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Nachrichten - Eibensang

Seiten: [1]
1
Aloha,

Zitat von: "Mc Claudia"
So viel Unterschied zwischen Eso und Reli oder Eso und "normaler" Spiritualität sehe ich da gar nicht.
Ich würde also nicht differenzieren: böse Esos und gute "echte" Spirituelle.

Ich wollte nicht einzelne Leute kritisieren - schon gar niemanden persönlich niedermachen, das liegt mir da ganz fern (zumal ich keinen Grund hätte dazu). Meine Kritik gilt einer bestimmten Methode, so á la "Nägel mit der Rückseite der Klobürste in die Wand hauen, und das noch mit den Köppen voraus, find ich voll doof: vor allem wenn hinterher behauptet wird, da hinge ein Bild dran"  ;) - dazu erlaubte ich mir eine polemische Milieubeschreibung (da ich die von mir kritisierte Methode zuweilen geballt und wiederholt antraf bzw. beobachten konnte über die Jahre). Nicht mehr und nicht weniger.

Ich schrieb nichts über Esoterik im Wortsinne (als persönlichen, eher verborgenen Weg Einzelner - darüber nehme ich mir nichts heraus), sondern etwas über Umgangsformen und Gebräuche im Milieu kommerzieller (!) Esoterik (was ich auch betont zu haben glaubte). Das meine ich unabhängig von speziellen kulturreligiösen Traditionen, Richtungen, Glaubensgebäuden oder -inhalten, um die´s mir im Einzelnen an der Stelle gar nicht ging. (Habe schon aus vielen - auch mir nahestehenden spirituellen Richtungen - Leute getroffen, deren Verhalten teilweise oder ganz dem entsprach, was ich beschrieb).

Zitat von: "Mc Claudia"
Sondern alleine aufgrund der Kritikbereitschaft der Leute werten.

Jau, so meinte ich´s. Wo sich Diskursfeindlichkeit und unkritische Grundhaltungen zu einem Milieu verdichten, bzw. Kennzeichen eines solchen werden, lass ich halt kein gutes Haar dran. Geht mir aber immer um die Methode (etwas anzugehen / zu behandeln) - nicht um spezielle Inhalte (Deppen gips überall :weißnicht: ).

Liebe Grüße
Duke

2
Da es sich - schon ob des überbordenden Angebots - recht anstrengend darstellen kann, die Spreu vom Weizen zu trennen, geh ich für meinen Teil erstmal von "Spreu" aus... :gruebel: - und werde gern auch mal leicht bissig, wenn ich merke, dass man mich für dumm verkaufen will. Natürlich lässt sich mit ein paar kritischen Fragen rasch herausfinden, ob es sich überhaupt lohnt (wenigstens im Sinne einer gewissen Erbaulichkeit), sich etwas mehr über dieses oder jenes Eso-Angebot erzählen zu lassen. Ein - womöglich blumiger, womöglich nebulös-schwampfiger - Fantasietitel erleichtert mir da bereits, dahinter eben auch nur Schwampf und Luftblasen vermuten zu dürfen (oder zu müssen): Das lehrt die Erfahrung :D
Besonders, wenn solche Titel ganz offensichtlich "beeindrucken" sollen.

Was bei einem schulmedizinischen Doktor z.B. nicht der Fall ist: Dessen Titel verrät - wie ja schon erwähnt wurde - lediglich den Umstand, dass die / der Betreffende eine fundierte Ausbildung in einem klar definierten Fachbereich hinter sich hat, deren Bedingungen und Kriterien (von ihrer Tradiertheit ganz abgesehen) öffentlich und nachprüfbar sind. Klar bin ich auch schon Vollpfosten von Fachärzten begegnet, die ich dann nie wieder aufsuchte - aber eine nachvollziehbare Ausbildung liefert mir halt mal schon ein gewisses Grundvertrauen, dass sich da nicht jemand sonstwas aus den Fingern sog oder mal eben von der Eingebung gepiesackt wurde, sich für wunder wie heilkundig zu halten. (Dass ich für einen Amts-Doc lediglich eine Art Bio-Auto bin, das wegen schadhafter Funktionen repariert werden muss, hält mein seelisches Zuwendungsbedürfnis in realistischen Grenzen. Innerhalb dieser aber erwarte ich Konkretes - der Rest ist dann Fallabwägung, wie gut oder schlecht mir Arzt und Behandlung vorkommen. Das Vertrauen in die individuelle Fachkundigkeit kann daher erschüttert werden, ist aber durch den offiziellen Titel erstmal gegeben, siehe oben.)

Und genau dieses (kleine feine) Grundvertrauen will sich bei mir einem Aura-Zentrifugal-Engel-Channelling-Karma-Optimizer-Dingsbums gegenüber halt nicht einstellen, selbst wenn die oder der mit "Diplomen" nur so um sich schmeißt. Erst recht nicht, wenn die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Erst kürzlich ließ ich mich mal - aus einer Laune heraus - in einem Wiener U-Bahnhof an einen Eso-Stand komplimentieren, obwohl ich gleich sah, dass der von Scientology war. Nach einem kostenlosen komischen "Test", bei dem angeblich irgendwie meine Befindlichkeit gemessen wurde - mit einem urigen Aparillo, der zwei Drehknöpfe und lustige VU-Meter hatte, die herumzitterten (wie das Anzeigenadeln so an sich haben;-), während mir die Eso-Stand-Tante aber null erklären konnte, wie das funktioniere (sie wand sich in nebulösen Hinweisen auf den "teuren Apparat", den auch nur zu bedienen man eine "lange Ausbildung" brauche: wonach ich nicht gefragt hatte) - wollte sie mir natürlich ein Buch von Ron Hubbard andrehen. Als ich kurz erwähnte, dass ich absolut kein Freund dieses Sektengründers und seiner Machenschaften bin, beeilte sich die Werbetuss´ sofort zu versichern, dass ebenjener Schmöker "nichts mit Scientology zu tun" habe, da angeblich schon vor der Sektengründung geschrieben. :doh: Die Bemühte nötigte mich, den Klappentext zu lesen. Der begann - und darauf will ich hinaus, als Beispiel - mit der Behauptung, dass jener Schmöker das Wichtigste, ja Epochalste sei, was "nach der Erfindung von Rad und Feuer" :eek: der Menschheit nütze. Allen Ernstes. (Ich erklärte der Hubbardjüngerin dann kurz, warum eine solch peinliche Ankündigung von vornherein jedweden Inhalt, der sich zwischen Buchdeckel pressen lässt, diskreditiert und machte mich vom Acker.)

Es geht mir hier nicht um Scientology - ich hab bei zahlreichen unbekannteren (und unbelasteteren) Eso-Anbietern live und in Farbe Vergleichbares erlebt. Die meisten kommen schon ins Rudern, wenn ich das Problem, das sie bei mir vermuten, nicht habe und ergo nicht bestätigen kann. :D Spätestens auf freundlich-kritische Fragen zur Sache aber werfen sie die verbale Nebelmaschine an und versuchen mir Puderzucker in den Arsch (nein: ins Gemüt) zu blasen, dass man um Atem ringen muss. In der Hinsicht unterscheiden sich Eso-Verkäufer nicht von Politikern: Sie weichen aus, lenken ab, werden unkonkret, umwabern Nullinformationen oder Läppisches mit Prachtblasen und bemühen Allgemeinplätze in schwindelerregenden Dimensionen.

Kann sein, dass ich zum Phänomen kommerzieller Esoterik - in der Form wie´s das halt gibt und sich darstellt - ein etwas gespanntes Verhältnis habe...  ;) Bereits eingangs meiner Heidenzeit - lang ist´s her - prägte sich mir (selbst in jener sehr herz- und gemütsoffenen Phase meiner damals geradezu kindlichen Neugier, Wissbegier und Entdeckungsfreude) der Eindruck auf, dass Spiritualität und Esoterik(markt) in einem ähnlichen Verhältnis zueinander stehen wie das Phänomen Liebe zum Phänomen Bordell. Zwar war ich noch nie Kundschaft in Letzterem, bin aber genug darüber informiert, um mir sicher zu sein, dass ich das eine wohl eher nicht im anderen finde. :wueste: Ich kam damals auf diesen Vergleich, weil ich anfangs tatsächlich Eso-Messen enterte in der Erwartung oder Hoffnung, dort auch auf so etwas wie spirituelle Anregungen zu stoßen, wenn nicht sogar Gelegenheiten, meinen spirituellen Horizont zu erweitern, zu vertiefen o.ä.  8)

Ich sah dann ein, dass das nicht funktionieren konnte - und behaupte heute, dass das nicht nur an meinen ureigenen Stil- und Kommunikationsansprüchen lag, die der Wesensatmosphäre von Eso-Messen diametral zuwiderlaufen. Scheinbar haftungslos über dem Boden zu schweben beim Gehen und verklärten Blicks Weichspül-Gelaber auszutauschen, wobei "wissendes" Lächeln und Nicken zur unausgesprochenen Kommunikations-Chiffre dafür werden, dass man sich in ein Thema erst gar nicht vertiefen müsse - denn wir fühlen ja unsere Schwingungen oder Wellenlänge, sind uns also mit wenigen warmen Worten, mithin sprachlos, einig über irgendetwas, das daher keines mehr so titulierbaren Gedanken- oder Meinungsaustausches, schon gar nicht aber Diskurses mehr bedarf: Derartige Umgangsformen vermitteln mir keine "Harmonie", sondern beleidigen mein Denken - als wäre es ein räudiger Hund, der gefälligst "draußen bleiben" soll. Vielleicht liegt es daran, dass besagte Harmonie nicht etwa angestrebt wird (was ja noch diskutabel wäre), sondern postuliert: als etwas, dass man bereits erreicht habe und das deshalb vorherrsche. Das macht die Sache so verlogen und die Luft stickig - und die wenigen möglichen Ausnahmen dann auch recht mühsam zu entdecken, weil das, was tatsächlich vorherrscht, die Suche nach ihnen lähmt und erschwert.

Methoden, von A nach B zu kommen, gibt es erstmal grundsätzlich viele: das gilt nicht nur für räumliches Vorankommen, sondern auch für innerliches. Der "esoterische Charakter" (hier mal in "Reinform" angenommen: wie er in der Praxis so 100%ig nicht vorkommt - ich will nur ein Prinzip veranschaulichen) wählt von allen möglichen Methoden eine derart merkwürdige, dass sie in meinen Augen keine Methode mehr ist, sondern eher die Vermeidung einer solchen darstellt: Er bewegt sich nicht von A nach B, er macht nichtmal einen Versuch, das zu tun - er behauptet schlicht, schon dort zu sein. Würden solche Leute ihr räumliches Weiterkommen dem anpassen, was sie für ihr innerliches, mithin spirituelles halten, könnte man z.B. Zugreisende am Wiener Westbahnhof belauschen, die dort so tun, als seien sie gerade in Frankfurt aus dem Waggon gestiegen. Wer dann auf mögliche erkennbare Unterschiede zwischen Westbahnhof und Bahnhof Frankfurt hinwiese, dem würde erst sanft und freundlich bedeutet, dass er (oder sie) "noch nicht so weit" sei - im Fall einer sachlichen Beharrung, dass Wien nicht Frankfurt ist, gälte die oder der darauf Beharrende als Spielverderber. Esoteriker spielen Erkenntnis (sich selber und einander vor). Daher auch die Diskursfeindlichkeit des Milieus. Kritische Gedanken, ausgesprochene zumal, stören die stillschweigende Übereinkunft, dass alles so zu sein habe, wie es sich anfühle: wobei dieses Sichanfühlen unter allen Umständen erzeugt werden muss (wozu meist heftiges Ausblenden oder Unterdrücken tatsächlicher Sinneseindrücke oder dräuender Gemütszustände gehört).

Daraus ergibt sich das - für mich traurige - Bild von Menschen, die ihre (möglicherweise unbewusste) spirituelle Resignation derartig als unveränderlichen Grundzustand verinnerlicht haben, dass sie sich jedwede persönliche Entwicklung nur noch als etwas zu Halluzinierendes vorzustellen vermögen. Einen Zustand nicht erreichen, sondern HABEN zu wollen - schon weil man sich den Weg so lange nicht mehr vorstellen kann, bis man vergisst, dass es überhaupt Wege (ja, spirituelle: aber im Sinne tatsächlich zurückzulegender) gibt: Aus einer solchen Haltung resultiert natürlich Kaufbereitschaft in einer Dimension, die nur noch durch den persönlichen Geldbeutel oder Kontostand begrenzt ist. Grenzenlos aber wird dann zwangsläufig der Glaube: der nicht mehr als Bereitschaft daherkommt, sondern als Bedürfnis. Ein Glaubensbedürfnis, das unbedingt und dringlich nach Inhalten sucht: wer dieses Problem hat, lässt es sich jederzeit auch durch gebackene Schafsscheiße lösen, vorausgesetzt sie ist geweiht oder sonstwie "aufgeladen". Warme Worte reichen, mit wissendem Lächeln dankt der so Erleuchtete. Das Geschäft funktioniert auch, wenn der daran Geld Vedienende es völlig ehrlich meint und innerlich genauso drauf ist wie die Schafskötelkundschaft. Die beinharte Realität lässt sich auch von (materiellen) Gewinnern ausblenden - darum geht´s ja auch in dem ganzen Eso-Spiel.

Tragisch wird es im Individuellen - und bleibt naturgemäß (wie wir gleich sehen werden;-) unbemerkt: Denn wer - ob räumlich oder innerlich oder sonstwie - von A nach B gurkt, sich also tatsächlich aufmacht, irgendeinen Weg zu erfahren, macht, möglicherweise nach diversen Mühen, Hemmnissen oder sonstigen Überraschungen UNTERWEGS oft die Erfahrung, dass B nicht das bietet, was man erwartete, als man von A aus aufbrach. Obwohl man vielleicht über B gut informiert war und sich B auch keineswegs verändert hat. Was sich verändert haben mag oder kann, ist der eigene Zustand - und damit stimmen die Voraussetzungen, unter denen man einst aufbrach, nicht mehr am Ziel. Sie haben sich verändert, und das liegt am Weg: was da halt passiert ist, was das "mit einem machte". Das erst aber sorgt dafür, dass man auf B nicht (mehr) dauerhaft verweilen mag - so wie man sich das auf A ausmalte: was ja überhaupt DIE Motivation gewesen sein mag, den verdammten Scheißweg überhaupt zu bewältigen, besonders wenn´s vielleicht schwierig oder gefährlich wurde unterwegs. Aber B ist jetzt kein Ziel mehr: logischerweise - man hat´s ja geschafft, ist angekommen. Jetzt kann B zur Station werden: von der aus man ein C oder D anvisiert. Für ein neues Paradies, wenn man ein bissi einfältig ist oder bleiben möchte - für eine neue Veränderung unterwegs, wenn man das, was die Erfahrung (den Körper) lehrte, auch mit jenem interessanten Körperteil reflektiert, welcher sich direkt unterhalb der Frisur befindet. DAS ist der Sinn des Wortes "der Weg ist das Ziel": was aber voraussetzt, den Weg zu gehen. Das zu wagen. Mag sein, dass es misslingt, mag sein, dass man nie ankommt auf B. Manchmal passiert Zeug, dass man bereits unterwegs ein anderes Ziel wählt (oder sich dazu gezwungen sieht: ob reell oder eingebildet, ist fürs Bild hier wurscht).

Und genau das macht das Lächeln von Leuten, die sich auf B wähnen (und ggf. alles kaufen, was ihnen beim Wähnen hilft), während sie verdrängen, A nie verlassen zu haben, so gespenstisch, weil leer: ihm fehlt die Erfahrung. Dass sich etwas VERÄNDERT hat. Und zwar etwas ganz anderes, etwas viel Wichtigeres als nur die (eigentlich offensichtlichen) Unterschiede zwischen Standort A und Standort B. Das Wesentliche: sie selbst. Das mögliche Ergebnis aus der Melange aus vielfältigen Erfahrungen (immer nur "unterwegs" zu bekommen, also während man sich - oder etwas in sich - tatsächlich bewegt), von den superguten bis zu den schrecklichsten oder auch nur miesen, hat einen Namen, der nichtmal spirituelle Ansprüche oder Entwicklungen bedingt - sich aber zu beschriebenen Eso-Charakterzügen verhält wie das Meer zum Planschbecken: Man nennt es Reife.

Gute Nacht  :wolkesieben: wünscht
Eibensang

3
Glaubensgebäude / Re: Ist ein Gottesbild veränderlich?
« am: September 24, 2010, 16:35:10 »
Hm - und den Anspruch, Göttinnen oder Götter in irgendeiner "Gesamtheit" begreifen zu wollen (im Sinne eines irgendwie vollständigen "Erfassens"?) kann ich gar nicht entwickeln. Er stünde tiefgreifenden, stark verwurzelten Eindrücken, die ich habe (oder die mich haben:-) sinnlos gegenüber: dem nämlich, was eine Gottheit ist, und jenem, was ein Mensch ist.

Beispiel: Die interessante Errungenschaft, den Mond auch von hinten fotografieren und kartografieren zu können, führt genausowenig zu einer vollständigen Erfassung des Phänomens Mond wie denselben von unten her anzuheulen. Genau genommen, meine ich.
Der Verstand ist nicht das geeignete Werkzeug, etwas Spirituelles zu erfassen. Man sollte ihn lieber auf die Konsequenzen ansetzen. ;-)
Dazu erscheint es mir hilfreich, dem Verstand - den die Erkenntnis sehr nervös macht, dass er mich nicht regieren darf (er hasst Kontrollverlust) - zu versichern, dass er, auch wenn er nicht zum Alleinherrscher taugt, doch sehr, sehr wichtig ist. Ganz ohne ihn geht´s nämlich ebenso asozial zu als wenn man ausschließlich ihm folgt.

Liebe Grüße
Duke

4
Glaubensgebäude / Re: Ist ein Gottesbild veränderlich?
« am: September 24, 2010, 15:58:21 »
Natürlich ist mein Gottesbild (hier mal interpretiert als "Vorstellung, die ich mir von meinen Gottheiten mache im Einzelnen wie im Allgemeinen") veränderlich! Das muss es auch sein, um lebendig - und alltagstauglich - zu bleiben. Dogmen - als zwangsläufiges Resultat fixierter Gottesbilder (Göttlichkeits-Bilder, spiritueller Vorstellungen u.ä.) - nützen nur in hierarchischen Systemen und dort ausschließlich den Nutznießern dieser Systeme: der jeweils herrschenden Minderheit (die an spirituellen Aspekten interessiert sein kann, dies aber für die Aufrechterhaltung von Dogmen wie System keineswegs braucht).

Was wiederum nicht bedeutet, dass Gottesbilder in hierarchischen Systemen per se unveränderlich seien - aber darum geht´s mir hier nicht bzw. führe zum Erörtern zu weit (weg in Diskussionsbeliebigkeiten).

Ob meine Großen (wie ich meine Götter nenne;-) selbst veränderlich sind - nun, ich habe sie noch nicht gefragt, da mir das reichlich akademisch erscheint. Man darf davon ausgehen, dass die Sonne stirbt: allerdings nicht in für uns auch nur ansatzweise relevanter Zeit. Auch das Universum verändert sich ja beständig - vor 14 Milliarden Jahren ging´s hier sicher noch ganz anders zu - aber persönlich ist mir nicht so wichtig, was Odin macht, wenn ich mal wieder in der Ursuppe herumblubbere oder wen Freyja dann beschenkt mit ihren Anforderungen...:-)))

Ohne Veränderungen in meinen Vorstellungen hätte ich zu meinen Großen - und damit zu meiner Religionskultur - überhaupt nie gefunden und hätte Atheist bleiben müssen (was aber auch schon von Vorstellungen abhing, auch wenn ich die in meinem damaligen Weltverständnis logischerweise nicht als religiös intendiert zu erkennen vermochte;-). Und da ich mein heidnisches Konzept von Anfang an als eines verstand, das ich sowohl selbst zu verantworten habe als auch mir selber schnitzen muss, hat es nicht nur Entwicklungen, sondern ist selbst eine.

Die Beschäftigung mit meinen Göttern verändert mein Bild von ihnen: laufend, sozusagen. Natürlich verdichteten sich im Lauf der Zeit und der Nähe bestimmte Wesentlichkeiten, die ich inzwischen nicht mehr notlos anzweifle. Da ich sie aber nur empirisch wahrzunehmen vermag, sind auch sie nicht in Beton gegossen oder Marmor gemeißelt, sondern wandelbar.

Wie bei Menschen auch - also den Bildern, die ich mir von Leuten mache, die ich kenne und mit denen ich zu tun habe. :-)
Der erhebliche dimensionale Unterschied (zwischen Göttern und Menschen) spielt in dem Fall nur untergeordnete Rolle, da ich ja selbst ein Mensch bin: und von was ich mir auch immer ein Bild mache - es bleibt immer nur ein Bild, eine Vorstellung, abhängig von meiner Wahrnehmung, und meinem Umgang mit dieser (bzw. ihren Grenzen und Möglichkeiten).

Natürlich gibt es graduelle Unterschiede: So erwarte ich von der Sonne, obwohl ich die beständig brauche, weniger spürbare Veränderungen als von der Erde, von dieser wiederum weniger als vom gerade entzündeten und zu hütenden Feuer, und von dessen grundsätzlichem Verhalten ggf. weniger Überraschungen als vielleicht von dem Freund, der sich grad dazusetzt...

Als Fazit ließe sich sagen: Selbst dort, wo sich einst gemachte Vorstellungen durch viele Wiederholungen der gleichen Erfahrung schon recht fest manifestierten, bleibt ihre Veränderlichkeit zumindest als Option. Dies, je nachdem, mehr oder minder wahrscheinlich.

Veränderliche Grüße ;-)
Duke

5
Ritualkreis / Re: schutzrunen für die wohnug
« am: September 21, 2010, 19:06:47 »
Zitat von: "Andy"
ich bin nicht so bewandert in runen rituale

Warum müssen oder sollen´s dann überhaupt Runen sein?

fragt sanft
Eibensang

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Glaubensgebäude / Re: spiritualität definieren
« am: September 21, 2010, 19:01:15 »
Hi,

ich bin mir nicht so sicher, inwieweit der Versuch, Spiritualität zu definieren, überhaupt ein sinnvoller ist: Eher scheint es darüber doch zu Kämpfen um Deutungshoheiten zu kommen. Ich fände eine "Assoziationssammlung" spritziger. Apropos: Für mich ist Spiritualität so etwas wie "das Sprudeln des menschlichen Geistes im Göttlichen". ;-)

Spritzige Grüße
Duke

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