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Autor Thema: Neuer Winnetou-Film  (Gelesen 9325 mal)

Mc Claudia

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Neuer Winnetou-Film
« am: Dezember 26, 2016, 16:27:31 »
Hi,

habe mir gestern den ersten Teil der neu interpretierten Winnetou-Trilogie angeguckt. Wie viele in meinem Alter (oder älter *g*) waren wir ja fast alle irgendwie Winnetou-Fans (und eigentlich Pierre-Brice-Winnetou-Fans). Und neben meiner Kindheits-Winnetou-Fan-Zeit hatte es dann "Der mit dem Wolf tanzt" geschafft, dass ich ein paar Jahre versucht habe, der Lakota-Religion zu folgen und Wakan-Tanka auch verehrt habe mit ner Friedenspfeife aus einem LA-Native-American-Touristen-Shop ....  :rauchen: (bis mir echte Native Americans vom AIM

https://de.wikipedia.org/wiki/American_Indian_Movement

verklickert haben, dass sie das nicht leiden können, wenn die Weißen ihre Tradition klauen). OK, wurscht.

Ich war natürlich sehr neugierig, wie eine Neuversion des romantisch-deutschen Karl-May-Mythos über die "edlen Wilden" 2016 ohne Pierre-Brice daherkommt und war, trotz schlimmster Kritik im Kurier, angenehm überrascht. (OK, dass an denselben nicht-amerikanischen Orten in Slowenien, Kroatien & Co gedreht wurde und die "Indianer" von Weißen gespielt wurden, ist normal, war's ja auch damals, und man ists gewöhnt - man kann ja auch als Ureinwohner einen Weißen spielen.)

Die Story an sich finde ich gut, Old Shatterhand sehr gelungen, und mal ganz anders als gewohnt.

Das aber, wo es mir, bei aller Liebe zu Mythos und Fiktion der Karl-Mayischen Indianergeschichten, die Haare zu Berge stehen ließ, war, dass Winnetou offenbar kein Apache mehr ist sondern ein Lakota. Also das fällt natürlich nur auf, wenn man sich ein bisschen mit den "Indianern" beschäftigt hat oder noch gute Erinnerungen an "Der mit dem Wolf tanzt" hat (wo man auch gleich Lakota lernen kann). In diesem Artikel

http://www.giga.de/unternehmen/rtl/specials/winnetou-rtl-die-neuverfilmung-unser-aller-blutsbruder-wieder-im-tv/

steht, dass man einen in Berlin lebenden Sioux aus Yankton (oder einen vom Stamm der Yankton-Dakota?) anheuerte,  der bei der Darstellung und Sprache der "Indianer" - also der Apachen - helfen sollte, finde ich eher komisch. Hätte man keinen Apachen oder einen, der von diesem Stamm viel Ahnung hat, anheuern können? Sogar im 1950er Western "Der gebrochene Pfeil" hat man sich halbwegs gut an die Häuser und Kleidung der Apachen gehalten.

War schon "Manitou" die Apachen betreffend nicht korrekt, dafür verehren sie jetzt Wakan-Tanka. Der Apachen-Ober-Gott heißt aber Ussen ....

Irgendwie hat mich diese Unkorrektheit der Apachen-Darstellung an das B-Movie "Die Königin der Wikinger" aus 1967 erinnert. Da ging es eigentlich um die Königin Boudicca (die im Film Salina hieß), Königin der Iceni (die im Film Wikinger genannt wurden)  :rofl:

OK. Abgesehen von dieser unkorrekten Darstellungs- und Sprachensünde gefällt mir die neue Winnetou-Version ganz gut. Auch der neue Darsteller, der Albaner Kreshnik „Nik“ Xhelilaj sowie Wotan Wilke Möhring als Old Shatterhand ist mal sehr neu und erfrischend. (Man gewöhnt sich ja auch an den neuen Mr. Spock und Captain Kirk in den neuen Enterprise-Filmen!  :D  )

http://www.spiegel.de/kultur/tv/winnetou-auf-rtl-guten-tag-mein-name-ist-karl-may-a-1126598.html



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