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Autor Thema: Ein Lob auf den Polytheismus  (Gelesen 27066 mal)

Mc Claudia

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #15 am: Juli 13, 2012, 13:34:14 »
Hi,

ich hol den thread nochmals rauf, weil ich grad eine grenzgeniale Götterdefinition gefunden habe, die wahrlich ein Lob auf den Polytheismus darstellt - allerdings auf Stupidedia  :D

http://www.stupidedia.org/stupi/Paganismus

"Die paganistischen Götter haben in der Regel etwas mehr Humor als der klassische Bibelgott und befehlen nicht gleich ausgewachsene Völkermorde, nur weil jemand mal in der falschen Tonart furzt.
Wie dieser zeugen auch sie ab und zu Kinder mit Sterblichen - vorallem Zeus, der alte Weiberheld.

In der Regel lassen heidnische Götter ihre Söhne aber nicht dem Kreuzigungstod anheim fallen und erwarten dann, dies möge als Liebesbeweis an die Menschen verstanden werden. Sie drohen ebenfalls nicht, jeden der daran nicht glaubt, durch den Fleischwolf zu drehen und das Gehackte dem Teufel zum Frühstück zu servieren.

Andererseits sind die Paganistischen Götter nicht allmächtig, bzw. behaupten sie nicht, dies zu sein. Das bedeutet in der Praxis dass sie in der Regel nicht für Scheisse haften, die Menschen bauen.

Ebenfalls sind die Götter nicht allgütig. Es gibt friedliche und weniger friedliche Götter.
Von Loki wird man zum Beispiel permanent verarscht, Ares macht alle erst zu Sau und fragt dann, was man wollte. Kali liebt es, Leute einen Kopf kürzer zu machen, was aber nicht persönlich gemeint ist. Es steht jedem frei, sich mit den Göttern seiner Wahl zu verbünden."
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Athunis

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #16 am: Juli 18, 2012, 10:53:47 »
tja, so sind sie die götter und geister.

obwohl jahwe auch mal einer von denen gewesen ist, bevor man  ihm alles in den arsch geschoben hat. er war ja auch wahrscheinlich ne kurze zeit mit astarte vereinigt... bevor sein eifersüchtiges temperament.....

nunja, auch manche polyteistischen religionen haben eine monothestisches konzept dahinter, oder eine mischung. vodu, hindusimus, hatten die kelten nicht ein geheimnisvolles etwas hinter allem? die antiken philospophien und so weiter und so fort...
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Mc Claudia

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #17 am: Juli 18, 2012, 13:39:10 »
Klar. Es ist aber ein Unterschied, ob ich bloß ein Konzept oder ein Etwas oder einen höchsten Gott/Göttin habe, oder ob ich behaupte, dass es bloß EINEN Gott gibt bzw. dass mein Volk bloß den eigenen EINEN verehren darf, während alle anderen Gottheiten Dämonen oder Trugbilder seien und deren Verehrung eine schändliche Sünde.

Was die Kelten betrifft, so ist historisch m.W. nix wirkliches da, um ein hinter den Gottheiten stehendes Konzept festzumachen. Eher Indizien. Die Beschreibung des Ogmios bei Lukian von Samosata sagt, dass die Gallier den Logos mit Herakles vergleichen - und diesen eben Ogmios nennen. Damit wäre aber der Logos bereits ein Gott und damit personifiziert.

Das Awen (kymr.) oder Imbas (ir.), die göttliche Inspiration, die v.a. im modernen Barden/Druidentum von großer Wichtigkeit ist, ist ja nur eine Inspiration. Also nicht der Urheber der Kreation sondern sozusagen die Strahlen von wem oder was auch immer (höchstes Etwas, Gott, Göttin, Gottheiten, Urquell....), das den Dichter inspiriert. Als Muse im Kymrischen wird da gern Ceridwen genannt.

Es gibt natürlich Begriffe, die man in Richtung Dao oder Chi deuten könnte, wie z.B. die göttliche Kraft (gall. *nerton < ir. nert), oder die Wahrheit (gall. *viria < ir. fír). Aber für mein Dafürhalten handelt es sich hier eher um ein Etwas, das man haben und verwirklichen kann, eine Tugend, weniger eine Gottheit oder ein Etwas, das als Urschöpfer oder Höchstes über allem stünde.

Aber das ist natürlich Geschmacksache, wie man diese Dinge deuten mag. ;)

Mit den antiken Philosophen hast Du natürlich Recht. Der Neuplatonismus war ja sozusagen die hellenistische Form eines beginnenden Monotheismus, und ich schätze mal, dass sich dieses Konzept auch im Christentum fortgesetzt hat, v.a. auch was das Verhältnis „gute geistige Welt“ vs. „böse körperliche Welt“ betrifft, welches ja m.W. im Neuplatonismus seinen Anfang nahm.
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Athunis

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #18 am: Juli 18, 2012, 15:31:56 »
nunja, für den geist und die denker und theologenInnen ist es von enormer wichtigkeit ob es nun einen, zwei, drei tausende, zweitausendundzwei götter gibt, ob der gott etwas reales, philosophisches, konstruierte ist. ob das göttliche, gott, göttin, spaghettimonster in allem, über allem, durch allem oder aussen vor sich befindet. ob es reden kann, männlich, weiblich, sächlich ist. ob das göttliche ein konzept, ein konstrukt eine reale kraft, ein gottesteilchen oder ein alien ist.
im grunde, keiner weiss es, nie.
erst die praxis zeigt, das "es" sowohl als auch ist.
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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #19 am: Juli 18, 2012, 16:47:22 »
Naja, für die theologische Diskussion ist es schon wichtig, wie man sich das alles vorstellt. Ich red auch lieber von Glauben als von Wissen. Denn wissen tu ich über meine Gottheiten genau gar nix, höchstens über ihre Verehrung und meine eigene Vorstellung.

Und die Praxis ist sowieso individuell. Ich fühl so, Du so, die anderen anders. Die "göttliche Macht" heißt für mich 500 Gottheiten, für den Christen Jesus, für den Atheisten einfach nur ein geiles Gefühl.
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dagaz

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #20 am: August 10, 2012, 13:04:08 »
Zitat von: "Athunis"
obwohl jahwe auch mal einer von denen gewesen ist, bevor man  ihm alles in den arsch geschoben hat. er war ja auch wahrscheinlich ne kurze zeit mit astarte vereinigt... bevor sein eifersüchtiges temperament...

wenn man tom robbins http://http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=tom+robbins&tag=hydraat-21&index=stripbooks&hvadid=2978574265&hvpos=1t1&hvexid=&hvnetw=g&hvrand=2625955351869464856&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=e&ref=pd_sl_i83jhests_e glauben darf, war er mal ein wüstenwind namens IA und wurde als esel dargestellt...
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Athunis

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #21 am: August 12, 2012, 20:43:29 »
och, spannend. ein wüstenesel.

um den thread von allah mit jehova zu  verknüpfen: auf malta beten die katholischen christen in der kirche zu allah.
im grunde, ... ja im grunde ist der polytheismus nie gestorben.
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dagaz

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Re: Ein Lob auf den Polytheismus
« Antwort #22 am: August 16, 2012, 22:37:03 »
Zitat von: "Athunis"
och, spannend. ein wüstenesel.

um den thread von allah mit jehova zu  verknüpfen: auf malta beten die katholischen christen in der kirche zu allah.
im grunde, ... ja im grunde ist der polytheismus nie gestorben.

eh klar. maltesisch ist arabisch, kreolisiert mit italienisch und englisch. s.o.
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