Es geht darum, ob das auch vervielfältigbar ist.
Ich bezweifle also nicht, dass man eine WIrkung hat, weil man was nimmt. Ich bezweifle, dass diese WIrkung über den Placebo-Effekt hinaus geht.
(...)Doppelblindstudien sind allerdings vor allem dort stark, wo es immer wieder genau dieselbe Situation hat, bzw. eine Situation auf ein, zwei gut kontrollierte Parameter reduziert werden kann. Menschen sind aber vielfältig, immer anders. Menschen kann man nicht so einfach in Schubladen stecken. Und Methoden, die nicht an einzelnen Parametern rumschrauben wollen, sondern den ganzen Menschen, kann man auch nicht so einfach in Schubladen stecken. Menschen funktionieren nichtlinear und komplex.
(...)Ich habe eine Erfahrung mit einem hochpotenzierten Homöopathikum, das ich im Abstand von mehreren Jahren einnahm. . Jedes Mal stellte sich ein ganz bestimmtes Empfinden ein, was mich das erste Mal überraschte, und in der Zwischenzeit vergass ich es, bei der zweiten Einnahme stellte es sich sofort wieder ein, inklusive der Erinnerung "ah ja, so fühlte es sich damals auch an...". nun, was sollte das Anderes gewesen sein als das Mittel? Jegliche sonstige Erklärung verlangt von mir deutlich mehr intellektuelle Akrobatik und seltsame höchst unwahrscheinliche Zufälle, also bin ich überzeugt, Homöopathika wirken jenseits von Placebo. denn: wie hätte ich mir denn etwas einbilden oder einreden können, das ich gar nicht kenne?
Wie McClaudia schon mal ausführlich beschrieben hat, funktioniert das so, dass eine komplette homöopathische Behandlung inklusive Anamnese und allem durchgeführt wird, und der "doppelblinde Faktor" darin besteht, dass der Patient das nach allen Regeln der Kunst gefundene und hergestellte homöopathische Mittel bekommt -
Soetwas, wie du beschreibst, nennt man "anekdotisch", weil darin so gut wie nichts objektiv überprüfbar ist.
(...)"mit allen Regeln der Kunst" fängt es ja schon an. Wer kann denn beurteilen, ob die Anamnese und die Wahl des Mittels nach den Regeln der Kunst erfolgte? In der Praxis kommt es des öftern vor, dass ein Mittel nicht anschlägt, die Anamnese noch genauer gemacht werden muss, und erst nach der Gabe des zweiten oder dritten (oder fünften) Mittels etwas passiert. Was dann für Homöopathen ein Hinweis ist, dass sie das richtige Mittel getroffen haben.(...)
Menschen, die homöopathische heilmittel verwenden und damit möglicherweise bereits erfolge hatten, pfeifen sowieso auf solche studien. Menschen, die nicht daran glauben, brauchen solche studien nicht, weil sie sich ihre meinung ohnehin gebildet haben.
Eben, und sowas würde ich "Hokuspokus" nennen:
ich kann auch immer wieder ein anderes Lied vor einem Kranken singen, und wenn's ihm danach nicht besser geht, tja, war's halt leider das falsche Lied, und dann probiere ich solange 'rum, bis es dem Kranken irgendwann - vermutlich aus völlig anderen Gründen als meinem Gesang - wieder besser geht, und: oh Wunder! Dann lag's natürlich an meinem Lied,
Und falls es gar keine Besserung gibt, dann war's wohl Karma, und nicht etwa die von vorneherein völlige Wirkungslosigkeit meines Gesangs.
(...)Auch die Schönheit von Musik oder die Qualität eines guten Weins oder Käses kann man nicht doppelblind erfassen, sondern nur über subjektive Erfahrung und deren Vergleich.(...)Musiktherapie - besonders das Selbst Singen und Selbst-Musizieren - soll gesundheitlich tatsächlich sehr wirksam sein.(...)Sterben müssen wir nach wie vor alle, und wenn die Zeit gekommen ist zu gehen, dann geht jemand. Kein Arzt der Welt kann das verhindern, und keine Doppelblindstudie schon gar nicht.(...)
Von den insgesamt 105 Studien mit interpretierbaren Resultaten zeigen 81 Studien positive Resultate, während in 24 Studien kein positiver homöopathischer Effekt gefunden wurde. Wenn man noch strengere Evaluationskriterien benutzt, zeigen von 22 guten Studien 15 positive Resultate. Die Autoren zogen den folgenden Schluss:«Das Ausmass der positiven Evidenz selbst unter den besten Studien war eine Überraschung für uns. Der Evidenz wegen müsste man eigentlich die Homöopathie als wirksam betrachten, wenn nur der Wirkungsmechanismus plausibler wäre» (!).Die neueste Metaanalyse von LINDE wurde 1997 im Lancet publiziert [79]. Sie untersucht noch einmal ganz systematisch alle bisher publizierten randomisierten Placebo-kontrollierten Studien mit homöopathischer Therapie. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die klinische Wirksamkeit der homöopathischen Therapie nicht mit einer Placebowirkung zu erklären ist und dass für sie eine insgesamt noch ungenügende, aber eine dennoch klare Evidenz besteht.Im Vorwort [79] wurden zwei Kommentare von J. P. VANDENBROUCKE und M. J. S. LANGMAN veröffentlicht, die beide die methodische Stringenz der Metaanalyse von LINDE anerkennen, aber dennoch festhalten, dass eine klinische Wirksamkeit der Homöopathie angesichts ihres wissenschaftlich nicht haltbaren Konzepts unmöglich sei.
Befund Nr. 10. Aufgrund einer kleinen Stichprobevon acht zum Teil nicht validen Homöopathiestudienwird durch einen problematischen Vergleich mitsechs schulmedizinischen Untersuchungen mittelseiner virtuellen Hochrechnung global auf die Unwirk-samkeit der Homöopathie geschlossen. Diese Schluss-folgerung ermöglicht es Bundesrat Couchepin, dieHomöopathie trotz positiver Beurteilung im Schluss-bericht des Programms Evaluation Komplementär-medizin (PEK) aus der Grundversicherung auszu-schliessen [16].
At the moment the evidence of clinical trials is positive but not sufficient to draw definitive conclusions because most trials are of low methodological quality and because of the unknown role of publication bias. This indicates that there is a legitimate case for further evaluation of homoeopathy, but only by means of well performed trials.
Habe ich das verständlich erklärt?
Nein, ich bin sehr auf die Quellen dieser Information gespannt.