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Lehren und lernen ?

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Mc Claudia:
Hi allerseits,

ausgehend von der OBOD-Anfrage von Nordana, die etwas in eine Grundsatzdiskussion abgedriftet ist:

viewtopic.php?f=3&t=1091

mache ich hier ganz einfach mal Platz für eine Grundsatzdiskussion:

Es geht um spirituelle Meister/-innen (brauchma die oder eher nicht oder zeitweise oder nur bestimmte?), lernen im religiös-magisch-spirituellen Bereich, passende Lehrer/-innen - oder lieber gleich aus Büchern?

Wann soll/kann man wie von wem was in punkto Ritual, Magie, Religion, Spiritualität .... lernen? Wer ist berechtigt / befähigt zu lehren?

Was ist überhaupt ein/e spiritueller Lehrer/-in? Gibts da Unterschiede zu Uni-Professor/-innen, Mentoren, Freundinnen, Religionslehrern, .... ?

Ist Lernen in der Gruppe und/oder bei einem lebenden Lehrer besser / schlechter als autodidaktische Wissensaneignung? Oder beides? Wann was am besten?

Welche Lehren sollen geheim bleiben? Wozu überhaupt geheime Lehren? Oder besser alles transparent und für alle Interessierten leicht zugänglich?

undsoweiter - kurzum, hier solls um alles über Wissen und Wissensaneignung im spirituell-religiös-magischen Bereich gehen. Erfahrungsaustausch, sachliches Kritisieren von Für und Wider ist erwünscht. (wer sich die Schädel einschlagen will, aber bitte ins Tollhaus! *g*).

Mich als von Coven & Co eher enttäuschten Menschen würde v.a. interessieren, wie die, die in solchen (Geheim)gruppen sind, sich darin fühlen, was ihnen daran so gut gefällt, warum sie einen Coven / einen Orden einer lockeren, transparenten Gruppe vorziehen?

Ich selbst oute mich auch gern, wenn gewünscht, aber später, weil jetzt muss ich weg.

Liebe Grüße

Mc Claudia

Lionheart:
Dann verlege ich meine Antwort gleich hierher, damit ich nicht noch weiter off-topic unterwegs bin  :)


Nordana schrieb:

--- Zitat ---In allen Bereichen ist Mensch gefordert, zu erspüren, was für einen stimmig ist und was nicht. Wo erhält man Input, der einen weiterbringt und wo nicht? Was passt zu mir, was nicht? Fühl ich mich wohl? Aber so ist es immer im Leben.... das Leben wie es läuft.
--- Ende Zitat ---

Ja, das sehe ich auch so Nordana. Und all diese Felder sind nicht statisch, letztlich ist auch hier alles in Bewegung. Wer sich heute gegen einen Lehrgang entscheidet, für den passt genau dieser vielleicht zwei Jahre später, usw.! Vermutlich werden gerade Menschen, die bewusst an ihrer persönlichen und/oder spirituellen Entwicklung arbeiten, immer wieder Bewegung in den verschiedenen Feldern wahrnehmen. Im Laufe der Jahre war das bei mir sehr häufig so, auch bezogen auf Erkenntnisse. Wenn man spirituell einmal total high ist, eine tolle Meditation hinter sich hat, ein tiefgreifendes Ritual erleben durfte, etc. dann nimmt man sich aus solchen Erfahrungen oftmals bedeutsame Erkenntnisse mit. So sehr diese auf die derzeitige Lebensphase auch passen, oft ist es so, dass ich dann einige Zeit später wieder feststellen musste, dass auch das nur ein Teil eines Größeren war und noch nicht der Weisheit letzter Schluss (wenn es einen solchen überhaupt gibt!?). Insofern ist die Gewissheit vielleicht tatsächlich die Mutter der Toren. Aus meiner Sicht ist alles in laufender Bewegung, eben "panta rhei". Aus dieser Haltung heraus lässt sich Toleranz wunderbar leben. Man kann so jedem Menschen den Baustein oder die Erkenntnis zugestehen,den/die dieser derzeit braucht. Klingt schön, habe ich sicher auch nicht immer drauf, aber ich bemühe mich in meinen Phasen der Selbstreflexion dieser Haltung Gewicht zu geben, auch wenn das manchmal schwierig ist (wie beispielsweise wenn man emotional betroffen oder aufgebracht ist).

Das soll aber jetzt alles natürlich nicht heißen, dass man nicht auch eine Meinung haben kann, von der man nicht abrückt. Solche Überzeugungen hat sicher jeder Mensch. Und auch diese gehören zu uns und machen einen Teil unserer Realität und unseres Weltbildes aus. Gerade in spirituellen Belangen muss man - glaube ich- eben nur vorsichtig sein, dass dieses Weltbild nicht als Maßstab für andere verwendet wird. Wenn man lange sehr erfolgreich auf einer Schiene unterwegs ist, läuft man manchmal Gefahr dies zu tun. Jedenfalls nach meiner Erfahrung.

AnufaEllhorn:
Well met, Mc Claudia ;)

>Es geht um spirituelle Meister/-innen (brauchma die oder eher nicht oder zeitweise oder nur bestimmte?), lernen im religiös-magisch-spirituellen Bereich, passende Lehrer/-innen - oder lieber gleich aus Büchern?

Da wäre zuerst mal zu klären, was genau ein spiritueller Meister ist. Hier bei uns stellt mensch sich wahrscheinlich was völlig anderes vor darunter als z. B. im Buddhismus üblich ist ... ich bevorzuge deshalb den Terminus "Lehrer"
Mein Lieblingsbeispiel zum Lernen aus Büchern ist: sofern mensch aus Büchern lernen kann Koch (Schuster, Arzt etc ppp) zu sein, dann kann mensch auch aus Büchern lernen Priester zu sein (wobei dann wieder "Priester" zu definieren wäre!). Wenn es um "persönlich spirituelles Leben geht", dann "braucht" imho niemand nix zu lernen, genauso wie jemand für sich selber kochen kann, was und wie er möchte  :D

>Wann soll/kann man wie von wem was in punkto Ritual, Magie, Religion, Spiritualität .... lernen?

Imho sollte jeder, der mit ANDEREN wurscht was "macht" ein Mindestmaß an Ahnung von dem haben, was er sagt/meint, dass er machen würde.
Wieder wie beim Kochen: wenn ich Kinder habe und diesen erzähle, dass eine Dose aufmachen und deren Inhalt in der Mikorwelle aufwärmen "kochen" wäre, dann sollte ich mir bewusst sein, dass das dann (solange ich die Referenz meiner Kinder bin!) genau das ist, was diese Kinder unter "kochen" verstehen und selber weitergeben. Sobald dann der Kontakt zu anderen gegeben ist, sind die Effekte mannigfaltig und jeder kann sich die wohl selber ausmalen ...
Genauso wenn ich sage "ich lade Euch zum Essen ein - ich koche" dann hat wohl jeder Gast eine andere Vorstellung von dem, was ihn da erwartet. Je nach Grad des persönlichen Kennens wird diese Vorstellung besser oder weniger gut treffen ... vom allergischen Schock bis zum "kann ich das Rezept auch haben" ist die Spannbreite.

>Wer ist berechtigt / befähigt zu lehren?

Imho jeder, der ein Mindestmaß an Fachwissen, Praxis und Didaktik hat (wobei natürlich wieder die Frage ist, wer dieses Mindestmaß festlegt)

>Was ist überhaupt ein/e spiritueller Lehrer/-in?

Für mich sind Lehrer diejenigen, die mir Dinge nahe bringen, mit denen ich wenig bis keinen Kontakt hatte und an denen ich interessiert bin. Menschen, die Spaß daran haben, anderen Informationen, Erfahrungen, Wissen, Sichtweisen und Erlebnisse zu vermitteln. Praktiker, die meine Sichtweisen gekonnt in Frage stellen, mir neue Wege aufzeigen und die richtigen Fragen stellen können.

>Gibts da Unterschiede zu Uni-Professor/-innen

Ein Fachlehrer (auf ein bestimmtes Fach beschränkt!!) hat imho als einzige Aufgabe jemandem genau dieses Fach nahe zu bringen und nichts außerdem. Alles was zusätzlich "rüberkommt" ist ein Plus, das imho nicht einforderbar ist, weil es in der Jobdescription einfach nicht drin ist

>Mentoren

Gehen imho schon eher in diese Richtung, haben aber meist eine engere persönliche Bindung an den Schützling (zumindest in meiner Erfahrung)

> Freundinnen

Müssen keinerlei fachliche Qualifikation haben, keinerlei didaktische Fähigkeiten, nichts, was ich bei einem "authorisierten Lehrer" sehr wohl als Grundvoraussetzung ansehe.

> Religionslehrern,

Muss keinerlei Idee von der Praxis haben ...

>Ist Lernen in der Gruppe und/oder bei einem lebenden Lehrer besser / schlechter als autodidaktische Wissensaneignung?
Oder beides?

Beides hat Vor- und Nachteile.

>Wann was am besten?

Sich grundlegende Infos aus dem Netz oder Büchern zu holen betrachte ich als äußerst sinnvoll (weil dann schon mal die gröbsten Bugs erledigt sind ... Motto: WAS? Ich soll da in der Nacht durch den Wald hatschen??? Nie und nimmer  :D oder Wiejetzt ich muss meditieren, wenn ich Buddhist sein will?? Na nieeeeeee!!!!  :doh: )
Zur Erlernung der Grundlagen ist es imho extrem sinnvoll "von Praktikern" zu lernen
Eine Auszeit nach Erreichung einer tragfähigen Basis um "allein zu arbeiten" ist imho der nächste sinnvolle Schritt und wer dann das Bedürfnis nach Arbeit in der Gruppe hat, der ist bestens dafür gewappnet.

>Welche Lehren sollen geheim bleiben?

Eine Frage der Definition von "geheim".

>Wozu überhaupt geheime Lehren?

Manche "Lehren" können sinnvoll nicht verbal vermittelt werden

>Oder besser alles transparent und für alle Interessierten leicht zugänglich?

Manche Informationen sind ausschließlich durch Praktizieren zu erarbeiten, sofern die tradiert werden, steht imho der Selbstbetrug schon vor der Tür und klopft ...

>Mich als von Coven & Co eher enttäuschten Menschen

Du hattest imho auch eher schlechte Grundvoraussetzungen erwischt ;)

>würde v.a. interessieren, wie die, die in solchen (Geheim)gruppen sind, sich darin fühlen, was ihnen daran so gut gefällt, warum sie einen Coven / einen Orden einer lockeren, transparenten Gruppe vorziehen?

Ich bin eher "lockere transparente Gruppen" Geschädigte :D und das aus vielen Gründen
1. massig unterschiedliche Auffassungen von so gut wie allem und jedem (allein, was alles für wen allen ein "Kreis" sein kann, ist unglaublich!!) beeinträchtigt die Funktionalität
2. zielgerichtetes Arbeiten ist so kaum möglich
3. der Energieeinsatz zur Erreichung eines Zieles ist vielfach höher als allein
4. die Gruppenpersönlichkeit wird meistens vernachlässigt und damit werden die Interferenzen unnötig heftig
5. die Intensität im Ritual ist vergleichsweise mau
6. Feldbildung wirkt sich öfters negativ als positiv aus

"Leider" habe ich funktionierende Gruppen kennen gelernt und jetzt hab ich halt das Problem, dass (um beim anfänglichen Beispiel zu bleiben) ich lieber selber koche als regelmäßig mit einer unterhaltsamen Runde an halbwegs netten Leuten zum Glutamatchinesen zu gehen ...

Was mir an funktionierender Covenarbeit supergut gefällt ist, dass
1. mensch sich selber gezielt (auch durch heftigere Strudel) weiterentwickeln kann
2. der Kontakt zu Wesenheiten durch "weitreichendere Techniken" (und der Absicherung durch den Rest der Gruppe, der WEISS WAS ZU TUN IST!) intensiver und direkter gestaltet werden kann
3. Vorgehensweisen besser "abgeklopft" werden können und Fehler leichter bemerkt werden
4. persönliche Bugs durch den tiefergehenden Kontakt gut aufgearbeitet werden können
5. die Gruppenpersönlichkeit das konstant unterstützt
6. das Energielevel sich potenziert und damit keiner "ausblutet"
7. jeder alle "Rollen" durchlaufen kann und damit die Persönlichkeiten "runder" werden
8. fachlicher "Blödfug" eingedämmt werden kann

So, nur mal so auf die Schnelle ;)

Baldur:

--- Zitat ---Es geht um spirituelle Meister/-innen (brauchma die oder eher nicht oder zeitweise oder nur bestimmte?), lernen im religiös-magisch-spirituellen Bereich, passende Lehrer/-innen - oder lieber gleich aus Büchern?

--- Ende Zitat ---
Bevor geklärt werden soll ob man nun spirituelle Lehrer/Meister braucht, sollte vorweg geklärt werden, wer denn ein Lehrer ist und wie man erkennt, an einen solchen geraten zu sein.
Meine eigene Definition diesbezüglich ist, sobald sich jemand selbst als Lehrer/Meister bezeichnet, hat er sich selbst disqualifiziert und ist auch schon durchgefallen.

Die wirklich Grossen, und von denen konnte ich in meinem bisherigen Leben wahrlich nur sehr wenige kennenlernen, würden niemals ihr Wissen bzw. ihre Erfahrungen dem Gegenüber einfach aufdrücken. Vielmehr fallen solche Menschen auf durch die Art und Weise wie sie sich ausdrücken, wie sie ihr Tun und Handeln setzen, wie sie anderen Menschen begegnen.

Der letzte, der leider 1999 verstorben ist und sich nach eigenen Worten "in eine andere Dimension davongemacht hat", drückte es in etwa so aus: "Im Grunde wollen und sagen alle das Gleiche, eben in verschiedenen Worten...", er spielte sich nicht als Meister oder Lehrer auf, lies andere Meinungen als gleichberechtigt gelten.
Als ein ähnliches Thema über die "Grossen" auftauchte, drückte er es etwa so aus: "Die größte Entdeckung, die Du machen kannst, ist die Entdeckung des Potentials Deiner eigenen Gedanken, lass raus, was in Dir steckt."

Und damit ist schon sehr viel gesagt, ein echter Meister spielt sich nicht als Lehrer auf, sondern ermutigt sein Gegenüber vielmehr, sich selbst zu entdecken, denn nur eigene Erfahrungen sind in der Praxis nachhaltig und anwendbar.
Besonders dann, wenn es sich um spirituelle Erfahrungen handelt, diese sind in der Regel weder übertragbar noch empfinden sie alle Menschen gleich.

Während man mit diesem Wissen die wirklich Grossen leicht erkennt, diesen aber selten begegnet, hat man bei Büchern das Problem, dass man auch hier stark zwischen Brauchbarem und Schrott selektieren muss, dies aber ungleich schwieriger ist, denn man merkt leider nicht immer gleich, dass Schrott verbreitet wurde und man dann schon jede Menge Zeit unnötig vergeudet hat.

--- Zitat ---Wann soll/kann man wie von wem was in punkto Ritual, Magie, Religion, Spiritualität .... lernen?

--- Ende Zitat ---
Das Wann ist individuell und nicht pauschal zu beantworten, manche früh, manche später und andere werdens nie begreifen.

--- Zitat ---Wer ist berechtigt / befähigt zu lehren?

--- Ende Zitat ---
Jeder und keiner, ich kenne und anerkenne auf diesen Gebieten keinen Befähigungsnachweis, und gute Lehrer haben sowieso kein Zertifikat an der Backe kleben (siehe weiter oben).

--- Zitat ---Was ist überhaupt ein/e spiritueller Lehrer/-in? Gibts da Unterschiede zu Uni-Professor/-innen, Mentoren, Freundinnen, Religionslehrern, .... ?

--- Ende Zitat ---
Habe ich schon weiter oben beantwortet

--- Zitat ---Ist Lernen in der Gruppe und/oder bei einem lebenden Lehrer besser / schlechter als autodidaktische Wissensaneignung? Oder beides? Wann was am besten?

--- Ende Zitat ---
Ich würde sagen, sowohl als auch, der Intermix machts. Man muss eben stets aufpassen dass man nicht auf Scharlatane und Schrottliteratur hereinfällt. Aber diesbezüglich sage ich immer, jeder hat ein Hirn welches er/sie auch zeitweise benutzen darf.

--- Zitat ---Welche Lehren sollen geheim bleiben? Wozu überhaupt geheime Lehren? Oder besser alles transparent und für alle Interessierten leicht zugänglich?

--- Ende Zitat ---
Ich bin immer für Transparenz und Offenheit, alles was so hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird, ist mir ohnehin höchst suspekt. Das heisst jetzt nicht, dass ich bei jedem Ritual ATV oder RTL dabei haben will, aber von echtem Geheimwissen halte ich nichts, die welche das brauchen scheuen sich meines Erachtens dem Dialog, bzw. wollen nicht, dass üble Machenschaften oder Schrottwissen aufgedeckt werden. Ein guter Lehrer wird auch gefährliche Dinge so transportieren können, dass sich der Unerfahrene nicht gleich "verletzt", ohne dass er da gross zum Geheimniskrämern anfangen muss. Mir ist lieber jemand sagt mir, wenn du dies oder das machst dann kann dir dies oder das passieren, als dass jemand sagt, "oooch, das so geheim, dass sag ich dir nicht, duu bist noch nicht sooo weit, ein paar Jährchen noch, dann vielleicht..., usw." Womit ich wieder bei der Hirnsache wäre.

--- Zitat ---Mich als von Coven & Co eher enttäuschten Menschen würde v.a. interessieren, wie die, die in solchen (Geheim)gruppen sind, sich darin fühlen, was ihnen daran so gut gefällt, warum sie einen Coven / einen Orden einer lockeren, transparenten Gruppe vorziehen?

--- Ende Zitat ---
Ich persönlich ziehe offene Gruppen vor, denn nur so kann ich den Freiraum für mich bewahren, den ich mir einfach herausnehme, in einer "Guruhierarchie" kann ich das nicht und würde mich höchst unwohl fühlen.

asaheil ok vana
Baldur

Mc Claudia:
Slania!

danke Lionheart nochmals für die Wiederholung Deiner Antwort. Gefällt mir noch immer! *g*

@Anu u. Baldi:

Eigentlich dachte ich mir meine vielen Fragen, die mir aus dem Hirn purzelten eher als Denkanregung oder rhetorische Fragen. Ich finds süß von Euch, dass Ihr jede einzelne „brav“ beantwortet habts! :D

Ich stimme Euch grundsätzlich zu.


--- Zitat von: "AnufaEllhorn" --->Gibts da Unterschiede zu Uni-Professor/-innen
Ein Fachlehrer (auf ein bestimmtes Fach beschränkt!!) hat imho als einzige Aufgabe jemandem genau dieses Fach nahe zu bringen und nichts außerdem. Alles was zusätzlich "rüberkommt" ist ein Plus, das imho nicht einforderbar ist, weil es in der Jobdescription einfach nicht drin ist

>Mentoren
Gehen imho schon eher in diese Richtung, haben aber meist eine engere persönliche Bindung an den Schützling (zumindest in meiner Erfahrung)

--- Ende Zitat ---

Damit hast Du was Wichtiges angesprochen, was sowohl in der Wissenschaft als auch in der Religion immer missachtet wird: Leute, die sich in „A“ gut auskennen, glauben, dass sie auch eine Kompetenz zu „B“ haben, obwohl sie eigentlich zu „B“ überhaupt keine Kompetenz haben. Das ist auch das, wo ich immer ein ungutes Gefühl habe. Wenn jemand z.B. sehr gute Meditationsstile beibringen kann, heißt das nicht, dass er auch menschlich super drauf sein muss, es heißt auch nicht, dass er sich beim Thema Quantenphysik auskennt oder das Recht hat, eine Meinung über mein Privatleben abzugeben. Umgekehrt denke ich mit Schaudern an die Bücher über die Männer, die nicht Zuhören und Frauen, die nicht Einparken können über die Autoren, die null Ahnung von Archäologie und Urgeschichte hatten, aber offenbar genau wussten, was Steinzeitmenschen in ihren Höhlen damals taten. Umgekehrt finde ich es blöd, wenn man einen Menschen, der gut in „A“ ist unbedingt zu „B“ befragen muss oder glaubt, nur weil er einen super Charakter hat und sich in „A“ auskennt, ist er sicher auch in „B“ kompetent.

Ein guter Lehrer (wurscht ob akademisch oder Eso) ist jemand, der etwas so erklären kann, dass dem Gescheitesten nicht fad wird und der Dümmste es versteht. Und da mach ich keinen Unterschied zwischen Professor/innen und anderen Lehrer/-innen.


--- Zitat von: "AnufaEllhorn" --->Wozu überhaupt geheime Lehren?
Manche "Lehren" können sinnvoll nicht verbal vermittelt werden

--- Ende Zitat ---

Ich bin der Meinung, die einzigen Lehren, die verbal nicht sinnvoll vermittelt werden können, sind Dinge, die man tun muss, die man durch abschauen, zuschauen, nachmachen besser lernt (Kampfkunst, Tanz, künstlerische Tätigkeiten, handwerkliche Tätigkeiten etc.) Trotzdem gibts hierzu Lehrbücher, die man gut nutzen kann, sobald man sich bei Fachpersonen entsprechendes Grundwissen angeeignet hat.


--- Zitat von: "AnufaEllhorn" ---
Manche Informationen sind ausschließlich durch Praktizieren zu erarbeiten, sofern die tradiert werden, steht imho der Selbstbetrug schon vor der Tür und klopft ...

--- Ende Zitat ---

Bitte um ein Beispiel, ich hab nicht die geringste Ahnung, was Du meinst!


--- Zitat von: "AnufaEllhorn" ---6. Feldbildung wirkt sich öfters negativ als positiv aus

--- Ende Zitat ---

Was ist eine Feldbildung? Und warum ist die in lockeren Gruppen negativer als in Coven?


--- Zitat von: "AnufaEllhorn" ---Was mir an funktionierender Covenarbeit supergut gefällt ist, dass
1. mensch sich selber gezielt (auch durch heftigere Strudel) weiterentwickeln kann
2. der Kontakt zu Wesenheiten durch "weitreichendere Techniken" (und der Absicherung durch den Rest der Gruppe, der WEISS WAS ZU TUN IST!) intensiver und direkter gestaltet werden kann
3. Vorgehensweisen besser "abgeklopft" werden können und Fehler leichter bemerkt werden
4. persönliche Bugs durch den tiefergehenden Kontakt gut aufgearbeitet werden können
5. die Gruppenpersönlichkeit das konstant unterstützt
6. das Energielevel sich potenziert und damit keiner "ausblutet"
7. jeder alle "Rollen" durchlaufen kann und damit die Persönlichkeiten "runder" werden
8. fachlicher "Blödfug" eingedämmt werden kann

--- Ende Zitat ---

Bis auf „2“ widerspreche ich. Tiefe Techniken sind in lockeren Gruppen nur dann möglich, wenn genügend Leute sich bei dem Vorhaben auskennen.

Alles andere hab ich auch in einer lockeren Gruppe. Meine Erfahrung ist die, dass im Ritual die Gruppe mitmachen muss. Das geht auch in einer bunt zusammengewürfelten, wenn sich alle an das Setting halten. (Ich persönlich halte eine Ritualleitung für unverzichtbar – es sei denn, man will absichtlich ein pluralistisches Ritual machen.)


--- Zitat von: "Baldur" ---Während man mit diesem Wissen die wirklich Grossen leicht erkennt, diesen aber selten begegnet, hat man bei Büchern das Problem, dass man auch hier stark zwischen Brauchbarem und Schrott selektieren muss, dies aber ungleich schwieriger ist, denn man merkt leider nicht immer gleich, dass Schrott verbreitet wurde und man dann schon jede Menge Zeit unnötig vergeudet hat.

--- Ende Zitat ---

Würde ich so nicht sagen. Wenn ich bei meinem Fach Selektionskriterien habe, merkt man auch, ob ein Buch für mich was ist oder nicht. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis, auf die Literaturangaben und ein bisserl reinlesen. Ich selbst erkenne eher für mich nutzlose Bücher. Bei Menschen merke ich oft erst nach mehreren Gesprächen, ob ich ihre Ideale oder ihre Ideologie teilen will oder nicht. Und Menschen sind überhaupt so kompliziert. Mit vielen versteh ich mich gut, aber ihre spirituelle Meinung lässt mir die Haare zu Berge stehen. Andere haben in Punkto Religion eine ähnliche Meinung wie ich, sind mir aber unsympathisch ....


--- Zitat von: "Baldur" ---Ich würde sagen, sowohl als auch, der Intermix machts. Man muss eben stets aufpassen dass man nicht auf Scharlatane und Schrottliteratur hereinfällt. Aber diesbezüglich sage ich immer, jeder hat ein Hirn welches er/sie auch zeitweise benutzen darf.

--- Ende Zitat ---

Intermix ist gut. Klingt ganzheitlich. Und Selberdenken ist sowieso das beste.


--- Zitat von: "Baldur" ---Ich bin immer für Transparenz und Offenheit, alles was so hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird, ist mir ohnehin höchst suspekt (.....) "oooch, das so geheim, dass sag ich dir nicht, duu bist noch nicht sooo weit, ein paar Jährchen noch, dann vielleicht..., usw." Womit ich wieder bei der Hirnsache wäre.

--- Ende Zitat ---

d’accord!

Liebe Grüße

Mc Claudia

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