OK, dann erzähl ich nächstens mal einer Asylwerberin aus dem Kongo, die vor Gewalt geflohen ist und hier mit bibbernden Knieen auf einen positiven Asylbescheid wartet, was bei unserem "netten" Asylgesetz sowieso sauschwer ist und ewig dauert, dass sie sich ihr jetziges Leben ausgesucht hat und das ja so wollte, und sie solle sich nicht so anstellen, es ist ja alles nicht so schlimm. Wenn sie dann abgeschoben wird, auch nicht so schlimm, das Universum will sicher letztlich nur ihr bestes. (Hauptsache mir gehts gut .... )
Bevor man das aber schafft, muss man erst einmal als Opfer (oder Überlebende) von Gewalt etc. sich akzeptieren und wahrgenommen werden, sich klarmachen, dass man selbst nicht der Täter oder schuldig oder verantwortlich ist oder sich irgendwas ausgesucht hat.
DANN kann man die Scheiße aufarbeiten, selbstbestimmt und frei werdend. Dafür brauchts aber auch ein bestärkendes Umfeld.
andere religionen sehen unangenehmes als prüfung oder strafe der Götter. ist das "fairer"?
es geht ja primär um die geburt und die anlagen, die man mitbekommt. müselige asylverfahren haben mit karma nur bedingt was für mich zu tun.
ich fürchte, wenn Du diese welt so moralisch begründen möchtest, dass die religion "nett" auf den menschen wirkt, dann bleibt Dir nur der atheismus - der ja an sich eine vernünftige sache ist.
- ja, ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass auf Ebene der Seele (nicht des Egos) ein Mensch auch mit so schrecklichen Dingen sich einverstanden erklärt, wie sexuellen Missbrauch, Folter, Krieg, Hunger, Krankheit zu erleben. Die Gründe dafür muss ich nicht kennen und nicht verstehen. Ich kann aber die Wahl dieser Seele ehren.
Es ist wichtig, die Ebenen von Seele und Ego klar auseinanderzuhalten und sie nicht zu vermischen. Sonst wird es nämlich tatsächlich zynisch und unverständlich, was es im Grunde aber nicht ist.
Was würdest du denn der Asylantin an dem Tag sagen, wo sie wieder ins Flugzeug Richtung Kongo steigen muss?
seltsamerweise existeren bei uns nur theoriegespinste über die man sich jahrelang den kopf zerbrechen mag. wie ich auch in der diskussion bemerkt habe. schamanische, hexische, druidische *g* oder voduistische oder was auch immer aufgabe war und ist es, herauszufinden WARUM etwas passiert, was der hintergrund ist beziehungsweise wie man daraus das beste holen kann. einige ereignisse sind sehr spirituell, andere materiell, einige kann man lösen, andere kann man nicht lösen. nur so mal meine gedanken dazu
Ich glaube nicht an eine Seele, die nichts mit mir zu tun hat.
Da bin ich halt anderer Meinung.
Sie selbst hat mir aber damals erzählt, dass sie bei der ersten Chemo im Spital von einer Psychotherapeutin besucht wurde, die ihr gesagt hätte, sie solle sich fragen, welchen Sinn ihre Krankheit hätte. Und meine Freundin hätte diese Therapeutin, wäre sie stärker gewesen, am liebsten dafür geohrfeigt.
Allerdings ist der "Zufall" auch kein Trost. Der lässt Leute im Leeren hängen.
ist halt eher was für die tapferen...