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Autor Thema: Keltische Monatsgottheiten  (Gelesen 9428 mal)

Mc Claudia

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Keltische Monatsgottheiten
« am: August 31, 2012, 15:56:24 »
Slania an alle Festlandkelten-Freaks,

ich möchte hier mal meine Coligny-Kalender-Monats-Gottheiten reintun, wie ich sie mir seit einigen Jahren zugeordnet  habe.

Die Idee war, einmal ein bisschen Ordnung in die Welt der 450 oder mehr gallischen Gottheitennamen zu bekommen. Also dachte ich mir, ich beginne mal mit der Zeit und teile passende Gottheiten zu den Monaten des keltischen Kalenders zu, wobei ich eine Auswahl traf, die v.a. die bekannteren kelt. Gottheiten beinhalten sollte.

Näheres zum Coligny-Kalender:

http://en.wikipedia.org/wiki/Coligny_calendar

Ich nehm den Coligny-Kalender so, dass Samonios mit November bzw. mit Ende Okt./Nov beginnt. (Da der Coligny-Kalender keine Betriebsanleitung hat, ist es unklar, wann er tatsächlich beginnt. Auch viele Monatsnamenübersetzungen sind fraglich.)

Meine Voraussetzungen:
Ich wollte für jeden Monat einen Gott und eine Göttin (wegen der Geschlechtergerechtigkeit – historisch passen tun diese Paare eher nicht zusammen).
Je 6 Monate sollten mit der Göttin beginnen, je 6 Monate mit dem Gott.
Die Gottheit, die zu erst steht, beherrscht die erste Monatshälfte, die ich „Midd“ (Monat) nenne. Die Gottheit, die als zweites steht, beherrscht die zweite Monatshälfte, die ich „Atenoux“ (Nachtumkehr) nenne. Beides analog zu den Darstellungen im Coligny-Kalender.
Für mich beginnt jeder Monat mit dem Neulicht. Die erste Monatshälfte ist also der zunehmende Mond, die zweite der abnehmende Mond. Neumond und Vollmond sind immer der Wechsel zwischen den Monats(hälften). Jede Gottheit hat also Anteil an einem Neumond und an einem Vollmond.
Zum Vergleich hab ich in Klammer auch immer die antiken römischen Monatsgottheiten dazugeschrieben.
Die altirischen Jahresfeste habe ich zu den Monaten dazugeschrieben, wo sie für gewöhnlich (wenn auch bedingt durch den Mondlauf nicht immer) reinfallen.

Wichtig: Die Gottheiten und die Kalenderordnung ist meine persönliche Inspiration, und ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit, Wahrheit und schon gar nicht auf ein absolutes Dogma! Es soll hier lediglich als Inspiration für eigene Ideen dienen.

Winter:
Samonios – Sommerende (November-Diana)
Samain
TEUTATES / AERECURA
Toutatis stellvertretend für Stammesgötter und Kriegsgötter bzw. Götter der Opfer – v.a. das Menschenopfer im Wasserbecken passt zu Samain (Unterwelt, Apfelschnappen, Tod und Wiedergeburt). Aerecura für die Göttinnen der Unterwelt. Inspiriert durch das Samain-Fest, wo alle Gottheiten geehrt werden, Opfer dargebracht werden und Gesetze erlassen werden und die Geister/Toten umgehen, wo unheimliche Dinge passieren und numinose Katastrophen und Schlachten beginnen.

Dumannios – Dampf, Rauch, Nebel (Dezember-Vesta)
TARVOS TRIGARANUS / BORVOBOENDOA
Tarvos Trigaranus – der Stier mit den 3 Kranichen am hl. Baum (der Mitte?), Borvoboendoa – die weiße kochende Kuh. Inspiriert durch den Monatsnamen – Nebel – lt. Guyonvarc’h / Le Roux das 5. Element (der Mitte). Auch der Monat, wo ich Mistel (vom hl. Baum) schneide. Daher Kuh und Stier als Mittelpunktgottheiten, analog zur nord. Urkuh Audmhla, zur hl. Kuh, die alles innehat der Hindus, des Himmelsstieres Zeus u.ä. Borvoboendoa entspricht für mich der Vesta/Hestia – die 1. Göttin des Herdfeuers (in der Mitte). Passt auch zur röm. Monatsgöttin.

Riuros – Rauhreif, Frost, Fett (Jänner-Ianus)
VELLAUNOS / MEDUNA
Vellaunos als Grundname des Mars/Mercurius (lt. Olmsted), der alle Mars/Mercurius-Odin-haften dunklen Kriegsgötter vereinigt. Olmsted setzt den dunklen Himmelsgott mit dem ir. Conchobor und weiters mit Cú Chulainn gleich. Die Táin spielte sich im Winter ab (von Samain bis Imbolc). Meduna (die Berauschte) als gallische Medb – Gegenspielerin von Cú Chulainn. Medb/Cú Chulainn ist für mich gall. Meduna/Vellaunos. Vellaunos auch als gall. Version von Arawn, d. Herrn der Anderswelt u. als gall. Odin. (wilde Jagd). Die Gegnerschaft von Medb und Cú Chulainn passt auch ein bisserl zum Ianus.

Frühling:
Anagantios – Nicht Wandern, Reinigung (Februar-Iuno Februa)
Imbolc
BRIGANTIA / VROICOS  
Analog zum Imbolc-Fest natürlich die gall. Brigit – Brigantia. Vroicos war eine Notlösung. Lt. Olmsted ein jugendlicher Held (ir. Froich oder Fraech), der gegen böse Ungeheuer kämpft und ein reines Herz hat. Für mich der gall. Imbegriff des reinen Helden. Imbolc und Brigantia passen auch zum röm. Februalia-Fest.

Ogronnios – große Kälte (März-Mars)
SIRONA / ESUS
Sirona (Stern, Heilgöttin) und Esus (Opferherr) sind für mich meine Fastengottheiten, da sie für mich Hingabe, Opferung, Reinigung und Sühne symbolisieren. Im Monat Ogronnios faste ich immer. Bei Esus hab ich auch immer « Jesus » im Hinterkopf – vom Sinn her (Opferung) – passt somit auch ein bisserl in die christl. Fastenzeit und Ostern. Esus (als Mars) passt auch zum röm. Mars.

Cutios – Stimme, Anrufung (April-Venus)
NEMETONA / VETERIS
Nemetona und Veteris als Gottheiten der Anrufung und Beschwörung (Monatsname). Nemetona, Göttin des Heiligtums und Veteris (für mich die androgyne Gottheit der Ekstase und Götterbesessenheit). Ekstase auch in Verbindung mit Fruchtbarkeit, Frühling (und der Venus).

Sommer:
Giamonios  – Winterende (Mai-Maia, Maius)
Beltaine
BELENOS / BELESTIS
Belenos, gall. Version des ir. Bel (Gott von Beltaine). Mit dem passenden Namenselement hab ich dazu eine meiner Lieblingsgöttinnen, Belestis (eine kelt. Diana), genommen. Letztere ist willkürlich gewählt. Man könnte auch andere Apollons und ihre Partnerinnen wählen. Oder auch Belisama als Göttin.

Simiuisonna – Frühlingsmitte, Sonne? (Juni-Iuno)
SULIS / GRANNOS
Analog zur möglichen Deutung des Monatsnamen als etwas mit „Sonne“ (sonna/os) und zur Sommersonnenwende entschied ich mich für Sonnengottheiten.

Equos – Pferd (Juli-Iuppiter)
EPONA / LUGUS
Epona im Pferdemonat ist klar. Lugus am Ende des Juli kommt noch knapp an das Lugnasad-Fest heran.

Herbst:
Elembiuos  – Hirsch, Hindin, Reh (August-Ceres)
Lugnasad
ROSMERTA / CERNUNNOS
Rosmerta am Beginn des August analog zu den irischen Landesgöttinnen zu Lugnasad (Carman, Tailtiu, Macha, etc.). Rosmerta ist Partnerin des Mercurius und manchmal des Mars. Es könnte sich dabei um den dunklen Mercurius/Mars (kelt. Odin) handeln oder aber auch um den romanisierten Lugus. Ich präferiere Letzteres, zumal sowohl Epona als auch Rosmerta den Titel „Rigani“ (Königin) innehaben, das passt supergut zum Königsgott und Alleskönner Lugus. Rosmerta mit dem Füllhorn passt auch gut zur Ceres. Da der Monat Elembiuos (Hirsch, Hindin) heißt, musste ich den Kunstgriff machen und Lugus noch in den Vormonat nehmen, damit ich noch den passendsten Hirschgott Cernunnos in diesem Monat unterbringen konnte.

Aedrinis – Feuer machen (September-Volcanus)
TARANIS / ANDRASTA
Taranis, der Donnergott passend zum „feurigen“ Monat und zur noch heißen Zeit der Gewitter. Als Göttin habe ich dann eher willkürlich Andrasta gewählt. Eine andere Möglichkeit wären auch die „kochenden“ Göttinnen, wie Bormana o.ä. Aber ich wollte eine „heiße“ Kriegsgöttin haben, die von der Macht und der Schrecklichkeit dem Taranis nicht nachsteht. Feuer machen als herbstliches Festfeuer oder nochmals als Schlachtenbrand. Passend auch der feurige röm. Vulkangott!

Cantlos – Lied, Gesang (Oktober-Mars)
OGMIOS / MATRONA (Noreia)
Ogmios als Herr der Sprache und Schrift passt m.E. zum „Lied“-Monat. Außerdem führt er symbolisch die Menschen in die Unterwelt/Anderswelt der dunkelwerdenden Zeit und des letzten Monats. Die Matronen stellen als letzte Gottheiten des Jahres symbolisch die Stammesgöttinnen dar. Statt der Matronen kann man auch die eigene Stammesgöttin nehmen. So schließt sich der Kreis gut, denn er beginnt mit einem männlichen Stammesgott (Teutates). Die Matronen auch als Schicksalsgöttinnen, die das Geschick des nächsten Jahres festlegen und den Übergang vom Ende des hiesigen zum Beginn des nächsten Jahres darstellen. Außerdem die Matronen als Erdmütter, denen man für die Ernte dankt.

Ciallos (Schaltmonat)
I. im 1. Jahr: NANTOSUELTA / SUCELLOS
II. im 3. Jahr: SUCELLOS / NANTOSUELTA (Die Zwischenzeit)

Die Schaltmonate habe ich den Andersweltgottheiten Nantosuelta und Sucellos gewidmet, da der Schaltmonat ein „Fremdkörper“ ist im Jahreslauf, eine Zwischenzeit, die viell. gefährlich ist und alle Monate beinhaltet (wie auch im Coligny-Kalender ersichtlich – die Schaltmonatstage tragen alle Monatsnamen). Die Schaltmonate sind also die zeitliche Anderswelt, das Außergewöhnliche, Unheimliche.

SAITLOCENIA – die Göttin der Zeit – ist Herrin der Zeitrechnung und der Kalender. Sie IST das Jahresrad.

subuta

Mc Claudia
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »


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