Suizid mit schwarzer Magie?

[Mc Claudia]

Hi,

ich hab grad eine blöde Idee:

Wäre es möglich, mit schwarzer Magie Suizid zu begehen?

Also, so als Beispiel: Jemand will nicht mehr leben, und anstatt dass er sich vom Hochhaus stürzt oder aufhängt bastelt er sich ein Wachspupperl von sich selbst und massakriert dieses dann fachgerecht.

Würde sowas magisch gesehen funktionieren?

Nur mal so angedacht vor der Walpurgisnacht ….      

Verrückte Grüße

Mc Claudia

[Nachtfalke]

Hä???

Theoretisch ja, praktisch nein. Wenn jemand ernsthaft Suizid begehen will, dann springt er vom Hochhaus... oder macht sonstigen Scheiß ohne jemanden bescheid zu sagen oder einen Hilferuf abzugeben.
Eine Puppe basteln ist für mich schon sowas wie ein Hilferuf... ergo würd so jmd Hilfe brauchen und (wahrscheinlich?) auch annehmen.

Zugegeben ich würd so jemanden auslachen - das allerdings, weil ich Suizid für die blödeste aller Möglichkeiten halte.

[morgane]

Hi mc. claudia!
Eigentlich ist jeder tod sozusagen ein suizid. Niemand stirbt, der nicht, auf einer anderen bewusstseinsebene als dem tagesbewusstsein, damit einverstanden wäre. Da das woodoo - püppchen aber ein werkzeug des ego ist, wird es wohl nicht viel bringen. Hochhaus ist wirkungsvoller   .
Was bringt dich auf derartige gedanken?

lg morgane

[Crysalgira]

also, von mir ein klares Nein!

Morgane hat Recht, erstens ist da viel zu viel Ego beteiligt, als dass das klappen könnte

zweitens ist es wirklich fraglich, ob sich jemand so sehr selbst verfluchen kann - ich glaub's nicht ...
zu einem Fluch gehört Wut, Zorn oder Hass - wenn jemand so starke Emotionen aufbringt, hat er auch die Kraft, weiterzuleben ...
jemand in "Suizidlaune" hat als stärkste Emotion entweder Verzeiflung oder völlige Gleichgültigkeit, wobei letztere vermutlich auch nur die Decke über der Verzweiflung ist

@ Nachtfalke: du bist da ein bisschen vorschnell, es gibt sehr wohl Situationen, in denen Suizid noch als bester Ausweg erscheint - allerdings wollen wir die alle nicht erleben!

Crysalgira

[Mc Claudia]

Hi,

mir gehts nicht darum, ob

@Nachtfalkin:
Suizid sinnvoll ist, oder wie man diesen Menschen helfen kann, oder ob das tatsächlich jemand tun würde,

oder ob
@Morgane:
es bessere Methoden des Suizids gibt. (Natürlich gibts die, es gibt auch viele Arten, einen anderen Menschen sicherer ins Jenseits zu befördern als schwarze Magie.)

Das ganze ist eine spontane Idee gewesen, da ich zu Beltaine einen persönlichen kleinen Zauber vorhabe, wo ich sozusagen meine Altlasten symbolisch eliminieren will, indem ich ein altes Bild von mir verbrenne. Natürlich nehme ich jetzt nicht an, dass ich dadurch Schaden nehme. (Und nein, ich möchte jetzt nicht über mein spezielles Vorhaben diskutieren.) Aber da kam mir halt die Idee, ob es theoretisch möglich wäre, sich selbst mit schwarzer Magie zu töten.

Die Logik ist die:
Nehmen wir an, Magie funktioniert. Nehmen wir an, dass, wenn jemand einen besonderen Hass auf jemanden hat und ihn mit einem Fluch umbringen will, dass das funktioniert. Wachspupperl her, besonderes Ritual, Nadeln rein und der Fluch wirkt – tödlich.

Und mich würde jetzt magietechnisch interessieren, ob man das mit sich selbst auch machen könnte, ob also eine Selbstverfluchung mittels eines schwarzmagischen Rituals genauso tödlich wäre.

Ich schließe mich also mal so irgendwo Crysalgira an, weil die Gefühle anders sind. Das wäre schon mal ein triftiger Grund dagegen. Denn, wenn man einen anderen schaden will, ist man für gewöhnlich hasserfüllt, wütend, zornig, sieht rot. Will man selbst sterben, ist man eher deprimiert, verzweifelt, hoffnungslos.

Stellt sich die Frage, ob man diese destruktiven Gefühle nicht auch magisch gegen sich selbst in einem Ritual erfolgreich verwenden könnte?

Also flapsig ausgedrückt: Jemand macht gegen sich selbst schwarze Magie und erleidet demnächst einen tödlichen Unfall?

Liebe Grüße

Mc Claudia

P.S.: Diese Frage ist grundsätzlich sehr hypotetisch und nicht ganz ernst gemeint. Ich habe im Hinterkopf dabei die Scheibenweltromane und diese Form von Magie. Ich will damit weder Suizidgefährdete noch Opfer von Suiziden kränken oder beleidigen.

[AnufaEllhorn]

Well met, alle zusammen

Ein spannendes Thema und wieder einmal schaut für mich das Bild etwas anders aus  

Ich sehe Magie als Magie und fertig -wie ich die anwende, das ist Blickwinkelfrage. Schwarze Magie gibt es somit für mich in dem Sinne von (eindeutig klassifizierbar) nicht. Wenn ich meine Sichtweise bzgl. "negativer/schwarzer" Magie beschreiben müsste, dann ist das für mich die Magie eines übersteigerten Egos (auch Heilungszauber kann somit schwarze Magie sein, wenn er jemandem "aufgesetzt" wird). Aus dieser Ecke heraus ist somit auch Selbstmord durch "schwarze Magie" durchaus machbar und ich sehe das garnicht mal so selten.

Crysalgira, wie sehr muss sich jemand selber verfluchen um sich selber mit Drogen/Nahrungsmitteln/Süchten/ad regurgitum zu vernichten? Was ist mit all denen, die ob ihres "Selbsthasses" ihrer "Schuldgefühle" ad regurgitum sich mit Krebs und Co konfrontiert sehen?

Imho ist das alles nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Ein Fluch einem anderen Menschen gegenüber hat ja auch in den seltensten Fällen den Effekt "fällt einfach tot um. Von chronischer Krankheit bis zu Unfall und Akuterkrankung ist da alles im Körberl vorhanden... warum sollte das im Falle der eigenen Person so groß anders sein?
Wenn die höchste Prämisse eines Menschen WIRKLICH ist zu leben, dann stirbt der imho nicht an Krebs und Co, dann hat der keinen tödlichen Unfall, dann säuft er sich nicht zum Leberversagen - weil dann der "wahre Willen" auf das Leben gerichtet ist.

Kennt es wirklich jemand von Euch NICHT aus eigener Erfahrung, dass mensch überlegt, ob es nicht einfacher/besser/sinnvoller etc wäre, einfach einen Herzinfarkt/Schlaganfall/was auch immer zu haben und nicht SO weitermachen zu müssen? Sobald dieser Gedanke einmal auftaucht, ist ein Teil des Wesens NICHT am Leben interessiert und wenn dieser Teil überwiegt, dann kann der wahre Wille imho genauso sein zu sterben - und das funzt dann auch.

Es gibt im buddhistischen Kulturkreis etliche Mönche, die sich "einfach totmeditiert" haben - aus den unterschiedlichensten Gründen. Warum sollte das in unserem Kulturkreis nicht funktionieren? Natürlich erfordert das Fähigkeiten und Fertigkeiten, keine Frage, aber möglich ist es für mich eindeutig und als "schwarze Magie" würde ich es auch nicht unbedingt titulieren.

[Mc Claudia]

@Anu:
interessanter Ansatz das, danke.

[Roman]

Ich denke schon, dass ein Suizid durch magische Mittel möglich ist.

Wenn jemand die Fähigkeit besitzt andere mit magischen Mitteln zu schädigen, kann er das auch bei sich selbst anwenden. Das Ego/ Bewusstsein auszuschalten ist keine Schwierigkeit, IMHO.

[Crysalgira]

Crysalgira, wie sehr muss sich jemand selber verfluchen um sich selber mit Drogen/Nahrungsmitteln/Süchten/ad regurgitum zu vernichten? Was ist mit all denen, die ob ihres "Selbsthasses" ihrer "Schuldgefühle" ad regurgitum sich mit Krebs und Co konfrontiert sehen?

Wenn du willst, kannst du solches Suchtverhalten oder extreme psychische Probleme, die zu schweren Erkrankungen führen, natürlich als "Suizid auf Raten" bezeichnen.
Außer der Süchtige setzt sich eine Überdosis, ob bewusst oder unabsichtlich, dann fällt das "auf Raten" weg ...
Das tue ich aber nicht, diese Betrachtungsweise ist mir zu    zynisch? Sucht hat ihre Ursachen, Schuldgefühle haben ihre Ursachen, Selbsthass erst recht - aber das führte weit vom Thema weg.
Mit (sich selbst) verfluchen hat das m.E. schon gar nichts zu tun.

Worum es Claudia ging, ist wohl die Frage, ob ein *einmaliges* Ritual mit z.B. der Hilfe einer Voodoopuppe zum eigenen, beabsichtigten Tod in einer absehbaren Zeitspanne führen kann (ob das oder was schwarze Magie ist, lass ich jetzt mal bewusst beiseite, das ist auch eine andere Diskussion). Und das bezweifle ich ernsthaft.

[barbara]

Hi

Anus Sichtweise stimme ich zu. Ich finde sie auch nicht zynisch, nur realistisch. Ein Mensch, der sich selbst permanent schädigt, der muss irgendwo eine Todessehnsucht haben, auch Selbsthass, sonst würde er es nämlich nicht tun. Es mögen unschöne Tatsachen sein, aber es sind die Tatsachen. Tatsachen sind nicht zynisch.

Das mit der Voodoopuppe dürfte wohl nicht funktionieren - bzw jemand, der so gut ist, dass er es mit der Puppe könnte, könnte es auch ohne Puppe, einfach gehen und fertig und weg. Immerhin müssen die Instinkte, die leben wollen, ausgeschaltet werden, und das ist nicht einfach. Es ist ja zB auch nicht möglich, sich selbst zu töten, indem man einfach die Luft anhält. Irgendwann schnappt der Körper nach Luft, da hilft die eisernste Selbstkontrolle nichts.

grüsse, barbara

[Roman]

Worum es Claudia ging, ist wohl die Frage, ob ein *einmaliges* Ritual mit z.B. der Hilfe einer Voodoopuppe zum eigenen, beabsichtigten Tod in einer absehbaren Zeitspanne führen kann (ob das oder was schwarze Magie ist, lass ich jetzt mal bewusst beiseite, das ist auch eine andere Diskussion). Und das bezweifle ich ernsthaft.

Voodoo-Puppen sind nicht so meines, aber wenn man, beispielsweise, eine Sigille (ich meine jetzt eine Sigille im spare'schen Sinn) mit diesem Willenssatz lädt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie Erfolg hat. Wenn ich mir überlege, was für Probleme man sich bereits mit einem falsch ausgeführten autogenen Training einhandeln kann, erscheint es mir eher unwahrscheinlich, mit einer richtig geladenen Sigille keine Selbstbeschädigung aller möglichen Grade herbeiführen zu können.

[Mc Claudia]

Hi,

danke Crysalgira, so meinte ich das.

Dass man sich selbst natürlich auch (un)bewusst psychisch selbst schaden kann, und dass das viele tun, gewollt oder nicht, ist klar.

Was ich meine, ist aber definitiv ein gewolltes Ritual (oder von mir aus auch mehrere), die man für gewöhnlich dazu verwendet, um andere Menschen magisch zu töten.

Die sich zu Tode meditierenden Mönche würde ich dazuzählen, wenn man Meditation als magische Handlung bezeichnet. Suchtverhalten und selbstschädigendes "reales" Verhalten eher nicht.

Ich denke mal, dass es vielleicht sogar besser funktioniert als bei anderen, da ein Ritual für sich selbst, mit magischer Absicht und allem pipapo am besten dann wirkt, wenn das "Opfer" der magischen Handlung davon weiß, weil dann auch die psychische Beeinflussung dazu kommt. Schwarze Magie (ich übersetz das mal mit Schadenszauber) wirkt natürlich besser, wenn das "Opfer" davon weiß. Nicht umsonst gehören in "magischen Religionen" Psychoterror und soziale Kontrolle wie selbstverständlich zur Magie dazu. Das heißt, wenn ich als Opfer von Schadenszauber nix weiß, wird mir wahrscheinlich weniger wahrscheinlich was passieren, als wenn ich vorher wissentlich verflucht werde, in meinem Bett einen toten Hahn finde, mich meine Umwelt böse anguckt oder ignoriert, ich in meiner Wohnung Fluchutensilien finde, Drohbriefe, etc. (Ich persönlich würde dieses magische "Beiwerk" aber eher dem psychologischen Bereich zuordnen, abgesehen davon, dass es illegal ist.)

Wenn man sich also selber aus Verzweiflung ins Jenseits befördern will, Magier/in ist und das magisch tun will (warum jetzt auch immer), würde man sich jedenfalls stark psychisch in die Richtung "sterben" beeinflussen, vielleicht so stark, dass eine/m wirklich an der nächsten Ecke ein Auto erwischt oder ähnliches.

Also vorstellbar wäre das, glaub ich. Wenn auch sehr unpraktisch.

liebe Grüße

Mc Claudia