ruhiger und gönnen uns auch mehr Auszeiten und Ruhephasen. Wir genießen es jetzt vermehrt in warmen, beheizten Räumen zu sein. Hoffentlich fällt auch Schnee, denn der Schnee bewahrt und beschützt auch. Er hat eine ganz eigene Qualität, die es vermag Kälte abzumildern, Dunkelheit heller erscheinen zu lassen, Geräusche zu absorbieren und zur Stille beizutragen. Er ist aber auch wunderbar zum Spielen als Schneeball, als Schneemann, als Untergrund zum Rodeln. Es macht auch Spaß Eislaufen zu gehen. Jetzt wird es stiller und stiller. Und die Ruhe und Erholung lässt uns regenerieren. Menschen rücken im Winter näher aneinander, sind aufgefordert miteinander zu teilen und sich gegenseitig umeinander zu kümmern. Geschützt und behütet fördern wir einander, unterstützen wir einander, schenken wir einander Fürsorge.

Yule ist der Anfang des Winters und des Bewusstseins. Über dem Winter reift das Bewusstsein heran unter der Obhut und Fürsorge der Gottheit. Es nimmt gedankliche Gestalt/Form an (Höhepunkt zu Imbolc) und zu Frühlingsbeginn manifestiert es sich, wird zur Gänze geboren.

Yule ist eine bewusste Entscheidung zum (Weiter-) Leben. Jetzt kann man ausruhen und sich erholen, weil man inneren Frieden gefunden hat.

Bei Yule geht es auch darum Freude zu bereiten. Die Schwere des Herbstes soll gewandelt werden in Leichtigkeit. Um bei Menschen wieder Lebensmut und Lebenswillen zu entfachen schenken wir einander Freude. Die kleinen Gaben sollen also wieder neue Lebenslust und Lebensfreude entfachen. Das Weiterleben soll mit dem kindlichen Staunen angeregt werden und mit dem Versprechen sich jetzt von den Strapazen erholen zu können. Es geht darum dem Leben einen (neuen/alten) SINN zu geben.
Titel: Re: Yule
Beitrag von: Iril am Dezember 21, 2018, 07:45:09
Ich wünsche euch allen eine wunderbare Wintersonnenwende, besinnliche Feiertage, fröhliche Weih-Nachten, angenehme Rauhnächte und viel viel Freude in euer aller Leben.

Ich wünsche euch allen, dass ihr gut aufgehoben im Band jener feiern könnt, die euch lieben, wertschätzen und stärken. Und das ihr gemeinsam das gegenseitige Miteinander genießen könnt.

Möge die Göttin uns mit ihrem weißen Kleid beschenken und es sanft über uns breiten damit wir uns sicher darunter erholen können.

Einen tollen Winteranfang euch allen!