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Autor Thema: Was heißt eigentlich ganzheitlich?  (Gelesen 14936 mal)

Mc Claudia

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Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« am: April 19, 2013, 15:57:01 »
Hi allerseits,

ich möchte mal einen Begriff in den Raum stellen, über den ich mir gerade Gedanken mache, nämlich „Ganzheitlichkeit“, ein Begriff, den vor allem Alternativmediziner/-innen gerne vor sich hertragen.

Hier mal was zum Einstiegsschmökern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ganzheitlichkeit

http://de.wikipedia.org/wiki/Ganzheitliche_Medizin

Ich denke, so wie auch in der Grundaussage auf Wikipedia, dass ganzheitlich bedeutet, dass man bei der Untersuchung einer Sache möglichst alle Aspekte mitbeachtet, um ein möglichst ganzheitliches Bild von einer Sache zu bekommen. Je mehr Aspekte man kennt, desto ganzheitlicher ist das Bild.

In der Medizin würde ich mich also ganzheitlich behandelt fühlen, wenn die Ärzt/-innen nicht nur isoliert die Verletzung des Körperteils sehen sondern auch die möglichen Umstände, die damit zusammenhängen, beachten. Dass also der ganze Körper mitberücksichtigt wird sowie auch die Wünsche und Abneigungen des Patienten, seine Umwelt, seine Lebensbedingungen.

Das heißt, auch Schulmedizin kann ganzheitlich sein, wenn die Ärztin ausführlich eine Anamnese macht, auf den Patienten eingeht, und dann die fürs Individuum besten Therapien anbietet, die sowohl die Symptome als auch die Ursachen – also den ganzen Menschen – therapieren. Ganzheitlich ist es auch, wenn die Ärztin den Patienten zu wirksameren Therapien schickt, die sie selbst nicht anbietet. Ganzheitlich ist es auch, wenn sie ihm zuhört und mal keine Therapie anbietet, keine Medikamente, wenn sie nicht notwendig sind, also vielleicht auch Einbußen im Gewinn hinnimmt zugunsten des Patienten.

Umgekehrt hat es für mich nichts mit Ganzheitlichkeit zu tun, wenn ein alternativer Heiler (Schamane, Homöopathin, Kinesiologe, Akupunkteurin, ...) nach einer Anamnese ausschließlich seine Heilverfahren, die eigene Philosophie anbietet, die eigenen spirituellen Wässerchen verkauft und über keine Alternativen aufklärt, die vielleicht besser wirken würden.

Ich stelle also folgende These auf:
Alternativmedizin ist per se nicht ganzheitlich, und Schulmedizin ist per se nicht unganzheitlich. Ganzheitlichkeit zeigt sich erst im entsprechenden Handeln der Ärzt-/innen und Therapeut/-innen gegenüber ihren Patient/-innen.

Wie seht Ihr das? Was bedeuet für Euch ganzheitliche Medizin?

Liebe Grüße

Mc Claudia
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

AnufaEllhorn

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #1 am: April 19, 2013, 17:51:21 »
Well met, Mc Claudia ;)

Rein aus der Praxis gesprochen kann ich sagen, dass per se garnix "wurscht wie"  ist.
Holistisch/ganzheitlich deckt für mich mehrere Dinge ab:
1. ganzheitlich den Klienten betreffend (wer isser, was tut er, was ist er, wie lebt er, wie denkt er etc pp - all diese Aspekte spielen imho im Bezug zur Gesundheit eine gleichwichtige Rolle)
2. ganzheitlich im Sinne der "Behandlung" (nach welchem System kann die Kondition behandelt werden, was "passt" am besten zur jeweiligen Kondition UND dem 1. - schlussendlich wozu bin ICH fähig i.e. was KANN und was WILL ich machen)
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Bright blessings
Anufa

barbara

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #2 am: April 20, 2013, 07:04:24 »
Ganzheitlich ist, wenn man an das Ganze denkt.

Hilfreich dazu sind Modelle, die auch die Welt als Ganzes abdecken - zB die Lehre der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde, in die man alle Phänomene einordnen kann, sowohl die bekannten, aber auch jene, die erst in Zukunft entdeckt werden.

Wo ein solcher umfassender Rahmen fehlt - das ist in der modernen Medizin und Naturwissenschaft der Fall - ist das Risiko deutlich höher, dass sogar beim Bestreben nach Ganzheitlichkeit gewisse Aspekte schlicht vergessen werden.

Den heutigen Volkskrankheiten Diabetes, Krebs, Herz-Kreislaufkrankheiten wird wohl nur mit einem ganzheitlichen und multifaktoriellen Ansatz beizukommen sein, und nicht durch das isolierte Betrachten eines oder weniger einzelner Symptome oder messbarer Parameter. Auch die Abwägung: ist die Heilwirkung einer Therapie voraussihtlich grösser als der Schaden durch unerwünschte Wirkungen eben dieser Therapie? - scheint mir heute noch nicth systematisch genug gemacht zu werden.

Zitat
Ganzheitlich ist es auch, wenn sie ihm zuhört und mal keine Therapie anbietet, keine Medikamente, wenn sie nicht notwendig sind, also vielleicht auch Einbußen im Gewinn hinnimmt zugunsten des Patienten.

Das ist ein Fehler im System. Menschen muss es leicht gemacht werden, das Richtige zu tun; und nicht schwer. Ein System muss so gestaltet sein, dass das, was am besten hilft, auch das ist, was die Existenz sichert. Eine Struktur, die zum Unethischen drängt, ist ganz gewiss nicht ganzheitlich sondern im Gegenteil Ausdruck einer Mentalität der künstlichen Trennung und Isolierung einzelner Aspekte.

grüsse, barbara
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Mc Claudia

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #3 am: April 20, 2013, 12:11:06 »
Hi,

danke für die Antworten.

Aber ich muss insofern widersprechen, als dass ich gerade nicht der Meinung bin, dass die 4-Elemente-Theorie (bzw. Säftelehre aus der Antike) oder die TCM oder Ayurveda, auch wenn sie sehr alt und traditionell sind, ganzheitlich sind in Bezug auf den Patienten. Sie sind ganzheitlich in ihrem geschlossenen System und haben sich seit annodazumals kaum weiterentwickelt. Das macht sie rückständig, und darin sehe ich keine Ganzheitlichkeit sondern eher einen Abschottungsmechanismus gegenüber neuen Entdeckungen und wissenschaftlichen Methoden (z.B. Doppelblindversuchen).

Sosehr die TCM, Ayurveda und in der Antike die 4-Säfte-Lehre den Menschen geholfen hat, so viele Therapien es in ihnen gibt, die wirkungsvoll sind, so sehr kritisiere ich aber ihre Methode.

Denn nicht der Patient als Individuum wird ganzheitlich gesehen, sondern das ganzheitliche System wird dem Patienten übergestülpt. Dann ist man in einem Raster, dann wird man nach Wandlungsphasen, Yin- und Yang oder Doshas behandelt, aber nicht nach den individuellen Bedürfnissen.

Nicht dass ich jetzt die Schulmedizin schönreden will, die partikulare Anamnese mit den Scheuklappen nach links und rechts sowie das ungesunde Krankenkassensystem, das Ganzheitlichkeit, vor allem zureichend lange Anamnsesen, blockiert, finde ich genauso idiotisch.

Aber meine Antwort auf die unzureichende Schulmedizin ist eben nicht TCM & Co, sondern eben ein auf den Patienten zugeschnittener ganzheitlicher Ansatz, der ALLE möglichen Therapien mitbedenkt.

Beispiel:

Meine Migräne behandle ich ganzheitlich. Vorbeugend mit Akupunktur, Entspannungsübungen, Massagen, Wirbelsäulengymnastik, einem möglichst harmonischen Lebensstil, im Vermeiden von Unregelelmäßigkeiten beim Schlafen und Essen. Aber wenn ich einen Anfall krieg, scheiß ich auf die Homöopathie (die hilft genau gar nix), da nehm ich die kleinen grünen Pillen gegen Erbrechen, auf die werd ich müde und kann den Anfall überschlafen, und wenn ich dann noch Kopfweh hab, nehm ich eine Schmerztablette.

Ich will weder die "alternativen" Dinge der Vorbeugung noch meine PIllen im Anfallsfalle missen. Beides brauche ich, beides ergänzt sich wunderbar. Würde ich mich nur nach TCM behandeln lassen, hätte ich kaum eine adäquate Versorgungsmöglichkeit im Anfallsfalle. Würde ich nur den Anfall behandeln, hätte ich wesentlich öfters und stärker Migräne.

Ich hab auch weitergedacht. Ich glaub, dass die Unterscheidung zwischen "Schulmedizin" und "alternativer Medizin" m.E. nicht mehr passt. Denn zum einen wird man auch vom TCMler zur OP geschickt, wenns notwendig ist (hoffentlich), zum anderen lernt die Schulmedizin dauernd dazu. Die Psychosomatik ist schwer im Kommen, die Wichtigkeit der ausführlichen Anamnese und der Patientenzentriertheit gewinnt an Wichtigkeit, und viele Ärzt/-innen bieten auch schon nebenbei alternative Methoden an.

Für mich ist folgende Unterscheidung sinnvoller: evidenzbasierte Medizin - also solche, die nach Überprüfung auf den Menschen losgelassen wird und die sich stetig durch Forschung und neue Erkenntnis weiterentwickelt. Und auf der anderen Seite die Philosophie-basierte Medizin, die sich nur schleppend weiterentwickelt, weil sie ein geschlossenes philosophisches System als Grundlage hat, wie eben Ayurveda, TCM u.ä.

Ganzheitlich wäre für mich der Ansatz, dass die philosophischen Medizinsysteme ihre Methoden auch überdenken und weiterentwickeln und auch saubere Doppelblindstudien machen. Und dass die evidenzbasierte Medizin eben ganzheitlicher wird, patientenzentrierter, humaner sozusagen.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Athunis

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #4 am: April 20, 2013, 13:25:02 »
auch die schulmedizin erhebt den anspruch, ganzheitlich zu arbeiten. allerdings in ihrer sichtweise. sie untersucht den mensch in seiner ganzheit, den sie halt schulmedizinisch erfassen kann. aber ich geb dir recht, ganzheitlich ist immer nur im eigenen system gemeint. willst du ein ganzes ganzheitlich haben, soltlest du alle bekannten praktiken involvieren... von ganz esoterisch bis strikt naturwissenschaftlich-rat :D ionell. weil wir menschen an mehreren elementen erkranken können-.

ich würde tcm und ayurveda und klassisch europäisch nicht als rein philosopisch sehen, es ist ein ganz anderer ansatz, ein anderer systemvorgang, der andere sichtweisen hat als die auf biologie, chemie und physik ruhenden methoden.
ganzheitlich sind die alternativen methoden, weil sie auch den geist, die psyche und das seelisch  sowie energetische mitnehmen, der sonst eher eine randerscheinung sind. im übrigen, von den leuten die sich damit befassen, sei es auf der uni oder im real-life die praktiker, unterscheidet man gar nich mehr so gern zwsichen alternat-iv und schulmedizin, sondern es ist alles medizin, mit verschiedenen ansätzen. und man muss halt schauen, was gerade  passt und welcher ansatz zur erkrankung sich einfügt.  ein gebrochenes bein, da kann ich mit bachblüten lange herumdoktorn, und bei einer akuten blinddarmentzündung werd ich mir auch keinen rosenquarz rauflegen oder eine gottheit anrufen sondern den chrirugen vertrauen, der genau dafür passt.
die "alten" systeme sind in sich geschlossen und wohin sollen sie sich entwickeln? tcm hat grunlagen, was wem wo wie zugeordnet ist... musst halt schauen, wo es erkrankt, manchmal ist es das körperliche, manchmal das geistige und manchmal der meridian oder ein krankmachender geist ....
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
"...Licht, Rum, Tabak, Glaube und die Probleme sind gelöst..."

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barbara

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #5 am: April 20, 2013, 14:56:53 »
ein ganzheitliches System ist eins, das das Potenzial hat, alle Phänomene abzudecken, die bekannten und die noch unbekannten.

Die 5 Wandlungsphasen der TCM leisten dies; es ist problemlso möglich, über doppelblinde Studien oder Blinddarmoperationen in den Begriffen von Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser sinnvoll zu sprechen. Es ist nicht so, dass die Besonderheiten europäischer Medizin es erforderten, eine neue Wandlungsphase einzuführen oder sonst eine wesentliche Änderung am System vorzunehmen. Es müssen lediglich neue Inhalte ins System integriert werden, doch weil das System ganzheitlich ist, geht das.

Es ist innerhalb seiner Begriffe geschlossen; aber für alle neuen Inhalte offen. ein ganzheitliches System, das diesen Namen verdient, kann alle Inhalte integrieren: gesundheitliche, politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche, private, kulturelle, kollektive, individuelle etc etc etc

Es braucht nun mal ein Raster, um miteinander zu sprechen. Raster sind nichts Schlechtes. Im Gegenteil. Es wäre ja gar nicht möglich, zwei Sachverhalte wie "Gesundheit" und "Krankheit" (oder sonst etwas) zu vergleichen oder das Befinden eines Menschen auf dieser Skala einzuschätzen, wenn man nicht ein Raster hätte und entsprechende Kriterien, um ein Urteil zu fällen.

und noch: was schon lange gut ist, muss nicht mehr gross entwickelt werden. Im Gegenteil, da ist es angebracht, das Gute in bestmöglicher Qualität immer wieder zu reproduzieren, was aufgrund der wechselnden Herausforderungen der Welt durchaus genug Abwechslung und Forschungsmöglichkeiten mit sich bringt. Auch ein ayurwedischer Praktiker wird sich zuerst mal etwas schlau machen müssen und nachdenken müssen, wenn er auf seinen ersten Patienten mit Internetsucht stösst, oder das erste Mal einen Menschen mit der Diagnose ADHS begleitet, und muss diese neuen Themen in seinem Begriffsystem einordnen, um sinnvoll arbeiten zu können. Was es aber nicht nötig macht, das System selbst zu verändern.

grüsse, barbara
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Mc Claudia

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #6 am: April 20, 2013, 16:16:02 »
Ich weiß jedenfalls jetzt genau, was definitiv NICHT ganzheitliche Medizin ist:

Die Gesundheitspolitik in den USA (bis endlich und hoffentlich Obamas Programm greift)

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit ... eform_2010

Hab mir grad "Sicko" von Michael Moore angeguckt. Was man mit den Kranken in den USA macht, die keine Kohle haben, ist erbärmlich und das letzte.

Gegenüber dem erweist sich jedes halbwegs funktionierende Gesundheitssystem, also auch unseres, als voll ganzheitlich, und ich stell grad fest, dass wir die Probleme auf höchstem Niveau diskutieren, angesichts Systemen, die nicht mal die lebensnotwendige Grundversorgung bieten ...  :ugly:
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Mc Claudia

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Re: Was heißt eigentlich ganzheitlich?
« Antwort #7 am: April 30, 2013, 15:19:14 »
Hi Athunis,

sorry für mein spätes Antworten.

Grundsätzlich gebe ich Dir Recht. Auch wenn ich mich immer mehr in Richtung evidenzbasierter Medizinbefürwortung hin entwickle (nein, mich hat kein Schulmediziner überredet, ich denke einfach nur nach und wäge Für's und Wider's ab), so ist Krankheit oft zu komplex, um sicher sagen zu können, dass jetzt genau die eine oder die andere Therapie die Heilung bewirkt hätte. Meist ist es das Zusammenspiel verschiedener Dinge, die Krankheit oder Heilung bewirken.

Zitat von: "Athunis"
die "alten" systeme sind in sich geschlossen und wohin sollen sie sich entwickeln? tcm hat grunlagen, was wem wo wie zugeordnet ist... musst halt schauen, wo es erkrankt, manchmal ist es das körperliche, manchmal das geistige und manchmal der meridian oder ein krankmachender geist ....

Hier widerspreche ich aber. Auch die TCM und Ayurveda können sich weiterentwickeln – zumal ja beide aus einem großen Fundus an Therapien schöpfen (im Gegensatz z.B. zur Homöopathie, die für sich nur eine Einzeltherapie ist). Die wissenschaftliche Methodik der Hinterfragung und der Doppelblindversuche ist auf vieles anwendbar. In der Akupunktur z.B. wurde eine verblindete Massenstudie (GERAC) betrieben mit dem Ergebnis, dass Akupunktur besser wirkt als herkömmliche Medikamente – aber nicht besser als eine Scheinakupunktur (Nadeln an nicht traditionellen Stellen).

http://de.wikipedia.org/wiki/German_Acupuncture_Trials

Dass auch dieses Experiment besser gemacht werden könnte (siehe die Kritik im Wiki-Artikel), lässt einige Fragen offen. Trotzdem können auch Alternativmethoden wissenschaftlich überprüft werden, um zu neuen Erkenntnissen zu kommen.

Weiters heißt TCM & Co nicht automatisch sanfter oder naturnaher. Die TCM, die ich in vielem schätze, ist in punkto Tierfreundlichkeit nicht netter als die „Schulmedizin“ mit ihren Tierversuchen. Magische Vorstellungen bedeuten Leid und Tod für Nashörner, Tiger oder Bären:

http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4renfarm

Auch hier könnte eine Weiterentwicklung stattfinden in der Hinterfragung des magischen Weltbildes oder einfach in der Tier-Ethik. Wer einen längeren Pimmel will, soll Fingernägel kauen, denn das Hornmaterial ist dasselbe wie beim Nashorn-Horn. :ugly:

Und die Elemente- oder Dosha-Philosophie muss ja nicht aufgegeben werden, nur weil man bei ein paar Pflanzen vielleicht Wirkungslosigkeit oder gar Schädlichkeit feststellt. Die „Schulmedizin“ ist ja auch nicht zusammengebrochen, nur weil sie seit 200 Jahren dauernden Fortschritt macht und heute Dinge nie tun würde, die vor 100 Jahren noch normal waren. Ein bisserl flexibel sind ja die philosophischen Medizinen bis jetzt auch gewesen. Das hohe Alter hat ja sehr wohl auch Ärzt/-innen hervorgebracht, die neues ausprobierten und altes verwarfen, und diese Erkenntnisse innerhalb der Philosophie weiterschrieben.

Liebe Grüße

Mc Claudia (die jetzt zur Akupunkteurin geht, weils mir gut tut!  :)   )
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