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Gerät die Welt aus den Fugen?

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Mc Claudia:
Hi Wolke,

die Möglichkeit besteht natürlich. Aber es ist mir ziemlich wurscht, weil es sich auch ohne Anderswelt erklären lässt. Als Mensch bin ich nunmal in erster Linie auf die Erde, die Materie, angewiesen - zum (Über)leben. Und da sind mir die irdischen Faktoren, Ursachen, Auswüchse einfach näher als spirituelle oder religiöse Welterklärungen. Letztere sehe ich als narrative Option, wenn man gerne spirituelle Erklärungen hat. Die Materie umgibt uns aber alle gleichermaßen.  

@Dagaz:

Ich bezweifle, dass die Menschen heutzutage weltfremder oder wahnsinniger sind als früher. Ich denke, wir kriegen zum einen nur viel mehr mit als früher durch die umfassenden Medien. Zum anderen sind wir heute 7.000.000.000 Menschen (und nicht eine Million oder so wie im Mittelalter) - dazu die Klimaveränderung und die Ressourcenknappheit, die ungerechte weltweite Ressourcenaufteilung - da kann man schon verrückt werden .....  :ugly:

dagaz:

--- Zitat von: "Mc Claudia" --- Zum anderen sind wir heute 7.000.000.000 Menschen (und nicht eine Million oder so wie im Mittelalter
--- Ende Zitat ---


im mittelalter waren wir ca. eine halbe milliarde. um 1900 rum eine milliarde.

Mc Claudia:
hast recht. Hab mir a bisserl unterschätzt. Aber auf jeden Fall viel weniger Hanseln als heute!

An Faolchu:
Daß wir in einer Zeit des Umbruchs unterwegs sind, stelle ich in verschiedener Hinsicht fest:

Seit „die Menschen“ sich nicht mehr von einer Hölle bedroht fühlen (einem primitiven Druckmittel der Kirche aus reinen Macht- und Finanzgründen) breitet sich im kleinen und großen immer mehr Egoismus aus, der natürlich auch vom ständigen Druck, besser, schöner, jünger, schneller etc. sein zu müssen als alle anderen. Sowas führt notgedrungen zu Finanzkrisen, aber auch zu seelischer und körperlicher Ellenbogentechnik und zu Hedonismus.
Gleichzeitig beginnt immer mehr Menschen aufzufallen, daß all das sinnentleert und schwer unbefriedigend ist; die Unzufriedenheit führt teilweise zu noch höherem Tempo, zu Betäubung oder zur Suche nach Alternativen, letzteres glücklicherweise immer öfter, zumindest treffe ich immer mehr Leute, die bereit sind, zumindest für sich etwas zu ändern.

Das alles kann man beobachten oder auch spüren.

Ebenso spüren sicher viele von uns Änderungen, die ursächlich nicht mit obigen Veränderungen begründbar sind (vielleicht umgekehrt, das wäre eine weitere Diskussion). Spätestens seit „Hair“ erwarten viele den Anbruch des Zeitalters des Wassermanns und liegen damit nicht weit neben zahlreichen astronomisch basierten Überlegungen. Zum Beispiel:

http://www.levity.com/eschaton/Why2012.html
http://reedsong.com/keys.html

Ein Freund, der sich stark mit Erdmagnetismus etc. beschäftigt, hat beobachtet, daß etliche ihm bekannte Kraftorte Ende 2012 vorübergehend an Energie eingebüßt haben.

Für mich selbst bedeutet diese Zeit, endlich zu wissen, auf welchem Weg ich immer schon unterwegs war und daß ich dort nicht alleine bin. Daher: vorsichtiger Optimismus, daß wir alle noch etwas draus machen können. Aber blind, taub und stumm dürfen wir dabei nicht sein.

Somit: auf unsere Zukunft!

Grá
An Faolchu

Mc Claudia:
Hi An Faolchu,

ich bin eher der Ansicht, dass der Selbstverbesserungsirrsinn eigentlich in den ganzen Erlösungsreligionen begründet liegt, und die kapitalistische Version sehr stark von der Prädistinationslehre der Protestanten beeinflusst ist.

Ich denke: Früher musste man sich anstrengen, um (je nach Religion) ins Nirwana, ins Brahman, in den Himmel oder ähnliches zu kommen. Und heute strengt man sich an, um den kapitalistischen Normen zu entsprechen.

Im antiken Griechenland war Müßiggang (zumindest für alle freien Männer *gggg*) eine Tugend, Arbeit und Schufterei nur was für Sklav/-innen (und Frauen). Ich wäre dafür, Müßiggang und "das Leben und sich selbst nehmen, wie man halt ist" als nicht zu verurteilendes Prinzip für alle Menschen wieder anzuerkennen. Ich meine, Vollbeschäftigung ist heute eh ein Märchen, wir könnten mit etwas Umverteilung ganz gut leben ....  :D

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