Meine Frage ist jetzt: Hat ein Mensch wirklich ein tiefes ethisches Verständnis, wenn er Böses unterlässt, nur damit er nicht bestraft wird (egal ob hier oder drüben)?
Welche Motivationen, ethisch zu handeln, gibt es, wenn es mit Sicherheit, kein Strafen geben würde, wenn also niemand, kein Gericht, kein Staat, kein Karmagesetz, kein Gott böse Taten bestrafen würde? Welchen Grund hätte man dann, ethisch zu handeln?
Würde er ethisch handeln, wenn ihm keine schlimmen Konsequenzen und Strafen drohten?
Warum handelt Ihr ethisch?
Glaubt Ihr an kosmische oder göttliche Gesetze, die für Ausgleich sorgen, wie Karma oder das Berühmte „Böse Zauber kommen dreifach zurück.“ oder ähnliches?
Glaubt Ihr an ewige oder zeitlich begrenzte Höllen im Jenseits?
Was genau wird kosmisch geahndet, welche Taten? Auch Worte? Auch Gedanken? (Laut Buddhismus ist ja die Absicht das wichtigste, und auch in der Bibel findet man Gedankensünden – gibt es also so etwas wie die kosmische Gedankenpolizei?)
Und die Gretchenfrage zum Schluss: Wie weiß man, ob eine Tat schlecht war? Woran macht man das fest?
WARUM HANDELN WIR ETHISCH?
Ein Fakt ist jedenfalls: Ethik und Moral ist nur dann notwendig, wenn ein Mensch auf ein anderes fühlendes Lebewesen trifft. V.a., wenn zumindest zwei Menschen zusammenkommen. Ein Mensch, der alleine lebt ohne andere Menschen weit und breit braucht keine Ethik, weil er niemandem schaden oder nützen kann.
Die Religionen, die mit miesen Wiedergeburten oder Hölle oder ähnlichem drohen, gehen offenbar davon aus, dass Menschen eine höhere Instanz brauchen, die ihnen in den „Arsch tritt“, damit sie ethisch handeln (ob das von Religionen erwünschte Handeln immer ethisch ist – im vernünftigen und mitmenschlichen Sinne – lasse ich mal außen vor, ist aber auch eine wichtige Frage!)
Blöd nur, dass es Soziopathen und Psychopathen gibt, die dieses Wohlbefinden bei ethischem Handeln so gar nicht spüren.
Hat ein Mensch wirklich ein tiefes ethisches Verständnis, wenn er Böses unterlässt, nur damit er nicht bestraft wird (egal ob hier oder drüben)?
Welche Motivationen, ethisch zu handeln, gibt es, wenn es mit Sicherheit, kein Strafen geben würde? Welchen Grund hätte man dann, ethisch zu handeln?
Wie weiß man, ob eine Tat schlecht war? Woran macht man das fest?
Also ist wohl eher die Frage zu stellen: WARUM HANDELN WIR UNETHISCH?
Hallo! Nein. Angst vor Strafe führt nicht zu Verstehen. Verstehen ist m.E. unerlässlich, wenn man ethisch handeln möchte, sonst ist es ein reines Imitieren von Verhaltensweisen und das kann auch schon mal danebengehen....
Ich möchte diejenige, der ich in der Früh die Zähne putze, im Spiegel betrachten können, ohne mich zu grausen "Tut anderen nur das, was ihr wollt, dass sie euch tun!" lautet eines der Gebote meines Glaubens.
wer nicht zu den ca. hundert leuten gehört, die wir persönlich kennen, ist ein wandelnder baum, dessen früchte (z.b. brieftasche, handy) wir laut unserem "gewissen" (= von der evolution eingepflanztem sozialverhalten) jederzeit pflücken dürften, ...
Zitat von: "sigrun"Also ist wohl eher die Frage zu stellen: WARUM HANDELN WIR UNETHISCH?ich würde mal sagen: weil wir seit beginn der jungsteinzeit nicht mehr artgerecht leben. wir sind im wesentlichen affen, also kleingruppenwesen, leben aber großteils in populationen, die eher für ameisen funktionieren.
Da sieht man wieder mal was der Mensch davon hat, dass er sich selbst domestiziert und freiwillig in Massenhaltung lebt.Da könnte man doch fast soweit gehen und behaupten: Der Mensch hat das Böse selbst erschaffen als er sich von der Natur abgewendet / losgesagt hat (oder vielleicht besser ausgedrück: versucht hat sich über die Natur zu erheben).
Ich kann deinem Gedanken gerade nicht folgen, was hat unethisches Handeln in diesem Kontext mit dem Bösen zu tun?