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Autor Thema: Krieg, Kriegsgott, Kriegsgötter  (Gelesen 8368 mal)

Iril

  • Gast
Krieg, Kriegsgott, Kriegsgötter
« am: Dezember 13, 2018, 06:38:05 »
Krieg, Kriegsgott, Kriegsgötter – Notwendiges Übel, Bestandteil menschlichen Daseins, Abzuschaffende Form von Gewalt?

Verehrt hier irgendwer Ares oder einen anderen Kriegsgott? Ist Krieg notwendig oder zu irgendwas zu gebrauchen? Wird es immer Kriege geben solange es Menschen gibt?

Menschen streiten sich, man kann nicht mit jedem Menschen immer der gleichen Meinung sein und manche Meinungen über die kann man ja noch lachen (weil sie für einen selbst absurd sind oder es einfach zu traurig wäre wenn man es wirklich ernst nehmen würde – wobei das ja auch wieder nur eigene Interpretation ist) aber bei anderen Meinungen, die das eigene Leben betreffen und verunglimpfen wird man vielleicht auch zu einem Streit verführt.

Und selbst wenn man in einem Land lebt in dem jetzt kein Krieg herrscht so schauen wir ja auch einfach nur zu und sind froh gerade nicht betroffen zu sein: denn irgendwo ist Krieg. Wäre man da nicht verpflichtet Frieden zu stiften?

Wozu ein Militär, wenn man nie vor hat Krieg zu führen? Krieg um sich zu schützen ist auch Krieg - nur weil man nicht angefangen hat und sich bloß verteidigt ändert es nichts daran, dass man sich dann im Krieg befindet oder doch?

Menschen die Ares, einen Kriegsgott oder überhaupt die kämpferische/kriegerische Natur des Menschen verehren: ist für euch dann Krieg nichts Schlechtes? Welche Bewertung würdet ihr Krieg beimessen? Ist er vielleicht ein notwendiges Übel? Ich meine sich zu wehren hat doch auch wichtige und richtige Funktionen für die eigene Psyche (zum Beispiel aus der Opferrolle herauszutreten, Selbstermächtigung und Selbstbestärkung). Und da es anscheinend immer einige besonders „nette“ Menschen gibt  die um jeden Preis andere unter ihre Gewalt bringen wollen, über sie bestimmen wollen, ihre Ressourcen haben wollen, wird es wahrscheinlich immer notwendig sein sich zu wehren?

Noch heute wirft man den Menschen der Vergangenheit vor sie hätten alles verhindern können wenn sie sich gewehrt hätten. Ab wann macht man mit? Für was würdet ihr kämpfen? Ab wann würdet ihr euch wehren und wie? Auch die aktuelle politische Lage weltweit wandelt derzeit auf einem schmalen Grad. Manche behaupten wir befinden uns schon im 3.Weltkrieg – er sehe nur anders aus, weil man doch eingesehen hat das mit Atomwaffen auch der der den Abzug drückt dabei Schaden nimmt. Wie kann oder sollte überhaupt diese Tendenz der kriegerischen Auseinandersetzung gewandelt werden?

Mir gefällt ja die Idee der music4humanrights für Menschenrechte, Solidarität, Humanität und Demokratie zu singen aber wieviel kann das bewirken? Ist das genug? Bzw. dauert eine eventuelle Verschiebung der Tendenz dann nicht einfach zu lange? Kann man damit der Gehirnwäsche, die bestimmte rechtsradikale Populisten betreiben wirklich effektiv entgegenwirken? Zumal die mediale Aufmerksamkeit der Mehrheit sicher populistischen Parolen gehört? Und ist die Mehrheit nicht ausschlaggebend für Demokratie? Und ausschlaggebend für Kriege, denn wenn niemand hingehen würde wäre es kein Krieg? Obwohl was tun wenn man mitten drin ist, weil der Krieg zu einem kam?

Und warum interessiert es erst dann die Mehrheit wenn im eigenen Land Krieg ausbricht? Ist Betroffenheit wirklich das einzige ausschlaggebende? Oder fühlt man sich ansonsten einfach zu wehrlos und machtlos? Oder darf man auch einfach seinen Willen dem anderen nicht aufzwingen, was ja auch kriegerisch wäre also mischt man sich deswegen nicht ein? Aber betrifft uns diese Welt nicht alle? Dann kommen wir wieder auf das kleine bisschen zurück was jeder selbst tun kann – ob das effektiv ist oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle – Hauptsache ist doch man tut etwas. Aber tut man das dann einfach nur um sein Gewissen rein zu halten, wegen der Schuldgefühle (weil man sehr privilegiert lebt und einfach mal Glück hatte im Lebenslotto) oder vielleicht aus Idealismus – wobei man doch eigentlich weiß, dass Ideale immer die ersten sind die sterben. Ich würde mich selbst als kleinen Idealisten sehen, wobei Ideale kaum gelebt werden können sondern einfach wie Sterne sind an denen man sich orientieren sollte/kann und zu denen man hinstreben sollte/kann (die aber unerreichbar bleiben). So sehe ich ja das Ideal der bedingungslosen Liebe als im Leben unerreichbar aber stets anzustreben oder eben auch ein friedvolles und verständnisvolles Leben aller Menschen als wünschenswertes Ziel, das aber nie zur Gänze verwirklichbar ist. Wobei ich mir bei Kriegen noch unschlüssig bin. Streitereien und Konflikte aber definitiv nie zu verhindern sein werden – meines Erachtens halt. Ich kann mich auch irren und irgendwie hoffe ich ja darauf. Aber meine Erfahrung bei mir selbst zeigt – also ich werde nie zur Gänze konfliktfrei sein – was für mich nichts anderes heißt als wie sollen es dann alle anderen werden? Und wäre das erstrebenswert? Gerade aus Konflikten und ihrer Bewältigung habe ich immer sehr viel gelernt.

Stehen Kriege dann auch für etwas woraus wir lernen sollten/könnten? Und was könnten wir aus aktuellen Kriegen lernen? Oder wer sollte hier was lernen?

Wird es jemals eine friedliche Weltengemeinschaft aller Menschen geben? Ideal oder Real?

Ist Ares oder ein anderer Kriegsgott – als Kriegsgott nur falsch interpretiert – ist es eine unerlöste noch nicht erleuchtete Form einer Energie? Manche glauben ja dass es da auch unterschiedliche Stufen (Entwicklungsstufen) gibt. Wäre die eine Stufe dann Krieg (unterste Stufe, noch nicht sehr entwickelt) und weiter „oben“ auf der Entwicklungsstufe dann nennen wir es Streitkultur? oder konstruktive Kritik/Auseinandersetzung?

Athunis

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Re: Krieg, Kriegsgott, Kriegsgötter
« Antwort #1 am: Dezember 14, 2018, 14:15:28 »
HI

also ich hab einen  bzw mehrere Kriegsgeister im Repertoire- Ogou
Der feurige Krieger der alles niedermetzeln kann, was sich in den Weg seiner Kinder stellt. Der Kraftgeber, der Starke und Ausdauernde. Krieg kann dabei auch metaphysisch verstanden werden- etwas erschaffen und erreichen können, für etwas kämpfen oder gegen etwas was einem nicht gut tut.
Militiät ist auch Prestige, Macht demonstrieren und Ausdruck der Kraft. Die Kriegsgottheit bringt dabei Frieden und Krieg gleichzeitig.
"...Licht, Rum, Tabak, Glaube und die Probleme sind gelöst..."

21divisionen.de.tl

Iril

  • Gast
Re: Krieg, Kriegsgott, Kriegsgötter
« Antwort #2 am: Dezember 21, 2018, 07:36:31 »
Die Sichtweise für etwas kämpfen (also einstehen) finde ich schon sehr spannend. Das kann ja dann auch Gewaltfrei funktionieren. Man kann sich ja auch für etwas stark machen und dafür eintreten ohne körperliche Gewalt auszuüben.

Mir käme da spontan das Bild: Kriege als Schachturniere auszuführen oder Konflikte mittels sportlichem Wettkampf. Aber da müssen eben alle Beteiligten mitmachen.

Da man nicht davon ausgehen kann zumindest derzeit, dass alle Menschen friedliche Lösungen wollen wird es wahrscheinlich gar nicht so unklug sein einen Kraftgeber an seiner Seite zu haben, der einem im Notfall hilft sich zu wehren.