Slania ollobo,
Es ist Sommerloch, und ich hab wieder mal rumexperimentiert. *g*
Da ich das Tarot sehr schätze (seit meinem 14. Lebensjahr) und seit ein paar Jahren auch mit dem Ogam herumexperimentiere, v.a. was Orakelmöglichkeiten betrifft, dachte ich mir schon seit längerem, es wäre nett, beide Systeme zu synkretisieren, also mit dem Ogam mein Tarot ein bisserl zu „keltisieren“, zumal auch deshalb, weil ich bis dato kein für mich befriedigendes Kelten-Tarot kenne. (Derzeit lege ich abwechselnd mit einem etruskisch-gestylten Tarot und einem Piratentarot.)
Natürlich ist mir bewusst, dass Zusammenlegungen verschiedener Systeme ein bisschen problematisch sind und immer an bestimmten Stellen haken und sich spreizen wo anders aber sehr gut passen. Und Tarot wird nie Ogam sein und Ogam nie Tarot. Nichtsdestoweniger lege ich gern Tarotkarten, bin auch ein bisserl eine Sammlerin außergewöhnlich schöner Decks (einfach weil mir die künstlerische Gestaltung gefällt). Es ist auch eine Art Lernmöglichkeit – wenn man ein System im Schlaf kennt, kann man ein anderes leichter erlernen, wenn man das bekannte System als Matrix nimmt für ein neu zu lernendes System (ein mnemotechnisches System sozusagen).
Als Basis der Deutung verwende ich immer die Wortogams:
http://www.cretimaceltica.at/seiten/sei ... TREE_0_17|Bei folgenden Ogams kommen bei meinem Orakel-Ogam zusätzliche Deutungen dazu, teils aus keltischer Baumbedeutung, teils assoziativ:
Duir (Eiche): Heiliger Baum des Donnergottes, Mistelbaum für Druiden.
Coll (Hasel): Inspiration durch das Essen der 9 Nüsse der Weisheit, plötzliche Einsicht, Erleuchtung.
Oir: Spindel der Schicksalsgöttinnen wg. Spindelstrauch. Schicksal, Konfrontation.
Uileand: Labyrinth des Lebens (wegen der Spiralform des Ogams), Lebensweg, Aufgabenbewältigung, Durchsetzung (Ellbogen).
Ifin: Festbankett, Lebensgenuss, Hedonismus, Schlaraffenland.
Emancoll: Ende und Neuanfang, Fidchell-Spiel (wegen der Ogamform), Schicksalsspiel, das Unvermeidliche, Initiation, Passage, machtvollstes Ogam, All-Symbol.
Bei den Tarotbedeutungen gehe ich von den üblichen 0815-Tarotbedeutungen aus, weitgehend basierend auf dem Rider Waite-Tarot (vor allem bei der Bildgestaltung der kleinen Arkana). Gerechtigkeit habe ich aber bei der 8, die Kraft bei der 11 (finde ich passender).
Und hier sind die Zuordnungen im Einzelnen (in Klammer die wörtliche Übersetzung der Buchstabennamen):
Aicme Beithe:
1. Beithe (Birke): 1. Magier, Münz As, Schwert 7
2. Luis (Flamme): 19. Sonne, Kelch 10, Münz 6
3. Fern (Erle): 4. Herrscher, Stab 2, Stab 6
4. Sail (Weide): 15. Teufel, Kelch 4, Kelch 5
5. Nin (Gabel, Speicher): 8. Gerechtigkeit, Münz 4, Kelch 3
Aicme hÚath:
1. hÚath (Terror): 16. Turm, Schwert As, Schwert 10
2. Duir (Eiche): 5. Hohepriester, Münz 3, Münz 8
3. Tinne (Metallbarren): 10. Rad des Schicksals, Stab 5, Schwert 3
4. Coll (Haselnuss): 17. Stern, Kelch 7, Kelch 6
5. Quert (Busch): 20. Gericht, Schwert 6, Münz 5
Aicme Muin:
1. Muin (Hals, List): 6. Liebende, Kelch As, Stab 10
2. Gort (Feld, Garten): 3. Herrscherin, Münz 9, Kelch 9
3. Gétal (Gemetzel): 18. Mond, Schwert 5, Kelch 8
4. Straif (Schwefel): 14. Mäßigkeit, Schwert 2, Stab 9
5. Ruis (Röte): 11. Gehängter, Schwert 8, Schwert 9
Aicme Ailm:
1. Ailm (Pinie?): 11. Kraft, Stab As, Stab 3
2. Onn (Esche): 7. Wagen, Stab 8, Stab 7
3. Úr (Lehm): 13. Tod, Schwert 4, Münz 7
4. Edadh (???): 9. Eremit, Kelch 2, Münz 2
5. Idad (Eibe?): 2. Hohepriesterin, Münz 10, Stab 4
Aicme Forfeda:
1. Ebad (Lachs?): Kelch-Hofkarten und allgemeines Symbol für die Kelche
2. Oir (Gold): Schwert-Hofkarten und allgemeines Symbol für die Schwerter
3. Uileand (Elle): Stab-Hofkarten und allgemeines Symbol für die Stäbe
4. Ifin (Dorn?): Münz-Hofkarten und allgemeines Symbol für die Münzen
5. Emancoll (Doppel-Hasel): 0. Narr, 21. Welt und allgemeines Symbol für die großen Arkana
Besonderes:
Die 20 „normalen“ Ogams kommen dreimal im Spiel vor: je einmal in den großen Arkana, je zweimal in den kleinen.
Die Forfeda symbolisieren die fünf Farben im Allgemeinen.
Die Hofkarten haben je nach Farbe alle gemeinsam ein Forfeda-Ogam.
Die vier ersten Buchstaben jedes Aicme (B, H, M, A) sind auch die vier Asse der kleinen Arkana.
Narr und Welt sind je dem Emancoll zugeordnet als Symbol für Passage – Anfang und Ende. (Reise des Narren, Welt als Ziel und Neuanfang).
Es hat sich als zufällig passend erwiesen, dass die vier ersten Buchstaben jedes Aicme (B, H, M, A) in den großen Arkana die je erste nach je fünf Karten markieren: B-1.-Magier, M-6.-Liebende, A-11.-Kraft, H-16.-Turm.
Für die quasi letzte Karte (20.-Gericht, weil die Welt mit Emancoll außerordentlich ist) nahm ich Quert, welches innerhalb seines Aicme ebenfalls das letzte Zeichen ist.
Ich glaube, das ist eine recht runde Zuordnung geworden. Das größte Problem ist natürlich, 25 Ogams auf 22 große Arkana zu legen, bis ich auf obige Idee kam, die Forfeda außerordentlich zuzuordnen. Damit passt es vom Zahlenmäßigen ziemlich gut. Natürlich kann man den Tarotkarten noch keltische Bedeutungen geben (v.a. die kleinen Arkana passen wunderbar zu den 4 Schätzen der Tuatha Dé Dánann), aber das ist optional, da hab ich selbst noch kein fixes System.
Jetzt werd ich meine Tarotkarten mit den Ogams bezeichnen, dann hab ich beim Legen zusätzliche Bedeutungen und ich krieg so hoffentlich mehr Ogam-Routine.
subuta
Mc Claudia