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Autor Thema: Esoterischer Rassismus  (Gelesen 46716 mal)

Mc Claudia

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Esoterischer Rassismus
« am: November 14, 2011, 15:57:23 »
Hi,

ich habe gestern im TV den Film „Knowing“ mit Nicholas Cage gesehen. Das Filmende, indem ein paar offenbar höher-intelligente Außerirdische eine Handvoll auserwählte Menschen vor dem drohenden Weltenbrand erretten und auf einem neuen Planeten zwecks Neubeginn aussetzen (die restlichen 7.000.000 Menschen sterben im Weltenbrand) hat mich irgendwie an diverse esoterische Lehren erinnert, wonach es bestimmte Menschen geben soll, die aus irgendwelchen Gründen auch auserwählt, höherfrequenz-dings oder so seien, jedenfalls besser als die jetzigen Menschen und daher auch höher bewertet.

Dazu gehören die Indigokinder, moderne Atlantis-, Thule-, Lemuria- und sonstige Lehren und was weiß ich, was es da noch alles gibt. Ich weiß nicht genau, woher diese Lehren kommen. Ich wette mal auf die Anthroposophie oder Blavatsky & Co?

Es ist eine Art von esoterischem Rassismus, wobei nicht eine bestimmte Ethnie oder Hautfarbe einen zu einem besseren Menschen macht sondern das Dazugehören zu einer bestimmten Art Mensch oder Lehre (also z.B. Indigo-Kind, Mensch in einer bestimmten Erleuchtungs- oder Entwicklungsstufe, etc.).

Während der Film Knowing offenbar den Neuanfang pathetisch vermitteln wollte, ist mir mein Abendessen dabei im Halse steckengeblieben, denn es wird eigentlich nicht wirklich gesagt, was an den auserwählten Kindern so toll sein soll, bzw. warum die Außerirdischen nicht alle Menschen retten konnten oder wollten? Ich fand das Ende also keineswegs erlösend. Immerhin ist die gesamte Erdbevölkerung dahingerafft worden (abgesehen von ein paar Ausnahmen).

Esoterische Erlösung / Himmel / Erleuchtung. Wenn Du Glück hast oder einer bestimmten Lehre folgst oder einen bestimmten Frequenzbereich innehast oder so, bist Du erlöst, ansonsten musst Du eben schaun, wo Du bleibst.

Tatsächlich sehe ich in dieser Art Ideologie keinen großen Unterschied zu Absolutheitsansprüchen der Stifterreligionen oder auch zum üblichen Rassismus. Das Perverse dran ist, das kommt bei den esoterischen Lehren noch dazu, dass sie sich in „Licht und Liebe“ hüllen. Das heißt, alles ist rosa und indigo und leuchtend und lächelnd, aber dahinter verbirgt sich eine absolut unbarmherzige menschenverachtende Lehre. :ugly:  :gruebel:

Was sagt Ihr dazu? Und welche esoterischen Lehren kennt Ihr, die da reinfallen? (Mir fallen ad hoc die ganzen Begrifflichkeiten nicht ein, weil ich zu lange weg bin von der Szene.)

Denkwürdige Grüße

Mc Claudia
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barbara

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #1 am: November 14, 2011, 21:03:43 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Was sagt Ihr dazu?

ich sage dazu, dass du hier eine ganze Menge wild durcheinander mischst, die eigentlich säuberlich getrennt gehörten.

Du als Anhängerin einer kleinen Minderheitenreligion solltest doch eigentlich genug Erfahrung damit haben, wie unangenehm es ist, wenn unsortierte und halbgebackene Vorurteile an deinen Kopf geschmissen werden, also warum tust du genau das nun bei andern? :weißnicht:

vielleicht hab ich morgen den Nerv zum Dröseln, wenn's nicht schon jemand anders bis dann getan haben wird.

grüsse, barbara
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dagaz

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #2 am: November 15, 2011, 02:36:00 »
natürlich gabs und gibts eine nazi-esoterik. blablatski und co waren die wegbereiter. ich seh den eso-rassismus, auch wenn du, liebe barbara, ihn nicht sehen kannst/magst.

nähere info gibts z.b. hier http://de.wikipedia.org/wiki/Rechte_Esoterik
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Giles

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #3 am: November 15, 2011, 07:07:40 »
ja, es gibt nazi-esoterik und die ist gruselig.
es wäre aber naiv zu behaupten, dass der affe, der sich als erster auf zwei beinen fortbewegte, sich gegenüber seinen mitaffen durch nichts unterschieden hätte. ob das ein fortschritt oder fehlrittt war hängt vom betrachter und seinen wertungen ab. ich kann nichts falsches daran finden, wenn jemand sein potential lebt. nichts anderes sagen diese lehren im kern. ob wer an diamant- kristall- und indigo-kinder glaubt oder nicht, das ist mir eigentlich wurscht, solange man nicht meint diese kinder wären ausschliesslich im phänotyp x, y oder z zu finden.
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Crysalgira

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #4 am: November 15, 2011, 12:02:37 »
Liebe Claudia, das kommt davon, wenn man bekannt schlechte Filme guckt und dabei auch noch zu Abend isst, das muss sich ja auf die Verdauung schlagen  :goofy:

Ja, es tauchen immer wieder Vorstellungen von Menschen, einzelnen oder Gruppen auf, welche anders sind, näher am Absoluten, erleuchteter  :doh: (ich glaub nicht, dass es dieses Wort wirklich gibt).
Diese Vorstellungen gibt es im Christentum genauso wie im Hinduismus, im Buddhismus, selbst im Islam ist von Menschen die Rede, welche Gott besonders nahe sind, um mal die großen Religionen als Beispiele zu nennen.
Ich denke, jedes Volk hat sich im Laufe seiner Geschichte für Gottes auserwählte Kinder gehalten (was im Polytheismus ja kein wirkliches Problem ist, nur im Monotheismus  :D ).
Prinzipiell ist das auch nicht schlimm und stimmt vielleicht sogar  :) , solange jene Kinder Gottes nicht auf andere herabsehen, die anderen Vorstellungen anhängen.
Wenn jemand von sich behauptet, er wäre auserwählt, ein Indigo-Kind oder sonstwas, habe ich im Laufe meines Lebens immer sehr misstrauisch reagiert und noch jedes Mal Recht gehabt mit meinem Misstrauen ...

Ich glaube, diese immer wiederkehrende Vorstellung basiert auf einer Art tiefem Wissen in uns, dass wir noch nicht das Ende der Evolutionsleiter sind/sein können/sein dürfen (im Sinne von: DAS kann es doch bitte nicht gewesen sein!).
Rassismus wird es dann, wenn es an einer Abstammung, einem Gen-Typus, einem Phänotypus festgemacht wird bzw. ein anderer Menschentyp als minderwertig definiert wird.
Die Frage ist nun: heißt "weniger erleuchtet" sein bereits "minderwertig" in der Sprache der "Erleuchtungs-Vertreter"?
Alle in einen Topf zu werfen ist Mist.
Man muss sich also jede einzelne dieser Gruppierungen, Theorien, Erlösungsreligionen genau anschauen - und an ihrem Umgang mit anderen bewerten, an dem Umgang mit der Frage: ist diese Erlösung/Erleuchtung/ höhere Ebene für alle zugänglich (mit etwas Mühe, Gehirnschmalz und einem guten Leben) oder muss man hineingeboren werden oder... oder ...

eines der Probleme, welches wir alte und neue Heiden  :D in der Öffentlichkeit haben, ist eben dieses Abdrängen in ein rechtes Eck, das so gerne betrieben wird, und die allgemeine Desavouierung offen gelebten Glaubens in Europa - manches Mal frag ich mich, wie lange uns das noch nachhängen wird ...

Crysalgira
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Don't take life too seriously - you won't get out alive anyway ....

Mc Claudia

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #5 am: November 15, 2011, 15:47:07 »
Hi,

@Crysalgira:

Danke für den Rat. Aber die Ankündigung des Filmes klang recht spannend. Der Film wurde erst in der Halbzeit zum absolut Quatsch. :D

@Barbara:

Ich habe keineswegs an Dich gedacht, als ich meinen thread eröffnete – ich war eigentlich nur affektiert von diesem doofen Film - ;) , noch bin ich der Meinung, dass jede esoterische Lehre oder Philosophie rassistisch oder elitär ist. Vielleicht hätte ich besser Elitarismus statt Rassismus schreiben sollen. Aber nachdem diese Indigo- und sonstigen Kinder und diverse Lichtwesen, -arbeiter/innen etc. ja auch oft nach ihrer Genetik beschrieben werden, ist Rassismus durchaus auch ein passender Begriff. Also die zukünftige, erleuchtete Generation hat irgendwie erleuchtete Gene und wird den Weniger- und Nichterleuchteten auf die höhere Frequenz helfen. Vielleicht könnte man es spiritueller Rassismus bezeichnen.

Weiters ging ich nicht davon aus, dass Du einer elitären oder rassistischen Lehre anhängst, weshalb Du Dich auch nicht betroffen zu fühlen brauchst.

Weiters verzeih bitte meine unausgegorene Begriffswahl – ich kenn mich nicht genug aus, um jetzt alle Strömungen haarklein voneinander unterscheiden zu können. Ich habe – bedingt durch den Film – nur Ähnlichkeiten BESTIMMTER Strömungen wiedererkennen können in der Polemik des Filmendes, die ich vage in Erinnerung hatte durch Lesen von Artikeln beim Surfen im Netz und durch Diskussionen, die ich früher öfters in Esoterikkreisen führte.

Da Du Dich aber in dieser Szene offenbar sehr gut auskennst, wäre ich Dir dankbar, wenn es Dir nicht zuviel Aufwand bereitet, die elitären von den nichtelitären (bzw. rassistischen) Auslegungen voneinander zu trennen. Für mich als Außenstehende schaut das alles sehr ähnlich aus.


@alle:

Mir geht es hier nicht unbedingt um die rechte Esoterik, die so eindeutig daherkommt wie der Hitlerismus oder Van Helsing mit seinen antisemitischen Verschwörungstheorien. Mir gehts in diesem Thread um moderne esoterische Lehren, die auf ihre eigene Weise eine Form von Elitarismus oder Rassismus herausbilden, der nicht die Weißen gegen die Schwarzen oder die Arier gegen Juden stellt, sondern die Erleuchteten, Indigokinder, erleuchteten Meister, usw. gegen die Unerleuchteten, die „noch nicht so weit sind“, auf einer „niederen Frequenz schwingen“ etc.

Weiters gehts mir auch um den Zynismus, der bei solchen spirituellen Evolutionslehren deutlich wird, v.a. wenn es um die tatsächlichen Opfer von Katastrophen geht. Tsunamis & Co werden da als „Reinigung“ gesehen, die für die Höherentwicklung notwendig ist. Schön und gut. Die Leute, die das aber betrifft, sehen das aber sicher etwas anders. Dieser Zynismus gegenüber den Opfern ist nur ein anderes Vokabel für „Gottes Wille“ oder „Karma“ (egal wie, die Opfer müssens halt schlucken oder sind sogar selbst schuld – im schlimmsten Fall der Auslegung).

Ich habe gestern versucht, einen Artikel zu finden, der mein Unbehagen irgendwie deutlich macht. So ganz einen passenden hab ich nicht gefunden. Aber hier was Interessantes, was ich ungefähr meine, was mir Bauchweh bereitet:

http://www.trend.infopartisan.net/trd0602/t150602.html

Dieser Artikel wiederum lässt ad hoc keinen Rassismus oder Elitarismus erkennen. Alle Menschen werden letztlich gerettet. Der Grund ist ne komplizierte Mischung aus Physik und höheren Mächten, und natürlich sind die Indigo-, Kristall- und sonstigen Kinder hier auch die Vorreiter, die die Unerleuchteten anderen zur Erleuchtung führen. Der Zynismus der Opfer der „reinigenden“ Katastrophen bleibt für meinen Geschmack aber. Und was mit den Menschen passiert, die keinen Bock haben auf die höhere Frequenzevolution, bleibt auch ungesagt, würde mich aber sehr interessieren:

http://www.energie-der-sterne.de/Newsle ... ozess.html

„Jede Energieerhöhung unseres Planeten ist verbunden mit einer Irritation der Erde, so dass es durch die Energieschwankungen zu Naturkatastrophen kommt. Und  das erleben wir ja auch massiv. Überall auf unserem Globus kommt es derzeit zu Überflutungen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen. Diese stellen nichts anderes als der Versuch der Erde dar, sich an diese neue Energiestruktur anzupassen und sich von der alten, oft negativen Energie, die auch wir Menschen  produziert haben, zu reinigen und zu befreien.“

Um nochmals auf den Grund meines Unwohlseins zurückzukommen, die Heise-Filmkritik spricht mir sehr aus der Seele:

http://www.heise.de/tp/blogs/6/136053

Allerdings widerspreche ich dem Autor, der zum Schluss meint, dass die christliche Rechte hier unterschwellig Propaganda macht. Denn Christen werden nicht gerettet, sondern Kinder, die aus ungenannten Gründen erwählt wurden. Und dieses ungenannte Erwähltsein hat mich sofort an diese Indigokinder-Sache gemahnt. Aufgrund unbeschreiblicher und undurchsichtiger Gene, Frequenzen oder sonstigem sind eben einige erwählt und die anderen nicht oder noch nicht. Und damit passt dieser Film wesentlich besser zum esoterisch-spirituellen Elitarismus oder Rassismus als zum christlichen.

Natürlich kann man Verbindungen zu allen möglichen Erleuchtungs- und Erlösungslehren ziehen (Und nein, mir ist keine davon sympathisch). Ragnarök und der Neubeginn des Menschenpaares Lif und Lifthrasir passen da genauso wie das neue Jerusalem oder ein neues hinduistisches Yuga etc. Aber von der Machart des Filmes – so mit den Raumschiffen – glaube ich eher, dass sich der Regisseur an der modernen Esoterik orientierte.

liebe Grüße und sorry für die Länge meines Beitrags

Mc Claudia
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barbara

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #6 am: November 16, 2011, 00:27:43 »
Hallo McClaudia

tut mir leid dass du so schlechte Filme schauen musst...  :ugly:  aber ja, da gibt's schon viel Übles, das will ich ja gar nicht bestreiten.

Zitat
Aber nachdem diese Indigo- und sonstigen Kinder und diverse Lichtwesen, -arbeiter/innen etc. ja auch oft nach ihrer Genetik beschrieben werden, ist Rassismus durchaus auch ein passender Begriff.

Die Begriffe Indigokind, Kristallkind sind mir vertraut und ich höre sie auch immer wieder mal, die Konzepte dahinter finde ich auch ganz in Ordnung, solange sie beschreibend und wertfrei benutzt werden. Was in dem Umfeld, in dem ich mich bewege, auch so geschieht. Zumindest halte ich solche Beschreibungen in der Regel für deutlich gesünder und zu besseren Massnahmen führend als solche, die Kinder pathologisieren. "du bist besonders sensibel und erlebst Sinneswahrnehmungen intensiver als andere Menschen, das hat Vorteile und Nachteile und du kannst lernen damit umzugehen" ist nun mal in meiner Sicht ein besserer Ansatz als "du kannst dich einfach nicht konzentrieren und nimmst den Schulstoff nicht auf und schreibst lauter schlechte Noten", womöglich noch gefolgt von "schmeissen wir doch ne Pille rein dann bist du ruhig und funktionierst besser."

Zitat
Also die zukünftige, erleuchtete Generation hat irgendwie erleuchtete Gene und wird den Weniger- und Nichterleuchteten auf die höhere Frequenz helfen.

Mit den ganzen Gen-Beschreibungen (12-Strang-DNA etc) habe ich  so meine liebe Mühe habe, aber ich hab das auch noch nie im Detail nachgelesen, was genau damit gemeint sein soll. Der Verdacht mag gerechtfertigt sein, dass viele Leute, die davon sprechen, es auch nicht genau wissen, und dass sie möglicherweise noch nicht mal die ganz gewöhnliche 2-Strang-DNA kennen. Inkompetenz ist aber nicht Rassismus.

Rassismus seh ich darin nicht, denn der Prozess zum Erwerb dieser neuen DNA ist etwas, was grundsätzlich allen Menschen offen steht, die das wollen. Und wie es überall halt so ist - in der Musik auch, in den Sprachen, in der Mathematik - um Fortschritte zu machen, muss man üben, und ja, wer lange übt, ist dann in dieser Disziplin auch hoffentlich besser und weiter fortgeschritten als jemand, der nicht übt. Und wie überall gibt es halt solche mit mehr Talent und andere mit weniger Talent, Fleissige und Faule, Anfänger und Fortgeschrittene, und das darf man auch so sagen. Was für die Disziplin "Bewusstseinserweiterung" genauso gilt wie jedes Fach, das man an irgend einer Schule lernen kann.

elitär und rassistisch ist daran gar nichts. Aber man kann's natürlich elitär und rassistisch drehen, wenn man will. Es ist aber definitiv nicht so gemeint.

Zitat
ch wette mal auf die Anthroposophie oder Blavatsky & Co?

Die grosse Anthroposophenhochburg ist ja bei mir gleich um die Ecke, und das Schlimmste was über Anthroposophen gesagt werden kann, ist ihre Neigung, selbstgestrickte zu weite Pullover und Birkenstocksandalen zu tragen, und die Menschheit mit Gesamt-Theater-Aufführungen des Faust zu plagen. ja genau, inklusive dem zweiten Teil, und ja, das dauert sehr sehr lange. Aber das war's dann schon.

von Steiner selbst habe ich einiges gelesen (so ca 10 Bände), da fällt als Leserin von heute schon auf, wie entspannt er mit Begriffen wie "Arier" oder "Wurzelrasse" umgeht. Ein Blick auf das Entstehungsdatum zeigt dann allerdings immer, dass er dies weit vor den Nazis sagte, die sich wohl die eine oder andere Inspiration von ihm oder den Theosophen holte, von denen ja auch Steiner herkam.

Ebenfalls fällt auf, dass weder Steiner noch Blavatsky (von der ich ein bisschen was las - vielleicht 100 Seiten) in keinem der Texte als rassistisch und elitär auffallen, sondern im Gegenteil eine Entwicklung der Menschheit als Ganzes hin zum Frieden wünschen, und die Entwicklung des Individuums zu weiterem Bewusstsein von ziemlich genau einem Faktor abhängig machen, und der ist: beharrliches Üben. Was unabhängig von Geschlecht, Religion, Ethnie, sozialem Status oder sonstigen äusserlichen Kriterien geschehen kann. völlig unelitär.

grüsse, barbara
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Mc Claudia

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #7 am: November 23, 2011, 15:33:31 »
Hi Barbara,

da ich irgendwie das, was ich suchte, nicht fand, lass ich es mal.  :weißnicht:

Das mit dem 12-Dings-DNA und den Indigokindern & Co könnte man zumindest als esoterisch-biologistisch begründeten Elitarismus bezeichnen, da Menschen, die das dann haben oder sind eindeutig die Menschen der Zukunft sind, die den Durchblick haben (und die anderen leiten, führen (sollen)?).

Kurz noch zu den Indiogkindern, die vielleicht sogar einen eigenen Thread wert wären:

Das Gegenteil von Ritalin heißt nicht automatisch Indigo-Kinder. Eine persönliche Zuwendung zum Kind und Förderung dessen Fähigkeiten ist eine Sache. Dass ich der Meinung bin, mein Kind sei aufgrund seiner Unangepasstheit ein Messias des neuen Zeitalters, oder wohnte im vorigen Leben auf nem Stern, was ganz anderes.

Hier ein Artikel über Indigokinder, den ich sehr ansprechend finde:

http://www.sekten-info-essen.de/texte/indigokinder.htm

Liebe Grüße

Mc Claudia
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barbara

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #8 am: November 23, 2011, 21:40:43 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Das mit dem 12-Dings-DNA und den Indigokindern & Co könnte man zumindest als esoterisch-biologistisch begründeten Elitarismus bezeichnen, da Menschen, die das dann haben oder sind eindeutig die Menschen der Zukunft sind, die den Durchblick haben (und die anderen leiten, führen (sollen)?).

Ich krieg da die Argumentation immer umgekehrt mit: Indigo- und Kristallkinder brauchen besondere Betreuung, weil sie so neu auf der Erde sind und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, oft überfordert sind und mit sich selbst und dem Körper nicht zurechtkommen. "normale" Kinder hingegen, die schon oft reinkarniert waren, sind unkomplizierter, weil sie sich auskennen und wissen, wie sie mit den Besonderheiten der irdischen Existenz umgehen müssen. Und am Schluss bringen alle ihre Eigenschaften und Fähigkeiten ein und alle gestalten gleichermassen die Welt. Auch Führungsqualitäten sind individuelle Eigenschaften, die nicht eine dieser Gruppen speziell zugeordnet werden können.


Zitat
Das Gegenteil von Ritalin heißt nicht automatisch Indigo-Kinder. Eine persönliche Zuwendung zum Kind und Förderung dessen Fähigkeiten ist eine Sache. Dass ich der Meinung bin, mein Kind sei aufgrund seiner Unangepasstheit ein Messias des neuen Zeitalters, oder wohnte im vorigen Leben auf nem Stern, was ganz anderes.

ja sicher, viele Eltern würden besser daran tun, mal als Erstes ihre Erziehungsmethoden zu hinterfragen. Die 68-er-Hippie-Generation hat viele reichlich orientierungslose Leute geschaffen, und deren Kinder baden es aus. Manchmal ist es nicht das Schlechteste, einem Kind einfach mitzuteilen "ja, ich weiss du hasst Grammatikübungen und ich kann das gut verstehen, aber das sind nun die Hausaufgaben und die machst du jetzt. Sobald du sie fertig hast, kannst du nach draussen spielen gehen, aber nicht vorher."

Wenn ich so in der Öffentlichkeit Eltern beobachte, so fällt mir häufig auf, dass sie oft inkonsequent sind - ich mein, man kann schwieriges Verhalten bei Kindern auch züchten, ganz egal welche Fähigkeiten oder welchen Charakter ein Kind hat...

grüsse, barbara
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dagaz

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #9 am: November 24, 2011, 02:57:53 »
Zitat von: "barbara"
Ich krieg da die Argumentation immer umgekehrt mit: Indigo- und Kristallkinder brauchen besondere Betreuung, weil sie so neu auf der Erde sind und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, oft überfordert sind und mit sich selbst und dem Körper nicht zurechtkommen. "normale" Kinder hingegen, die schon oft reinkarniert waren, sind unkomplizierter, weil sie sich auskennen und wissen, wie sie mit den Besonderheiten der irdischen Existenz umgehen müssen.

ach nee... müssen die ärmsten erst die körperführerscheinprüfung machen?  :bang:
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barbara

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #10 am: November 24, 2011, 06:43:39 »
Zitat von: "dagaz"
ach nee... müssen die ärmsten erst die körperführerscheinprüfung machen?  :bang:

Simple Tatsache ist, dass es Kinder gibt, die feinmotorisch und manchmal auch grobmotorisch so ihre liebe Mühe haben, dass es Kinder gibt, die ständig vor sich hinträumen und nicht im Körper sind, und solche, bei denen es schon lange ist, wenn sie mal eine ganze Minute am Stück konzentriert mit nur einer Sache beschäftigt sind. Ob das nun an ihrer Veranlagung liegt oder daran, dass es hierzulande oft wenig Freiräume für Kinder gibt, in denen sie Bewegung üben können, der Leistungsgesellschaft, oder sonst was, sei mal dahingestellt.

ich frag mich grad, warum im spirituellen Bereich Klassifizierungen so aufregen... über Klassifizierungen wie "Legasthenie" oder "Linkshänder" regt sich kaum jemand auf, obwohl auch diese Klassifizierungen oft mit überdurchschnittlicher Kreativität oder Intelligenz der Person verbunden sind, und auch "elitistisch" sind.

grüsse, barbara
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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #11 am: November 24, 2011, 11:42:55 »
Hi Barbara,

mich regts nur dann auf, wenn daraus irgendwelche Elitarismen abgeleitet werden, Besonderheiten, die Menschen ÜBER andere Menschen stellen. (Das regt mich aber grundsätzlich auf, nicht nur im spirituellen Bereich. Ich finds auch Scheiße, dass Kinder reicher Eltern die besseren Schulen besuchen können, sich das Studieren besser leisten können, etc.)

So wie Du das siehst, dass es halt verschiedene Menschen gibt, die je ihre Fähigkeiten mitbringen - hab ich kein Problem damit.  ;)
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dagaz

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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #12 am: November 24, 2011, 16:51:41 »
Zitat von: "barbara"
Simple Tatsache ist, dass es Kinder gibt, die feinmotorisch und manchmal auch grobmotorisch so ihre liebe Mühe haben, dass es Kinder gibt, die ständig vor sich hinträumen und nicht im Körper sind, und solche, bei denen es schon lange ist, wenn sie mal eine ganze Minute am Stück konzentriert mit nur einer Sache beschäftigt sind.

einiges davon kommt mir bekannt vor. aber war ich deshalb ein indigokind?
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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #13 am: November 24, 2011, 22:40:02 »
Zitat von: "dagaz"
einiges davon kommt mir bekannt vor. aber war ich deshalb ein indigokind?

wohl  schon.

ich gehe grundsätzlich davon aus, dass Leute, die sich für so exotische Formen von Religion, Kult und Spiritualität interessieren, wie die hier Schreibenden, wohl alle in diese Kategorie fallen dürften.

Nicht-Indigos interessieren sich für Religion meist nur soweit weil "man das halt so macht" oder "weil das eben so Tradition ist" oder "weil schon meine Grosseltern in dieser Kirche geheiratet haben" und haben nicht diese Neigung, ständig alles zu hinterfragen wie die meisten hier.

grüsse, barbara
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Re: Esoterischer Rassismus
« Antwort #14 am: November 24, 2011, 22:51:11 »
Jö, cool, wir sind Indigo! (klingt jedenfalls besser, als "wir sind Papst").  :lach:
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