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Autor Thema: spiritualität definieren  (Gelesen 74459 mal)

morgane

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #45 am: September 16, 2010, 15:34:17 »
Warum ich die hier aufgebracht habe? Weil sich dein post so gut dafür angeboten hat. Genau das, was du als dezidiert unspirituell bezeichnet hast, also tarotkarten, kronkorken, hitler, ausscheidungen, aus einer weiteren perspektive gerade auch als das völlige gegenteil, also hoch - spirituell betrachtet werden können. Das fand ich unwiderstehlich - und da musste ich....

Das hintereinander reihen von standpunkten finde ich erstmal wichtig, so als materialsammlung. Dann kann man sichten, sortieren und vielleicht auch so etwas wie einen gemeinsamen nenner finden, wenn man darauf verzichtet, gleich einmal auf pfui, pfui - esos oder die schrulligen neuheiden hinzudreschen.
Es gibt eben auch andere zugänge, gerade zu solchen themen wie spiritualität, als eine rein rationale . Und der intellekt ist auch nicht der einzige herr im hause metaphysik. Es lässt sich nicht alles beweisen oder eindeutig widerlegen. Für diese zwecke gibt es fähigkeiten wie intuition, ahnen, glauben gewissheit, spüren...

Und meinungen zu hinterfragen ist völlig legitim. Ich bezweifle allerdings, ob sie damit eindeutig widerlegt oder bewiesen werden können.

lg morgane
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Mc Claudia

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #46 am: September 16, 2010, 15:34:35 »
Hi,

wenn Du nicht mehr weiter weißt, frag Wikipedia:   :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t

ich schließe mich daher mal einfach diesen Begrifflichkeiten an - so in der Art hätt ich das auch verstanden:

"Aktuelle Nachschlagewerke setzen Spiritualität mit Frömmigkeit gleich („heute weitgehend gleichbedeutend mit Frömmigkeit“ (Brockhaus Religionen, 2004); „Frömmigkeit, eine vom Glauben getragene geistige Orientierung und Lebensform“ "

oder so:

"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Ich würde also die Begriffe "Frömmigkeit" und "Religiosität" irgendwo als erklärende Begriffe zu Spiritualität sehen. Ein Mensch, der aus seinem Glauben heraus seinen Alltag gestaltet, sein Lebensziel, sein Leben an sich, sein Sein bestimmt.

Wobei ich wieder bei dem Problem bin, wo GENAU man die Trennlinie zwischen "religiös" und "spirituell" ziehen sollte ....  :weißnicht:

Ich bin jedenfalls NICHT der Meinung, dass automatisch alles spirituell ist.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Beschäftigung mit existentiellen Fragen den Begriff Spiritualität prägt - da eher schon, wie angesprochen, wäre Philosophie eher die richtige Definition, finde ich.

Andererseits gibts auch die Ansicht, dass ungläubige (atheistische, nicht-religiöse) Menschen spirituell sein können, z.B. im ehrfürchtigen Staunen über die Wunderbarkeit und Größe der Natur - damit wäre Spiritualität gleichzusetzen mit einer Art alltäglichen Achtsamkeit gegenüber der Wunderbarkeit des Lebens an sich und die daraus folgende Begeisterungsfähigkeit dafür (nein, ich meine jetzt nicht für Scheiße im Waelceasigsen Sinn).

Ein spiritueller Mensch wäre demnach ein Mensch, der achtsam und staunend durchs Leben geht - egal, ob er eine Religion hat oder nicht.

Aber ganz ehrlich würd ich den Begriff "Spiritualität" in den Müll kippen und stattdessen je nachdem, was passt, die Begriffe Religion, Religiosität, Frömmigkeit, Staunen, Philosophie, Ehrfurcht, etc. hernehmen.

liebe Grüße

Mc Claudia
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Wælceasig

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #47 am: September 16, 2010, 15:48:24 »
Zitat von: "morgane"
Genau das, was du als dezidiert unspirituell bezeichnet hast, also tarotkarten, kronkorken, hitler, ausscheidungen, aus einer weiteren perspektive gerade auch als das völlige gegenteil, also hoch - spirituell betrachtet werden können. Das fand ich unwiderstehlich - und da musste ich....

Okay. Ich versuche es ein drittes Mal.  :rolleyes: Ich habe nichts als "dezidiert unspirituell bezeichnet"! Ich habe gesagt, dass nach solch einer Auffassung, in der das spirituell ist, wofür sich irgendjemand begeistert (also quasi alles) oder bei bei der alles als spirituell bezeichnet wird, diese Bezeichnung keinen Sinn mehr mehr. Das Wort ist völlig bedeutungslos als Definition, da es das Wesen der Definition ist, abzugrenzen. Vielleicht hätte man nicht nur "Spirit" = "Geist" erklären sollen, sondern auch: "Definitio" = "Abgrenzung".  
 

Zitat von: "morgane"
Es gibt eben auch andere zugänge, gerade zu solchen themen wie spiritualität, als eine rein rationale .

Du erahnst oder erfühlst also eine Definition?


Zitat von: "morgane"
Und der intellekt ist auch nicht der einzige herr im hause metaphysik. Es lässt sich nicht alles beweisen oder eindeutig widerlegen. Für diese zwecke gibt es fähigkeiten wie intuition, ahnen, glauben gewissheit, spüren...

Was konkret willst du jetzt damit in dem Zusammenhang zu diesem Thema sagen? (Das sich alles nicht beweisen oder eindeutig widerlegen lässt ist klar, aber was exakt hat das mit dem Thema hier zu tun?)
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Wælceasig

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #48 am: September 16, 2010, 16:20:32 »
Zitat von: "Mc Claudia"
"Aktuelle Nachschlagewerke setzen Spiritualität mit Frömmigkeit gleich („heute weitgehend gleichbedeutend mit Frömmigkeit“ (Brockhaus Religionen, 2004); „Frömmigkeit, eine vom Glauben getragene geistige Orientierung und Lebensform“ "

Hm, das hilft nicht wirklich weiter, oder? Da wird nur das Label "Spiritualität" durch "Frömmigkeit" ersetzt und das Problem der  Inhaltsfüllung bleibt die selbe. (Ich assoziiere mit "Frömmigkeit" jedoch eher Verinnerlichung und Ausübung der volkstümlichen Kultpraxis der christlichen Lehren. Und ein wenig Bigotterie.)

Zitat von: "Mc Claudia"
"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Das fände ich schon mal einen guten Ansatz. Obwohl mir da der Bezug zum Transzendenten/Metaphysischen (*muhahaha* Hallo, Definitionsproblem, da bist du ja wieder! :ugly:  ) fehlt.

Zitat von: "Mc Claudia"
Andererseits gibts auch die Ansicht, dass ungläubige (atheistische, nicht-religiöse) Menschen spirituell sein können, z.B. im ehrfürchtigen Staunen über die Wunderbarkeit und Größe der Natur - damit wäre Spiritualität gleichzusetzen mit einer Art alltäglichen Achtsamkeit gegenüber der Wunderbarkeit des Lebens an sich und die daraus folgende Begeisterungsfähigkeit dafür (nein, ich meine jetzt nicht für Scheiße im Waelceasigsen Sinn).

Sondern? Nach welchen Kriterien würdest du trennen zwischen "spiritueller" Begeisterung und "nicht-spiritueller" Begeisterung?  :gruebel:

Zitat von: "Mc Claudia"
Aber ganz ehrlich würd ich den Begriff "Spiritualität" in den Müll kippen und stattdessen je nachdem, was passt, die Begriffe Religion, Religiosität, Frömmigkeit, Staunen, Philosophie, Ehrfurcht, etc. hernehmen.


Na, wenn das, was du das aufzählst, Synonyme (oder die Summe als dessen) wären zu "Spiritualität", bestünde das Definitionsproblem ja nicht.
Ich würde eher sagen, man sollte den Begriff in einem engeren Rahmen definieren und keine allgemeine Definition ohne jeden Bezug finden wollen. (Ungefähr wie im Wiki-Artikel. Innerhalb eines bestimmten Weltanschauungssystems scheint mir das machbarer als so völlig ohne jeden Bezugspunkt.)
« Letzte Änderung: September 16, 2010, 16:35:57 von Wælceasig »
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Merlin

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #49 am: September 16, 2010, 16:29:09 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Hi,

wenn Du nicht mehr weiter weißt, frag Wikipedia:   :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t

"Aktuelle Nachschlagewerke setzen Spiritualität mit Frömmigkeit gleich („heute weitgehend gleichbedeutend mit Frömmigkeit“ (Brockhaus Religionen, 2004); „Frömmigkeit, eine vom Glauben getragene geistige Orientierung und Lebensform“ "

Genau das, meine ich persönlich nicht :D

Zitat von: "Mc Claudia"
"[Spiritualität ist] „die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen...."

Das, gilt wieder nur für mich, kann so stehen bleiben.

Zitat von: "Mc Claudia"
Ich würde also die Begriffe "Frömmigkeit" und "Religiosität" irgendwo als erklärende Begriffe zu Spiritualität sehen. Ein Mensch, der aus seinem Glauben heraus seinen Alltag gestaltet, sein Lebensziel, sein Leben an sich, sein Sein bestimmt.

Dem kann ich nicht zustimmen, da ich weder religiös bin noch fromm und trotzdem der meinung bin, zumindest am weg zu einem spirituellen menschen zu sein

Zitat von: "Mc Claudia"
Ich bin jedenfalls NICHT der Meinung, dass automatisch alles spirituell ist.

Doch, im sinne des von mir angeführten respektes und mitgefühls :)

Zitat von: "Mc Claudia"
Andererseits gibts auch die Ansicht, dass ungläubige (atheistische, nicht-religiöse) Menschen spirituell sein können, z.B. im ehrfürchtigen Staunen über die Wunderbarkeit und Größe der Natur - damit wäre Spiritualität gleichzusetzen mit einer Art alltäglichen Achtsamkeit gegenüber der Wunderbarkeit des Lebens an sich und die daraus folgende Begeisterungsfähigkeit dafür (nein, ich meine jetzt nicht für Scheiße im Waelceasigsen Sinn).

Ein spiritueller Mensch wäre demnach ein Mensch, der achtsam und staunend durchs Leben geht - egal, ob er eine Religion hat oder nicht.

BINGO :thumbsup:

Zitat von: "Mc Claudia"
Aber ganz ehrlich würd ich den Begriff "Spiritualität" in den Müll kippen und stattdessen je nachdem, was passt, die Begriffe Religion, Religiosität, Frömmigkeit, Staunen, Philosophie, Ehrfurcht, etc. hernehmen.

Die ersten drei gib ruhig dazu zum müll, erstens sind sie häufig besetzt und zweitens, was in deren namen alles stattgefunden hat....


liebe Grüße
Merlin
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Nie wieder Arbeit

Wælceasig

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #50 am: September 16, 2010, 16:33:28 »
Zitat von: "morgane"
Und meinungen zu hinterfragen ist völlig legitim. Ich bezweifle allerdings, ob sie damit eindeutig widerlegt oder bewiesen werden können.

Sorry für mein drittes Posting in Folge, aber ich bin beim durchlesen noch mal über den Satz gestolpert.

Morgane, was meinst du damit in dem Zusammenhang? Man kann eine Definition nicht widerlegen oder beweisen, und das habe ich auch ganz gewiss nicht versucht!
Ich habe den Eindruck, dass du nur siehst: "Ah, inhaltlich contra! Böse verkopfte Leute!"
Okay, im endeffekt ist es die selbe Frage, die ich auch schon in meinem vorletzten Posting gestellt habe. Wie meinst du, kann man eine Definition angehen, wenn nicht mit Logik?
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
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morgane

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #51 am: September 16, 2010, 17:10:59 »
Hi waelceasig!
Natürlich braucht es logik für eine definition. Für jede geistige arbeit ist logik wichtig - genaauso wie intuition. Die beiden sind partner.

Für meine begriffe fing der krampf schon hier an:
Themis schrieb: Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten

Damit meinte sie, soweit ich das verstehe, das leben von einer höheren perspektive aus zu betrachten, also unter gesichtspunkten, die über essen, schlafen, arbeiten hinaus gehen.

Dann kam von dir die antwort: Irrationalität = Spiritualität?

Du hast also diese höhere perspektive als irrational bezeichnet. Was hast du damit gemeint?
Und dann kam die sache mit der begeisterung. Darauf hast du mit dem schon bekannten text geantwortet. Natürlich, wenn man am wort klebt, ist diese aussage nicht richtig. Wenn man aber den sinn dahinter erfassen will, dann versteht man auch, was sie damit meinte. Notfalls kann man auch nachfragen.

Ich denke, um eine definition von sp. zu finden, braucht es sicher ratio, aber definieren kann man nur, was man in irgend einer form erlebt hat. Und deshalb ist es so schwierig, metaphysische begriffe zu definieren. Jeder weiß, wie ein butterbrot schmeckt. Aber wie soll man den geschmack eines butterbrotes jemandem erklären, der noch nie eines gegessen hat? Wie fühlt sich sp. an, wie verbundenheit mit (gott, dem urgrund, alles was ist etcetc.) Und genau darum geht es m.e. in der sp., und darum ist eine definition im rationalen sinn so schwierig.

lg morgane
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morgane

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #52 am: September 16, 2010, 17:23:55 »
Hi mc. claudia!
Man kann sp. sicher so definieren, wie es im brockhaus steht, und wie du das auch siehst. Aber für meine begriffe ist religion oder religionsausübung schon etwas anderes als spiritualität.

Religion gießt die spiritualität in eine bestimmte, vorgegebene form, sie ist also das gewand, das sp. trägt oder tragen kann, die form aber nicht der inhalt. Wobei im idealfall form und inhalt eine symbiose eingehen. Dann passt es. Ich z.b. gehöre keiner religion an, betrachte aber mein leben aus einer sp. sicht und lebe auch in dieser gewissheit.

Religion ist für mich z.b., dem göttlichen die gestalt von göttern zu verleihen, das verbundenheitsgefühl mit dem göttlichen durch gewisse religiöse gebräuche auszudrücken, bestimmte riten auszuführen usw.

Sp. ist für mich, zu wissen (die gewissheit zu haben. Das ist etwas anderes als rationales wissen, aber auch etwas anderes als glaube), wer ich bin, woher ich komme und gehe, und *was die welt im innersten zusammen hält*, oder zumindest nach dieser gewissheit zu streben.

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
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Occam's razor

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« Antwort #53 am: September 16, 2010, 19:22:09 »
Hi!

War heute in der örtlichen Bibliothek.
Sehr nette Archivarin, die auf etliche Fragen meinerseits freundlich eingegangen ist.
Allerdings: Brockhaus (außer in einer speziellen Musikedition und noch irgendeinem Minilexikon) gibts hier nicht.
In Lexika wird, so von ihr geäußert, kaum mehr Einsicht genommen.
Weil eine Vielzahl von Information bereits gut aus dem Internet verfügbar wäre.
Habe dann in einem vorhandenen "Meyer" noch ein bißchen rumgelesen, wo Spiritualität wie weiter unten erwähnt,
ebenso nur in einem Einzeiler vorkommt.

Bin dann noch zur Bibliothek in der nächstgrößeren Stadt gefahren, bei der ich aber leider vor geschlossenen Türen stand.
Gut, die erste Tür war offen, weil auch ein Standesamt dort ansässig ist, aber die Bibliothek hatte am Nachmittag zu.
 ;)


Der Brockhaus 2002 in der digitalen Version gibt folgendes her:

Spiritualität
 die, Religion: die durch seinen Glauben grundgelegte und seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen.  
© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG


Mehr ists nicht.
Weitere Nachforschungen zum Zitat haben ergeben, daß es (so mutmaße ich) einer Arbeit von Hr. Dr. Wolkinger
entspringt, welcher seine Meinung unterhalb einer Erläuterung über Lexika zum Thema setzte:
http://www-theol.uni-graz.at/cms/dokume ... r.text.doc
(Uni Graz, Institut für Moraltheologie)

Ciao,
           A.
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barbara

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #54 am: September 16, 2010, 20:14:18 »
Zitat von: "morgane"
und vielleicht auch so etwas wie einen gemeinsamen nenner finden,

Das wäre natürlich sehr schön - ich wäre aber auch schon zufrieden, wenn das Verständnis nur soweit geht, festzustellen wovon die Rede ist, das Bewusstsein, dass meine Definition von Spiritualität nicht gleich ist wie deine Definition und dass ich im Falle eines Falles nachfrage, wovon denn nun genau die Rede ist.

Dinge zu hinterfragen ist eine gute Sache. Die Absicht des Hinterfragens empfinde ich allerdings als sehr wichtig - der "Geschmack" eines Gesprächs ist völlig verschieden, wenn das Hinterfragen in einem "bitte erklär was du meinst, ich verstehe das nicht, meinst du das so oder anders oder wie?" geschieht oder aber in einem Hinterfragen von "ich bohr jetzt so lange bis ich zeigen kann dass du Fehler machst". Das Erste ist sehr bereichernd. Das Zweite nicht.

@"alles ist spirituell" und "sinnlose Aussage"
- nein, finde ich nicht, dass das sinnlos sei, quasi zu sagen, Spirit ist eine Art Grundsubstanz der Welt, und alles, was existiert, ist im Grunde/in der Essenz eine Form von Spirit.

Ich halte es für einen guten Ausgangspunkt einer Diskussion - auch eine, die durchaus hypothetisch sein kann - wenn wir annehmen, Spirit sei die Grundsubstanz alles Existierenden, was bedeutet das dann für uns, für unser Leben als Menschen, für unser Denken, unser Fühlen, unser Tun...? Das ist eine Frage, der ich sehr gern auf den Grund gehen würde.

grüsse, barbara
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Ink Ognito

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #55 am: September 16, 2010, 20:38:47 »
Zitat von: "barbara"
- nein, finde ich nicht, dass das sinnlos sei, quasi zu sagen, Spirit ist eine Art Grundsubstanz der Welt, und alles, was existiert, ist im Grunde/in der Essenz eine Form von Spirit.

Ich halte es für einen guten Ausgangspunkt einer Diskussion - auch eine, die durchaus hypothetisch sein kann - wenn wir annehmen, Spirit sei die Grundsubstanz alles Existierenden, was bedeutet das dann für uns, für unser Leben als Menschen, für unser Denken, unser Fühlen, unser Tun...? Das ist eine Frage, der ich sehr gern auf den Grund gehen würde.


Spirit ist eine Substanz?
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barbara

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #56 am: September 16, 2010, 20:44:15 »
ist er? sag du es mir!  ;)

grüsse, barbara
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Ink Ognito

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #57 am: September 16, 2010, 20:59:07 »
Zitat von: "barbara"
ist er? sag du es mir!  ;)


Ich sage dir, dass du von "Spirit" als Substanz sprachst, so schien es. Daher meine Frage: Ist "Spirit" nach deiner Vorstellung eine Substanz?
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Wælceasig

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Re: spiritualität definieren
« Antwort #58 am: September 16, 2010, 22:40:45 »
Zitat von: "morgane"
Für jede geistige arbeit ist logik wichtig - genaauso wie intuition. Die beiden sind partner.

Die esoterische Allgemeinplätzchenbäckerei bäckt mal wieder auf Hochtouren. :rolleyes: Was genau hat diese Intuition für eine Funktion bei der Definition von Spiritualität?

Zitat von: "morgane"
Für meine begriffe fing der krampf schon hier an:
Themis schrieb: Also für mich ist Spiritualität, wenn ich ein Thema von einem nicht-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachte. Darunter fällt alles von Göttern, über den Sinn des Lebens, bis hin zu Tarotkarten

Damit meinte sie, soweit ich das verstehe, das leben von einer höheren perspektive aus zu betrachten, also unter gesichtspunkten, die über essen, schlafen, arbeiten hinaus gehen.
Dann kam von dir die antwort: Irrationalität = Spiritualität?

Du hast also diese höhere perspektive als irrational bezeichnet.

Sag mal, machst du das absichtlich, oder liegt das daran, dass du versuchst meine Postings "intuitiv" zu erfassen?
Deine Schlußfolgerung ist so was von verdreht. *tiefdurchatmet*

Okay, ich versuchs noch mal. Ich habe Themis die Frage gestellt (deutlich erkennbar an dem Satzzeichen: ? ) ob für sie Spiritualität das selbe ist wie Irrationalität.
Du, Morgane, hast ihre Aussage in deine Weltsicht übersetzt - Themis hat nichts von einer höheren Perspektive geschrieben, dass ist nichts weiter als deine persönliche Deutung - und hast dann geschlussfolgert, ich hätte eben diese deiner Weltsicht entsprechende Deutung angegriffen! Sorry, aber das ist absurd!

Zitat von: "morgane"
Was hast du damit gemeint?

Ich habe eine Frage gestellt. Etwas weiter unter Themis Posting hat SiRacor mein Fragezeichen ebenfalls nicht beachtet und gemeint, ich hätte behauptet, Spiritualität sei Irrational. Da habe ich bereits deutlicher gemacht, worauf meine Frage abziehlte: Und zwar auf Themsi Aussage über den "nicht-wissenschaftlichen Standpunkt". Wenn man die Definition mit der Ratio angeht, dann ist das Wissenschaft. Geisteswissenschaften wie Philiosphie und Co werden nur mal gerne in Kreisen wie diesen hier übersehen.  

Zitat von: "morgane"
Und dann kam die sache mit der begeisterung. Darauf hast du mit dem schon bekannten text geantwortet. Natürlich, wenn man am wort klebt, ist diese aussage nicht richtig. Wenn man aber den sinn dahinter erfassen will, dann versteht man auch, was sie damit meinte. Notfalls kann man auch nachfragen.

Du meinst also, du hättest einen Sinn dahinter erfasst. Schön. Dann erkläre ihn mir doch, anstatt mir zu unterstellen ich wolle diesen Sinn nicht verstehen.

Zitat von: "morgane"
Ich denke, um eine definition von sp. zu finden, braucht es sicher ratio, aber definieren kann man nur, was man in irgend einer form erlebt hat.

Sorry, aber ich denke, das ist mit Verlaub gesagt Unsinn. Ich muss nicht Gott erlebt haben um den Begriff z.B. so zu definieren: "Innerhalb eines religiösen Glaubens angenommene Macht oder Prinzip, oftmals auch personifiziert."

Alles andere wie z.B. Aussagen wie:  "das göttliche, was man beschreiben kann, ist nicht das göttliche, da dies jenseits der Dualität besteht" ist eine völlig andere Eben, die nicht mit Begriffsdefinition zu tun hat. Wenn du das nur mal sauber trennen würdest, dann bräuchten wir auch nicht über Aussagen wie "Alles ist Spirit" diskutieren, die auf ihrer Ebene wahr sein mögen, aber für eine Definition des Begriffes "Spiritualität" völlig unnütz sind.

Zitat von: "morgane"
Und deshalb ist es so schwierig, metaphysische begriffe zu definieren.

Die selbe Schwierigkeit findet sich bei fast allen abstrakten Begriffen, die nichts mit Metaphysik zu tun haben müssen. Wenn du z.B. "Integration" definieren solltest, hättest du ähnliche Schwierigkeiten.
Aus diesem Grund meinte ich, sollte man eher den Versuch machen, dass Wort in einem engeren Umfeld zu definieren.
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Ritter vom Schach

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Re: Recherche - war: weiter hinundher lästern
« Antwort #59 am: September 16, 2010, 23:09:38 »
Hallo A.

Boa, dass ist ja echt spannend. Vielen Dank für die intensiven Nachforschungen. Schade, dass wir das Rätsel nicht komplett lösen konnten. Der Text sieht im Übrigen sehr interessant aus - ich werde in mir morgen mal zu Gemüte führen.

Was meinst du, wäre der Text eigentlich nicht im Ursprungsthread interessant, denn hier sind wir schließlich im Löschbereich. Wäre sicher ein guter Beitrag, oder?

Alles Liebe und *rotwuselwink*,
Alexander
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
wuselig: Adjektiv - eine wuselnde Art habend