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Nachrichten - Ink Ognito

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 16, 2011, 12:47:42 »
Zitat von: "morgane"
Und jetzt kommt wieder das unvermeidliche *aaaaaaber*: wenn ich von mc. claudias argumentation ausgehe, dann ist dein meridian - beispiel fraglich. Denn nur jemand, der daran glaubt und damit arbeitet, kann diese meridiane auch wahrnehmen.

Das lässt sich genau so aber auch 1:1 auf alle erdenklichen Ansätze und Methoden etwa der Medizin, der Psychologie, Tiefenpsychologie, Psychiatrie, Psychotherapie etc. übertragen und zwar vor allem dort, wo Aspekte unseres Lebens betroffen sind, die vorwiegend das Erleben und die Erfahrung betreffen und weniger die rein mechanischen Seiten ...  :)

Stellt sich also die Frage: Sind die genannten Disziplinen und Praktiken Glaubensfragen und also, um McCs Argumentatio zu folgen, eigentlich "Magie" oder "Religion"?  :gruebel:

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 15, 2011, 21:02:36 »
Zitat von: "morgane"
Ja, das ist schon richtig. Aber, um die frage *beweisbar* oder *glaubensannahme* überhaupt näher ins auge fassen zu können, muss ich erst einmal einen standpunkt bestimmen, von dem ich diese frage betrachten kann. Denn sonst kommt es zu unergiebigen streitereien, weil es eben ganz verschiedene wirklichkeitsauffassungen gibt, die m.e. unvereinbar sind.

Diese Frage als solche bereits philosophisch. Die Begriffe "Beweis" und "Glaube" setzen bereits einen Wirklichkeitsbegriff und ein Menschenbild voraus, auf dem sie angewandt werden können. Insofern ist das mit der Standortbestimmung auch nicht ganz einfach.

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 15, 2011, 18:26:57 »
Zitat von: "morgane"
Ja, er mochte seinen schäferhund, also sind schäferhunde ein gefährliches nazi - symbol :goofy:
Aber im ernst. Ich habe versucht, den knackpunkt in der ganzen fragestellung zu finden. Für mich lautet er:
materialistisches oder spirituelles weltbild?
Wobei das spirituelle w. wissenschaftlichen erkenntnisgewinn nicht ausschließt, ihn aber als bedingt erkennt. So irgendwie.

So kann ich mc. claudias herangehensweise gut nachvollziehen, wenn ich mich in ihr system begebe. Innerhalb dieses systems ist es für mich schlüssig, aber eben nur innerhalb. Deshalb kann diese frage m.e. nicht geklärt werden. Es kommt auf den standpunkt an. Wieder einmal.

Sofern es mich in dieser Diskussion betrifft, ging es noch gar nicht um Spiritualität, geschweige denn um vermeintliche Gegensätze wie Materialismus/Spiritualität oder gar Wissenschaft/Spiritualität. "Materialismus" ist eine Ideologie oder Denkweise, die keineswegs identisch ist mit Wissenschaft. Tatsächlich sind materialistische Positionen innerhalb der Wissenschaften, d.h. Interpretationsweisen, die auf einer materialistischen Ideologie fußen, ja recht fragwürdig. Es gibt ja durchaus moderne erkenntnistheoretische Ansätze, die nicht auf materialistischer Ideologie basieren. Und der wissenschaftliche Ansatz an sich sollte ohnehin frei sei von derartiger Ideologie, bzw. innerhalb des Rahmens und der Fragestellungen der jeweiligen Disziplinen bleiben und sich nicht dazu versteigen, sich zum Verkünder vermeintlich absoluter Wahrheiten zu machen; die Aussagen der Wissenschaft zeichnen sich dadurch aus, dass sie stets von vorläufigem Charakter sind - sie haben nur Gültigkeit, solange sie nicht falsifiziert worden sind.  

Nee, also mir ging es in diesem Thread vor allem um Fragen der Philosophie und der Methode, bzw. um die Feststellung, dass der Boden der Wissenschaft im Grunde verlassen wird, wenn die eigenen Vorannahmen und Vorurteile gar nicht in Frage gestellt werden und die verwendeten Termini im Grunde recht willkürlicher Natur sind.

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 15, 2011, 15:43:04 »
Zitat von: "morgane"
Auf die gefahr hin, mich in die nesseln zu setzen..... mir scheint die frage, ob religion oder philosophisches system nicht ganz so zentral. Man kann sein leben auf das eine wie auf das andere bauen - oder auf keines von beiden.

Ich glaube nicht, dass du dich damit in die Nesseln setzt. Ich jedenfalls würde dir grundsätzlich durchaus recht geben. Die Frage ist aber dann von Belang, wenn künstliche Kategorien geschaffen werden, die gegeneinander ausgespielt werden, àl la "Wissenschaft/Philosophie vs Religion/Glaube", wobei das eine vermeintlich Realität abbildet, das andere hingegen vermeintlich "nur" geglaubt wird. Das ist ein Standpunkt, der sich natürlich immer wieder mal finden lässt, der aber wissenschaftlich und philosophisch höchst fragwürdig ist und selbst eher mit ideologischer Indoktrination zu tun hat. Oder anders ausgedrückt: Das ist reine Ideologie, die inhaltlich weder dem einen, noch dem anderen gerecht wird. Zum Teil scheint es in eine Richtung zu laufen, die allem Religiösen letztlich einen eigenen Wert abspricht und es zu einer ganz individuellen und rein privaten Marotte erklären will: Wenn Religion nur irgendwelche Inhalte sind, die man nach Belieben glauben kann oder auch nicht, und wenn Religion eben keinen Erkenntniswert hat (im Gegensatz zur Wissenschaft), dann ist sie eben nicht viel was anderes, als eine Art emotionale Deko, die sich halt jeder beliebig zusammenstallen kann und bei der dann auch alles komplett gleichwertig ist, weil über Geschmack lässt sich halt nicht streiten. Nach solch einer Ideologie [achtung, es folgt in überspitztes Beispiel!!! Bitte nicht als persönlichen Angriff werten, denn es ist nicht so gemeint!!!!] kann dann eben eine McClaudia gleichrangig neben dem Papst, dem Dalai Lama oder irgendwelchen sibirischen Schamanen stehen, weil alles Relgiöse ja eh ausgedacht und beliebig ist. Meines Erachtens geht es hier vor allem darum.


Zitat von: "morgane"
Jedenfalls sehe ich schon einen gewaltigen unterschied in den botschaften einer religion (die ja im sinne ihrer begründer niemals eine solche sein wollte) und den folgenden verflechtungen in politische systeme, und wie diese botschaften im sinne von macht und herrschaft verfälscht, benützt und instrumentalisiert wurden.

Auch das sehe ich ganz ähnlich. Zumal, ich sagte es schon, im Lauf der Geschichte natürlich alle erdenklichen Sichtweisen, Weltdeutungen und Philosophien auch wieder von allen möglichen herrschenden Klassen aufgegriffen und für ihre Ziele benutzt wurden. Und wie sollte es auch anders sein? Auch die Individuen irgendwelcher herrschenden Klassen sind Menschen in einer Zeit und Kultur. Wieso sollten sie geistige Entwicklungen und Erkenntnisse ihrer Zeit (in Wissenschaft-Philosophie-Kunst; alle drei hierbei als gleichberechtigte Ausdrucksformen von Erkenntnis gesehen) unberücksichtigt lassen? Und wieso sollte das wiederum Rückschlüsse auf diese Bereiche zulassen? Der Umstand, dass Hitler Erdbeerkuchen mochte, lässt wohl kaum den Rückschluss zu, dass der Erdbeerkuchen - und insbesondere der einer bestimmten Rezeptur - eine verhängnisvolle Verflechtung mit möderischem nationalistischem Größenwahn mit sich bringt...  :ugly:

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 15, 2011, 13:53:35 »
OK, also du möchtest unbedingt dein Religionsförmchen zur Anwendung bringen. Nu ja, da kann man wohl nichts machen. Die Art, wie du alles ins Förmchen presst, ist zwar ausgesprochen gewaltsam, aber gut, wenn es dich glücklich macht  :rolleyes: Nur erübrigt sich damit auch jedes Gespräch.

Übrigens ist es albern, die monastische Tradition mit dem europäischen Klerus gleichzusetzen. Dir scheint nicht bekannt zu sein, dass es seit jeher im Buddhismus parallel zur monastischen Tradition auch sehr starke Laientraditionen gab, die in manchen Bereichen sogar über lange Zeiträume die Hauptstütze in der Traditionsüberlieferung bildeten (und bei der heutigen Übertragung in den Westen ist das auch so). Aber egal. Und die "religiösen Elemente" entpuppen sich bei näherer Betrachtung in ihrem philosophischen Kontext als für den europäischen Religionsbegriff nicht recht passend. Ein Problem, an dem man in der Religionswissenschaft immer wieder auch zu kauen hat, wo eben die Zuordnung zum Religionsbegriff keineswegs eindeutig ist. Aber egal, McClaudia weiß es am Besten. Und natürlich sind alle erdenklichen Philosophien und Weltanschauungen im Lauf der Geschichte auch Verbindungen mit der Politik eingegangen (aber vielleicht sind die ja auch irgendwie Religion?). Und wie das Volk damit umgeht? Ja, wie denn bloß? Wie ist denn das Volk mit Lenin umgegegangen? Oder wie geht das Volk mit Quantenphysik um? Macht dieser Umgang Lenin zum religiösen Führer und Quantenphysik zur Religion? Vermutlich. Und was soll das überhaupt für ein Kriterium sein?! Übrigens ist es an und für sich philosophisch und psychologisch ganz interessant, was eigentlich tatsächlich unter "Hölle" oder "negativem Karma" verstanden wird. Aber gut, McClaudia glaubt zu wissen, dass es sich lediglich um religöse Konzepte handelt, die dem Volk Angst machen sollen. Vielleicht ist der wohlmeinende Hinweis an ein Kind, dass die Berührung der heißen Herdplatte recht schmerzhaft ist, auch ein angsmachendes religiöses Konzept. Oder was ist mit euren Forengesetzen hier? Die sagen, dass es Folgen nach sich zieht, wenn man diesem oder jenem Punkt zuwider handelt. Ein angsmachendes religiöses Konzept? Was Mythenbildungen um herausragende Persönlichkeiten betrifft, haben wir ja heutzutage auch alle Arten von Starkult und so, wobei die Art, wie solch ein Mythos gestrickt ist, natürlich dem Zeitgeist und den vorherrschenden Ideologien folgt. Was es mit dem Konzept der Reinkarnation auf sich hat, ergibt sich aus der Philosophie und Psychologie des Buddhismus, d.h. das Konzept ist philosophisch begründet, nicht religiös etc.p.p. Aber gut, du weißt es natürlich besser. Du hast deine Vorstellung davon, was Religion sei, und davon, was Realität sei, und da wird eben alles reingedrückt. Aus irgendeinem Grund hältst du das für wissenschaftlich und es entlockt einem doch ein erleichtertes Aufatmen, dass Wissenschaft zum Glück etwas mehr ist, als derlei ideologische Gewaltmaßnahmen.

Natürlich gebe ich jetzt an dieser Stelle zu, dass es in der riesigen Palette "Buddhismus" Bereiche gibt, die stärker dem westlich-christlichen Religionsbegriff entsprechen (ich denke etwa an die "Schule des reinen Lades"). Dem stehen aber weite Bereiche der gleichen Paelette gegenüber, die in das Förmchen gar nicht passen. Das macht eben eine Anwendung des Religionsbegriffes so problematisch --- wenn man die Sache wissenschaftlich angeht. Muss man aber natürlich nicht. Du scheinst deine ganz persönliche Weltformel gefunden zu haben und die Brille, durch die du die Dinge betrachtest, gibt dir vielleicht eine gewisse Sicherheit und scheint der Art zu entsprechen, wie du die Dinge eben sehen möchtest. Und wenn das für dich so richtig ist und du das halt so brauchst, dann ist das eben so. Das ist halt dein Glaube  :)

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 15:42:20 »
So, jetzt habe ich nochmal etwas mehr Zeit.

Also, McClaudia, jetzt also nochmal 1.zu deiner Behauptung, du würdest dich auf das Prinzip der Falsifikation stützen, und 2. zu deinem Vorwurf der Apologetik.

1. Offenbar wendest du das Falsifikationsprinzip recht willkürlich dort an, wo es dir passt, während du es z.B. an deinen Begrifflichkeiten und Prämissen offenbar nicht zur Anwendung bringst und statt dessen auf fehlerhaften Aussagen beharrst. 2. Hinweise darauf, dass deine Behauptungen fehlerhaft oder doch zumindest fragwürdig sind, lässt du nicht gelten, sondern kehrst einfach zur fehlerhaften Behauptung zurück, statt z.B. einfach mal die Frage zu stellen, warum denn nun eigentlich deine Aussage als fehlerhaft betrachtet werden kann oder die Möglichkeit einzugestehen, dass diese Möglichkeit bestehen könnte. Das ist Apologetik, weil du eben einfach immer nur deine Glaubenssätze wiederholst, nein?

Als Beispiel brachtest du u.a. den Begriff "Skandha" ins Spiel. Deiner Ansicht nach handelt es sich dabei um eine religiöse Kategorie, die man "glauben" müsse. Ich habe mehrfach (auch in der Vergangenheit) darauf hingewiesen, dass es sich in diesem Fall um eine Fehlinterpretation eines philosophischen Konzeptes handelt, das Teil einer Bewußtseinslehre ist, was du allerdings kontinuierlich ignorierst, weil du offenbar beschlossen hast, buddhistische Philosophie als "Religion" sehen zu müssen. Diese Vorgehensweise hat allerdings mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun, sondern mit Ideologie und Apologetik.

Kurz zur Erklärung des Begriffes "Skandha": Das bedeutet wörtlich "Bündel" und es handelt sich um insgesamt fünf beobachtbare Kategorien der Wahrnehmung und des Bewusstseins. So ist etwa Rupa-Skandha das Prinzip der Form. Form ist jedoch keine ominöse religiöse Größe, sondern ein grundlegendes Ordnungsprinzip des Bewußtseins. Ähnlich verhält es sich mit den weiteren Skandhas, nämlich Empfindung, unterscheidendes Gewahrsein (Also die - dringend notwendige - Fähigkeit, Phänomene unterscheiden zu können), kreatives/bewegtes/denkendes Bewußtsein und grundlegendes Bewußtsein. Es handelt sich um Kategorien, die der Analyse des Bewußtseins und der Wirklichkeit dienen. Diese Kategorien haben keinen absoluten Charakter, sondern sind eines von mehreren (andere sind z.B. die 12 Ayatanas und 18 Dhatus)  möglichen Analysemitteln der buddhistischen Philosophie und Psychologie. Was sie nicht sind und niemals waren, das sind Konstrukte, die religiös-mythischen Deutungsmustern zuzuordnen wären. Und es ist zutiefst lächerlich, diese Kategorien zu einer religiösen Glaubensfrage zu erklären.  

Es wäre sicherlich richtig, den Buddhismus als praktische Metaphysik (die Metaphysik ist eine der Grunddisziplinen der Philosophie) zu bezeichnen, die Zuordnung zu den Religionen jedoch entspringt einer missionarischen Perspektive und ist innerhalb der Religionswissenschaften schon lange ein Problem, dass hervorgegangen ist aus einer zutiefst euro- und christozentrischen Perspektive.

Zum Begriff "Metaphysik": http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 14:52:35 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Na klar. Es lebe die Apologetik.  :goofy:

Tschüss dann.

Och McClaudia, es wird doch wirklich albern. Du projizierst.



Oder noch anders ausgedrückt: Ich weiß nicht recht, was du dir unter "Philosophie" vorstellst, es hat aber nur begrenzt mit dem zu tun, was ich als akademisch betriebene Philosophie kennengelernt habe.

Also ich verstehe unter Philosophie im wesentlichen das hier:

"In der Philosophie (altgr. φιλοσοφία, lat. philosóphia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen.

Von anderen Wissenschaften unterscheidet sie sich dadurch, dass sie sich nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmte Methodologie begrenzt, sondern durch die Art ihrer Fragestellungen und ihre besondere Herangehensweise an ihre vielfältigen Gegenstandsbereiche charakterisiert ist.

[...]

Kerngebiete der Philosophie sind die Logik (als die Wissenschaft des folgerichtigen Denkens), die Ethik (als die Wissenschaft des rechten Handelns) und die Metaphysik (als die Wissenschaft der ersten Gründe des Seins und der Wirklichkeit). Weitere Grunddisziplinen sind die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, die sich mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns im Allgemeinen bzw. speziell mit den Erkenntnisweisen der unterschiedlichen Einzelwissenschaften beschäftigen."

"Religion" würde ich persönlich vorwiegend mit Weltdeutungen mythologischer Natur und in Zusammenhang damit praktizierten Formen emotionaler Hingabe und Formen der Pflichterfüllung/Kultausübung (um "über- oder nichtmenschliche" Wesen der Mythologie zufrieden zu stellen u.ä.) in Verbindung bringen. Wenn man diesen Begriff lediglich mit dem Begriff "Glauben' verbindet, dann gelangt man in das Dilemma, dass im Grunde nahezu alles "Religion" ist, womit sich dieser Begriff dann aber ziemlich erübrigt hat  :D

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Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 14:24:37 »
Zitat von: "Mc Claudia"

Glaube halt weiterhin daran, dass der Buddhismus eine Philosophie ist. Für mich is er eine Religion.



Das "glaube" ich nicht, sondern ich weiß es. Du hingegen glaubst Buddhismus als "Religion" bezeichnen zu können, weil es offenbar einige inhaltliche und formelle Problemchen hinsichtlich deiner Begrifflichkeiten und Kategoriebildungen gibt und du dich auf deine Zuordnung Buddhismus = Religion festgefahren hast  ;)

24
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 13:59:04 »
Zitat von: "Mc Claudia"

Ich sehe alles, was sich der Falsifizierbarkeit entzieht als Glauben an. Dazu gehören Götter, Geister, Wiedergeburt, Seele, Selbst, Nicht-Selbst, verschiedene Sorten Selbst, Karma im Bezug auf Wiedergeburt, Jungfrauengeburt etc.



Falsifizierbarkeit? Was hat die jetzt hier verloren? Erstmal ja gar nichts. Es ging ja zunächst einmal nur darum, dass dir die philosophischen Grundlagen völlig unbekannt sind, bzw. du sie nicht verstanden hast. So hast du etwa philosophische Kategorien, die sich auf die reine Wahrnehmung beziehen (die Skandhas nämlich), als religiöse Kategorien interpretiert. Wo aber selbst in den allgemeinsten Grundlagen derartige Fehlinterpretationen erfolgen, da braucht man über Falsifizierbarkeit schon gar nicht mehr reden...

25
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 12:14:30 »
Zitat von: "Mc Claudia"

Das stimmt schon. Die Ordensregeln habe ich extra angeführt, um zu zeigen, dass es auch im Buddhismus massig Regeln und Vorschriften gibt.

Ja und? Massig Regeln gibt es überall, wo Menschen zusammenleben - in jeder Dorfgemeinschaft, in jeder Kultur.


Zitat von: "Mc Claudia"
Von mir aus. Aber das setzt trotzdem voraus, dass ich das dann einhalte, oder? Und dass ich mit den Lehren einverstanden bin? Ich meine, was bringt das, wenn ich weder an Karma noch an Wiedergeburt noch an Nirwana noch an den achtfachen Pfad noch an die vier edlen Wahrheiten etc. glaube, ja sie sogar radikal ablehne und trotzdem Zuflucht nehme?

Was soll das heißen, "dass ich das dann einhalte"? Dass du was bitte einhältst?

Wenn man halbwegs, also wenigstens ansatzweise verstanden hat, was es mit diesen allerallgemeinsten Grundlagen buddhistischer Philosophie auf sich haben könnte, dann kann man Zuflucht nehmen, d.h. zur konkreten Anwendung und Übung schreiten.

Zitat von: "Mc Claudia"
Totschlagargument. Ungültig. Sowas wird immer gerne gesagt, wenn jemand anderer Meinung ist. Wirf ihm vor, er hats nicht kapiert, und somit wird jede Kritik im Keim erstickt.

Nö. Das erwähne ich deshalb, weil es nicht meine Aufgabe ist, Zeit und Energie zu investieren, dir diesen philosophischen Begriff hier nochmal aufzurollen. Das ist andernorts ausführlich geschehen, du hast es dennoch nicht kapiert, gelangst daher nach wie vor zu falschen Annahmen und wiederholst dich in dem Glauben, es handele sich um fundierte Kritik. Da bleibt mir keine andere Wahl, als achselzuckend festzustellen, dass du eben nicht weißt, wovon du sprichst. Ist ja auch kein Vorwurf oder Angriff auf dich als Person, sondern eine schlichte, resignierende Feststellung.


Zitat von: "Mc Claudia"
Du hast immer wieder ausführlich erklärt, was damit gemeint ist. Und ich hab’s verstanden, und ich glaube nicht dran.

 :weißnicht: So what? Denkst du es kümmert mich, ob du "dran glaubst" oder auch nicht? Das ist doch im Rahmen einer Diskussion völlig unerheblich, ob man einer philosophischen Argumentation folgt oder nicht, ob man sie für richtig hält oder andere Philosophien präferiert. Ich persönlich glaube z.B. nicht an diverse Dinge, wie z.B. verschiedene philosophische Ansätze, die als "Materialis,us" zusammenfassen lassen. Ich glaube auch nicht an die Richtigkeit etwa positivistischer Ansätze, des Neoliberalismus o.ä.

Du glaubst halt an dein Konzept von "Rationalität", "Kausalität", "Selbst", deine Vorstellung von "Logik" etc. Die bilden die wichtigsten Grundlagen deiner Glaubenssätze und Dogmen.


Zitat von: "Mc Claudia"
Ja tue ich. Jeden Karmabegriff, der sich auf Wiedergeburt bezieht sehe ich als religiöses Dogma an.


 :thumbsup: Genau so ein religiöses Dogma wie der Glaube an eine objektive, beobachterunabhängige Realität oder der Glaube an einen rationalen Verstand, der diese Realität 1:1 abbilden kann  :D


Zitat von: "Mc Claudia"
]
Beobachtbar ist beim Karma in Bezug auf Wiedergeburt gar nix.

Soso  :) Das ist, was du aus deinem Verständnis, deinen Theorien, deinen unverrückbaren Glaubenssätzen und deiner Vorstellungswelt heraus gerne behauptest.  ;)

26
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 10:16:22 »
Zitat von: "Mc Claudia"

genauso war Gautama Siddharta m.W. der Meinung, dass die, die seiner Lehre nicht folgen, nicht aus dem Samsara erlöst werden könnten (also ins Nirwana eingehen).



...wenn es nur nicht im Buddhismus den "Alleinverwirklicher" gäbe. Dadurch fällt diese Behauptung.

27
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 10:13:34 »
Und nur ganz am Rande: Ganz so einfach und läppisch ist es mit der Befreiung aus Samsara nicht. Und dass das Individuum aufgelöst werden müsse, ist absurd. Das klingt nach entspanntem Säurebad, hat aber mit Buddhismus nichts zu tun. Beendet wird der Glaube an ein unabhängig existierendes Selbst und ein damit verknüpftes wahnhaftes Ego.

Die Hölle ist übrigens ein Daseinsbereich in Samsara. Das wird gleichermaßen wörtlich und psychologisch verstanden...

28
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 14, 2011, 10:09:46 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Natürlich gibts ein Glaubensgebäude auch im Buddhismus. Oder von mir aus auch philosophische Grundannahmen (was aus meiner Sicht dasselbe ist).

Die Regeln für Mönche und Nonnen sind über 200:

http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhistische_Ordensregeln

Ich hätte jetzt vermutet, dass unter "Glaubensgebäude" so etwas wie religiöse Dogmen zu verstehen sei, also Glaubenssätze à la "unbefleckte Empfängnis". Die Ordensregeln des Buddhismus sind aber was anderes. Die regeln vor allem das Leben der monastischen Gemeinschaft und und die Lebensführung des darin eingebundenen Mönches oder der Nonne, haben also mit einem allgemein buddhistischen "Glaubensgebäude" erstmal weniger zu tun.

Also ich vermute doch mal, dass bekannt ist, dass Buddhismus nicht automatisch Kloster bedeutet...?


Zitat von: "Mc Claudia"
Klar kann man den Buddhismus und den Lehrer hinterfragen. M.W. hat Gautama Siddharta das auch selbst gefordert (selbst zu prüfen). Aber ich bin kein Buddhist, wenn ich nach der Prüfung draufkomm, dass ich anderer Meinung bin (z.B. nicht an Wiedergeburt, an Karma etc. glaube).


Du bist kein Buddhist, wenn du nicht Zuflucht nimmst. Und wenn du nicht an Karma und Wiedergeburt "glaubst", dann drückt das einfach aus, dass dir die philosophischen Grundlagen überhaupt nicht vertraut sind. Insbesondere wenn du den buddhistischen Karmabegriff allen ernstes für einen religiösen Terminus hältst (es ist ein philosophischer Terminus, ein beobachtbares Prinzip, das mit dem Konzept des abhängigen Entsehens verknüpft und und dem Prinzip der Kausalität vergleichbar ist).


Zitat von: "Mc Claudia"
Und auch der Buddhismus hat sich historisch teilweise gewaltsam durchgesetzt und war/ist mit dem Staat verbandelt.

So viel Unterschied zur christlichen Kirche, was Dogma und Glauben besteht gibts also auch nicht. Die Lehre an sich ist gravierend anders. Aber die Auswirkungen auf Volk, Klerus, Staat kann man m.E. durchaus mit der christlichen Entwicklung in Staat und Klerus vergleichen.

Vielleicht erscheint das so, wenn man historischen/politischen Entwicklungen der Weltgeschichte vorrangig den Religionsbegriff überstülpt. Unter dem Gesichtspunkt lässt sich ja dann leicht das Bild konstruieren, dass die Menschheit unter allem Religiösen zu leiden habe --- die "Heidentümer" waren aus so einem Blickwinkel weltweit ja auch recht blutig... :rolleyes:

29
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 13, 2011, 20:22:22 »
Zitat von: "morgane"
Außerdem hat der buddhismus, soweit mir das bekannt ist, kein glaubensgebäude und keine götter. Er scheint mir eher eine innere haltung zu sein.


 :confused: Wie kommst du darauf? Da irrst du dich. Götter, Geister und Dämonen gehören dazu und haben seit jeher ihren festen Platz in den buddhistischen Sichtweisen. Nur sind die meisten von ihnen weltliche Wesen, also an Samsara gefeselt wie der Mensch, und sind daher keine Zufluchstobjekte. Sie sind keine Objekte religiöser Zuwendung und Betrachtung. Und natürlich hat der Buddhismus sehr viele philosophische Ansätze, Grundannahmen und Sichtweisen, ganz zu schweigen von den vielen, vielen Methoden der Praxis. Oder was meinst du, wenn du von einem "Glaubensgebäude" sprichst?

30
Glaubensgebäude / Re: Glauben
« am: Januar 13, 2011, 15:43:02 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Die Idee, damit eine Diskussion zu eröffnen kam mir nach dem Hineinstolpern beim Surfen in einen Artikel über einen gewissen Lama Ole Nydahl, der genau diese Meinung vertritt, dass eben Buddhismus als Erfahrungsreligion einen höheren Stellenwert hätte als z.B. das Christentum und der Islam, die er als Glaubensreligion (im abwertenden Sinne) hinstellt. Dadurch kam die Erinnerung von früher auf, wo ähnliches in neuheidnischen Kreisen hörte (als Abgrenzung zum "bösen" Christentum).

http://www.buddhismus-heute.de/archive. ... _1.de.html

http://www.relinfo.ch/nydahl/vortragtxt.html


Na da ist ja vielleicht die Information ganz interessant, dass dieser dänische Ex-Boxer "Lama" Ole Nydahl nicht wenigen gebildeten Buddhisten verschiedener Schulen als ausgesprochener Schwachkopf gilt und dass seiner leider recht weit verbreiteten (weil sehr schrillen und verkaufstüchtigen) sektenartigen "Diamantweg"-Organisation aus diversen Gründen - darunter eben derartiges Nydahl-Gefasel - einiges an Verachtung entgegengebracht wird. Die Organisation und ihre Anhänger werden in buddhistischn Kreisen gerne auch einfach als "die Oles" tituliert.

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