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Autor Thema: Heidnische Musik / Pagan Songs  (Gelesen 38088 mal)

morgane

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Heidnische Musik / Pagan Songs
« am: August 18, 2010, 18:44:30 »
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Thema abgeteilt von Pagan Piper Project viewtopic.php?f=17&t=83

Hi!
*pagan songs* zeichnen sich u.a. auch durch ihre eingängige melodie und einigermaßen leichte nachsingbarkeit aus.Sie sind oft chantähnlich. Für mich ist so etwas wichtig, weil ich immer neue songs für rituale suche. Deshalb finde ich die sachen großteils sehr brauchbar. Ich liebe klassische musik, folk und weltmusik, würde mich aber nicht als *musikkennerin* bezeichnen. Mein urteil ist natürlich ganz subjektiv.

lg morgane
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Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

Belenus

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #1 am: August 19, 2010, 15:00:58 »
Zitat von: "morgane"
Hi!
*pagan songs* zeichnen sich u.a. auch durch ihre eingängige melodie und einigermaßen leichte nachsingbarkeit aus.Sie sind oft chantähnlich. Für mich ist so etwas wichtig, weil ich immer neue songs für rituale suche. Deshalb finde ich die sachen großteils sehr brauchbar. Ich liebe klassische musik, folk und weltmusik, würde mich aber nicht als *musikkennerin* bezeichnen. Mein urteil ist natürlich ganz subjektiv.

lg morgane

Kann dir hierzu die Band "Wardruna" empfehlen. Irgendwie eine Mischung aus skandinavischer Folklore aber mit etlichen Ethno-Einflüssen aus verschiedensten Kulturen.
Haben daweil nur eine CD rausgebracht und auf dieser CD ist jedes Lied eine vertonte Rune.
Sehr mächtig und trommellastig! Da wusste jemand wirklich was er tat! ;)
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Den Sinn des Lebens zu kennen ist nicht schwer. Die Schwierigkeit besteht vielmehr darin, nach dem Sinn zu leben.

morgane

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #2 am: August 19, 2010, 16:59:38 »
Zitat von: "Nachtfalke"

Und unabhängig davon: Musik ist für mich dann gut, wenn sie dieses gewisse Feeling, den Groove und die Emotionen, die hinter einem Song stehen gut rüber bringen kann.
Genau so empfinde ich das auch.

Ich finde, *heidnische musik* ist überhaupt ein sehr unscharf umrissener ausdruck. Musik aus allen richtungen kann verbundenheitsgefühle erzeugen, emotionen hochschaukeln, meditative stimmung erzeugen, mystisch erfahrungen unterstützen etc. Ich schwinge z.b. sehr bei gregorianischen chorälen mit, und die kann man nun ja überhaupt nicht als heidnisch bezeichnen :gruebel:

lg morgane
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Mc Claudia

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #3 am: September 10, 2010, 17:52:24 »
Hm. Was genau ist "heidnische" Musik?

Musik, die von Leuten gemacht wird, die sich selbst religiös als heidnisch bezeichnen?
Musik, deren Texte heidnische Themen zum Inhalt haben, unabhängig, was die Singenden für ne Religion haben?

Also, egal, wie mans definiert, mir persönlich ist noch nie "heidnische" Musik untergekommen, die sich als heidnisch definiert und DESHALB einen ganz bestimmten Stil pflegt. Denn unter "heidnisch" könnte man Carl Orffs Carmina Burana hier genauso verorten (da is verflucht viel Heidentum drin) wie jede Form nicht-monotheistischer und nicht-buddhistischer Ethno-Musik, wie auch Heavy-Metal-Odin-Gröl-Songs, wie auch Cross-Over-Sachen, die mit diesen Themen spielen, etc.

Ehrlich, Eldkatten, mir ist da noch keine musikalische Kontinuität aufgefallen, die ich gut oder schlecht empfinden würde. Wenn ich Heavy Metal mag, werden mir auch "heidnische" Metal-Songs gefallen, wenn ich Klassik gar nicht mag, werd ich Orff in den Müll kippen, auch dann wenn ich Heidin bin, usw.

liebe Grüße

Mc Claudia
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Ink Ognito

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Heidnische Musik / Pagan Songs
« Antwort #4 am: September 11, 2010, 11:30:47 »
Zitat von: "Mc Claudia"
wie jede Form nicht-monotheistischer und nicht-buddhistischer Ethno-Musik,


Das ist aber ganz schön willkürlich. Vielleicht sollte man dann auch gleich mal ergänzen: nicht-daoistisch (aufgrund der engen Verflechtungen mit dem Buddhismus), nicht-zentralasiatisch-schamanisch (aufgrund der sehr engen Verflechtungen mit Buddhismus, Bön-Buddhismus, z.T. auch Islam und Christentum), vielleicht besser auch noch nicht-hinduistisch (aufgrund der sehr engen Verflechtungen mit dem Buddhismus)... es gibt sicherlich noch einiges mehr, was man mit einbeziehen könnte. Abgesehen davon kann man sich wohl auch fragen, was genau eigentlich "monotheistische Musik" sein soll...?

Vielleicht wäre es am geschicktesten, doch einfach nur von "neuheidnischer Musik" zu sprechen, d.h.. von einem (musikalisch recht weiten) Musikgenre, in dem neuheidnische Themen und Vorstellungen aufgegriffen und musikalisch umgesetzt werden.
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Ink Ognito

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HM
« Antwort #5 am: September 11, 2010, 11:50:11 »
Zitat von: "morgane"
Ich schwinge z.b. sehr bei gregorianischen chorälen mit, und die kann man nun ja überhaupt nicht als heidnisch bezeichnen :gruebel:


Ich habe mal irgendwo gelesen, der Ursprung der Neume der gregorianischen Gesänge liege in der neuplatonischen/gnostischen Lehre von den Sphärenklängen und in der Praxis, jeden Vokal in einer Aufeinanderfolge ansteigender und fallender Noten in einem einzigen Atemzug (pneuma) zu singen. Gregorianische Gesänge sind genauso viel oder wenig "heidnisch" oder "nicht-heidnisch" wie jede adere Musikform.
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morgane

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #6 am: September 11, 2010, 12:54:53 »
Ja, sicherlich. Sie werden nur eben ganz speziell im christlichen gottesdienst eingesetzt. Sie wirken auch sehr *sphärisch* und helfen irgendwie, den geist vom sinnlich - körperbezogenen fokus abzuwenden, und passen m.e. daher gut in kirchen, während z.b. stampfende, rhythmusbetonte musik eine ganz andere wirkung hat. Beides gut, aber völlig verschiedener effekt.
Ich selbst fange auch wenig mit einer unterteilung in heidnische und nicht - heidnische musik an. Aber es ist eben eine art terminus technicus.

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

dagaz

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #7 am: September 11, 2010, 13:11:36 »
man könnte natürlich die texte von so einem choral ein bisserl manipulieren oder die orphischen gesänge auf gregorianisch trimmen - im altgriechischen original, versteht sich.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
dæg byþ drihtnes sond - deore mannum
mære metodes leoht - myrgþ ond tohiht
eadgum ond earmum - eallum brice

Eldkatten

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #8 am: September 11, 2010, 13:28:03 »
Hallo,

Zitat von: "Uhanek"
(...)
Vielleicht wäre es am geschicktesten, doch einfach nur von "neuheidnischer Musik" zu sprechen
(...)
Danke, Uhanek, so etwas meine ich. Also Musik von europäisch-neuzeitlichen, sich selbst so bezeichnenden "Heiden", die als Ausdruck ihrer selbst als "heidnisch" verstandenen Weltsicht - oft zum empfohlenen Gebrauch für andere europäisch-neuzeitliche, sich selbst so bezeichnende "Heiden" im Rahmen derer als "heidnisch" verstandenen Weltsicht -  geschaffen, aufgeführt und veröffentlicht wird. Wie beispielhaft die beiden Werke, von denen eines Anlass und Starter dieses Threads ist.

Musik als solche ist meiner Meinung nach weder immanent "heidnisch" noch "jüdisch" noch "christlich" noch "buddhistisch" - wenn auch manche Musikstile stark mit bestimmten Glaubensrichtungen assoziert sein können, oder mit Völker oder geopraphischen Räumen, die ihrerseits mit bestimmten Glaubensrichtungen assoziert sind - , aber Musik kann, unabhängig von der Intention und weltanschaulichen Zugehörigkeit der/des Schaffenden, spirituell und sakral sein. Allerdings auch flach und platt und leer.

Schönen Gruss erstmal, der längere Beitrag muss noch warten...
Herbert
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
insprinc schubladun

Ink Ognito

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Heidnische Musik
« Antwort #9 am: September 11, 2010, 13:33:06 »
Zitat von: "morgane"
Ja, sicherlich. Sie werden nur eben ganz speziell im christlichen gottesdienst eingesetzt.

Na und? Bedenkt man die nichtchristlichen Wurzeln dieser Art spiritueller Musik, kann man eben umtexten oder teilweise auch einfach umdeuten, ohne an den Texten etwas zu ändern.

Zitat von: "morgane"

Sie wirken auch sehr *sphärisch* und helfen irgendwie, den geist vom sinnlich - körperbezogenen fokus abzuwenden, und passen m.e. daher gut in kirchen, während z.b. stampfende, rhythmusbetonte musik eine ganz andere wirkung hat. Beides gut, aber völlig verschiedener effekt.

Na und? Wieso sollte "heidnische Musik" nur stampfend und rhythmusbetont sein? Die traditionelle bulgarische Musik ist ausgesprochen "heidnisch", insofern sie authentisch archaisch ist und ins legendäre Thessalien zurückreicht. Da gibt es Tänze, die "stampfend" und rhythmisch sind, genauso wie ausgesprochen "sphärische" Gesänge. Die Menschen nichtchristlicher Kulturen waren genauso Menschen mit genau den gleichen emotionalen und musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten, wie die Angehörigen des "christlichen Abendlandes", die den Begriff "heidnisch" so gerne auf alles projizierten, was ihnen fremd erschien.
 

Zitat von: "morgane"
Aber es ist eben eine art terminus technicus.

Der in sich völlig sinnfrei ist und m.E. lediglich etwas über die Ideologie aussagt, der die Person anhängt, die ihn verwendet.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
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Nachtfalke

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #10 am: September 11, 2010, 14:14:37 »
Vielleicht sollte man, bevor man sich über "heidnische" Musik oder nicht streitet einmal den Begriff "Heidentum" definieren. Oder meinetwegen auch Neuheidentum.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Gruß,
Nachtfalke

"Wenn du etwas riskierst, dann lebst du vielleicht nicht lange. Aber solange du lebst, ist dein Leben wirklich großartig. Ein Leben ohne Risiko ist sowieso nicht real." (Charles "Chongo" Tucker III)

morgane

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #11 am: September 11, 2010, 14:22:02 »
Uije, mein lieber nächtlicher falke, das wird wieder mühsam und würde weit weg führen vom *pagan piper projekt*. Aber warum nicht ein erneuter versuch? Wer's mag.....

Ich würde mich in meiner definition, so mir an einer solchen gelegen wäre, eldkatten anschließen, nur ein klein bisschen weniger bissig  ;)

lg morgane
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Ink Ognito

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #12 am: September 11, 2010, 15:25:19 »
Zitat von: "Nachtfalke"
Vielleicht sollte man, bevor man sich über "heidnische" Musik oder nicht streitet einmal den Begriff "Heidentum" definieren. Oder meinetwegen auch Neuheidentum.


 :confused:
Wer streitet? Und wo?


Ansonsten: Heidentum; heidnisch = Bezeichnung für Weltanschauungen, Religionen, Kultpraktiken, die als außerhalb der christlichen Doktrinen und/oder mit diesen nicht vereinbar galten.

Was das Neuheidentum betrifft, hat es Eldkatten doch bereits ganz gut definiert:

Zitat von: "Eldkatten"
...Also Musik von europäisch-neuzeitlichen, sich selbst so bezeichnenden "Heiden", die als Ausdruck ihrer selbst als "heidnisch" verstandenen Weltsicht...

"Neuheidentum" also als Oberbegriff für diverse europäisch-neuzeitliche Sichtweisen und deren Anhänger, die sich selbst dezidiert als "heidnisch" bzw. "Heiden" bezeichnen und, so würde ich noch ergänzen wollen, sich oft von dem abzugrenzen versuchen, was sie für christlich, bzw. monotheistisch halten.
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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #13 am: September 11, 2010, 15:32:44 »
Zitat von: "Uhanek"
Die traditionelle bulgarische Musik ist ausgesprochen "heidnisch", insofern sie authentisch archaisch ist und ins legendäre Thessalien zurückreicht.

Korrektur: Ich meinte Thrakien.
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Eldkatten

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Re: Pagan Piper Project
« Antwort #14 am: September 11, 2010, 16:05:44 »
Hallo Uhanek,

Zitat von: "Uhanek"
(...)
Die traditionelle bulgarische Musik ist ausgesprochen "heidnisch", insofern sie authentisch archaisch ist und ins legendäre Thessalien zurückreicht.
(...)
Hast du dazu einen Link (z.B. Youtube) oder einen erfolgversprechenden Suchbegriff?

Schönen Gruss
Herbert
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insprinc schubladun