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Autor Thema: spiritualität definieren  (Gelesen 74296 mal)

morgane

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #75 am: September 17, 2010, 15:07:44 »
Hi mc. claudia!
Ich habe den artikel auch gelesen und bin zu ganz ähnlichen erkenntnissen gekommen.
Wenn du meinst, dass deine religöse sp. - definition zu einem aufschrei führt, dann lass uns doch schreien  ;) Soweit ich bis jetzt mit meinem verständnis gekommen bin, gibt es keine exakte und alle teilnehmer zufrieden stellende definition. Na und? Damit kann ich gut leben.
Es ist auch so, dass ich, wenn es mir nur um eine möglichst treffende definition ginge, kein forum brauchte. Lexikon oder wicki genügte. Ich fände es aber interessant, den jeweiligen, ganz persönlichen zugang/ umgang mit diesem thema zu erfahren, also, neben der persönlichen definition auch den jeweiligen spirituellen *statusbericht*, will heißen

a) was ist sp. für mich?
b) welchen stellenwert hat sie in meinem leben? Der einfluss meiner form von  sp. auf mein denken, fühlen , handeln.

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

Wælceasig

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #76 am: September 17, 2010, 16:02:21 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Ich denke grad an Mutter Theresa. Wenn sie also "nur" Nonne geblieben wäre, hinter Klostermauern, wäre sie einfach nur religiös. Spirituell wurde sie dann, indem sie die konkreten Probleme in Indien anging und ihr Leben dieser Aufopferung widmete?

Urgs, ich glaube die Dame ist in dem Zusammenhang ein ganz schlechtes Beispiel.
Abgesehen davon meinen ich, ist das keine Frage des Tuns, sondern eine Frage der Motivation für dieses Tun. (Deswegen mag ich auch den Begriff "Frömmiglkeit" anstelle von "Spiritualität" nicht so gerne, der - wie man an der Begrifflichkeit ja schon sieht - leicht zu "frömmelnd" wird. Da kann einer noch so viel zur Kirche rennen und für jedes Fest der Gemeinde Kuchen backen, und spenden Sammeln und sonstige gute Werke tun. Ist seine Motivation (unbewußt oder nicht) die, dafür Bonuspunkte fürs Jenseits zu erlangen, ist das etwas anderes, als wenn der Mensch dies aus innerer Überzeugung tun würde.

Zitat von: "Mc Claudia"
@Waelceasig: Ich kann Dir auf Deine Fragen keine vernünftigen, klaren Antworten geben, weil ich selber mit der Definition ringe.

Okay.

Hm, im Artikel finde ich die Stelle interessant: >Denkt man an die „ruach“ der Genesis, dann ist schöpferische Aktivität, Kraft und Bewegung gemeint.< Das wäre in Gegensatz zu allem bishergenannten (Begeisterung, ect.) Aktion anstelle von Reaktion: Etwas, was aus dem Menschen selbst stammt und nicht als emotionale/geistige/ect. Antwort auf etwas von Außen erfolgt...  :gruebel:
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AnufaEllhorn

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #77 am: September 18, 2010, 02:02:47 »
Well met, alle zusammen ;)

Ich halte es am liebsten mit morganes Ansatz

>a) was ist sp. für mich?

Für mich ist Spiritualität eine Lebenssicht und Lebensweise. Das hat zur Folge, dass ich micht nicht ausschließlich an materiellen oder wissenschaftlich bewiesenen oder beweisbaren Dingen orientiere sondern meinen persönlichen Erfahrungen ebenfalls Raum einräume (bzw nach Kräften meinen Horizont erweitere in Richtung, was alles an Erfahrungen möglich sein mag). Dabei ist Spiritualität für mich sehr eng mit dem Begriff "Religion" verbunden, weil mir dabei wichig ist, einen "Weg" zu haben, auf dem ich eben diese Spiritualität leben und erweitern kann (was für mich in einem systemfreien Raum schlecht bis nicht funktioniert).

>b) welchen stellenwert hat sie in meinem leben? Der einfluss meiner form von sp. auf mein denken, fühlen , handeln.

Der Stellenwert in meinem Leben ist sehr hoch, weil sie für mich quasi die Basis ist auf der ich mich bewege. So als Beispiel: ich lerne gerne über die neuesten medizinischen Erkenntnisse dazu (weils mich schon immer interessiert hat, wie die Wissenschaft den Körper, Physiologie, Pathologie und Heilmethoden beschreibt und untersucht) ABER für mich zählt in erster Linie die energetische Sichtweise auf den Menschen oder die Welt. Natürlich gehe ich zum Arzt, wenn ich mir ein Bein breche (oder fahre dort wohl eher mit der Rettung hin, im Fall des Falls  :D ) und ich lass mich auch gerne röntgen oder durch den Scanner schieben um die Möglichkeiten der Diagnostik auszuschöpfen. Einen Gips (oder sonstige Ruhigstellung) seh ich dann ebenfalls als sinnvoll an - diverse da muss ma jetzt aber a Schmerzmittel, etwas zur Blutverdünnung etc pp nehmen, DAS spielt dann schon nicht mehr mit (weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es ohne für mich wesentlich besser und sinnvoller geht). Auch werde ich asap Leuts alarmieren, die mir "Heilmache" in Zauber-Ritual- oder sonstwas -form zukommen lassen (und versuchen zu unterbinden, dass das welche tun, von denen ich das als nicht sinnvoll ansehe!) Selber werde ich mich explizit in die Hände von Göttern legen, mit denen ich Heilarbeit an mir selber leisten kann.
So als kleines Beispiel für mein Handeln  :gruebel:
Das Denken geht dabei in die Richtung, dass es Dinge gibt, die der Körper benötigt, aber auch Dinge, die meine Seele und meine Psyche nötig haben um wieder heil werden zu können (oder um heraus zu bekommen, wofür das denn sinnvoll gewesen sein könnte).

Ich sehe mich eingebunden in die Natur (deshalb finde ich auch die Heilwirkung von Kräutern oftmals viel wohltuender und auch "sauberer" als die von chemisch produzierten Reinsubstanzen, was aber nicht heisst, dass ich z. B. Narkose oder Antibiotika verweigern würde, wenn sie medizinisch nicht ersetzbar wären), fühle mich ohne den Zu- und Umgang zu/mit Göttern, Ahnen etc einfach unvollständig und unausgefüllt. Ohne Jahreskreisfeste ist das Jahr für mich eine ungreifbare Aneinanderreihung von Tagen, die mehr oder minder ihre Spuren hinterlassen aber im Großen und Ganzen ineinander verschwimmen.Irgendwie fehlt mir dann die Orientierung in der Zeit.
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Bright blessings
Anufa

morgane

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #78 am: September 18, 2010, 07:27:48 »
Na bitte, geht doch :thumbsup: Danke anufa, genau so hätte ich mir das vorgestellt!

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

barbara

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #79 am: September 18, 2010, 09:18:27 »
Guten Morgen allerseits

inzwischen habe ich es auch endlich geschafft, diesen theologischen Artikel von Alois Wolkinger zu lesen - trotz etwas allzu christlichem Stalltgeruch hat mit das Eine oder Andere daraus sehr gut gefallen. Zum Beispiel das:


Christian Schütz übersetzt Spiritualität vom ursprünglichen Wortsinn her als „geistliche Lebensform“1, also als geistbestimmtes konkretes Leben. Denkt man an die „ruach“ der Genesis, dann ist schöpferische Aktivität, Kraft und Bewegung gemeint. Biblisch gesehen meint ‘spiritualis’ den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist, mit einem tiefen Innenleben und unter Umständen massiver äußerer Aktivität, erdverbunden und gleichzeitig durchdrungen vom Göttlichen und deshalb offen für „die Vollendung der Geschichte durch Gottes endgültiges Geistgeschenk.

Ein spiritueller Mensch ist ein Mensch in Ganzheit und in Fülle, der alle Aspekte achtet und ehrt, vom Irdischen-körperlichen bis hin zum Formlosesten-Geistigen. Denn alles ist gleichermassen Ausdruck von Spirit. Aus diesem Grund halte ich sowohl extreme Vergeistigung im Elfenbeinturm und Venachlässigung/Verachtung der Materie für genauso falsch wie krasser Materialismus. Beides ist einseitig.

Den Geist habe ich auch nicht als etwas von Aussen kommendes empfunden - auch dann nicht, wenn er durch einen äusseren Anlass wie zB ein Fussballspiel geweckt wird. Der Geist ist immer da - nur sorgen die Schranken des Egos dafür, dass er nicht immer vom bewussten Bewusstsein wahrgenommen werden kann.

Die Bedeutung von Spiritualität ist für mich die eines Wegweisers. Ausgehend vom Satz "alles ist Spirit" übe ich mich darin, Spirit in allen Formen, Erscheinungen, Situationen und Lebewesen zu erkennen und zu ehren - eine besondere Herausforderung, wenn mich etwas gerade ärgert - aber gerade dann auch besonders wirksam, wenn es gelingt, über die Emotionalität der Antipathie hinauszugehen.

grüsse, barbara
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Wælceasig

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #80 am: September 18, 2010, 09:36:05 »
Zitat von: "barbara"
Den Geist habe ich auch nicht als etwas von Aussen kommendes empfunden - auch dann nicht, wenn er durch einen äusseren Anlass wie zB ein Fussballspiel geweckt wird. Der Geist ist immer da - nur sorgen die Schranken des Egos dafür, dass er nicht immer vom bewussten Bewusstsein wahrgenommen werden kann.

Falls das auf meinen Kommentar zu der "Ruach-Stelle" gemünzt ist - ich meine auch nicht, dass "Geist" etwas von außen kommendes ist, sondern dass das, was du "äußeren Anlass" nennst, von außen kommt.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Trúa ek á mátt minn og megin.

Sambuca

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #81 am: September 18, 2010, 09:45:01 »
Bin überascht wie jung das Wort Spiritualität ist. Könnte man es mit der buddhistischen Achtsamkeit übersetzen?
Auf jeden Fall habe ich den Eindruck ein egoistischer Mensch ist nicht spirituell.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Mit freundlichen Grüßen
Sambuca

barbara

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #82 am: September 18, 2010, 10:15:56 »
Zitat von: "Wælceasig"
Falls das auf meinen Kommentar zu der "Ruach-Stelle" gemünzt ist - ich meine auch nicht, dass "Geist" etwas von außen kommendes ist, sondern dass das, was du "äußeren Anlass" nennst, von außen kommt.

ja, besonders zu dem Satz von weiter oben:

Etwas, was aus dem Menschen selbst stammt und nicht als emotionale/geistige/ect. Antwort auf etwas von Außen erfolgt...

ich halte es nicht für sinnvoll, ein entweder-oder zu konstruieren. Es gibt immer einen Anlass, der als von aussen kommend empfunden wird, und es gibt die Antwort (oder auch nur das Wort), das als innerlich empfunden wird. Spiritualität ist das, was passiert, wenn BEIDE Bedingungen gegeben sind, äusserlicher Anlass und innerliche Resonanz.

Aber mir scheint, wir wollen mehr oder weniger auf dasselbe hinaus.

grüsse, barbara
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Eibensang

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #83 am: September 21, 2010, 19:01:15 »
Hi,

ich bin mir nicht so sicher, inwieweit der Versuch, Spiritualität zu definieren, überhaupt ein sinnvoller ist: Eher scheint es darüber doch zu Kämpfen um Deutungshoheiten zu kommen. Ich fände eine "Assoziationssammlung" spritziger. Apropos: Für mich ist Spiritualität so etwas wie "das Sprudeln des menschlichen Geistes im Göttlichen". ;-)

Spritzige Grüße
Duke
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Hey, Wirklichkeit: Jetzt wird es Zeit, dass wir uns beide etwas ändern...

dagaz

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #84 am: September 23, 2010, 19:40:05 »
Zitat von: "Eibensang"
Für mich ist Spiritualität so etwas wie "das Sprudeln des menschlichen Geistes im Göttlichen". ;-)

oder das sprudeln des göttlichen geistes im menschlichen?
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
dæg byþ drihtnes sond - deore mannum
mære metodes leoht - myrgþ ond tohiht
eadgum ond earmum - eallum brice

Iril

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #85 am: November 21, 2018, 10:27:23 »
Ich fand es sehr spannend diese Diskussion nachzulesen und mich dann selbst damit auseinanderzusetzen was ich unter Spiritualität verstehe. Ich habe meinen Begriff durch die Abgrenzung zu meinem Religionsbegriff herauskristallisiert. Ich denke nicht das es hierfür je eine allgemeine Definition geben wird und das habe ich auch gar nicht versucht. Vielleicht regt es ja noch jemanden an sich darüber Gedanken zu machen so wie ich durch meine Vorgänger hier angeregt wurde. Danke dafür!  :thumbsup:

Was ist Spiritualität für mich?
-etwas das erfahren wird im Inneren und einen im Inneren begeistert/ inspiriert/ berührt/ bewegt
-   eine Weltanschauung, die im eigenen Denken, Fühlen und Wahrnehmen gelebt wird
-   ein Bewusstsein das sich stets erweitert/verändert/wandelt (Bewusstwerdung/Bewusstsein)
-   ein Prozess
-   bewusste Beschäftigung mit für das eigene Leben bedeutenden Fragen zum Beispiel nach dem eigenen Sinn/nach der Bedeutung des Lebens sowie des Todes/ Fragen ob und was nach dem Tod kommt/ dem eigenen Menschsein/ dem eigenen Glauben und die ganz individuellen Antworten, die mensch darauf findet
-   ich suche aktiv und bewusst Antworten aus mir und in mir
-   hat für mich mit Selbsterkenntnis zu tun, mit dem Streben nach Selbsterkenntnis. Es handelt sich für mich um einen bewusstseinsbildenden Prozess, einen Akt der „Geist/Spirit“ hervorbringt. Also Bewusstheit/Erkenntnis hervorbringen, die für einen selbst von Bedeutung ist und im Leben gelebt wird.
-   ich beziehe eine geistige Haltung, Sichtweise, Lebenseinstellung

-   Spiritualität nimmt für mich immer Bezug auf das Ich/den individuellen Menschen/das Selbst
-   es hat einen Bezug zu mir, zu dem was ich will, woran ich glaube, wer ich bin, was ich über mich selbst glaube

-   hat meiner Meinung nach das Ziel ein für sich selbst „gutes“ Leben zu leben – das nach den eigenen Wertmaßstäben und Wertvorstellungen als „gut“ bzw. „sinnvoll“ gelten kann
-   ein Sinngefüge in das wir uns einweben/einspinnen/einbinden

-   eine schöpferische, inspirierende, kreative Kraft in uns und in allem
-   „Geist/Spirit“ kann ich als Mensch sein – bin ich als Mensch

-   Teilhabe, Verbundenheit und Wechselseitigkeit, der Glaube: an etwas das durch mich strömt und mich mit allem verbindet, das zu mir gehört und mich ausmacht und ich gleichzeitig bin „Geist/Spirit“. Hier wirke ich selbst auf mich ein oder etwas das ich auch bin/das auch „Geist“ ist (ich also sein könnte). Etwas Lebendiges das kreativ aus sich heraus schöpferisch auf uns einwirkt und uns im Inneren verändert. Glauben, sich eingebunden fühlen in etwas das nicht in seiner Gänze verstanden werden kann (wie kann man sich Unendlichkeit vorstellen, den Tod bzw. das was auch immer ist nach dem Tod, Seele).
-   der willentliche Akt sich mit „Geist“ auseinander zu setzen
-   hier arbeite ich aktiv an mir selbst – das muss ich auch, sonst wäre es für mich nicht spirituell. Hier bin ich schöpferisch tätig. Ich erschaffe mich (mein Selbst) durch aktive, geistige Arbeit.
-   ein Akt der in einem anfängt und über einen hinaus geht
-   es geht hier um das Individuum, den Einzelnen


Was ist Religion für mich?
-   Religion ist für mich was ich über Götter/Gottheit/Göttinnen/Wesenheiten glaube.
-   Der Glaube an etwas außerhalb von mir das nicht ich ist zum Beispiel an Götter/Göttinnen, Wesenheiten, eine Gottheit etc. Also an eine Macht, die nicht ich ist und ich auch nicht als Mensch sein kann. Solange ich also ein Mensch bin (Körper habe) kann ich das nicht sein. Ich kann zu dieser Macht Kontakt aufnehmen durch zum Beispiel Gebet und hoffen erhört zu werden. Ob ich aber erhört werde oder nicht  hängt nicht von meinem Tun oder Willen ab. Hier geht es um einen göttlichen Willen (den Willen einer Gottheit, eines Gottes oder Göttin und ob sie geneigt ist oder nicht). Es liegt nicht in meiner Macht. Hier wirkt von außen etwas auf mich ein,  etwas geschieht passiv mit mir. Ich kann mich aktiv daran beteiligen indem ich Opfergaben bringe aber meine aktive Kraft hat ihre Grenzen. Ich kann aktiv mit den Göttern Kontakt aufnehmen aber was die Götter dann machen oder nicht, das liegt nicht mehr in meinem Ich/in meiner Kontrolle.
-   hat für mich etwas mit dem Verehren von einer Macht (Gottheit/ Göttern) außerhalb von mir zu tun
-   der Glaube an Götter/Göttinnen/Gottheit/etc. hat nicht unbedingt einen Bezug auf das eigene Ich. Sie (die Götter) existieren außerhalb von mir als eigenständige Macht. Sie würden auch existieren wenn ich nicht an sie glaube. Sie wirken auf mich ein auch wenn ich nicht darum bitte (Spielball der Götter, Naturgewalten, Naturgesetze).
-   Das Anerkennen der eigenen Grenzen, das Eingestehen von Machtlosigkeit über bestimmte Gegebenheiten, Hingabe und Demut gegenüber dem was mich ins Dasein rief. Dankbarkeit. Der Wille (aus welchen Gründen auch immer) einer Macht (Gottheit/Göttern) zu dienen.
-   Religion nimmt Bezug auf das Du, auf eine Mehrheit. An die Götter/Gottheit/Wesenheiten könnten (müssen aber nicht) auch andere glauben. Es könnte auch andere Menschen betreffen, schließlich wirkt diese göttliche Macht/der göttliche Wille auf alle (die Gesamtheit) ein und nicht nur auf mich.
-   Ziel ist eine Verbindung herzustellen mit Göttern/Gottheit/Wesenheiten – einer göttlichen Macht –, die außerhalb und unabhängig von mir existiert und auch existieren wird. Sie zu huldigen, preisen, würdigen, ehren etc. und ins eigene Leben zu integrieren als das was uns ins Dasein rief, während diesem Dasein auf uns einwirkt und uns schließlich von diesem Dasein wieder durch den Tod befreien wird. Wir gliedern uns und unser Leben damit in einen „göttlichen“ Sinnzusammenhang ein.
-   Hier ist die göttliche Macht (Götter/Göttin/Gottheit/Wesenheit) schöpferisch tätig – sie hat mich als Mensch, das heißt die Menschheit in ihrer Gesamtheit, erschaffen.
-   es geht hier um die Gesamtheit, um das All.