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Autor Thema: An die Heiler/innen  (Gelesen 65349 mal)

Ink Ognito

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #30 am: September 20, 2010, 19:39:47 »
Zitat von: "Wælceasig"
Ah, okay.
Und wäre das jetzt so weit richtig?

 
Zitat
mein Beispiel würde stimmen, wenn ich sage, die "falschen Annahmen über das Wesen des Seienden" ist die eigentliche Krankheit, die das Symptom "Depression" auf der psychischen Ebene verursacht? (Und eine Depression möglicherweise die Symptome Kopfschmerzen und Magengeschwüre auf physischer Ebene?)



Ja, wobei die "falschen Annahmen über das Wesen des Seienden" letztlich als Ursache aller Erkrankungen gelten. Also Samsara selbst ist die Hauptkrankheit.
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Eldkatten

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #31 am: September 20, 2010, 19:58:58 »
Hallo Wælceasig,

Zitat von: "Wælceasig"
(...)
Ja klar, aber da ist eben das Problem, was Rivka im Eingangsposting ansprach, "dass das, und genau das, was dem einen hilft auch genauso der anderen helfen muss, oder eben gar nicht hilft, unwirksam ist."
(...)
Das sind aber nicht die Alternativen, weder meiner Meinung nach noch der der empirischen Wissenschaft. Es heisst nicht "Entweder hilft es allen oder niemandem", sondern "Es hilft mehr Menschen", wobei der Vergleichsfall natürlich angegeben werden muss: Es hilft mehr Menschen als "nichts", es hilft mehr Menschen als etwas anderes, es hilft mehr Menschen als dass es nicht hilft. Etwas, das dem einen hilft und der anderen nicht, ist vermutlich sogar der alltägliche Normalfall, deswegen gibt es ja - hoffentlich - immer Alternativtherapien: ein anderes Medikament, ein andere Herangehensweise (Ernährungsumstellung, Psychotherapie statt Medikation, autogenes Training lernen...).

Zitat von: "Wælceasig"
(...)
Aber wie gesagt, dazu müsste man erst einmal wissen, was genau denn nun das Heilmittel war.  Waren es die Pillen mit dem wissenschaftlich nachweisbarem chemisch nachweisbarem Wirstoff oder dem nicht homöopathischen, wissenschaftlich nicht nachweisbaren Wirstoff, war es der Glaube des Patienten oder etwas ganz anderes?
(...)
Übliche, sauber durchgeführte Studien - und sehr viele sind sauber durchgeführt - sind gerade genau so angelegt, dass sie diesen Faktor isolieren: möglichst alle sonstigen "verdächtigen" Parameter werden festgehalten, nur ein einziger verändert: aus der Menge der ansonsten "gleich kranken" Menschen wird von denselben Therapeuten in derselben Situation entweder das Medikament A oder B verabreicht (wobei "B" auch ein Placebo sein kann), und niemand an der Studie direkt Beteiligter - insbesondere nicht Patient und Therapeut - weiss, wer was bekommt.
Natürlich sind schon in den Voraussetzungen Unsicherheiten verborgen: keine zwei Menschen sind gleich, keine zwei Menschen reagieren selbst auf dieselbe Substanz in derselben Dosierung exakt gleich, weswegen Studien immer nur statistische Aussagen machen können: Medikament A hilft besser als Medikament B; mehr Patienten, die neben der "Pille" eine umfangreiche persönliche Zuwendung erfahren, geht es besser als solchen, die nur die (ansonsten identische) "Pille" ohne besondere Zuwendung bekommen; eine Zuckerpille (Placebo) hilft deutlich besser als keine Behandlung; echte Akupunktur hat eine deutlicher feststellbare Wirkung als Placebo-Akupunktur; ein homöopathisches Mittel mit Wirkstoff hilft nicht besser als ein reines Placebo (Globuli ohne jeden Wirkstoff).
Wohlgemerkt: diese Aussagen sind immer statistisch. Es gibt immer Leute, die auf Medikament B besser reagieren als auf A; die auf persönliche Zuwendung "allergisch" reagieren und lieber eine Pille ohne drum und dran haben möchten; die auf Placebo genausowenig reagieren wie auf "nichts". Insofern können Studien natürlich immer nur Anhaltspunkte sein. Wenn ich ansonsten überhaupt keine Erfahrung hätte, würde ich mich zunächst für die "objektiv" (d.h. statistisch) am meisten erfolgversprechenden Alternative entscheiden. Wenn ich die Erfahrung gemacht habe, dass der Homöopath mir besser hilft als der überlastete Hausarzt mit seinen 3-Minuten-Gesprächen und dem Rezeptblock, geht meine Entscheidung natürlich auch gegen die Statistik.

Zitat von: "Wælceasig"
(...)
Zitat von: "Eldkatten"
Ich könnte mir ein "Heilmittel" vorstellen, das auf einer Ebene hilft, für die die Wissenschaft keine Werkzeuge hat, dies zu überprüfen:[...] lässt sich die Wirkung einer Therapie, die die Aura heilen oder verbessern soll, nicht wissenschaftlich überprüfen.
Hö? Wiedersprichst du dir hier nicht?
(...)
Tue ich das? Wo, wie? Ich habe ja danach gesagt "sofern ich mich nicht völlig auf der Ebene des subjektiven Empfindens bewege".

Zitat von: "Wælceasig"
(...)
Du hattest doch am Anfang deines Postings noch der Definition: "Alles was heilt, ist ein Heilmittel" zugestimmt. Jetzt nicht mehr?  ;)
Ich glaube, so lautete deine Definition aber auch nicht  ;) Aber wenn du meine Zustimmung auf "Heilmittel" für Auren oder Karma oder Einssein erweiterst - was ja subjektiv durchaus und von mir sicherlich anerkannt "helfen" kann - , muss ich das natürlich einschränken: Wenn sowohl die "Krankheit" als auch das Heilmittel ausserhalb des Geltungsbereiches des wissenschaftlichen Weltbildes liegt, wende ich nicht mehr den Begriff "Heilmittel" an. Eine verbogene oder verschmutzte Aura lässt sich ebensowenig nachweisen wie die Wirksamkeit des Heilmittels (die darin besteht, dass nach Anwendung die Aura wieder gerade und rein ist). Das Einssein mit dem Kosmos lässt sich ebensowenig messen wie der Umstand, ob der Grad des Nicht-Einsseins mit irgendwelchen "diesseitigen" Krankheitssymptomen in Verbindung steht. Natürlich kann ich fragen, ob es Leuten, die sich die Aura haben reinigen lassen, besser geht als solchen, die das Einssein mit dem Kosmos gelernt haben, aber ich befürchte, dass dabei keine sinnvollen Aussagen herauskommen.
Bei "Heilmitteln" in dem Sinne, wie ich den Begriff benutze und verstehe, geht es jedenfalls immer um Maßnahmen, die ein im weitesten Sinne messbares körperliches oder psychisches Leiden lindern. Ich halte es deswegen für fahrlässig, jemanden mit einer schweren Depression zur Aurareinigung zu schicken, weil deren Anspruch als Heilmittel alleinig auf der Behauptung und dem Glauben beruht, dass es so etwas wie eine Aura überhaupt gibt, dass sie verschmutzt oder beschädigt werden, und dass sie gereinigt und repariert werden kann. Im Gegensatz dazu ist es sehr wohl weit mehr als nur ein Glaube, dass ein Mensch ein Gehirn bestzt, dass darin Botenstoffe und Nervenimpulse eine (weitgehend gut definierte) Rolle spielen, dass ein Mensch ein Bewusstsein und einen "Geist" besitzt (der natürlich nicht besser definiert ist als eine "Aura", da ebenfalls nicht messbar, aber immerhin sind Modelle, die auf der Annahme eines "Geistes" - mit seinen Unterabteilungen - beruhen, wesentlich erfolgreicher im Sinne von "Heilung" [= Linderung physischen oder psychischen Leids], als das "Aura"-Konzept und darauf beruhende Methoden).
Deswegen: der Definition "Alles was heilt, ist ein Heilmittel" stimme ich nur mir der Einschränkung zu, dass die "Heilung" einigermaßen objektivierbar ist. Und wenn als einziges das subjektive "mir geht es besser" übrigbleibt, sich dieses mit Methode A aber nicht signifikant von Methode B unterscheidet, sind A und B eben eine Varianten von Placebos.

Schönen Gruss
Herbert
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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #32 am: September 20, 2010, 20:04:31 »
Zitat von: "Uhanek"
Ja, wobei die "falschen Annahmen über das Wesen des Seienden" letztlich als Ursache aller Erkrankungen gelten. Also Samsara selbst ist die Hauptkrankheit.


Prima, dann bastel ich mal weiter an meiner Theorie und sag einfach mal, dann gibt es:

Krankheit(ssymptome)  auf pysische Ebene - mögliches Heilmittel: chemisches, mechanisches, ect.
              "                                  "  psychische Ebene - Psychoterapie, alternative Therapien, die die Psyche beeinflussen sollen, Placebos verabreichen
              "                                          "                                        magische* Ebene - Mantrawasser verabreichen, Wesenheiten um Hilfe anrufen, ect.
               "                                     "                                        Samsara* Ebene - Za-zen, ect.

Da kann man sich jetzt bestimmt noch andere Ebenen irgendwo zwischen einbauen, wenn man mehr drüber nachdenkt.

Die Wissenschaft hat aber nur die Instrumentarien für die ersten beiden Ebenen, darauf wollte ich hinaus. Wo man da jetzt alternative Arzneien wie Homöopathie verorten soll - keine Ahnung.  :weißnicht: Auf der "magischen" Ebene...? Oder einer Zwischenebene zwischen "psychischer" und "magischer"?  






* Platzhalterbegriffe, die je nach Religion/Weltanschauung gerne durch Äquivalente ausgetauscht werden dürfen.
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Eldkatten

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #33 am: September 20, 2010, 20:13:40 »
Hallo,

uff, ihr seid zu schnell für mich  :wueste: Ich glaube aber auch, dass allerseitig der jeweilige Standpunkt genügend verstanden ist, und ich denke nicht, dass es sich lohnt, über die verbleibenden Details zu diskutieren.

Soviel noch:  :goofy:  @uhanek: Natürlich kann ein Exorzismus helfen, und ich zweifle auch wenig an der Wirksamkeit deines Mantrawassers in diesem speziellen Fall (obwohl immer noch die Möglichkeit besteht, dass sich die Gesundheitsprobleme deines Kindes auch "ohne alles" einfach so gebessert hätten, das nennt sich glaube ich "Regression zur Mitte", und wird auch in "Die Wissenschaftslüge" ausführlich beschrieben und erklärt). Ich bin aber der Meinung, dass es bei Maßnahmen, für die es keine einigermaßen verlässlichen und halbwegs objektiven Aussagen zu ihrer Wirksamkeit (und mangelnden Schädlichkeit) gibt, ganz besondere Sorgfalt walten muss, bevor man sich dafür zuungusten einer anderen Methode (für die es möglicherweise sehr wohl einigermaßen verlässliche und halbwegs objektive Aussage zu ihrer Wirksamkeit gibt) entscheidet. Und dass eine Methode, die möglicherweise einmal in einem bestimmten Fall geholfen hat (oder von mir aus hundertmal in bestimmten Fällen, das nennt man "anekdotisch"), damit noch lange nicht ihre Wirksamkeit im nächsten (oder dem hundertersten) bestimmten Fall bewiesen hat, und deswegen immer wieder Gegenstand ganz besonderer Sorgfalt sein muss.

Schönen Gruss
Herbert
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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #34 am: September 20, 2010, 20:23:09 »
Hallo Wælceasig,

doch noch eine Antwort  :D , dann muss ich aber zu Abend essen, und die Katze auch.

Zitat von: "Wælceasig"
(...)
Wo man da jetzt alternative Arzneien wie Homöopathie verorten soll - keine Ahnung.
(...)
Homöopathie gehört definitiv auf die erste bzw zweite Ebene, denn sie ist nachgewiesenermaßen wirksam, jedoch nicht wirksamer als ein Placebo. Sie ist ein Placebo. Der Umstand, dass kein Mensch weiss, wie und warum Placebos wirken, ist meiner Meinung nach kein Grund, diese auf eine "magische" Ebene zu schieben.
Der einzige Grund, Homoöpathie (und Akupunktur, z.B.) in den Bereich der "Magie" einzuordnen, ist ihr Erklärungsmodell, das definitiv esotherisch ist ("Gedächtnis" von Wasser [oder Zucker oder Alkohol], Wirksamkeit von nicht mehr vorhandenen Stoffen durch "Information", etc.). Ein Antibiotikum ist aber auch nicht allein deswegen "magisch" weil ich einem Kind erkäre, dass da jetzt die guten Gesundheitspolizisten (ersatzweise Heilengel) die bösen Kranktierchen verhaften (ersatzweise Dunkeldämonen vertreiben). Hat mein Papa mir so ähnlich erzählt  :D

Schönen Gruss
Herbert
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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #35 am: September 20, 2010, 20:42:44 »
Zitat von: "Eldkatten"
Das sind aber nicht die Alternativen, weder meiner Meinung nach noch der der empirischen Wissenschaft.

Alternativen wozu? Ich fürchte dass du hier wie McClaudia meinst das ich von etwas spreche, was ich inhaltlich nicht einmal gestreift habe.


Zitat von: "Wælceasig"
Übliche, sauber durchgeführte Studien - und sehr viele sind sauber durchgeführt - sind gerade genau so angelegt, dass sie diesen Faktor isolieren:

Wie denn? Wie soll eine Studie Parameter festhalten, die sich nicht messen kann, oder die sich gar nicht für existent hält und darum auch gar nicht in Betracht zieht? Du kannst bei einer wissenschaftlichen Studie nicht die Einzigartigkeit jedes Menschen berücksichtigen, mit all dem, was seine momentane Situation ausmacht und zu ihr geführt hat. Du kannst dich immer nur auf ein winzigen Bruchteil dessen beschränken, um überhaupt sauber vergleichen zu können.

Zitat von: "Wælceasig"
Natürlich sind schon in den Voraussetzungen Unsicherheiten verborgen: keine zwei Menschen sind gleich, ...

Genau das meine ich. *nick*

Zitat von: "Eldkatten"
Tue ich das? Wo, wie? Ich habe ja danach gesagt "sofern ich mich nicht völlig auf der Ebene des subjektiven Empfindens bewege".

Ich fürchte, ich stehe auf dem Schlauch. Kannst du das noch mal mit anderen Worten erklären?

Zitat von: "Eldkatten"
Wenn sowohl die "Krankheit" als auch das Heilmittel ausserhalb des Geltungsbereiches des wissenschaftlichen Weltbildes liegt, wende ich nicht mehr den Begriff "Heilmittel" an.

Und wenn nun die Krankheitssymptome auf einer "niedrigeren" Ebene von einem nicht wissenschaftlich nachweisbaren Heilmittel einer "höheren" Ebene beeinflusst wurden, weil das Heilmittel den nicht wissenschaftlich nachweisbarer Ausdruck der Krankheit auf seiner entsprechenden Ebene geheilt hat? (Wenn z.B. so wie durch das Heilen auf psychischer Ebene auch physische Symptome weggehen können, beim Heilen auf "magischer" Ebene die psychischen und physischen Symptome weggehen könnten?)

Zitat von: "Eldkatten"
Eine verbogene oder verschmutzte Aura lässt sich ebensowenig nachweisen wie die Wirksamkeit des Heilmittels (die darin besteht, dass nach Anwendung die Aura wieder gerade und rein ist). Das Einssein mit dem Kosmos lässt sich ebensowenig messen wie der Umstand, ob der Grad des Nicht-Einsseins mit irgendwelchen "diesseitigen" Krankheitssymptomen in Verbindung steht. Natürlich kann ich fragen, ob es Leuten, die sich die Aura haben reinigen lassen, besser geht als solchen, die das Einssein mit dem Kosmos gelernt haben, aber ich befürchte, dass dabei keine sinnvollen Aussagen herauskommen.

Genau das meine ich auch. Darum ist nicht nur das Messinstrumentarium der Wissenschaft nicht anwendbar, sondern auch die wissenschaftliche Forderung nach der Messbarkeit an sich nicht.

Zitat von: "Eldkatten"
Ich halte es deswegen für fahrlässig, jemanden mit einer schweren Depression zur Aurareinigung zu schicken, weil deren Anspruch als Heilmittel alleinig auf der Behauptung und dem Glauben beruht, dass es so etwas wie eine Aura überhaupt gibt, dass sie verschmutzt oder beschädigt werden, und dass sie gereinigt und repariert werden kann.

Wieder d'accord.
Aber das ist die praktische Seite, die ich gar nicht angesprochen habe. Wenn die Theorie, die ich da gebastelt habe stimmen sollte, ist deren hypothetischen Auswirkungen auf ein Gesundheitssystem etwas, das auf einem ganz anderen Blatt steht.
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Wælceasig

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #36 am: September 20, 2010, 20:49:41 »
Zitat von: "Eldkatten"
Homöopathie gehört definitiv auf die erste bzw zweite Ebene, denn sie ist nachgewiesenermaßen wirksam, jedoch nicht wirksamer als ein Placebo.

Ah, okay, da kannte ich keine Studien zu. Ich habe mich mit Homöophatie und deren Wirksamkeit nicht weiter befasst.

Zitat von: "Eldkatten"
Der Umstand, dass kein Mensch weiss, wie und warum Placebos wirken, ist meiner Meinung nach kein Grund, diese auf eine "magische" Ebene zu schieben.

Das war auch nicht meine Absicht! Ich will um Himmels Willen nicht alles, was dem Menschen vom wissenschaftlichen Standpunkt aus unerklärbar ist, als "magisch" bezeichnen oder in die selbe Bresche schlagen wie die, die das tun! (Da war vielleicht der Platzhalter "magisch" schlecht gewählt, da der schon besetzt ist mit anders gemeintem Inhalt.)
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barbara

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #37 am: September 20, 2010, 21:26:18 »
Zitat von: "Eldkatten"
Ich glaube, so lautete deine Definition aber auch nicht  ;) Aber wenn du meine Zustimmung auf "Heilmittel" für Auren oder Karma oder Einssein erweiterst - was ja subjektiv durchaus und von mir sicherlich anerkannt "helfen" kann - , muss ich das natürlich einschränken: Wenn sowohl die "Krankheit" als auch das Heilmittel ausserhalb des Geltungsbereiches des wissenschaftlichen Weltbildes liegt, wende ich nicht mehr den Begriff "Heilmittel" an.


Hallo Eldkatten

auch Therapien, die mit etwas exotischeren Dingen wie Auren, Meridianen oder Kristallen arbeiten, müssen ja eine feststellbare Wirkung zeigen - sei sie körperlich, emotional, menatal und/oder spirituell. Alle diese Wirkungen sind aber durchaus im Bereich des heutigen wissenschaftlichen Weltbildes.

Wer sich die Aura putzen lässt, tut das ja meist nicht einfach so, sondern mit einer bestimmten Absicht - um im Frühling die Pollen ohne schwere Allergieattacke zu überstehen, oder um sich im Geschäft besser durchsetzen zu können, oder um wieder besser zu schlafen, oder um beim Besuch der Eltern nicht regelmässig einen Wutanfall zu kriegen, oder, oder, oder...

Das kann ja sehr wohl beurteilt werden, ob dieses Ziel nach einer solchen Behandlung erreicht wurde oder nicht. Oder ob sich womöglich andere Dinge im Vergleich zu vorher veränderten.

Das wird dann natürlich nicht belegen, ob es eine Aura "wirklich" gibt, aber lässt durchaus Aussagen zu im Sinne: die im Rahmen von Modell X ausgeübte Behandlung Y hat beim Problem Z den  Vorher-Zustand A und den Nachher-Zustand B gezeigt. Bei einer genügend grossen Anzahl an Fallbeispielen lässt sich durchaus auch plausibel sagen, ob's nun die Behandlung war oder doch eher etwas anderes.

grüsse, barbara
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morgane

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #38 am: September 20, 2010, 22:08:47 »
Dazu kommt noch, dass auch bei doppelblindversuchen mit best. medikamenten, die ich eigentlich schon ziemlich aussagekräftig halte, noch unzählige, nicht berücksichtigte faktoren mitwirken können, z.b.:

- der patient erlebt eine situation, die seine stimmungslage sehr verbessert. Ist die verbesserung der symptome nun dem medikament zuzuschreiben?

- die selbstheilungskräfte des körpers werden wirksam.

- ein bestimmter *krankheitsgewinn* fällt weg, d.h. eine belastende situation, der man unbewusst durch krankheit auszuweichen versuchte, verändert sich  uvm.

Werden solche faktoren medizinisch einbezogen oder beachtet? Ich glaube nicht. Und dennoch können sie die besserung weitgehend beeinflussen, wenn nicht verursachen.

lg morgane
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Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

Ink Ognito

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #39 am: September 20, 2010, 22:53:41 »
Zitat von: "Eldkatten"
Ich bin aber der Meinung, dass es bei Maßnahmen, für die es keine einigermaßen verlässlichen und halbwegs objektiven Aussagen zu ihrer Wirksamkeit (und mangelnden Schädlichkeit) gibt, ganz besondere Sorgfalt walten muss, bevor man sich dafür zuungusten einer anderen Methode (für die es möglicherweise sehr wohl einigermaßen verlässliche und halbwegs objektive Aussage zu ihrer Wirksamkeit gibt) entscheidet. Und dass eine Methode, die möglicherweise einmal in einem bestimmten Fall geholfen hat (oder von mir aus hundertmal in bestimmten Fällen, das nennt man "anekdotisch"), damit noch lange nicht ihre Wirksamkeit im nächsten (oder dem hundertersten) bestimmten Fall bewiesen hat, und deswegen immer wieder Gegenstand ganz besonderer Sorgfalt sein muss.


Hallo Eldkatten,

ich gebe hier nur mal schnell zwischen Tür und Angel mein persönliches Credo zum Besten und hoffe, es kommt nicht zu unreflektriert rüber. Also ich spreche mich zugunsten der Vielfalt aus. Ich persönlich glaube vor allem an die Beziehung zwischen dem Heiler und dem Patienten. Natürlich sollten Arzneien sehr gründlich getestet werden, inwiefern sie nach naturwissenschaftlichem Ermessen schaden oder nutzen, wobei aber m.E. über den tatsächlichen Nutzen einer Anwendung nichts endgültiges ausgesagt werden kann. Ich persönlich halte auch das Erfahrungswissen und die Begabung des Heilers für bedeutsam. Die Perspektive, die wir in dem von Rivka verlinkten Artikel nachlesen können, halte ich für chauvinistisch und in geradezu gefährlichem Maße verengt.

Ich glaube, das behandelte Individuum muss Gegenstand besonderer Sorgfalt sein.

Nur mal auf die Schnelle und ohne weitere Argumente meine Meinung zur Sache. Vielleicht komme ich morgen noch dazu, ein paar Argumente nachzuschieben.

LG
Uhanek
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morgane

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #40 am: September 21, 2010, 07:38:17 »
Hallo eldkatten!
Zitat von: "Eldkatten"
...... dass da jetzt die guten Gesundheitspolizisten (ersatzweise Heilengel) die bösen Kranktierchen verhaften (ersatzweise Dunkeldämonen vertreiben). Hat mein Papa mir so ähnlich erzählt  :D

Die krebsmedizin verwendet meines wissens genau diese positive imagination (oder katathymes bilderleben) als unterstützende therapie und soll gute erfolge damit erzielen. Dein papa war also ein weiser mann  :thumbsup: Außerdem zeigt das, wie sehr konservative und alternative heilmethoden ineinander greifen können. Welche methode dann letztendlich den ausschlag gegeben hat, wird man wahrscheinlich nie ganz zweifelsfrei heraus finden, aber der erfolg dieser methode legt doch einen starken einfluss der psyche bei krankheiten nahe.
Ich persönlich bin überhaupt überzeugt, dass es in diesem sinne keine physisch verursachten krankheiten gibt, sondern, dass letztlich gedanken und gefühle auf den energiefluss und in weiterer folge auf die zellen einwirken. So könnten z.b. auch sogenannte *wunderheilungen* zustande kommen. Ein plötzlicher, tief greifender geistig - emotionaler umschwung, der sich sofort auf körperlicher ebene auswirkt.

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

barbara

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #41 am: September 21, 2010, 08:44:14 »
Zitat von: "Uhanek"
Ich persönlich halte auch das Erfahrungswissen und die Begabung des Heilers für bedeutsam.

Ja. Die Herablassung, wie manche nichts ausser doppelblinden Studien gelten lassen, ist reichlich überheblich. Natürlich sagt es wenig aus, wenn es heisst "die Frau meines Cousins hat einmal....", doch ein Therapeut, der hunderte oder gar tausende von Menschen betreut, über längere Zeit und teilweise auch ganze Familien, gewinnt mit der Zeit ein Wissen und ein Gefühl, das mehr als nur anekdotisch ist.

Zitat von: "morgane"
Ich persönlich bin überhaupt überzeugt, dass es in diesem sinne keine physisch verursachten krankheiten gibt, sondern, dass letztlich gedanken und gefühle auf den energiefluss und in weiterer folge auf die zellen einwirken.

ja. Die Trennung von physischen und psychischen Leiden halte ich für unsinnig. jede Krankheit, jedes Leiden hat seine physischen und seine psychischen Aspekte, und es ist sinnvoll, sie alle zu beachten bei einer Behandlung.

Das muss ja keine grosse Sache sein - doch oft hielte ich es für sinnvoller, wenn Leute bei einer Erkältung oder Unwohlsein einfach mal ein paar Stunden oder Tage in Ruhe zuhause ruhen, Tee trinken und warten, bis es vorbei geht - und die Gelegenheit dafür nutzen, um wieder mal Bilanz zu ziehen -  als irgendwas zu schlucken und weiterzumachen, als ob nichts wäre.

grüsse, barbara
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Wælceasig

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #42 am: September 21, 2010, 09:14:02 »
Zitat von: "morgane"
Die krebsmedizin verwendet meines wissens genau diese positive imagination (oder katathymes bilderleben) als unterstützende therapie und soll gute erfolge damit erzielen.

Die einheitliche Krebsmedizin gibt es nicht. Solltest du da eine Therapierichtung kennen, deren Erfolge durch positive Imagination ("Ich sende meinen Krebszellen ganz viel Liebe, immerhin sind sie ja ein Teil von mir.") nachweislich höher ist als die Erfolge der Leute, die statt dessen imaginieren, die Krebszellen seien die Bösen, die sie als Anführer der Guten in einem Starwars-Gefecht abschießen und zerstören, dann hätte ich da gerne einen Nachweis drüber.
iehung
Zitat von: "morgane"
Ich persönlich bin überhaupt überzeugt, dass es in diesem sinne keine physisch verursachten krankheiten gibt, sondern, dass letztlich gedanken und gefühle auf den energiefluss und in weiterer folge auf die zellen einwirken. So könnten z.b. auch sogenannte *wunderheilungen* zustande kommen. Ein plötzlicher, tief greifender geistig - emotionaler umschwung, der sich sofort auf körperlicher ebene auswirkt

Ja, ja. Auch ein wunderbar simpler Mythos. Gerade bei Krebspatienten sind diese Wunderheilungen anzutreffen, aber wenn du dir mal dann die Biographien dieser Wundergeheilten anguckst, dann wirst du in den seltensten Fällen diese angeblich notwendigen plötzlichen, tiefgreifenden geistig - emotionalen Umschwung feststellen. In 99 von 100 Fällen können sich die Leute selbst nicht erklären, warum das passiert ist und berichten nicht: "Und dann, plötzlich als ich meine Verstrickung in diese negativen Beziehung erkannt und losgelassen haben, da war der Tumor von heute auf morgen plötzlich verschwunden!"
« Letzte Änderung: September 21, 2010, 09:24:53 von Wælceasig »
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morgane

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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #43 am: September 21, 2010, 09:24:20 »
http://sciencev1.orf.at/news/63045.html

Gibt es denn diesen nachweis, den du einforderst, für die sog. konventionellen therapien wirklich? Kannst du ausschließen, dass keine dieser faktoren, die ich genannt habe, bei einer heilung wirksam waren, also verbesserung der emotionalen befindlichkeit, wegfall eines krankheitsgewinnes oder selbstheilungskräfte des organismus etc.? Das ist nicht erforscht und kann deshalb weder bewiesen noch widerlegt werden.

lg morgane
« Letzte Änderung: September 21, 2010, 09:30:23 von morgane »
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Re: An die Heiler/innen
« Antwort #44 am: September 21, 2010, 09:29:05 »
Zitat von: "morgane"
http://sciencev1.orf.at/news/63045.html


Äh, ja und? Das es die Theorie gibt, hat ja keiner bestritten, nur den Nachweis, dass die wirksamer ist als andere Arten der Imagination (oder gar keine) steht immer noch aus.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
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