Gut - zu Deinem Beispiel - sorry für mein Abschweifen. Ich kann auch Krieg, Liebe, Frieden, Tätigkeiten, Phänomene, etc. erleben, ohne dahinter Gottheiten annehmen zu müssen. Es bleibt daher trotzdem der Glauben an die Gottheiten, dass ich die Phänomene oder Dinge ihrem Wirken zuordne.
Also, vielleicht könnte ich es so ausdrücken: Wenn ich der Sonne auch Eigenschaften zuordne, wie Weisheit, umfassende Heilkräfte, Liebe, Güte, Mitgefühl .... dann fängt da m.E. der Glauben an, weil es sich um meine eigenen Zuordnungen handelt (selbst erfunden oder kulturell bedingt), die mit dem Feuerball da oben physikalisch gesehen nichts zu tun haben. Bzw. können andere Menschen/Kulturen der Sonne andere Eigenschaften zuordnen: Krieg, Hass, Tod, Dummheit ....
also ob ich annehme, dass die Sonne eine Vulva oder einen Penis hat, ist sehr wohl Glaubenssache!
Andererseits können wir auch alles Philosophie und Erfahrung nennen. Und den Glaubensbegriff ablegen. Auch das wäre mir egal, weil's im Prinzip aufs Selbe rauskommt. Ob jemand die Sonne als männlich in seinem Inneren wahrnimmt, erfährt oder dran glaubt - mei, das sind verschiedene Wort für die eine Sache.
Mir gehts nur darum, dass ich eben zwischen Religion A (z.B. Christentum), Religion B (z.B. Buddhismus) und Religion C (z.B. neues Heidentum) (und wem Religion nicht passt, soll halt Philosophie sagen), was das Herangehen des Menschen an die Phänomene betrifft bzw. die Beweisbarkeit dessen, was sich da Menschen - aus welchen Gründen immer - austüfteln in Bezug auf die Gedanken in Bezug auf die Phänomene, dass da kaum ein gravierender Unterschied im Prinzip ist.
Das heißt, ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass der Glaube ans Spaghettimonster nicht dümmer oder irrationaler ist als der Glaube an eine Sonne mit Vulva/Penis, an eine Wiedergeburt, an viele Gottheiten, an eine Gottheit, an die Beseeltheit der Natur, etc.
...sehr wohl spielt es aber eine Rolle, wie dies alles gelebt wird. Es gibt Christinnen, die ich verehre für ihre Spiritualität und es gibt andere Christinnen, die ich verabscheue wegen ihren Heucheleien. Was nicht ein Problem des Christentums ist, sondern der Umsetzung.
Es gibt mE sehr wohl religiöse Formen, die besser sind als andere - wobei das Kriterium ist, inwiefern sie mich im Leben unterstützen. Dabei sind die Inhalte tatsächlich sehr frei, ob Spaghettimonster oder Christus oder Odin spielt keine Rolle - sehr wohl spielt es aber eine Rolle, wie dies alles gelebt wird. Es gibt Christinnen, die ich verehre für ihre Spiritualität und es gibt andere Christinnen, die ich verabscheue wegen ihren Heucheleien. Was nicht ein Problem des Christentums ist, sondern der Umsetzung.