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Autor Thema: Tarot, Kelten, Frust und Lust  (Gelesen 46917 mal)

Mc Claudia

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Tarot, Kelten, Frust und Lust
« am: Oktober 22, 2010, 15:14:39 »
Hi,

so alle zwei Jahre vor Samain krieg ich Lust, mich wieder mal mit Tarot und anderen Orakelsystemen zu beschäftigen. Und ja, ich gebs zu, ich sammle die Dinger auch bis zu einem gewissen Grad, weil mir die Bilder, die Kunst so gut gefällt. Einige Kartensets hab ich nur aus Liebhaberei zu Hause, weil ich die Kunst so faszinierend finde.


Erst der Frust:

Kann mir vielleicht irgendwer verraten, warum es bis dato kein gscheites Kelten-Tarot gibt? Ich meine eines, das historisch halbwegs akzeptabel, heidnisch, tiefgängig UND künstlerisch halbwegs ansprechend ist? Hätte ich mehr Zeit, tät ich selbst eins zeichnen, wenn auch meine künstlerischen Fähigkeiten zu wünschen übrig lassen.

Die Kelten-Tarots, die es gibt, sind entweder Arthur-lastig:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/arthurian/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/avalon/

oder voller Feen, Drachen und Elfchen:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/fairy-ring-oracle/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/celtic-dragon/

oder es geht nur um die Natur und den grünen Mann:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/voice-trees/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/greenwood/

oder es ist absolut Druidenorden- und Wicca-lastig:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/druidcraft/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/faery-wicca/

oder aber es gibt keine ausgemalten kleinen Arcana:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/celtic/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/merlin/

oder sie sprechen mich künstlerisch so gar nicht an:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/celtici/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/celtic-wisdom/

Oder die Bilder schaun aus wie aus nem Asterix- oder Slaine-Comic-Band:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/celtic-gaudenzi/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/druids/

Dass fast alle künstlerischen Kelten-Umsetzungen durch die Bank an ahistorischen Darstellungen leiden, bleibt noch zu erwähnen. Es ist zum junge Hunde kriegen. Fällt den Künstler/innen nix anderes ein bei Kelten als Arthur, Wicca, Bäume und Cernunnos?

OK, ein Tarot gibts, das ist zwar auch unhistorisch, hat aber symbolischen Tiefgang und angenehmerweise nirgends Pentagramme, und nein, es gibt auch keinen Cernunnos statt des Teufels (juhu), und die Darstellung mit der Fotomontage gefällt mir recht gut. Das Gelbe vom Ei, wenn ich an Kelten denk, isses aber auch nicht:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/sacred-circle/


Aber, OK, den Römer- und Griechenfans gehts auch nicht besser. Die Tarots, wo es ums alte Griechenland geht, sind auch teilweise unhistorisch, comichaft oder schlicht sexistisch.

Aber für die Asatru-Fans gibts geile Wikinger-Tarots, die historisch m.E. alle Stückeln spielen:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/norse/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/vikings/


Da ich ja hin und wieder doch gern Tarot-Karten lege, hab ich vor Kurzem beschlossen, alle Versuche, mich mit einem Keltentarot anzufreunden, ad acta zu legen und mich mit anderen Tarot-Interpretationen anzufreunden. So hab ich grad ein absolutes Faible für die Verbindung von Gold und Renaissance:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/es ... naissance/

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/golden-botticelli/

Und was man aus dem guten alten Rider Waite-Tarot machen kann, find ich auch genial:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/pictorial-key/

Und weils nix Historisches von den Kelten gibt, habe ich mich mit den Etruskern, die ja mit den Kelten zusammen durch die Hallstattkultur irgendwie verbandelt waren, angefreundet, jedenfalls erfüllt dieses Tarot all meine historischen Bedürfnisse an der Eisenzeit:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/etruscan/


Was sind Eure Lieblings-Tarots? Habt Ihr ein Deck zum Legen und fertig, oder hat Euch wie mich auch ein bisserl die Sammelleidenschaft gepackt?

Neugierig bin!

Liebe Grüße

Mc Claudia
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Roana

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #1 am: Oktober 22, 2010, 15:53:42 »
Also zum Orakeln und Legen hab ich ein Rider-Waite ganz klassisches Tarot. Ich finde, die Archetypen werden da einfach am besten dargestellt.

Zum dran ergötzen hab ich noch ein anderes ohne Titel,  was künstlerisch sehr hübsch gestaltet ist - aber die Archetypen weniger gut rüber bringt.

LG
Ro
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

morgane

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #2 am: Oktober 22, 2010, 16:24:10 »
Ich bin mit meinem *tarot der weisen frauen* seit jahren verbunden und könnte kaum mit einem anderen arbeiten, obwohl mir das modernisierte *rider - waite* aus dem link auch zusagt. Wie Roana finde ich auch, dass es die archetypen sauber darstellt.

Angefangen habe ich mit dem *crowley* - tarot, aber das ist mir jetzt zu symbolschwanger und golden dawn - lastig.

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

Mc Claudia

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #3 am: Oktober 24, 2010, 11:48:30 »
Hi,

Jo, mit dem Crowley-Tarot bin ich irgendwie nie warm geworden, obwohl ich in meiner Satanisten/Wicca-Zeit mit Crowleys Ideen geliebäugelt habe. Aber die künstlerische Umsetzung war nicht meins.

Das Rider Waite Tarot hat ja einen irren Einfluss. Ein Gros der verschiedensten neuen Tarots orientiert sich an seiner Symbolik.

Da ich auch immer ein bisserl auf Gendergerechtigkeit schau, hab ich immer ein Problem gehabt mit den Hofkarten.

Bei der klassischen Konstellation hat man: Bub, Ritter, König und Königin. Die Symbolik ist da ähnlich wie in einer Zunft. Also der Bub ist das Kind, der Lernende, der Ritter der Geselle und König und Königin der Meister. Wobei ich mir nie wirklich im Klaren war, wo ich jetzt einen Unterschied machen soll in der Symbolik zwischen König und Königin. Außer einen geschlechtlichen, wenn die Karten auf reale Personen hinweisen?

Dann gibts einige Decks, die gegendert sind, wo es also: Prinz / Prinzessin gibt, wobei der Prinz die Symbolik des Ritters, die Prinzessin die des Buben übernimmt. Das ist für mich auch irgendwie unbefriedigend, denn nach obiger Symbolik wäre die Prinzessin dann immer das Kind, während der Prinz der Geselle ist.

Crowley hat dann überhaupt keinen König, sondern stattdessen den Ritter und zusätzlich Prinz und Prinzessin.

Eine geniale geschlechtergerechte Idee fand ich im alten Cary-Yale-Visconti-Tarot:

http://www.tarothistory.com/caryyalevisconti.html

Da gibt’s einen weiblichen und männlichen Pagen (Bub) und einen weiblichen und männlichen Ritter, also zu jeder Farbe sechs Hofkarten! Ich finde es faszinierend, dass die Kartengestalter/innen für dieses Tarot aus dem 15. Jhdt. auf Genderparität bedacht waren …. :)

Abgesehen von all diesen Ideen habe ich da vor Kurzem eine Idee gehabt, die ich weiter verfolgen werde, wobei man mit vier Hofkarten auskommt, aber auch Geschlechterparität erreichen kann – das reale Geschlecht bei der Legung tritt dabei in den Hintergrund: Der Schwerpunkt liegt dabei auf der menschlichen Entwicklung, wie oben beschrieben: Lehrling – Geselle – Meister, wobei ich als Viertes den „Großmeister“ bzw. „Weiser“ oder „Ältester“ nehme.

In einem klassischen Deck würde das so aussehen:
Bub – Lehrling, Kind, Unbeholfener
Ritter – Geselle, Aktiv Handelnder, Suchender
König – Souverän, Meister
Königin – Weise, Älteste, die über den Dingen steht, höchste Instanz

In einem Deck mit Prinz / Prinzessin, könnte man je nach Deck die von mir genannten Phasen nach Belieben für jede Farbe eigens aufteilen:
Prinz / Prinzessin: Lehrling
Prinz / Prinzessin: Geselle/in
König / Königin: Meister/in
König / Königin: Älteste/r

@Morgane:

Meinst Du dieses Tarot?

http://www.tarotwelten.de/wfrauen.htm

Mit dem hatte ich dasselbe Problem wie mit dem Druid-Craft-Tarot: Supergeniale Kunst, aber von der Symbolik und Historizität ist mir das zu gezwungen. Also ob man das Mittelalter (beim Weisen-Frauen-Tarot) oder die Kelten (beim Druid-Craft-Tarot) mit aller Gewalt in die Wicca-Symbolik reinquetschen muss (wobei ich mich beim Tarot der Weisen Frauen frage, wo die ganzen Frauen bleiben – die Darstellungen zeigen sogar dort Männer (z.B. bei der Gerechtigkeit), wo es in den trad. Decks Frauen sind). Künstlerisch sind sie aber cool.

Liebe Grüße

Mc Claudia
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morgane

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #4 am: Oktober 24, 2010, 14:03:27 »
Hi mc. claudia!
Ja, das ist meins. Und natürlich ist es wiccalastig. Das ist ja, wie du dir vielleicht denken kannst, mein kleinstes problem  ;)
Außerdem, bist du einmal auf ein deck geprägt, dann funzt es, egal, ob es jetzt ganz authentisch ist oder nicht. Die sache mit den hofkarten sehe ich ähnlich wie du. Dabei habe ich aber wenig gender - probleme. Die 3 stufen entsprechen genau den 3 graden der magischen systeme. König und königin verstehe ich als polaritäten oder besser gesagt als verschiedenener ausdruck grundsätzlich gleicher qualitäten. Da hat es natürlich schon etwas zu sagen, wenn eine frau den könig zieht und ein mann die königin, oder, wenn man die geschlechtskonforme karte zieht. Und bei bube oder ritter ist m.e. das geschlecht nicht wichtig. Sie beschreiben geschlechtsneutrale zustände, wie du z.b. richtig gedeutet hast, der aktiv handelnde oder der suchende. Da ist es egal, ob mann oder frau.
Aber, wie gesagt, vielleicht bin ich auch schon zu sehr darauf geprägt, als dass ich da probleme erkennen könnte.

lg morgane
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Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

Roana

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #5 am: Oktober 25, 2010, 02:00:08 »
Also für meinen Geschmack gendert das allmählich ein wenig viel... ja, man kann den Proporz weiblicher und männlicher einfordern. Aber ist das - außer für Hardcore-Feminazis - überhaupt relevant?

Meiner Meinung nach zeigen die großen Arcana gerade beim Rider-Waite in ihrer Abfolge sehr schön einen spirituell-magischen Einweihungsweg. Und wer liebe Frauen und Frauinnen, wenn nicht Magier, wüssten, wie irrelevant Geschlechter sind... :D

LG
Ro

...die jetzt mal wieder versucht einzuschlafen...
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Ritter vom Schach

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #6 am: Oktober 25, 2010, 07:16:20 »
Hallo zusammen,

ich meine nicht, dass Frauen und Männer im Tarot gleich zu bewerten sind und deswegen finde ich Mc Claudia's Hinweis sehr interessant; ferner ist das Geschlecht - für mich zumindest - absolut nicht irrelevant.

Abgesehen davon finde ich den Begriff "Hardcore-Feminazis" unangebracht, da es eine Form der Verniedlichung eines Namen ist, unter dem Wahnsinnige Europa mit Schwerstverbrechen und Grausamkeit überzogen haben.

Liebe Grüße,
Alexander
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wuselig: Adjektiv - eine wuselnde Art habend

Roana

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #7 am: Oktober 25, 2010, 07:44:11 »
OT: Hardcore-Feminazis sind für mich Feministinnen, bei denen das Thema vorwiegend zum Selbstzweck geworden ist und die mit "Ich habe recht und alle die was anderes meinen sind [hier beliebiges Schimpfwort einsetzen]" Halt ganz im Stil der historischen Vorbilder und deren heutigen Nacheiferer. Es gibt in der deutschen Sprache leider keinen Ausdruck dafür, der passend wäre.

Aber das sollten wir nicht in diesem Thread diskutieren sondern in einem anderen.

Zurück zum Tarot:
Man muss natürlich auch sehen, in welcher Zeit die ganzen "Gründerväter" der modernen Esotherik und neuheidnischen Religionen lebten... Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert war das mit der Gleichberechtigung mit Ausnahmen von ein paar "Blaustrümpfen" noch so garnicht in den Köpfen drin weshalb man das heute den damaligen Gestaltern nicht zum Vorwurf machen sollte. Sie waren Kinder ihrer Zeit so wie wir Kinder unserer Zeit sind. Vielleicht wird in 100 Jahren das Fliegen und Autofahren geächtet, dann träfe uns der Bannstrahl aus der Zukunft.

Zitat von: "SiRacor"
ich meine nicht, dass Frauen und Männer im Tarot gleich zu bewerten sind und deswegen finde ich Mc Claudia's Hinweis sehr interessant; ferner ist das Geschlecht - für mich zumindest - absolut nicht irrelevant.

Da gebe ich Dir vollkommen recht denn sie stellen Archetypen dar  und sind (s.o.) mitnichten unter Gleichberechtigungs- oder Unterdrückungsgesichtspunkten dort aufgeführt. Was ich meinte ist, dass man magische Einweihungswege nicht unter feministischen Gesichtspunkten betrachten sollte. Da würde man Dinge zusammen bringen und vergleichen, die artfremd sind.

Und ja - im heutigen, wirklichen Leben sollten Mann und Frau gleichberechtigt sein denn wir leben heute nicht mehr im ausgehenden 19. Jahrhundert.

LG
Ro
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Ritter vom Schach

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #8 am: Oktober 25, 2010, 08:01:42 »
Zitat von: "Roana"
Man muss natürlich auch sehen, in welcher Zeit die ganzen "Gründerväter" der modernen Esotherik und neuheidnischen Religionen lebten... Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert war das mit der Gleichberechtigung mit Ausnahmen von ein paar "Blaustrümpfen" noch so garnicht in den Köpfen drin weshalb man das heute den damaligen Gestaltern nicht zum Vorwurf machen sollte. Sie waren Kinder ihrer Zeit so wie wir Kinder unserer Zeit sind. Vielleicht wird in 100 Jahren das Fliegen und Autofahren geächtet, dann träfe uns der Bannstrahl aus der Zukunft.

Keine Frage, aber was sind "Blaustrümpfe"?

Zitat von: "Roana"
Da gebe ich Dir vollkommen recht denn sie stellen Archetypen dar  und sind (s.o.) mitnichten unter Gleichberechtigungs- oder Unterdrückungsgesichtspunkten dort aufgeführt. Was ich meinte ist, dass man magische Einweihungswege nicht unter feministischen Gesichtspunkten betrachten sollte. Da würde man Dinge zusammen bringen und vergleichen, die artfremd sind.

Hm, ich bin nicht über diverse Einweihungswege informiert, aber vielleicht könnten sich hier entsprechende Vertreter dazu äußern?

Alles Liebe,
Alexander
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
wuselig: Adjektiv - eine wuselnde Art habend

Roana

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #9 am: Oktober 25, 2010, 08:34:22 »
Zitat von: "SiRacor"
Keine Frage, aber was sind "Blaustrümpfe"?

http://de.wikipedia.org/wiki/Blaustrumpf

Zitat von: "wikipedia"
Blaustrumpf war im 19. Jahrhundert eine abwertende Bezeichnung für bestimmte gebildete, aber als unweiblich geltende Frauen. Man zählte sie zu den ersten Angehörigen einer Frauenbewegung, analog zur „Emanze“ der 1970er Jahre.

Zitat von: "SiRacor"
Hm, ich bin nicht über diverse Einweihungswege informiert, aber vielleicht könnten sich hier entsprechende Vertreter dazu äußern?

Ich schau mal die Tage, ob ich das noch zusammen kriege... dann aber in einem eigenen Thread.

LG
Ro
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Giles

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #10 am: Oktober 25, 2010, 10:33:55 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Da ich auch immer ein bisserl auf Gendergerechtigkeit schau, hab ich immer ein Problem gehabt mit den Hofkarten.
Bei der klassischen Konstellation hat man: Bub, Ritter, König und Königin. Die Symbolik ist da ähnlich wie in einer Zunft. Also der Bub ist das Kind, der Lernende, der Ritter der Geselle und König und Königin der Meister. Wobei ich mir nie wirklich im Klaren war, wo ich jetzt einen Unterschied machen soll in der Symbolik zwischen König und Königin. Außer einen geschlechtlichen, wenn die Karten auf reale Personen hinweisen?

Die Sammelbezeichnung lautet "Hofkarten" oder "Court Cards" und sie stellen in aller Regel Personen dar. Der Page ist der jüngste, er wird fast immer als Kind oder junge Frau gelesen. Lernen tut der gar nix, sondern ist primär Kind. Ich hielte es für wenig bereichernd, ihn quasi als Lehrling des Rittertums zu sehen. Eher ist der RItter ein Lehrling des Königtums.
Ansonsten ist der Ritter schlicht und ergreifend Ritter. Die unterschiedlichen Farben machen sein Temperament aus: stürmisch wie bei den Schwertern bis statisch wie bei den Münzen.
Jede dieser Karten hat eine eigene Tradition wie man sie liest, was welche Karte für Eigenschaften hat, das geht bis zu den Sternzeichen. Und dann, wenn man sie in Beziehung zueinander setzt, erzählen sie einem vor allem sehr viel über "Austausch" im weitesten Sinne.

Zitat von: "Mc Claudia"
Dann gibts einige Decks, die gegendert sind, wo es also: Prinz / Prinzessin gibt, wobei der Prinz die Symbolik des Ritters, die Prinzessin die des Buben übernimmt. Das ist für mich auch irgendwie unbefriedigend, denn nach obiger Symbolik wäre die Prinzessin dann immer das Kind, während der Prinz der Geselle ist.

Von "gegendert" ist da, sorry Dich zu enttäuschen, keine Rede. Das hat giga-komplizierte kabbalistische Gründe die letztlich auf Mann-Frau Polarität hinauslaufen - insofern hast fast wieder recht  :D
Merke allerdings: die Prinzessin ist dabei das höchste und kommt (so Crowley) sogar vor der Königin. Eine Begründung für diese Sichtweise liefert der Laird of Boleskine leider nicht. Dass er Frauen viel lieber mochte als Männer kann man so ja auch nicht sagen .....

Zitat von: "Mc Claudia"
Eine geniale geschlechtergerechte Idee fand ich im alten Cary-Yale-Visconti-Tarot:

Meinst nicht, Du übertreibst es eventuell ein  bissl mit Geschlechterparität und so ? Wenn man Deine Gedanken so fortspinnt, dann brauchen wir auch eine Karte "Teufels Grossmutter" oder eine "Närrin" ? Naja, ist so eher nicht mein Stil.
Wo Du tatsächlich interessante Dinge findest ist in der Darstellung der Liebenden. Das war nämlich primär eine Karte der Entscheidung - junger Mann stand zwischen junger armer und alter reicher Frau ODER junge Frau stand zwischen jungem armen und altem reichen Mann. Tendentiell fanden eher die Blicke der Jugend zueinander ; )
In Oberitalien, insbesondere Florenz und Mailand, hat da in der Tarocchi Tradition sehr früh (ca 1780 - 1810) großartige Bilder geschaffen. Es gibt da Darstellungen wo sich eine Frau nicht zwischen Mann und Frau entscheiden kann, oder ein Mann nicht zwischen seinem und dem andern Geschlecht wählen mag. Auch Darstellungen wo sich jemand eben NICHT entscheidet, sondern mit beiden weggeht - herrlich!


Zitat von: "Mc Claudia"

In einem klassischen Deck würde das so aussehen:
Bub – Lehrling, Kind, Unbeholfener
Ritter – Geselle, Aktiv Handelnder, Suchender
König – Souverän, Meister
Königin – Weise, Älteste, die über den Dingen steht, höchste Instanz

In einem Deck mit Prinz / Prinzessin, könnte man je nach Deck die von mir genannten Phasen nach Belieben für jede Farbe eigens aufteilen:
Prinz / Prinzessin: Lehrling
Prinz / Prinzessin: Geselle/in
König / Königin: Meister/in
König / Königin: Älteste/r

Also wenns DIr hilft, dann viel Spaß. Für mich ist das verkopft und wirr zugleich, eine seltene Kombination. Mann und Frau macht nun mal einen Unterschied, wobei durchaus die Königin für einen Mann stehen kann, der hat dann aber entsprechende weibliche Eigenschaften (der kollegiale Skorpionstich der Schwertkönigin kann auch männlich dargeboten werden) aber mir ist zum Beispiel nie eine männliche Königin der Pentakel begegnet.


Du hast geschrieben, dass Du selber ein Deck zeichnen möchtest. Ich kann Dir das nur allerwärmesten empfehlen. Egal wie schön oder hässlich sie werden, Du lernst dadurch ganz anders hinschauen. Und darum gehts nach meinem bescheidnen Dafürhalten. Die Karten geben so irrsinnig viel und sind so was unglaublich schlaues, das wirklich fast alles erklärt wenn einem der Knopf im Hinschauen aufgeht - lass Dich nicht abbringen, nur weil Du kein historisch korrektes Bla-Tarot bekommst. Mit Keltentum haben die Karten bekanntlich NULL am Hut. Ergo: wozu kombinieren, wenns noch dazu mühsam ist ?

Btw: Im 14ten Bezirk steht das Piatnik Haus. Die machen angeblich nach Anmeldung Führungen in ihre Sammlungen. Das ist eine der tollsten Europas. Hat wer außer mir Interesse das mal anzuschauen ?
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homo homini lupus

morgane

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #11 am: Oktober 25, 2010, 11:18:45 »
Ich habe generell ein problem damit, die tarotkarten auf andere kulturkreise auszulegen (indigene gruppen), weil sie mit den magischen systemen vornehmlich europas nicht korellieren. Indianer haben nunmal wenig gemeinsam mit dem kabbalistischen lebensbaum, wie ihn golden dawn verwendete, mit den element zuordnungen in scheiben, stäbe, kelche und schwerter, mit den archetypen der einweihungswege des hermetischen weges usw.

Kelten hatten meines wissens auch wenig am hut mit solchen dingen, auch wenn vielleicht manches, wie die *magischen waffen* schild, speer, kessel und schwert doch eine verbindung damit erkennen lassen.

Für legungen für *nicht eingeweihte* ;) eignen sich auch decks besser, die nicht mit hermetischen symbolen überladen sind, sondern einfache aussagen machen lassen. Für den eigengebrauch ist ein tarot wie z.b. das crowley tarot recht aussagekräftig, natürlich nur, wenn man damit was anfangen kann. Auch das buch mit den deutungen finde ich recht gut und detailliert.

lg morgane
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Die natur der natur ist allemal übernatürlich (Seth)

Mc Claudia

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #12 am: Oktober 25, 2010, 12:39:32 »
Hi,

nur weil das Tarot eine europäische Erfindung ist, heißt das nicht, dass es sich nicht mit anderen Kulturen synkretisieren ließe.

Eine Native-American-Frau hat z.B. das Native-American-Tarot konzipiert. Mit dem legte ich früher in meiner "Indianer-Spleen"-Zeit:

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/native-american/

Das Tarot ist - wie Giles schon sagte - dermaßen vielschichtig und flexibel, dass es sogar sehr leicht auf andere kulturelle Symbolwelten anwendbar ist, bzw. man da leicht Assoziationen herstellen kann. Nicht umsonst gibts schon so viele historische und kulturelle Tarots. Man muss nur beides gut kennen: das Tarot und die Kultur, die man da einbauen will.

Das I-Ching z.B. funktioiniert ja auch in der westlichen Welt, WEIL die Symbole übersetzt werden können.

(Ich bin jetzt auch grad der Meinung, dass ein gutes Orakelsystem eines ist, das überall funktioniert ....)

liebe Grüße

Mc Claudia
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Mc Claudia

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #13 am: Oktober 25, 2010, 13:18:20 »
Hi,

zu meinem Gendern von Tarotkarten: Nein, ich bin nicht der Meinung, dass in einem geschlechtergemischten Tarotdeck eine Närrin geben muss, da in den üblichen Großen Arkana eine ziemliche quantitative Gleichberechtigung herrscht. Allerdings fände ich es aufgrund kreativer Ideen durchaus interessant, die Großen Arkana geschlechterumzuwandeln – auf Nummer 5 die Päpstin, auf Nummer 2 der Papst, Nummer 1 die Magierin, Nummer 3 der (Erd)König, Nummer 15 die Teufelin, Nummer 21 der Welt …..  :icon_twisted:  :icon_twisted:

Ich sagte ja auch nur, dass mich das bei den Hofkarten stört, weil hier ja auch konkrete Personen gemeint sein können bei der Legung.

Natürlich ist ein Symbolsystem ein Symbolsystem ein Symbolsystem … und hat mit der realen Welt eher nix zu tun, außer dass reale Menschen mit realen Intentionen Symbole fabrizieren.

Die Aussage, dass es mit dem Patriarchat des 18./19. Jhdts. zu tun hat, dass das Tarot eher männliche Figuren aufweist, kann ich so sowas von gar nicht stehen lassen, denn ein Symbolsystem ist ein Symbolsystem ist ein Symbolsystem … und wenn man sich die ersten Tarots des 15./16. Jhdts. aus Italien anguckt, findet man da faszinierenderweise viel mehr weibliche Figuren als männliche. Warum? Vielleicht, weil es sich um Symbole handelt, die nichts mit der menschlichen Realtiät zu tun haben, und weil es gute alte europäische Tradition ist, Allegorien als Frauen darzustellen. Und das dürfte sich auch in den ersten Tarots niedergeschlagen haben.

Ich verweise hier nochmals auf das Cary Yale Visconti-Tarot oder auch auf dieses hier, das zwar kein echtes Tarot ist, aber ein Wahrsagespiel aus dem Italien des 15. Jhdt.

http://www.aeclectic.net/tarot/cards/ma ... ndex.shtml

Die meisten Karten zeigen als Frauen dargestellte Allegorien.

Das mit den Hofkarten störte mich übrigens schon sehr früh, ich glaub, da war ich noch jugendlich. Mei, wie hab ich mich gefreut über das Crowley-Deck, das ausgeglichene Frau-Mann-Karten hatte bei den Hofkarten! (und über alle Decks, die das auch hatten)

Was das Legen mit Tarot (oder anderem) betrifft, so habe ich schon längst aufgehört, irgendwelche Karten tatsächlich für reale Frauen oder Männer zu sehen aufgrund ihrer Darstellung. Nur wenn man sich halt auch künstlerisch und liebhaberisch mit den Karten befasst, kommt halt ein bisserl ein Unbehagen, wenn das Deck nicht passt. Bei mir sind es halt Geschlechterparität und Historizität, die sehr viel zählen.

Am meisten ärgert es mich ja, wenn ich ein Deck habe, das mich künstlerisch voll genial anspricht (wie z.B. das Druid-Craft Tarot oder das fotomontage-mäßige  Sacred-Circle-Tarot) aber unhistorisch ist bei dem, was ich suche.

Aus diesem Grund hab ich beschlossen, dass ich eben Decks habe, über die ich mich künstlerisch einfach freue und dann welche, mit denen ich lege.

@Morgane:

Das ist mir eh klar. Und logo legt man mit den Karten, die einer am besten zusagen!  ;)

Zitat von: "Giles"
Von "gegendert" ist da, sorry Dich zu enttäuschen, keine Rede. Das hat giga-komplizierte kabbalistische Gründe die letztlich auf Mann-Frau Polarität hinauslaufen - insofern hast fast wieder recht  :D
Merke allerdings: die Prinzessin ist dabei das höchste und kommt (so Crowley) sogar vor der Königin. Eine Begründung für diese Sichtweise liefert der Laird of Boleskine leider nicht. Dass er Frauen viel lieber mochte als Männer kann man so ja auch nicht sagen .....

Danke für den Hinweis. Klingt ja interessant. Da ich mit giga-komplizierten kabbalistischen Gründen eh nix am Hut habe, interessiert mich ja vornehmlich das Endergebnis und meine Sichtweise darauf.   :D  Wobei ich mal frech annehme, dass außer im Crowley-Tarot bei anderen Decks, wo es Prinz-Prinzessin  gibt (z.B. Barbara-Walker-Tarot, das mir von der Idee und dem Kunststil auch sehr gut gefällt) die Kabbalistik eher in den Hintergrund tritt??  ;)

Zitat von: "Giles"
In Oberitalien, insbesondere Florenz und Mailand, hat da in der Tarocchi Tradition sehr früh (ca 1780 - 1810) großartige Bilder geschaffen. Es gibt da Darstellungen wo sich eine Frau nicht zwischen Mann und Frau entscheiden kann, oder ein Mann nicht zwischen seinem und dem andern Geschlecht wählen mag. Auch Darstellungen wo sich jemand eben NICHT entscheidet, sondern mit beiden weggeht - herrlich!

Jo, finde ich auch. Aber das fing schon im 15. Jhdt. an. Die Kreativität bei der Kartengestaltung hat nicht erst im 20. Jhdt. begonnen, sondern schon in good old Italy!

Zitat von: "Giles"
Du hast geschrieben, dass Du selber ein Deck zeichnen möchtest. Ich kann Dir das nur allerwärmesten empfehlen. Egal wie schön oder hässlich sie werden, Du lernst dadurch ganz anders hinschauen. Und darum gehts nach meinem bescheidnen Dafürhalten. Die Karten geben so irrsinnig viel und sind so was unglaublich schlaues, das wirklich fast alles erklärt wenn einem der Knopf im Hinschauen aufgeht - lass Dich nicht abbringen, nur weil Du kein historisch korrektes Bla-Tarot bekommst. Mit Keltentum haben die Karten bekanntlich NULL am Hut. Ergo: wozu kombinieren, wenns noch dazu mühsam ist ?

Vielleicht mach ich das mal, wenn ich Zeit und Lust habe. Was die Kelten und Tarot betrifft, hab ich schon im vorigen Thread meine Meinung kundgetan. Das Tarot hat m.E. universalisierbare Symbole. Und ich hab da schon viele Ideen, wie ich ein Keltentarot gestalten würde (und nein, Cernunnos wäre da NICHT der Teufel! (sondern eher Cäsar …. :D   )

Zitat von: "Giles"
Btw: Im 14ten Bezirk steht das Piatnik Haus. Die machen angeblich nach Anmeldung Führungen in ihre Sammlungen. Das ist eine der tollsten Europas. Hat wer außer mir Interesse das mal anzuschauen ?

Das klingt ja interessant!


@Roana:
(Nebenbei bemerkt, ich finde den Ausdruck „Feminazi“ schwerst daneben und verwehre mich dagegen und zwar auf allen Ebenen. Sag von mir aus Radikalfeministinnen. Aber bitte verkneif Dir den Nazi-Begriff, der ist sowas von unangebracht in dieser Sache!)


liebe Grüße

Mc Claudia
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Giles

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Re: Tarot, Kelten, Frust und Lust
« Antwort #14 am: Oktober 25, 2010, 15:06:16 »
hallo Mc Claudia,


Zitat von: "Mc Claudia"
(...) Allerdings fände ich es aufgrund kreativer Ideen durchaus interessant, die Großen Arkana geschlechterumzuwandeln – auf Nummer 5 die Päpstin, auf Nummer 2 der Papst, Nummer 1 die Magierin, Nummer 3 der (Erd)König, Nummer 15 die Teufelin, Nummer 21 der Welt …..  :icon_twisted:  :icon_twisted:

ja, damit kann man sich beschäftigen.
ganz böse chauvinistisch wird es wohl erst beim Wagen, hm ? oder doch schon bei Der Rad ?
interessantes spielchen.

Zitat von: "Mc Claudia"
Die Aussage, dass es mit dem Patriarchat des 18./19. Jhdts. zu tun hat, dass...

Ist historisch schlicht falsch, weil ja die Karten ein paar Hundert Jahre früher entstanden.


Zitat von: "Mc Claudia"
Was das Legen mit Tarot (oder anderem) betrifft, so habe ich schon längst aufgehört, irgendwelche Karten tatsächlich für reale Frauen oder Männer zu sehen aufgrund ihrer Darstellung.


Das war auch nicht gemeint. Ein Melancholiker (König der Kelche) kann, muss aber nicht zur Situation werden. Ein Erlebnis aus der Kindheit (Sechs der Kelche) wird hingegen eher selten zur Situation werden. Ich glaube nicht, dass es darum geht was Du in den Karten sehen willst, eher darum was Du darin siehst (und DIch auch traust, zuzugeben ...)

Zitat von: "Mc Claudia"
Wobei ich mal frech annehme, dass außer im Crowley-Tarot bei anderen Decks, wo es Prinz-Prinzessin  gibt (z.B. Barbara-Walker-Tarot, das mir von der Idee und dem Kunststil auch sehr gut gefällt) die Kabbalistik eher in den Hintergrund tritt??  ;)


ich nehme an, die anderen haben es mit und ohne Reflektionen der Gedanken Crowleys einfach übernommen. Walker wohl aus ähnlichen Motiven, wie es Dir sympathisch ist. Über diese Dame weiss iczh nichts, daher kann ich ihren Zugang ´gar nicht beurteilen. Zsuzsanna Budapest Interpretationen der Karten sind übrigens eher nicht so meins.

Zitat von: "Mc Claudia"
Jo, finde ich auch. Aber das fing schon im 15. Jhdt. an. Die Kreativität bei der Kartengestaltung hat nicht erst im 20. Jhdt. begonnen, sondern schon in good old Italy!


Nein. Die Kreativität im 15 Jhdt. hält sich in sehr eng überschaubaren Grenzen, im Prinzip gibt es meist maximal zwei Darstellungsformen. So viel hat sich da ja auch nicht erhalten.
Der Holzzdruck und damit der Triumph der Marseille-Familie hat die Karten geradezu kanonisiert. Erst in Oberitalien, Wende 17./18. Jhdt beginnt sich neuer Schöpfergeist auszubilden.
Beweise des Gegenteiles sind mir übrigens sehr willkommen !


Zitat von: "Mc Claudia"
Das Tarot hat m.E. universalisierbare Symbole.

Zweites Nein (und letztes, versprochen), es entspricht meiner Erfahrung was Morgana schrieb. Das ist eben NICHT universal, sondern kulturell geprägt. Funktioniert mit Europäern 1a, mit Amis 2b, Afrikanern im Norden 1b, je weiter weg desto schlechter gehts. Inder haut noch einigermaßen hin, eher noch als Russen, aber ganz zu Ende geht es mit Chinesen. Das ist meine persönliche Erfahrung. Leider. Ich hätte es gern so universal wie Du schreibst, aber in China ist ein Kaiser was ganz, ganz anderes als bei uns und ein Turm ebenso.
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homo homini lupus