Well met, alle zusammen
>ein undefiniertes All-Eines, das als philosophischer Begriff existiert, als magische Macht, was auch immer, ist mir wurscht.
abgesehen davon, dass es weder undefiniert noch philosophisch ist ... sondern eher dem sehr nahe kommt, was Crysalgira schon geschrieben hat
>und dahinter, nicht so auffällig, aber der Kern der Sache, steht der Glaube an ein einziges, umfassendes Prinzip, dessen Emanationen wir alle (auch die Menschen, auch die Götter, auch die ...) sind
eigentlich führen wir ständig ein Selbstgespräch
Ich nenne das eine Art Monismus ...
>Das durchkreuzt ja tatsächlich keine Gottheiten. Und mit dem Dao-Begriff hab ich, zumindest nach meiner Vorstellung, auch kein Problem. Dao ist ja keine Gottheit.
Genau so in der Art - das All-Eine ist ja auch keine Gottheit, weil die Gottheiten Teil davon sind, so wie alles andere auch
>Auf keltisch würd ich Nerton für Chi und Viria (Wahrheit) für Dao verwenden. Und solange ich Yin und Yang als abstraktes Etwas - wie Ein- und Ausatmen - definiere, hat auch das Platz.
Yin und Yang ist aber in der chin. Wahrnehmung nix Abstraktes ...
>In dem Moment wo ich Yin und Yang aber als Weiblich und Mlännlich definiere und entsprechende Gegensatzpaare aufstelle, wobei die Gegensätze passend zum jeweiligen kulturell geprägten Geschlechterklischee assoziiere, hab ich schon mal ein feministisch-freidenkerisches Problem damit.
Das ist dann aber schon sehr einschränkend, oder?
Yin und Yang gibt es in unendlich vielen Ausprägungen und verglichen mit Dir bin ich körperlich ziemlich yin, verglichen mit der Venus von Willendorf eher yang ... wie war das dann mit "männlich und weiblich"?
>Was ich hier aber meine, ist das, was im Wicca immer wieder auftaucht und auch dort, wo gar keine Wiccas sind, weil sich diese Ansicht in vielen Neuheidenkreisen offenbar verselbständigt hat. Nämlich die Hervorhebung des Göttin-Gott-Paares, auf das alles subsumiert wird, was an Gottheiten so existiert.
Da kann ich auch nur wieder Crysalgira beipflichten und ich hätt´s auch sehr ähnlich ausgedrückt ...
>wenn Gläubge/r einfach gestrickt genug ist, das Götterpaar auf das runter zu reduzieren, was man selbst gerne hätte -
Das wäre mir viel zu einfach gestrickt, weil ich darauf Wert lege, dass meine Lebensrealität sich in meiner Religion findet und umgekehrt. Meine Welt hab ich gern rund
und da hat vom schwulen Bodybuilder bis zum lesbischen Marilyn Monroe Double, von der hausschürzentragenden Oma bis zum anzugtragenden Generaldirektor ALLES Platz, weil´s das alles gibt. Trotzdem ruf ich bei meinen Ritualen keine Marily Monroe (wurscht ob echt, fake, lesbisch oder nicht) sondern eine Dana und ich rufe keinen Hemmingway (aus welchem Grund auch immer) sondern einen Cernunnos, wenn ich was in der Unterwelt zu tun habe ... und nein, ich rufe dann auch keine Kali dazu, weil der Einheitsbrei eben noch nie meins war (ich invoziere ja auch nicht Isis/Astarte/Diana/Hekate/Demeter/Inanna
Crysalgira, Deinen Ansatz finde ich spannend
>Polytheismus ist m.E.n. einem integrativen Bewusstsein nicht gerade förderlich ... eher im Gegenteil
Das hatte ich mir vopn der Seite noch garnicht angeschaut, weil für mich ja an Religion/Spiritualität vornehmlich interessiert, was das mit den Menschen MACHT und mir selber an persönlicher Erfahrung und Weiterentwicklung gelegen ist, ginge das natürlich für mich mit Polytheismus auch (wie z. B. im Santeria ...) Dass es auch NICHT gehen könnte, das war natürlich überhaupt ned auf meinem Radar, weil warum sollte mensch denn sowas machen?
Generell sind wir halt wieder dort wo wir schon soooo oft waren
da nix Standard ist, nix wirklich klar definiert ist im "Heidentum" kann sich jeder unter allem alles vorstellen und wenn dann Isis/Astarte/Diana/Hekate/Demeter/Inanna dabei rauskommt, weil das eben die Mehrheit so macht (weil die es ned anders kennen gelernt/erfahren/erlernt haben), dann müssen, diejenigen, die es ned so machen und denken halt damit leben, dass sie falsch konnotiert werden