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Nachrichten - Geza

Seiten: [1] 2
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Büchertruhe / Lieder der Vorzeit
« am: Oktober 01, 2013, 15:53:58 »
Liebe Forumsuser,

heute will ich Euch mein soeben erschienenes Buch "Lieder der Vorzeit" vorstellen.

Seit über 10 Jahren liegt das Manuskript „Lieder der Vorzeit – Götterlieder, Heldenlieder und alte Volkslieder“ als Ausdruck vor, doch fand sich kein einziger Verlag, der ein Interesse hatte, das Buch herauszubringen. Ich hatte alle bekannten Liederbuchverlage angeschrieben, doch niemand war auch nur daran interessiert, wenigstens das Manuskript für eine Durchsicht anzufordern. Deswegen habe ich es nun selbst bei "Books on Demand" herausgegeben.

In dem Buch gibt es insgesamt 304 Lieder auf 392 Seiten. Es sind 327 Melodien enthalten, weil es zu einigen Liedern mehrere Melodien gibt.

Nach einer Einleitung, in der auch die alten Modi (heidnische Tonarten) mit ihren Planetenzuordnungen aufgeführt sind, folgt als erstes Kapitel das der Götterlieder. Da sind zuerst natürlich sämtliche alten Melodien zu dem Edda- und Skaldenstrophen, dann folgen die beiden Eddalieder, die noch Jahrhunderte später als Volkslieder im Norden gesungen wurden, schließlich als Anhang an dieses Kapitel die 2000 Jahre alten altgriechischen Götterhymnen in Übersetzung.
Das nächste Kapitel bringt Heldenlieder, also Melodien zur deutschen Nibelungen- und Gudrunsage, das jüngere Hildebrandslied, Dietrich von Bern usw. Auch das färingische Nibelungenlied ist enthalten, aber natürlich nicht mit den über 400 überlieferten Strophen (diese alle zu bringen hätte ein eigenes Buch erfordert). Im nächsten Kapitel finden sich mythische Lieder, also Lieder, in denen Mythen oder Reste von Mythen enthalten sind, u. a. Ritter Ulinger (Ullr), Frau Holle, das Heidenlied, Lied vom Tannhäuser, Herr Lovmann und Herr Tord (Þórr) usw.
Die wenigen erhaltenen Reste von Liedern, in denen es um Naturgeister geht, folgen im nächsten Kapitel, u. a. das Lied vom wilden Wassermann mit 54 Strophen, zwei nordische Elbenlieder (darunter „Herr Olof“), das Bucklig Männlein, Nix in der Grube usw.
Zum Kapitel Tageskreis braucht man nicht viel zu sagen, es sind Lieder für den Morgen, Mittag, und Abend.
Es folgen Lieder des Jahreskreises, geteilt in die 8 Feste, darunter auch Weihnachtslieder. Bei den Mittsommerliedern sind auch viele Dainas aus den baltischen Ländern dabei.
Der Lebenskreis umfaßt Geburt und Geburtstag, Kriegerweihe mit dem Schwerttanz, Hochzeit und Tod.

Alle diese Kapitel haben ausschließlich überlieferte Volkslieder, nur in dem Anhang Neuheidentum finden sich auch Kunstlieder, also heidnische Lieder aus unseren Jahrhunderten, auch hier einige, die noch nie irgendwo in Büchern veröffentlicht wurden.

Das Buch enthält 36 Lieder aus Skandinavien, 30 Lieder aus dem Baltikum (Dainas), 16 Niederländische Lieder, 13 Englische und 25 Andere (z. B. Österreich, Schweiz). Viele der skandinavischen und baltischen Lieder sowie die griechischen Götterhymnen sind noch nie in deutscher Übersetzung erschienen. Ich hatte dazu eigens verschiedene Dolmetscher engagiert, die mir die Texte in der Rohfassung übersetzten, dann habe ich diese Grobübersetzungen zu singbaren Strophen möglichst mit Reimen umgebildet.

Außerdem gibt es in dem Buch 55 Tänze oder Kinderspieltänze, darunter der Siebensprung, der Schwerttanz, Sünnros, oder die schwedische Fassung des Flachsernte-Tanzes. Außer dem Schwerttanz sind alle Tänze zugleich Lieder und können auch ohne getanzt zu werden, gesungen werden.

Es versteht sich von selbst und wird sicher auch von mir erwartet, daß ich zu allen Liedern genaue Quellenangaben gesetzt habe, wo das Lied herkommt oder woher ich es genommen habe. Und natürlich ist auch ein Register der Liedanfänge dabei, um jedes Lied schnell auffinden zu können.

Noch etwas zu den Noten: Ich habe zu jeder Melodie die Weise (Modus) angegeben, also darüber geschrieben, z. B. „dorisch“ oder „lydisch“, so daß man im Vorwort sehen kann, welchem Planeten und damit welcher Gottheit eine Melodie geweiht ist. Jonisch und hypojonisch entspricht dabei unserm C-Dur, äolisch und hypoäolisch unserm a-Moll. Oft sind diese Tonarten auch versetzt, z. B. C-Dur auf G wird zu G-Dur. Genauso können die alten Tonarten z. B. „dorisch“, das von D nach D läuft, entsprechend auf andere Töne versetzt werden. Außerdem habe ich versucht, die Melodien einfach zu setzen, also mit Viertel- und halben Noten statt Achteln und Sechzehnteln, außerdem nur einstimmig. Ich rechne nicht damit, daß Berufsmusiker das Buch erwerben, sondern normale Menschen, die auch mit durchschnittlichen Musikkenntnissen eine Melodie abspielen wollen. Trotzdem müßte man dazu schon ein wenig Notenlesen können. Ansonsten bleiben immer noch die Texte selbst und wenn man jemanden kennt, der einem eine Melodie vorspielt, kann man das mit einem Tonbandgerät aufnehmen und sich mehrfach anhören und so in Ruhe einüben. Es soll auch schon entsprechende Rechnerprogramme geben.
Ich habe alle Melodien auf den G-Schlüssel (Violinschlüssel) übertragen, gerade die alten griechischen Melodien und die Eddmelodien waren im C-Schlüssel (Bratschenschlüssel) notiert, der doch eher selten und ungewohnt ist und ein Abspielen mit dem Instrument sehr erschwert.

Das Buch ist fest gebunden, denn ein Taschenbuch würde sich verblättern, wenn man es vor sich hinlegt und die Hände für das Musikinstrument braucht. Der Preis ist deswegen, und weil die alten Laserdrucke des mit dem Atari gesetzten Manuskripts umständlich eingescannt werden mußten, relativ hoch (39,80 Euro), das Buch kann beim Verlag "Bod" oder z. B. bei Amazon (dort ist auch ein "Blick ins Buch" möglich) bestellt werden (siehe die URLs). ISBN 978-3-8482-6853-5

http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=1083252
http://www.amazon.de/Lieder-Vorzeit-G%C ... ds=nemenyi

Géza von Neményi

Weitere Bücher von mir: Heilige Runen - Zauberzeichen des Nordens (Ullstein 2004), Götter, Mythen, Jahresfeste - Heidnische Naturreligion (Kersken-Canbaz-Verlag), Die Wurzeln von Weihnacht und Ostern - Heidnische Feste und Bräuche (Kersken-Canbaz-Verlag), Kommentar zu den Götterliedern der Edda Band 1 und 2 (Band 3 erscheint demnächst) (Kersken-Canbaz-Verlag).

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Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 13, 2012, 10:39:06 »
Zitat
Ich plädiere für Lieschen Müller, denn von der behauptet niemand, daß sie unfehlbar ist.

Und schon sind wir wieder beim Papst-Bashing. Nur der Papst behauptet, unfehlbar zu sein. Das gibt es in keiner anderen Religion. Warum zum Donarwetter wird solches dann immer wieder unterschwellig dem Heidentum vorgeworfen?

Wenn hier einige mit dem Christentum ihre offene Rechnung haben - gerne. Aber dann sollten sie sich ein anderes Forum suchen.

Wenn hier einige glauben, daß eine entsprechend blutige Vergangenheit wie unter den Christen auch dann geschehen wäre, wenn das Heidentum geblieben wäre, dann bescheinige ich ihnen völlige Unkenntnis vom Heidentum sowohl als auch vom Christentum. Und es wäre schlau von diesen Personen, ihre Meinung nicht zu äußern, denn damit outen sie sich als bildungsfern.

Und wer grundsätzlich gegen jede Religion ist - auch dafür gibt es ein Forum (in dem ich auch schon geschrieben habe).

Also: Weder der Dalai Lama, noch der oberste Hindupriester, noch germ. Allsherjargoden behaupten, daß sie unfehlbar sind. Aber sie haben (im Idealfall) das Wissen über die von ihnen vertretene Religion, sie haben die Praxis und Erfahrung und deswegen können sie Inhalte glaubwürdig interpretieren, anders als "Lieschen Müller", welche sich vom diversen Zeitgeisten beeinflussen läßt. Derartige Lieschen Müllers gibt es übrigens auch männlich. Ich mußte selbst mit irgendeinem Kiffer diskutieren, weil der überall behauptete, daß schon Wodan gekifft hätte.

Lichtgruß,
Geza

3
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 11, 2012, 17:56:25 »
Man kann immer alles bezweifeln und überall Betrug vermuten. Im Idealfall aber genießen derartige Personen bei den Anhängern der Religion Vertrauen. Wenn also z. B. der Papst sagt, Maria sei ihm erschienen und hätte angeordnet, daß der Rosenkranz nun ganz anders gebetet werden soll, dann würde die Mehrheit der Katholiken dem Papst glauben und es entsprechend ändern. Einer Minderheit wird es egal sein.
Und mit der Zeit werden sich Ergebnisse einstellen (d. h. Gebete erhört werden), so daß die Neuerung sich in der Praxis bewährt hätte.

Aber wenn Lieschen Müller irgendetwas in einer Religion ändern will, weil sie gerade so eine neue Folge von "Die Hexen von Eastwick" gesehen hat, dann darf es nicht sein, daß sie damit durchkommt. Nur bei Neuheiden schafft sie es vielleicht.

Lichtgruß,
Geza

4
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 11, 2012, 15:46:16 »
Zitat
aber auch dann, wenn man eine gesicherte Überlieferung hat (die man - mit Verlaub - auch bei den Germanen nicht hat, oder weißt Du was genau der Stamm der Cherusker um Chr. Geburt genau geglaubt hat?)
Muß ich gar nicht wissen. Mein Ansatz ist eben nicht die Religion der Cherusker im 1. Jh., auch nicht die der Goten im 3. Jh. oder der Skandinavier im 10. Jh.
Mein Ansatz ist der, ein vollständiges Heidentum mit authentischem Inhalt zu rekonstruieren. Das bedeutet, ich kann eine bei den Cheruskern im 1. Jh. überlieferte Zeremonie mit einer ähnlichen der Vikinger des 9. Jh. zusammenbringen. Beide sind unbestritten rein heidnisch, und mehr will ich gar nicht: Heidentum - als Alternative zu den heutigen Religionen. Wir verwenden z. B. auch Sprüche an Wodan, die erst im 17. Jh. aufgeschrieben wurden (Erntebräuche); solange darin kein christlicher Einfluß enthalten ist, ist es in Ordnung.

Wobei ich den Forschern folge, die erstens von einer sehr einheitlichen Religion der Germanen ausgehen (z. B. Klaus Bemmann), und dann zweitens auch denjenigen, die von einer sehr unveränderten Religion bei den Germanen ausgehen. Das bedeutet, die Zeremonien des 1. Jh. unterscheiden sich nicht wesentlich von denen des 9. Jh., und auch örtliche Unterschiede sind zu vernachlässigen. Wie ja auch unterschiedliche Heiligenkulte in der Kirche nicht bedeuten, daß es keinen einheitlichen Katholizismus gibt.

Tacitus erwähnt z. B. den Nerthuskult bei einem bestimmten Stamm. Ich sehe hier keine andere Religion, weil in einer Region eine bestimmte Gottheit mehr verehrt wurde, als woanders. Die Namensähnlichkeit (Nerthus-Njörunn/Njörd und Jörd) macht deutlich, daß diese Göttin einst überall in Germanien bekannt gewesen ist und sicher auch ihre Kulte hatte. Nur war eben kein Römer da, der uns davon erzählt hat.

Zitat
so entwickelt sich Religion weiter (götterseidank), Unbrauchbares wird verworfen oder in die historische Lesung verbannt und bessere Dinge hinzugenommen. Religion ist nichts ewig gleiches sondern etwas, das sich mit der Gesellschaft der Gläubigen ändert.
Sicher, aber absichtliche gewaltsame Veränderung ist eben keine Weiterentwicklung, auch die Anpassung einer Religion an den Zeitgeist (der ja durchaus auch wiederum christlich beeinflußt ist) ist keine Weiterentwicklung. Eine Entwicklung findet ungewollt von alleine statt, und zwar dann, wenn diese Religion gelebt und praktziert wird. Solange hier Außenstehende auf die "Religion der Germanen" blicken, und dann Teile davon ablehnen, ist das keine Entwicklung.
Wenn Du an Deinen Weihnachtsbaum - wie Deine Eltern - jahrelang immer Äpfel gehängt hast, und eines Tages stattdessen bunte Glaskugeln nimmst, weil gerade keine Äpfel da sind, dann ist das eine Entwicklung (ob zum Guten oder Schlechteren, wäre zu dirkutieren). Wenn Du aber Christ bist und dnn irgendwann beschließt, nun Heide zu werden und gleich am Anfang die Äpfel am Baum durch Tomatenm ersetzt, dann ist das keine Entwicklung, sondern Verfälschung.
Und übrigens: Eine Religion wird nicht vom demokratischen Volkswillen gestaltet. Inhaltliche Veränderungen können nur erfolgen, wenn neue spirituelle Erkenntnisse vorliegen, was doch Lehrer, Gurus, Seher oder Priester voraussetzt. Laien dürfen eine Religion nicht verändern, ihnen fehlt das Wissen dazu und die Qualifikation.

Lichtgruß,
Geza

5
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 11, 2012, 11:20:07 »
Gerade die Celten sind ein Musterbeispiel dafür, wie ungünstig es ist, wenn man kein "Buch" hat, wo die Mythen enthalten sind. Es gibt zwar celtische Überlieferungen, aber verstreut auf unterschiedlichste Quellen, meist aus christlicher Zeit. Eine genaue Rekonstruktion der heidnischen celtischen Religion ist damit ungleich schwerer.

Geza

6
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 10, 2012, 12:30:51 »
Vor allem gibt es doch nur eine richtige "Buchreligion", das ist das Judentum. Wenn man sieht, was die für ein Theater mit ihren Thorarollen machen, das ist schon nicht mehr lustig. Die Thora muß von einem frommen Juden wie eine lebende Person, wie ein Mensch behandelt werden. Tiere aber dürfen qualvoll geschächtet werden.

Verkündungsreligion? Wer verkündet was? Eher trifft es wohl der Begriff "Stifterreligion", ein namentlich bekannter Stifter verkündet seine Erkenntnisse als neue Religion (was dann natürlich auch aufgeschrieben wird).

Alle Heiden (Neuheiden und Altheiden) haben ihre Vorstellungen aus den Mythensammlungen der Eddas. Ohne die Eddas würden wir einige Götter nicht einmal vom Namen her kennen. Also sollte man das würdigen und sich darüber freuen. Frust mit dem Christentum und seiner Bibel sollte nicht das Denken über das Heidentum beeinflussen. Es gibt Religionen, die sind schlecht, innerlich kaputt oder krankhaft. Es gibt auch Religionen, die das nicht sind.
Wenn ein Arbeitsloser einen Mord begeht, sind deswegen nicht alle Arbeitslosen als Mörder anzusehen. Wenn eine Religion kriminell ist, sind es deswegen nicht alle Religionen.

Lichtgruß,
Geza

7
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 08, 2012, 15:04:23 »
So ein Unsinn, dieses ganze Gerede von "Buchreligionen" - nur aus der Ablehnung des Christentums gekommen und wird nun munter auch auf das Heidentum übertragen.
Es gibt nun einmal heute weder den Skalden, der uns die alten Mythen vorsingt, noch den Tempel, wo wir die Mythen hören können, und die alten Leute in den Familien kennen sie auch nicht mehr. Also brauchen wir die schriftlichen Aufzeichnungen in Form eines Buches. Darauf könnten wir verzichten, wenn es genügend heidnische Skalden gäbe, die die Mythen auswendig lernten - aber dazu ist niemand bereit und wohl auch nicht befähigt.

Ich sehe keinen Grund, Bücher und das darin enthaltene Wissen irgendwie abzulehnen - es gab mal eine Zeit in Deutschland, da sah man das so und verbrannte Bücher sogar, doch damit will ich nichts zu tun haben. Und ich sehe auch keinen wesenlichen inhaltlichen Unterschied darin, daß jemand in ein Lexikon (also ein Buch) blickt, oder z. B. mit dem Rechner Wikipedia aufruft und die aufgerufene Seite liest. Oder ob jemand in einem heidnischen Forum Beiträge liest, oder solche Beiträge gesammelt in einem Buch. Ob die Lettern auf Papier gedruckt sind, oder elektronisch auf einem Bildschirm stehen, es bleiben Texte die man lesen muß.
Bücher sind nichts Schlechtes, im Gegenteil, sie können Dinge überliefern, die sonst in Vergessenheit geraten würden. Gerade auf dem Gebiete der Religion, wo es das Bestreben ist, möglichst zum Ursprung des Mythos zu gelangen, sind Bücher ungleich wertvoller, als lediglich von einem Sänger gehörte Lieder.
Die nordamerikanischen Indianer (z. B. die Dakota) hatten ihre Mythen nie in Büchern aufgeschrieben. In der relativ kurzen Zeit der Einwanderung der Weißen ist die ganze Religion der Dakota umgestellt worden, hat sich in Richtung zum Monotheismus hin "entwickelt", weil die Beeinflussung durch die Weißen eben die Medizinmänner dazu brachte, die Mythen nun anders zu erzählen. Hätten wir keine Aufstellung der 16 Götter der Dakota in einem Text des 17. Jh. (von einem Forscher), dann würde niemand mehr die Namen der Götter kennen. In 3 Jahrhunderten ist die ursprüngliche Religion mehr oder weniger zerstört worden.
Also rede mir hier bitte keiner mehr schlecht über Bücher.

Geza

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Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 07, 2012, 12:16:20 »
Zitat
das glauben auch Päpste und Ayatollahs. Und wir wissen, was beide Sorten auf der Welt aufgeführt haben und noch aufführen. alles im Namen Gottes... hilf Himmel!
Ich bin mir sicher, daß zumindest die Päpste das schon lange nicht mehr glauben, sondern nur vorgeben.
Trotzdem: Heidentum mit den Bibelreligionen zu vergleichen und dem eidentum die Fehler der Bibelreligionen vorzuhalten, kann ich nicht akzeptieren.
Weil ein Film schlecht war, geht man ja auch nicht grundsätzlich nie mehr in ein Kino. Weil ein Apfel vermadet war, wird man ja nicht alle Äpfel, und sogar alle andern Früchte meiden.

Zitat
sooo gering waren die Fehler bei vielen nicht. Aus einer Religion der Nächstenliebe eine der Kreuzzüge und der Inquisiton zu machen, hat nur wenige Jahrhunderte gedauert.
Schon wieder: Die Übertragung der Fehler der Bibelreligionen auf das Heidentum – ein Ausschütten des Kindes mit dem Bade.
Aber wenn wir schon einmal dabei sind: Das Christentum war nie eine „Religion der Nächstenliebe“, beinhaltete von Anfang an die Saat der Intoleranz, die dann folgerichtig irgendwann auch aufgegangen ist.

Ich würde Dich doch bitten, die noch übliche Gemischtschreibung zu verwenden, es ist einfach zu schwer, kleingeschriebene Sätze richtig zu deuten. Man schreibt nämlich üblicherweise für den Leser, nicht für den Schreiber. Ein Schreiber, hunderte Leser. Deswegen sollte der Schreiber sich die Mühe machen, um es den Lesern zu ersparen. Außerdem gibt es bei Kleinschreibung viele Doppeldeutigkeiten, wie diese Beispiele zeigen:

Die Spinnen
Die spinnen

Der gefangene Floh
Der Gefangene floh

Er verweigerte Speise und Trank
Er verweigerte Speise und trank

Der Junge sieht dir ungeheuer ähnlich
Der Junge sieht dir Ungeheuer ähnlich

Wäre er doch nur Dichter
Wäre er doch nur dichter

Vor dem Fenster sah sie den geliebten Rasen
Vor dem Fenster sah sie den Geliebten rasen

Er hatte in Berlin liebe Genossen
Er hatte in Berlin Liebe genossen

Warme Speisen im Keller
Warme speisen im Keller

Soweit OT. Nun wieder zum Thema:


Zitat
Die einzige Möglichkeit, Gewissheiten zu erhalten, wird wohl über eigene Erfahrungen gehen, und diese Erfahrungen kann man dann mit andern Menschen diskutieren oder mit alten Texten vergleichen.
Das Problem ist nur, daß Menschen oft vorgeben, Erfahrungen gemacht zu haben, die es nie gab. Gerade im Netz wird doch gelogen, daß sich die Tastaturen biegen. Ich bestreite, daß echnerjunkies überhaupt über irgendeine spirituelle Erfahrung verfügen – wo sollte die den hergekommen sein?
Dazu kommt, daß die wenigen Personen, die Erfahrungen gemacht haben, diese gar nicht einordnen können. Oft reden sich die Leute was ein, was einer Nachprüfung nicht standhält. Ich habe selbst derartige Fälle entlarvt.

Zitat
Der Kern dieser Erfahrungen müsste dann etwas sein, was sich als allgemein-Menschliches quer durch alle Kulturen beobachten lässt - etwas so Allgemeines wie die Erfahrung, kulturübergreifend, dass Wasser den Durst löscht.
Klingt schön multikulturell und politisch korrekt, aber die Erde ist nicht überall gleich, die Mentalitäten sind es auch nicht, warum sollten nun die Erfahrungen gleich sein?

Lichtgruß,
Geza

9
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 05, 2012, 08:58:33 »
Es scheint mir ein grundlegender Unterschied in unsern Vorstellungen zu bestehen:

Ich glaube, daß uns höhere Wesen das, was wir als "Religion" tradieren, übermittelt haben. Deswegen ist es (von möglichen geringen Fehlern bei der Weitergabe durch die Jahrhunderte) die Wahrheit und kann und darf nicht verändert werden, da das Verfälschung wäre.

Dagaz und McClaudia aber glauben, daß sich Menschen die Religion nur ausgedacht haben. Deswegen ist die Religion höchstens die individuelle Wahrheit derjenigen, die sie sich ausdachten. Sie ist keine allgemeine Wahrheit und kann und darf (ja, muß sogar) verändert werden, um den Wahrheitsgehalt darin zu erhöhen.

Solange wir in diesen Grundhaltungen nicht Annäherung erreichen, solange werden wir nirgends zu Übereinstimmungenn kommen.

Geza

10
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: Oktober 04, 2012, 08:57:01 »
Zitat
Du befürwortest spirituelle Stände - also hast Du sie auch im Jenseits, ich nicht, also bei mir auch im Jenseits nicht. Religion wird immer von den Menschen und ihren Vorstellungen geprägt.
Da bin ich anderer Meinung. Ich bin nicht davon überzeugt, daß sich Menschen die jeweilige Religion (willkürlich) ausgedacht haben und ihr Denken nun die Wirklichkeit formt.
Ich bin der Auffassung, daß es eine bestimmte Wirklichkeit was ein Weiterleben nach dem Tode betrifft, gibt, die für alle gleich ist. Durch eigene Erlebnisse (z. B. Nahtoderfahrungen) oder Offenbarungen (Channeling usw.) haben die Menschen diese Wirklichkeit kennengelernt und darüber erzählen die Mythen. Da können wir Denken, Grübeln oder Sinnieren, wie wir wollen, wir könnn nichts von dieser Realität ändern.
Entweder gibt es Stände im Jenseits, oder nicht, das können wir nicht ändern. Wenn wir unterschiedliche Mythen haben, können wir letztendlich nur darüber spekulieren, welche Mythen richtig (d. h. zutreffend, "wahr") sind, und welche nicht. Aber in dieser Frage haben wir ja nicht einmal widersprechende Mythen, sondern praktisch weltweit Mythen, die uns mitteilen, daß es unterschiedliche Stufen im Jenseits gibt. Hier ist also selbst unsere Diskussion eingeschränkt. Natürlich kann man wie ein trotziges Kleinkind mit dem Kopf gegen die Wand stoßen und schreien: Das will ich nicht im Jenseits haben! Aber das Jenseits ändert sich deswegen gar nicht.

Geza

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Glaubensgebäude / Re: Karma
« am: September 29, 2012, 14:58:11 »
Zitat
und die sparzinsen sind im keller, geldgier greift da gar nimmer.
Die Geldgier bleibt, egal wie hoch die Zinsen sind. Und je niedriger die Zinsen sind, desto größer wird der Neid auf diejenigen, die andere Wege gefunden haben, Geld zu vermehren.

Geza

12
Glaubensgebäude / Re: Karma
« am: September 28, 2012, 19:29:18 »
Die Harmonielehre besagt ja nur, welche Töne, Intervalle usw. wie mathematisch (Schwingungen) entstehen - nichts aber besagt sie darüber, warum etwas auf uns in einer bestimmten Weise wirkt.

Zitat
vor allem haben die das geld, weil sies uns aus der tasche gezogen haben.
Ja? Haben sie uns in die Tasche gegriffen? Wohl kaum. Wir alle haben freiwillig unser Geld zu ihnen gebracht, damit es uns Zinsen bringt. D. h. wir haben sie beauftragt: Spekuliert mit unserm Geld, legt es an usw., damit es uns Zinsen bringt.
Unsere Geldgier war es also, die den Banken unser Geld gab.

Ja, und wenn nun einige Bänker mal Fehler gemacht haben, und sich die erwünschte Vermehrung unseres Geldes nicht einstellte, dann sind sie natürlich Verbrecher, wir aber sind nur unschuldige Opfer.

Und der (einzelne) Bänker, der sich vielleicht in ungesetzlicher Weise betätigt hatte, um sich Geld zu ergaunern, der wollte auch nichts anderes, als "mehr Geld" - genau wie wir und alle Anleger. Nur wir haben andere beauftragt und er hat es selbst getan. Und auf ihn schimpfen darf auch nur der, der einen Koffer mit Geld (nicht registrierte Geldscheine) findet und ihn brav bei der Polizei abgibt. Wer aber das Geld selbst behalten würde, der ist keinen deut besser, als der ungesetzlich handelnde Bänker - nur fehlte bisher die Gelegenheit.

Lichtgruß,
Geza

13
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: September 28, 2012, 16:23:54 »
die Geschichte, daß wir alle gleich seien, ist eine linke politische Utopie, in keiner Gesellschaftsform je verwirklicht worden. Man kann diese Utopie für sich als politisches Ziel aufstellen, muß aber auch akzeptieren, daß es Menschen gibt, die genau das Gegenteil wollen, nämlich gerade Unterschiede und Eliten.

Aber ich denke, hier in einer religiösen Diskussion über das Jenseits sollten die individuellen politischen Ziele jedes Users draußen bleiben. Ich werde mich jedenfalls nicht den politischen Wunschvorstellungen - zumal wenn sie auch noch völlig irrational und unrealistisch sind - von Mitdiskutanten anschließen und meine Beiträge entsprechend umformulieren.

Nach meiner Erfahrung und Beobachtung gibt es höhere und niedere Entwicklungsstufen, und darum werde ich sie auch so benennen. Ich finde es nicht richtig, daß solche Threads für politische Indoktrinationen mißbraucht werden.

Ich verwehre mich auch strikt gegen die Gleichsetzung von mir mit anderen Individuen; wenn ich mir ansehe, was heutzutage so frei herumläuft, dann muß ich jede Behauptung, diese Individuen seien mit mir gleich, als Beleidigung ansehen. Nein, ich bin nicht gleich mit diesen und will es auch nicht sein. Ja, ich empfinde mich als etwas besseres, auch wenn das einige stören mag. Es ist die Wahrheit und deswegen sage ich das auch.

Lichtgruß,
Geza

14
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: September 26, 2012, 18:22:05 »
Na ja, "Meisterseele" oder "Lehrtöchterseele" klingt doch etwas ungewohnt. Was ist denn an "höher" oder "niedriger" so schlimm, daß Ihr es nicht verwenden wollt?

Geza

15
Glaubensgebäude / Re: Anderswelt, Paradies, Walhall und Elysion
« am: September 26, 2012, 16:23:45 »
Wie willst Du es sonst nennen? Höhere Entwicklungsstufe und niedere. Höhere Klasse und niedere (untere) Klasse.
Daß es Menschen verschiedener geistiger Entwicklungsstufen gibt, darüber sind wir uns ja sicher einig. Also wie nennen? Und warum nicht bei "höher" und "niedriger" bleiben?

Gruß,
Geza

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