Feuerkreise

Der äußere Kreis (für Gäste sichtbar) => Glaubensgebäude => Thema gestartet von: StefanPapp am Februar 20, 2013, 22:05:44

Titel: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: StefanPapp am Februar 20, 2013, 22:05:44
Hallo,


Fühlt ihr euch eher dem rechtshändigen oder linkshändigen Pfad zugetan? (Für diejenigen, die den Begriff nicht kennen: Eine Erklärung: http://stefan-papp.at/LHP/ (http://stefan-papp.at/LHP/))

lg
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Athunis am Februar 20, 2013, 22:29:37
gut das du die erklärung angehängt hast, ich kenn unter linker und rechter weg etwas komplett anderes.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Nachtfalke am Februar 21, 2013, 08:48:24
Zugetan ja, aber ob ich ihn tatsächlich gehe?*
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: julia am Februar 21, 2013, 09:07:33
Ich finde Deine Gedanken zu dem Thema interessant und freue mich schon auf spannende Diskussionen am Baba Jaga!   ;)

Persönlich kann ich mich mit einer solchen Einteilung nicht wirklich anfreunden. Soweit ich Dich richtig verstanden habe, geht es Dir aber eher um Tendenzen des eigenen Handelns/des eigenen Weges, oder?

Alles Liebe,
Julia
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Mc Claudia am Februar 21, 2013, 15:59:04
Also ich kenn links- und rechtshändige Wege v.a. aus dem Tantra und dann auch aus der Magie. Ich schließe mich da eher der Wikipedia-Definition an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pfad_zur_linken_Hand (http://de.wikipedia.org/wiki/Pfad_zur_linken_Hand)

Die linkshändigen Sachen sind die satanischen, die Tabus, die man bricht, die Individualisten, die sich selbst aus sich selbst heraus befreien. Sex, Drugs & Rock'n'Roll oder so ähnlich. Die Extremisten, Bluttrinker, Menschenknochenverwender, Menschenopferer, die, die heiligen Sex praktizieren, usw. Die, wo die linke Seite, die linke Hand als heilig gilt.

Die rechten sind die Braven, die wo die rechte Seite/Hand als heilig gilt. Die, die Tabus achten, die auf Reinheit (im religiösen Sinne) achten, wo Sex nicht als religiöser Akt gilt, die magischen Vegetarier sozusagen. Die, die Nächstenliebe praktizieren und Mitgefühl. Wo aber auch viel Bigotterie dabei rauskommt.

Von der feministischen Seite her (Göttinnen, Frauen), von der liberalen Seite her (Magie - alles ist möglich), bin ich definitiv linkshändig. Vom rein religiösen und teilweise von der Ethik bin ich eher rechtshändig. Ergo: Ich geh in der Mitte.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: dagaz am Februar 22, 2013, 01:06:39
ich glaub, ich geh einen beidhändigen weg..  :gruebel:  oder einen bihändigen?
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: StefanPapp am Februar 22, 2013, 07:32:57
Danke für eure Antworten.

@McClaudia: Ich war früher auch in linkshändigen Gruppen dabei. Dass Thema Tabubrechen ist bei vielen ein Wunschdenken. ;) Viele glauben einfach, dass wenn sie einer dunklen Gottheit folgen, dass sie deswegen auch mystisch, geheimnisvoll und manchmal auch ein wenig böse sind.

Hört sich jetzt auch sehr vereinfacht an: Die wesentliche Frage ist und bleibt für mich: Willst du über dich hinauswachsen, lernen und neue Wege gehen, dich verändern -> Linkshändig. Willst du bleiben, wie du bist -> rechtshändig.

Ein weiteres perfektes Beispiel für den LHP wäre aus meiner Sicht übrigens Timothy Leary.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Nachtfalke am Februar 22, 2013, 10:57:33
Die Frage sie sich mir dabei stellt ist, welchen Antrieb solche Menschen die den LHP gehen, haben...
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Athunis am Februar 22, 2013, 12:06:35
im grunde genommen ist das eh eine zu starre ansicht... typisch westlich halt... links rechts, gut, böse, oben, unten, dunkel hell.. langweilig *g*
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Funkelchen am Februar 22, 2013, 16:16:42
Ein interessantes Thema !  :)
Also was mich betrifft: Ich gehe (oder versuche es zumindest) den Mittelweg. Bin nicht satanisch und nicht die "Brave".
Vom Standpunkt der schwarzen oder weißen Magie würde ich mich als "grau" bezeichnen. Und der Ausspruch "Mach was Du willst - und lebe mit den Konsequenzen" ist auch in meinem Sinne.
lg
 :flamm:
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Nachtfalke am Februar 22, 2013, 21:36:43
Zitat von: "Funkelchen"
"Mach was Du willst - und lebe mit den Konsequenzen"
Mit den Konsequenzen muss ich sowieso immer leben. Egal ob ich nun LHD oder RHP gehe.
Der Unterschied meines Erachtens stellt sich also folgend: habe ich den Drang aus mir heraus zu wachsen, mich konstant weiterzuentwickeln und mein Ding zu machen? (LHP)
Oder bleibe ich irgendwann, irgendwo stehen und begnüge mich vordergründig damit, dass ich "eh anders" bin als die anderen und verweigere den Fortschritt, weil ich zu bequem bin oder zu viel Angst habe eine Entscheidung zu treffen (RHP)...  z.B. den Job aufgeben und sich etwas neues suchen, abnehmen, Sport betreiben, mit einem Suchtmittel aufhören, den Leuten direkt ins Gesicht sagen was ich mir denke und damit nicht ewig und drei Tage warten - einfach die Konsequenz aus meinem Handeln zu ziehen und dran bleiben.    

Ich glaube es gibt viele Menschen die gerne den LHP gehen würden bzw. diesen einige Zeit lang gegangen sind - dann irgendwann aber vor Problemen standen und damit aufgehört haben - es ggf. aber noch immer glauben ihn zu gehen.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Athunis am Februar 23, 2013, 11:44:34
erfahrungsgemäß würde ich den LHP nicht diese zurodnugnen machen: über sich hinauswachsen, weiterentwicklung und die rechte seite mit stagnation und stehen bleiben assoziieren. es geht genausogut anders herum.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: dagaz am Februar 24, 2013, 02:17:44
Zitat von: "StefanPapp"
Willst du bleiben, wie du bist -> rechtshändig.

- Ich will so bleiben, wie ich bin!
- du darfst!  ;)

na echt jetzt? an sich arbeiten kann doch nicht schwarzmagisch sein...

Zitat von: "StefanPapp"
Ein weiteres perfektes Beispiel für den LHP wäre aus meiner Sicht übrigens Timothy Leary.

na echt jetzt? ich fand ihn immer eine lichtgestalt. halt ein bisserl strange, dass er seinen kopf hat einfrieren lassen, in der hoffnung, irgendwann wieder zum leben erweckt zu werden.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: StefanPapp am Februar 24, 2013, 07:46:57
Ich erhebe ja mit meiner Interpretation keinen Anspruch auf Richtigkeit.

Jede Extremerfahrung verändert dich (außer du blockst alles weg). Für mich sind diese Extremerfahrungen, die teilweise in klassischen schwarzmagischen Gruppen gesucht werden, nur ein Teil des Strebens nach persönlichem Wachstum. Wer nach Veränderung strebt, wird irgendwann ziemlich eingeschränkt sein, wenn es nur um sexuelle Tabus zu hinterfragen oder um das Brechen von Konventionen geht.

Das persönliche Wachstum als zentrales Element des LHPs zu sehen, kommt übrigens nicht nur von mir. Wer sich zum Beispiel mit dem Temple of Set beschäftigt und nach Begriffen wie Xeper sucht, wird hier auch eine Sicht eines Ordens, der sich zum LHP bekennt, sehen. Xeper bedeutet dort Werden und könnte vereinfacht auch mit "Persönlichkeitsentfaltung" oder Charakterentwicklung erklärt werden. Auch auf der Webseite von Dragon Rouge wird eine ähnliche Sicht präsentiert: "Der andere Pfad ist der Pfad der linken Hand. Er betont das Einzigartige, das Abweichende und das Exklusive. Seine Methode ist dunkle Magie und Antinomianismus (gegen den Strom schwimmen). Das Ziel besteht darin, ein Gott zu werden" (und das geht nicht, indem man so bleibt, wie man ist :))


Somit, ja Dagaz, gestützt auf meiner Interpretation und einer möglichen Interpretation von LHP von zweier Orden, müsstest du schwarzmagisch arbeiten, um über dich als Individuum hinauszuwachsen. Wobei ich natürlich eingestehe, dass die Interpretation "Mit Gott zu verschmelzen zu versuchen" von RHP, ja auch eine Veränderung ist und Veränderung alleine nicht das Kernthema ist.

Wenn jemand also z.B. sagen würde, er ist als Individuum komplett mit sich selbst zufrieden, will nichts mehr dazulernen, aber auch nichts von seiner eigenen Weisheit verlieren.... ich persönlich würde das als den  klassisch österreichischen Weg sehen. Er  wird oft auch von der Bourgeoisie gegangen, speziell in ländlicheren Gegenden merkt man eine regelrechte Veränderungsresistenz. Aber es wäre vermessen, diesen Begriff mit dem Bürgertum gleichzusetzen. Auch anderen, dem Bürgertum entfernten Kreisen, kann dieses Prinzip (wertfrei betrachtet) verbreitet sein. :)

Leary ist für mich die Person schlechthin, die sich mit persönlicher Weiterentwicklung auseinandergesetzt hat. Ich erinnere mich an ein Zitat von ihm "Dass schlimmste, was dir bei einem Tripp passieren kann, ist dass du dich nicht veränderst." Vom Auftreten als Hippie-Gestalt und bunter Vogel war seine äußere Erscheinung nicht dem, was einem klassischen dunklen Menschen entspricht(Es gibt übrigens in LHP Orden viele Leute, die nicht dem klassischen Archetyp des dunklen Magiers entsprechen). Doch von seiner Mission vertritt er meiner Meinung nach genau das Prinzip, was LHP ist.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: barbara am Februar 24, 2013, 11:31:22
ich will die Gegensätze integrieren und zur Nicht-Anhaftung gelangen.

und ich tue, was ich will. Ich tue nicht Dinge, um einer Konvention zu entsprechen - oder auch, um eine Konvention um jeden Preis zu brechen. Ich tue, was ich mit besten Wissen und Gewissen für richtig halte. Meist befindet sich das völlig im konventionellen Rahmen (Steuern bezahlen, Nachtruhe einhalten, unauffällige Kleidung, Pünktlichkeit...), und manchmal sind das Dinge, die andere Leute schräg finden oder sogar mal leer schlucken lassen.

Ich strebe den Weg der Seele an, mit dem Ego als Diener und Werkzeug - nicht umgekehrt. Das ist der einzige Punkt, wo ich eine klare Präferenz habe.

grüsse, barbara
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Athunis am Februar 24, 2013, 12:00:41
mich erinnern diese diskussionen an die guten alten über: machst du schwarze, weiße oder graue magie. genauso viele ansichten wie hier gibt es auch da. was ein orden oder eine gruppe sagt kann in der andren wieder komplett anders sein. deswegen finde ich es nicht erfolgreich sich auf definitionen zu stützen, es müssen die eigenen sein, oder die, die zu dem eigenen weg gehören. auf "meinem" weg ist auch die mitte das optimum, aber jedeR muss sich entscheiden auf welcher seite er/sie arbeiten amg (klassisch für gutes nettes oder linkes schlechtes...) aber die arbeiten sind wiederum unterschiedlich. jemand der sich entscheidet den rechten weg zu gehen, kann genausogut mit geistern und praktiken der linken seite sein leben verbirngen und damit arbeiten bewerkstelligen, die man der rechten seite zuorndet. je nach dem ausgang, dem was man erzielen möchte, ergibt sich die abeit einer seite. je nach definition der seite ergibt sich die arbeitsweise. ich persönlich würde diese seiten nicht streng teilen, würd ich sagen. es ist eine richtlinie und vielleicht arg westlich, immer alles in kategorien haben zu wollen, etwas starres unbewegliches. dabei ist darin mehr bewegung... aber wie auch immer... sobald es um einteilungen geht, stößt man früher oder später auf die grenzen und die deutung anderer richtungen die die eigenen durcheinanderbringen können.

wie auch immer, ich geh auch auf beiden und der mitte und drumrum und oben und unten. wie es halt sein soll.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Giles am Februar 25, 2013, 10:20:53
Zitat von: "StefanPapp"
Das Ziel besteht darin, ein Gott zu werden" (und das geht nicht, indem man so bleibt, wie man ist :))


nach Deiner definition ist lhp veränderung und rhp bewahrung. beide sind wichtig. nach der klassischen definition ist lhp zerstörung und rhp erschaffung. wieder braucht es beides.
ich denke alle  pfade führen nach rom. rechts- oder linksrum. vielleicht auch nach jerusalem oder shangri-la oder el dorado, wer weiss ;) ?
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Mc Claudia am Februar 26, 2013, 16:50:47
Hi,

also ich schließe mich da am ehesten Athunis, Dagaz, Barbara etc. an. Die eigene Mitte finden ist mein persönliches Motto, und das kommt bei mir nicht aus dem Tantra oder der westl. Magie, weil beides nicht meine Pfade sind, sondern aus dem Daoismus, dem Taiji, dem Qui Gong, der nikomachischen Ethik von Aristoteles (v.a. dort, wo es um den Mittelweg geht), dem Epikur, usw. Das heißt, ich selbst bin bei dieser Diskussion eh außen vor, weil ich keine magischen Erkenntnispfade gehe, sondern eher philosophische.

Wenn ich jetzt mein Leben aufteile in die verschiedenen Dinge, die mir lieb sind, und die ich tue, so bin ich wirklich sehr mittig: politisch Mitte-links, magisch-links, kultisch-Mitte, religiös-rechts, ethisch (kommt drauf an, wo man die Menschenrechte verortet), Arbeit-rechts, Freizeit-Mitte, eigenes Denken-links (liberal, grenzüberschreitend, selbstironisch), ....

LHP und RHP kenn ich tatsächlich so nur aus dem hinduistischen Tantra und aus der westl. Magie (ich schätze mal, letztere hat es von eresterem übernommen). Wenn ich mir jetzt den Ursprung anguck, also das hinduistische Tantra, so begehen all jene den LHP, die rituell die fünf M tun (Fleisch, Getreide? und Fisch essen, Sex haben, Wein trinken) und sonst noch ein paar extreme Tabubrüche (Schnaps aus Menschenschädel trinken, mit Gebeinen meditieren, etc.). Diese Dinge, also freier Sex, Alkohol, Fleisch und Fisch essen (tote Tiere), sind im üblichen Hinduismus eher verpönt, tabu. DESWEGEN macht man das im LHP.

http://en.wikipedia.org/wiki/Vamachara (http://en.wikipedia.org/wiki/Vamachara)

http://www.religiousforums.com/forum/hi ... chara.html (http://www.religiousforums.com/forum/hinduism-dir/103667-vamachara.html)

Das Brechen des gesellschaftlichen Tabus bewirkt in der Psyche u.U. eine Befreiung, Selbstüberschreitung.

Aber: JEDE Form des Yoga oder des Tantra, also auch der RHP, hat das Ziel der Selbstvervollkommnung oder des Einswerden im Brahman oder der unio mystica oder des Verlöschens oder wie immer man das nennen will. Lediglich die Methoden sind verschieden. Das Ziel ist dasselbe.

Das heißt, diese Vervollkommnung oder Selbstüberschreitung oder wie auch immer, kann man genausogut mit „braven“, asketischeren, angepassten Mitteln erreichen. Ute Bock würde z.B. nach hinduistischer Ansicht Karma Yoga machen - ebenfalls ein Weg der Vervollkommnung - tätige Nächstenliebe. Und diese Frau hat sich mit ihrer Arbeit sicherlich selbst überschritten, weil anders kann man sowas gar nicht machen. Das Individuum befreiende Ziele sind all diesen Praktiken inheränt.

Wenn ich den Tabubruch als zentrale Methode im LHP in die unsrige Welt übertrage, holt es nicht mal mehr den Ratzinger hinterm Ofen hervor, wenn man Sex hat, Fleisch und Fisch und Körner ist und Wein trinkt. In einer liberalen Gesellschaft wie der unseren brauchts härtere Bandagen des Tabubruchs. Rituelles Verwenden von Nazi-Symbolik z.B., das erregt sicherlich Aufsehen und inneres Überschreiten, v.a. wenn man politisch links ist. ;)  Oder öffentliches Töten von Tieren, öffentliche Tieropfer (v.a., wenn man Vegetarier ist), oder die Begrüßung von Atomkraft und Gentechnik, wenn man eigentlich für den Umweltschutz ist, oder Nackt-Rumlaufen, wenn man eigentlich gschamig ist oder irgendwelche ekligen Dinge. Ok, einige der Dinge sind strafbar. Aber nur mal so angedacht. Das wären in unserer Gesellschaft wohl Methoden des LHP.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, die eigenen liebgewonnen Gottheiten und Idole in den Dreck zu ziehen und öffentlich zu schmähen. Etwas, was auch irgendso ein Zen-Koan lehrt: Triffst Du Buddha, töte ihn.

@ Athunis:
Gut-Böse-Denken ist nicht rein westlich. Der LHP und RHP kommt ja aus dem Hinduismus/Tantra - und das ist definitiv indisch. Reinheitsgebote und gesellschaftlich Erwünschtes (gutes) und Unerwünschtes (schlechtes) hat man wohl in jeder Gesellschaft. Die Wertungen sind nur immer anders.

LieGrü

Mc Claudia
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Athunis am Februar 26, 2013, 23:00:34
@Mcclaudia schrieb ja nicht von gut-böse sondern von kategorisierungen und dem strengen festhalten daran als eigenheit. klar hat man überall die kulturelle und gesellschafltiche wertung von den beiden magischen seiten.

LHP rituale würd ich auch so angehen wir mcclaudia, mit den persönlichen tabus oder ich würd auch mit allgemeinen grenzen spielen: essen von tieren die man so nicht isst : hunde, katzen, raben, papageien, goldfische.... trinken von nicht allgemein anerkannten getränken: blut, rotz, sperma, kotze .....einen zauberstab aus einem frisch ausgegrabenen politikerknochen, oder dem geklauten stock eines blinden, verwendung von ausgegliederten psychoaktiven substanzen usw usf... leichter hat man es sicher, wenn man einer religion oder richtung folgt, in der es schon tradierte tabus gibt...
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: barbara am Februar 28, 2013, 07:21:12
magisch wird das Leben sicher immer dann, wenn es an den Grenzen stattfindet, zwischen "kenn ich und kann ich" und "kenn ich noch nicht, kann ich noch nicht."

Allerdings seh ich für mich keinen besonderen Bedarf, diese Grenzen an besonders ekligen oder illegalen Handlungen zu suchen. Ganz normales Leben bietet doch schon mehr als genug Grenzerfahrungen, die eine Menge Energie, Nervosität, ein bisschen Angst, Emotionalität, fokussierte Gedanken etc mit sich bringen...?

anstatt Politikerknochen auszugraben, werd ich lieber selbst Politikerin, zum Beispiel. DAs beinhaltet regelmässige Schübe von Adrenalin und magische Momente. Oder ich nehme im Beruf einen Auftrag an, der meine aktuellen Fähigkeiten noch übersteigt, und wo ich weiss, dass ich mich strecken muss und lernen muss, um es zu schaffen - und es schaffen zu wollen.

grüsse, barbara
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Athunis am Februar 28, 2013, 12:30:25
ich glaube, genau um das geht es, grenzerfahrungen machen und die grenze, eine magische grenze, zu durchschreiten und dadurch ein tolles gefühl zu bekommen, initiationsgefühle, oder das man etwas bewältigt hat. die methoden sind wohl  so zahlreich wie wir alle.
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Mc Claudia am Februar 28, 2013, 14:22:32
Hi Barbara,

Athunis' und meine Gedanken waren ja nur Gedanken. Die Logik des Tabubruchs in der heutigen Zeit.

Ich selbst hab da eigentlich überhaupst kein Bedürfnis dafür. Das eine ist eh verboten, und in Häfn mag ich nicht gehen (jedenfalls nicht auf die andere Seite *g*). Und der legale Teil ist mir zu stressig.

Das heißt, religiös und vom Beruf her und so bin ich - so gesehen - eher RHP. Da bin ich in meiner Mitte, und das tut mir gut. Bin keine Freundin von so Extremen.  ;)  Aber das muss eh jede/r für sich entscheiden.

LieGrü

Mc Claudia
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: Mc Claudia am Februar 28, 2013, 14:27:29
@ Stefan Papp:

Wenn ich jetzt von Deiner Definition ausgehe, also individuelle Selbstbefreiung vs. konventionelles Steckenbleiben, so würde ich mal behaupten, dass es kaum einen Menschen gibt, der NUR das oder NUR das andere ist. Ich glaub, die Norm der Leute hat in ihren Leben eine Mischung aus beidem, mal mehr hiervon, mal mehr davon.

Ich selbst bin z.B. im Denken und in meiner Ansicht über Kult und Magie (solange legal) sehr sehr LHP - nach Deiner Version. Ich denke Gedanken, die oft tabu sind, spinne Gedanken weiter, die sehr kritisch sind, auch selbstkritisch, ironisch, selbstironisch, denke außerhalb von politischen oder gut-böse-Konventionen, wenn ich zu Erkenntnissen kommen will. Und kultisch soll jeder machen, wie glaubt. Ich glaube weder an die 3-fach-zurückkehr-Regel im Wicca, weshalb ich auch schwarze Magie durchaus befürworte (why not?).

Aber ich würde keine Gesetze brechen, ich hab einen stinknormalen Job, lauf kleidungsmäßig fad-normal durch die Gegend, hab keine sexuellen Exzesse oder sowas, tu gern Fernsehen, mach wie jeder andere Touri Urlaub (wenn ich mich in antiken Tempeln auch etwas anders verhalte *g*), usw. Da bin ich voll angepasst und RHP.

Was bin ich also nun?

LieGrü

Mc Claudia
Titel: Re: Welchen Weg geht ihr?
Beitrag von: barbara am Februar 28, 2013, 18:56:31
Zitat von: "Mc Claudia"
Athunis' und meine Gedanken waren ja nur Gedanken. Die Logik des Tabubruchs in der heutigen Zeit.

in einem Restaurant nach dem Essen zum Kaffee eine Zigarette anstecken...? :rauchen:
Als Frau mit Anzug und Krawatte ins Büro kommen?
ein klassisches Konzert besuchen und mittendrin mit dem Handy zu telefonieren anfangen und sich NICHT um die ganze Empörung rundherum scheren?

Tabus haben wir ja schon einige.Ich finde diese kleinen alltäglichen Tabus, die Tabus unseres Zeitgeistes,  interessanter als die krassen Sachen.

aber ich würde solche Dinge nur mit sehr guten Gründen tun. Wie du sagst, es ist anstrengend,mit den Konsequenzen klarzukommen.

grüsse, barbara