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Autor Thema: OBOD  (Gelesen 54589 mal)

Nordana Rone

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OBOD
« am: März 01, 2014, 20:37:27 »
Hallo allerseits!

Nach 11 Jahren Lehrgangsverweigerung überlege ich mir auf die alten Tage, den Lehrkurs vom Order of Bards, Ovates and Druids zu machen. Wenn, dann starte ich ihn erst 2015, weil vorher ists Humbug bei meinem Zeitmanagement. Aber nun nutze ich die Zeit, um hier zu fragen, ob wer schon mal den Kurs gemacht hat und wie so Eure Eindrücke zu OBOD sind?

Liebe Grüße! Nordi
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Lay an egg each day, the rest you sleep away!

Baldur

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Re: OBOD
« Antwort #1 am: März 02, 2014, 12:29:07 »
Naja, wers braucht,
habe zwar keine direkten Kontakt mit dem OBOD, habe aber ein Gehirn zum Denken, welches ich auch benutze; daher auch meine höchst reservierte Haltung zum OBOD und den angebotenen Kursen.

Hier die meine Begründung:
1) Der OBOD schreibt über sich selbst ( http://www.kulturgeister.de/html/obod.html ):
Zitat
Unsere Arbeit basiert auf dem alten System des Lernens durch Wissensweitergabe von Mund zu Ohr...
Hier beginnt meines Erachtens das Dilemma auch schon. Jeder der irgendwann einmal "Stille Post" gespielt hat, wird wissen, dass dies never ever funktioniert, nicht einmal bei 5 Leuten über drei Runden, das Ergebnis ist Schwachsinn. Wenn nun jemand behauptet, über Jahrhunderte/Jahrtausende "Altes Wissen" durch diese Methode bewahrt zu haben und dieses auch noch quer über Sprach-und Kulturgrenzen unverfälscht anbieten zu können, weiss ich schon von vornherein, ohne das Material zu kennen, dass es nur Scharlatanerie sein kann.
2) Weiters werden die Kurse über ein Fernstudium angeboten, ist also auch ein klarer Widerspruch zur eigenen Prämisse, "Mund zu Ohr".

Ich denke, dass man sich spirituelles Wissen und Wesen, sowie eine dadurch gereifte Persönlichkeit nur selbst erarbeiten kann, und dass mir das kein Fernstudium, keine Organisation oder Guru der Welt abnehmen kann, wenn es von Erfolg gekrönt sein will.
Wer vorverdautes altes Wissen braucht, kann sich das gleich bei den grossen Kirchen besorgen.

Also wenn du mich fragst, bleibe auf deinem Weg und mache so weiter, dass ist gut.
Deine bisherige Lehrgangsverweigerung kann ich nur höchst gutheissen, bleib dabei, aber dass ist nunmal meine Meinung zum Thema.

Liebe Grüsse und Göttersegen
Baldur
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Herdwart des Eldaring für Österreich
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Athunis

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Re: OBOD
« Antwort #2 am: März 02, 2014, 21:02:54 »
was kostet denn so ein Kurs?
Meistens wird da eh das gelehrt, was man sonst auch findet in der Literatur. Wenn du was suchst, was sich aus der Antike bis jetzt irgendwie gerettet hat, dann musst du auf eigene Suche gehen und dir dein eigenes Bild und deine eigene Interpretationen machen. Ich find Lehrer , Organisationen und Schulen in dem Beirech gut, wenn man dadurch wächst und auf seinem Weg weiter kommt.
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
"...Licht, Rum, Tabak, Glaube und die Probleme sind gelöst..."

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Mc Claudia

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Re: OBOD
« Antwort #3 am: März 02, 2014, 21:51:44 »
Slania Nordi,

hab Dir PN geschrieben wg. Leute. Hoffe, Du findest, was Du suchst!  :)


Allgemein, was ich (nicht) weiß:

Hier die Website:

http://www.druidry.org/join

Über den Kurspreis (m.W. das meiste über Telelearning) hab ich auf die Schnelle nix gefunden. Kann aber nicht so krass teuer sein. Also Scientology isses eher nicht.  :D

Mann muss die Neo-Druiden-Tradition halt mögen. Wenn mans nicht mag, braucht man auch keine Kurse machen. Meins isses auch nicht, weil zum einen zu sehr an Wicca angelehnt, für meinen Geschmack zu wenig historische Ehrlichkeit, zu sehr im Romantischen der frühen Druidenbewegung um Iolo Morganwg & Co verhaftet. Naja, und mit Orden und Aufstiegschancen (Barde > Ovate > Druide) in denselben hab ichs auch nicht so.

Aber wer das will, für den / die ists sicher ne feine Sache. Der Orden ist groß genug, in GB staatlich anerkannt, und trotz der drei Grade dürften sie mit Einweihungen ziemlich liberal und individuell umgehen - soviel ich bis dato so läuten gehört hab. Es ist viel mit Naturspiritualität dabei, künstlerischer Betätigung (Barden) und esoterischer Philosophie.

Soweit mein Senf dazu.

Liebe Grüße

Mc Claudia
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Mc Claudia

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Re: OBOD
« Antwort #4 am: März 02, 2014, 21:55:17 »
P.S.: Und nicht zu vergessen die dürftig besuchten Happenings in Stonehenge zur Sommersonnenwende:  :D

http://www.huffingtonpost.co.uk/2013/06 ... 76668.html

Ich glaub, allein meine aufkommende Platzangst bei so einem Massenritual prädestiniert micht nicht zur Druidin. *ggg* (kleines Spaßerl ...)
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Nachtfalke

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Re: OBOD
« Antwort #5 am: März 02, 2014, 22:11:53 »
Soviel zur viel gepredigten Toleranz und dem vielgelobten Respekt gegenüber "Anderen"... seitens der "Heiden"...
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
Gruß,
Nachtfalke

"Wenn du etwas riskierst, dann lebst du vielleicht nicht lange. Aber solange du lebst, ist dein Leben wirklich großartig. Ein Leben ohne Risiko ist sowieso nicht real." (Charles "Chongo" Tucker III)

Baldur

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Re: OBOD
« Antwort #6 am: März 02, 2014, 22:55:51 »
Wie meinst du denn das nu?
Toleranz und Respekt sind schon Ok. Aber wenn z.B. der Papst Schwachsinn redet, darf ich trotzdem anderer Meinung sein und dennoch tolerant. Toleranz ist nämlich, wenn ich jedem seine Meinung und seinen Standpunkt lasse, und meinen nicht auf Mord und Brand verteidige. Dann erst wirds intolerant.
Und Respekt ist, wenn mein Gegenüber nicht einschnappt, wenn etwas kommt, dass man nicht hören will, sondern auf sachlicher Ebene mit mir weiterdiskutiert.

Liebe Grüsse Baldur
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Baldur

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Re: OBOD
« Antwort #7 am: März 02, 2014, 23:12:34 »
Heilsa Nordi
Zitat von: "Mc Claudia"
Über den Kurspreis (m.W. das meiste über Telelearning) hab ich auf die Schnelle nix gefunden. Kann aber nicht so krass teuer sein. Also Scientology isses eher nicht.  :D
Habe auf der deutschen Seite folgende Angaben gefunden.
Also Scientology ist es wirklich nicht, aber ein Schnäppchen nun mal auch nicht.

Bardischer Grad Textversion (jede Lektion kommt in Form eines gebundenen Heftes): € 325,-
Ovaten Grad Textversion : € 245,-

Der Druiden Grad wird zur Zeit überarbeitet und ausgebaut, daher wird sich der Preis noch erhöhen. Im Moment sind es noch € 200,- für die Textversion.

Liebe Grüsse
Baldur
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Crysalgira

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Re: OBOD
« Antwort #8 am: März 03, 2014, 11:25:42 »
kleiner Einwurf von mir am Rande
ich habe die Erfahrung gemacht, dass in den meisten Fällen jeder Suchende an einen Punkt kommt, wo es allein nicht mehr weitergeht
hat man ein gutes soziales Umfeld, ist das natürlich schon eine große Hilfe
aber auch das beste soziale Umfeld kann direkten Kontakt mit Menschen, welche den gleichen Weg gehen wie man selbst, nicht ganz ersetzen
und genau dieses Problem sehe ich bei einem Fernlehrkurs am Horizont aufsteigen
selbst mit den modernsten Mitteln der Kommunikation (inklusive Video-Chat  :) ) ist der unmittelbare Kontakt enorm wichtig - dürfte an der conditio humana liegen
die paar Mal,wo ich mich darauf eingelassen habe, dass jemand, der von mir etwas lernen wollte, weiter als ein paar U-Bahn-Stationen von mir entfernt lebt, waren extrem mühsam und schwierig - für beide Teile! und irgendwann auch kostenintensiv, Zugtickets und Sprit fallen nicht vom Himmel, und wenn einer zum anderen von weit her kommen muss,entsteht ein irrer Druck, genau in diese paar Stunden dann alles hineinpressen zu müssen
das übliche Problem mit Erwartungshaltungen ....

und der zweite Punkt ist eher kleinlich, aber vorhanden  :)
wenn ich mich schon auf die Weitergabe von Mund zu Ohr berufe, sollte ich mich entweder daran halten oder ehrlich sagen, dass ich meine Lehrmethode angepasst habe ...

Crysalgira
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Mc Claudia

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Re: OBOD
« Antwort #9 am: März 03, 2014, 11:39:16 »
Hei Crysalgira,

ich denk, es kommt drauf an, welche Art das ist, was man lernt. Anleitungen, Techniken, die keinen komplizierten Körpereinsatz brauchen, kann man sehr wohl aus einem Text lernen. Gebete, Anrufungen, die Art und Weise, wie man ein Ritualsetting aufbaut, etc. Wenn es gut genug beschrieben ist, geht das. Und für Rückfragen reicht e-mail.

Wenn man natürlich tanzen, kämpfen, Trancereisen lernen will, ist ein lebendiger Mensch in der Nähe sinnvoll, weil da gehts um Tätigkeiten, die man mit Vorzeigen und in der direkten Kommunikation besser versteht (obwohl - ich hab mir ne ganze Taiji-Form auch schon mal von ner DVD angelernt - hatte davor eine ander Taiji-Form in einem Kurs - sinnvoll isses schon mit Lehrerin  :D  )

Kommt weiter auch drauf an, welches Vorwissen man hat. Als vollkommener Neuling wird ein Wicca-Kurs oder Druidenkurs sinnvoll sein, wenn man noch nie Rituale gemacht hat. Hat man ein entsprechendes Vorwissen, wird man mit Texten auch weiterkommen.

usw. Weiters gibts die OBOD-Leute ja auch in Österreich. Also Hilfe gäbe es ja. Und dass die modernen Druiden nix mit den antiken zu tun haben, außer vom Namen her und ihrer Liebe zur Geheimlehre, is eh klar. Also warum heute nicht auch schriftlich. ?  ;)
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JamesVermont

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Re: OBOD
« Antwort #10 am: März 03, 2014, 13:23:38 »
Hy Nordi!

Finds spannend, dass Du Deine Lehrgangsverweigerung auch aufgibst  :thumbsup: Ich nämlich auch.
Ist das ein Trend?

JamesVermont
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wanna see me?
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An Faolchu

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Re: OBOD
« Antwort #11 am: März 03, 2014, 15:12:21 »
Hallo Nordi,

es liegt mir fern, über OBOD zu urteilen, ich möchte Dich nur auf eine mögliche Alternative hinweisen:

http://www.celticdruidtemple.com/druidschool.html

Es gibt Online-Kurse und Möglichkeiten, Wochenenden oder eine Woche an Ort und Stelle (Irland) zu besuchen. Ich kombiniere beides und fühle mich sehr gut dabei, nicht zuletzt wegen der Leute dort. Was sie tun und wie sie es tun beeindruckt mich tief, und ich bin sicher keiner, der alles einfach akzeptiert und nicht hinterfragt. Ebenso mag ich keine starren Systeme oder Vorschriften.

Wenn Du näheres wissen willst, bitte einfach melden.

Grá
An Faolchú Bán
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An Faolchu Bán
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Re: OBOD
« Antwort #12 am: März 03, 2014, 18:22:12 »
Also, wenn hier schon das Konkurrenzprodukt angeboten wird, will ich auch: Raimund KARL hat mir gesagt, dass seine Uni in Wales/Bangor in Wirklichkeit eine uralte Druidenschule ist, und das Dr. vor den Professorennamen heißt in Wirklichkeit "Druide" ....  :goofy:
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Crysalgira

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Re: OBOD
« Antwort #13 am: März 04, 2014, 18:28:00 »
also, Claudia, wirklich!  :eek:
wie kannst du einen ehrenwerten Archäologen so in Misskredit bringen  :goofy:  :)

zurück zum ernsten Teil:
m.E. geht es bei einem spirituellen Weg eben nicht nur um Texte und Techniken
sieh mal, für einen Schulabschluss reicht es theoretisch auch, die Bücher zu lesen, Hausaufgaben zu machen etc.
außer z.B. in Chemie oder Physik, wo es auch um Experimente geht, reale Versuchsanordnungen usw. - da ist es schon besser, erstens einen Lehrer neben sich zu haben und zweitens kontrollierte Bedingungen

um bei dieser Analogie zu bleiben: wer macht denn dann bei einer spirituellen Ausbildung den Gegencheck, den reality check, ob das, was man da so vor sich hin tut, einen wirklich weiterbringt oder nur eine nette Illusion ist?
wie lernt man, mit anderen zusammen zu arbeiten? wie lernt man, diesen Glauben wirklich zu leben, wenn man nur sich selbst hat? mit wem feiert man seine Erfolge und lässt sich bedauern, wenn mal was nicht klappt? Und wo bleibt die Gegengabe für Lehrer, dass der mit jedem Schüler selbst wieder Neues lernt? die ist hier auf Geld reduziert, was schade ist ...

mir wäre es zu wenig, war es irgendwann zu wenig, meinen Glauben und meine Spiritualität alleine zu leben, sonst hätte ich keinen Kreis  :) aber vielleicht bin ich auch bloß dem alten Gedanken verhaftet, dass Glaube etwas mit Gemeinschaft zu tun hat, ich bin einfach nicht globalisiert genug  :goofy:

@ An Faolchu
das klingt recht nett - Online-Lehrgang mit Familienanschluss, sozusagen  :)
dürfte dann halt auch eine Geldfrage sein, ob man das auch nützen kann

@ Jamesy
ja, das dürfte im Moment wirklich ein Trend sein - ich kenne so einige Leute,  denen zur Zeit an einer Ausbildung gelegen ist, die sich eigentlich immer gesträubt haben
vielleicht liegt es daran, dass sich die kollektive Erkenntnis durchsetzt, dass nicht jeder für sich das Rad neu erfinden muss, sondern dass es durchaus erstrebenswert ist, vom Wissen anderer zu profitieren
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
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Mc Claudia

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Re: OBOD
« Antwort #14 am: März 04, 2014, 20:35:10 »
Hei Crysalgira,

Zitat von: "Crysalgira"
also, Claudia, wirklich!  :eek:
wie kannst du einen ehrenwerten Archäologen so in Misskredit bringen  :goofy:  :)

Hat er selber. Hat er mir erzählt, dass das ein running gag auf der Uni Bangor ist. *g*

Zurück zum OBOD, Orden, Kreisen, spirituellen Lehrer/-innen:

Zitat von: "Crysalgira"
um bei dieser Analogie zu bleiben: wer macht denn dann bei einer spirituellen Ausbildung den Gegencheck, den reality check, ob das, was man da so vor sich hin tut, einen wirklich weiterbringt oder nur eine nette Illusion ist?

Naja – ich weiß jetzt nicht genau, wie man in einem sehr der faktischen Realtiät fernen Raum (Religion, Spiritualität, Magie, Mystik) ernsthaft herausfinden will, ob was Illusion ist. Denn m.E. – bös gesagt – ist in diesem Bereich alles echt und zugleich Illusion. Alle Gottheiten sind existent und auch nicht, wahr und unwahr, jedes Ritual hat eine Wirkung, jede Meditation auch. Die wichtigere Frage für mich ist eher – wenn es um Feedback gehen soll – wie sehr kippe ich in meine religiöse/magische Welt rein, wie sehr leide ich an Realitätsverlust, wie kommen meine Techniken und Rituale, meine Empathie bei anderen an (oder nicht), wie sehr ist das, was ich behaupte mit dem kompatibel, was ich offensichtlich tue/lebe? Dafür ist kollegiales Feedback sehr sinnvoll. Aber das muss nicht unbedingt ein spiritueller Lehrer sein. Das können auch gute Freund/-innen ganz gut. *find*

Und wenn es um so krasse oder komplexe Sachen wie Körperbeeinflussung durch Trance, Meditation, Kasteiung, rituelle Tänze, Gesänge etc. geht – jo, da wäre jemand gut, der sich da auskennt, damit ich mich nicht selbst schädige bzw. damit ichs richtig mach. Aber da geht’s um Technik. Grob gesagt: Man kann auch als Charakterschwein super Yoga können und seinen Körper geistig so beeinflussen, dass man bei Minusgraden nasse Kleidung am Körper trocknen lassen kann. M.E. sind spirituelle Techniken von der Ethik unabhängig (was m.E. auch erklärt, warum einige spirituelle „Meister“ bei näherer Betrachtung egoistische, präpotente Arschlöcher sind.) Umgekehrt ist Charakterbildung etwas, das nicht von spirituellen Übungen abhängig ist. Selbstreflexion, Selbstkritik, das Wachsen am Leben ist voll unspirituell und geht auch ganz atheistisch und ohne Yoga, Trance & Co.

Zitat von: "Crysalgira"
wie lernt man, mit anderen zusammen zu arbeiten? wie lernt man, diesen Glauben wirklich zu leben, wenn man nur sich selbst hat? mit wem feiert man seine Erfolge und lässt sich bedauern, wenn mal was nicht klappt?

Naja – kommt drauf an, was man will. An meine Götter glauben und für sie Rituale machen kann ich definitiv allein auch. Das ist eine Sache zwischen den Gottheiten und mir.

Will ich diesen meinen Glauben mit anderen zusammen feiern, werde ich eben durch Üben lernen, mich in Gemeinschaftsrituale einzufügen bzw. Riten zu leiten. Aber auch das geht (erfahrungsgemäß) in einer gleichberechtigten Gruppe. Ist vielleicht ein bisserl anarchisch und nicht perfekt, aber Gemeinschaft und Feedback sind da und es funktioniert.

Also, um Religion in Gemeinschaft zu leben, brauch ich eine halbwegs gleichgesinnte Gemeinschaft. Nicht gezwungenermaßen einen spirituellen Lehrer.

Kommt natürlich auch auf die Religion an. Wenn die Religion Lehrer/-innen vorsieht, dann ist das halt so. Wenn nicht, dann nicht. Im Vaya habt Ihr ne Priester-Ausbildung, im OBOD gibt’s das auch, in diversen Mysterienreligionen und Geheimorden auch, und für religiöse Eliten in diversesten Traditionen auch. Als Normalgläubige brauch ich das eher nicht. Und in völlig offenen Religionen wie Asatru oder Celtic Recon (bzw. in den egalitären Versionen derselben – es gibt auch Gruppen mit Hierarchien) ist der gegenseitige Austausch von Wissen eher angesagt als ein spiritueller Lehrer.

Bleibts also:
- die Tradition bestimmt, ob und wie Lehrer und Ausbildungen vonnöten sind,
- der/die einzelne Anhänger/-in entscheidet selbst, wie und was sie lernen will oder nicht – und wird dementsprechend auch die Tradition wählen

Beides hat Vor- und Nachteile – und ist auch Geschmacksache. Und Götterseidank gibt’s grad im Heidentum genug Versionen für jeden Geschmack. :D

Zitat von: "Crysalgira"
mir wäre es zu wenig, war es irgendwann zu wenig, meinen Glauben und meine Spiritualität alleine zu leben, sonst hätte ich keinen Kreis  :) aber vielleicht bin ich auch bloß dem alten Gedanken verhaftet, dass Glaube etwas mit Gemeinschaft zu tun hat, ich bin einfach nicht globalisiert genug  :goofy:

Naja – jein. Es gibt spiritulle Wege, die kann / muss man alleine gehen und welche, die erfordern Gemeinschaft. Religiöse Einsiedler haben es gern autark (und die gibt’s nicht erst seit Facebook *g*).

Dann gibt’s Coven, Orden und sehr treue Gruppen wie die Deine. Und dann gibt’s ne Menge dazwischen, lockere Gruppen, wie z.B. unsere Sumbel-Gruppe nach dem Asatru-Stammtisch oder die open Rituals. Das wäre meine Bevorzugung. Jedem das seine, wie gesagt. Eine Gruppe wie Du sie hast wäre mir persönlich viel zu eng. Da würd ich Platzangst kriegen (wobei es egal ist, wie lieb und super die Leute sind – ich pflege auch mit meinen besten Freunden ein lockeres Verhältnis). Andere suchen genau das. Und andere wollen nur zu zweit oder alleine.

tjo. Jetzt hab ich genug geschwafelt. Mein Fazit: Nordana, wenn Du OBOD willst, dann machst Du OBOD, wurscht, was andere sagen!

LieGrü

Mc anarcho Claudia
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