Aber ich hab auch schon in Heidenkreisen und generell alternativ-religiösen Kreisen viele Diskussionen zum Thema erlebt, wer nun am "echtesten" oder "richtigsten" glaubt, wie Rituale durchgeführt werden müssen, etc.Meine Erfahrung ist auch, dass die meisten Leute ein strenges, enges Regelwerk mögen und Freiheit viel schwieriger finden, sogar dann, wenn ihr Dogma in den einen oder andern Punkten gegen persönliche Präferenzen geht.
„Jede Form der Religion, Magie und Mystik basiert auf Glauben an Dinge, die sich nicht beweisen lassen. Auch spirituelle Systeme, wenn sie unbeweisbare Dinge behaupten, beruhen auf Glauben.“
Ich komme zu diesem Schluss nach einigen Atheismus-Büchern
Mystische Systeme sowie einige Sparten heidnischer (v.a. auch neuheidnischer) Religionen oder Spiritualitäten (für alle, die den Begriff Religion nicht mögen) behaupten ja gerne, es gäbe einen gravierenden Unterschied zwischen Glaubensreligionen (z. B. die 3 abrahamitischen) und Erfahrungsreligionen (z. B. Stammesreligionen, Schamanismus, Buddhismus, Teile des Hinduismus ....). Die Argumentation ist ungefähr so: Glaubensreligionen verlangen von den Gläubigen, zu glauben, und fertig. Ohne innere Erfahrungen. Deshalb seien Glaubensreligionen nicht so „tiefgründig“, „echt“, „authentisch“, „realistisch“, „natürlich“ ....
Steine sind real. Jeder Mensch, der seine 5 Sinne beinander hat (oder auch nur ein paar davon), wird ähnliche Erfahrungen machen, wenn er/sie Steine sieht, berührt, daran riecht, darauf steigt. Was ich damit sagen will: Ich muss dem kritischen Rationalismus und ähnlichen Denkungsarten Recht geben: es gibt eine reale Welt, die von allen in einer Weise erfahrbar ist. Je ähnlicher sich die Lebewesen (also wir Menschen), desto ähnlicher die Erfahrungen. Wissenschaftliche Methoden können zu Erkenntnissen führen, die allgemeine (objektive) Aussagen über Teile dieser Realität treffen. Ob der Stein aber eine Göttin ist, ist eine Behauptung. Denn Göttinnen kann man mit den fünf Sinnen nicht erfahren. Es sei denn, ich nenne jedes Ding Göttin, dann erübrigt sich aber die Göttin selbst und ich kann gleich Atheistin bleiben.
Erfahrungen in Trance u.ä. sind immer subjektiv und können nicht objektiviert werden. Das heißt, wenn zwei Menschen in Trance gehen, werden sie wahrscheinlich verschiedene Erfahrungen machen.Es sei denn – sie sprechen sich vorher ab. Oder es ist ein Thema vorgegeben. Oder – sie haben denselben GLAUBEN, oder auch nur dieselben kulturellen Erfahrungswerte. Ein moderner Mensch wird Außerirdische sehen, wo ein Christ vielleicht Engeln begegnet, ein Hindu einer Göttin und ein Zen-Buddhist einfach nur Satori erlebt.
Ich behaupte also: jede noch so vernünftig klingende Form der spirituellen Lehre basiert vor allem auf Glauben.
Glauben an mehrere Leben ist nicht rationaler als Glauben an persönliche Gottheiten.
Mir geht es um Behauptungen, die ich im neuen Heidentum und auch von anderen "Erfahrungsreligionen" gehört habe, dass Erfahrungsreligionen "realer", "echter" .... seien als Schriftreligionen.
Die Idee, damit eine Diskussion zu eröffnen kam mir nach dem Hineinstolpern beim Surfen in einen Artikel über einen gewissen Lama Ole Nydahl, der genau diese Meinung vertritt, dass eben Buddhismus als Erfahrungsreligion einen höheren Stellenwert hätte als z.B. das Christentum und der Islam, die er als Glaubensreligion (im abwertenden Sinne) hinstellt. Dadurch kam die Erinnerung von früher auf, wo ähnliches in neuheidnischen Kreisen hörte (als Abgrenzung zum "bösen" Christentum). http://www.buddhismus-heute.de/archive. ... _1.de.htmlhttp://www.relinfo.ch/nydahl/vortragtxt.html
Die Idee, damit eine Diskussion zu eröffnen kam mir nach dem Hineinstolpern beim Surfen in einen Artikel über einen gewissen Lama Ole Nydahl, der genau diese Meinung vertritt, dass eben Buddhismus als Erfahrungsreligion einen höheren Stellenwert hätte als z.B. das Christentum und der Islam, die er als Glaubensreligion (im abwertenden Sinne) hinstellt. Dadurch kam die Erinnerung von früher auf, wo ähnliches in neuheidnischen Kreisen hörte (als Abgrenzung zum "bösen" Christentum).
Außerdem hat der buddhismus, soweit mir das bekannt ist, kein glaubensgebäude und keine götter. Er scheint mir eher eine innere haltung zu sein.
Zitat von: "morgane"Außerdem hat der buddhismus, soweit mir das bekannt ist, kein glaubensgebäude und keine götter. Er scheint mir eher eine innere haltung zu sein. Wie kommst du darauf? Da irrst du dich. Götter, Geister und Dämonen gehören dazu und haben seit jeher ihren festen Platz in den buddhistischen Sichtweisen. Nur sind die meisten von ihnen weltliche Wesen, also an Samsara gefeselt wie der Mensch, und sind daher keine Zufluchstobjekte. Sie sind keine Objekte religiöser Zuwendung und Betrachtung. Und natürlich hat der Buddhismus sehr viele philosophische Ansätze, Grundannahmen und Sichtweisen, ganz zu schweigen von den vielen, vielen Methoden der Praxis. Oder was meinst du, wenn du von einem "Glaubensgebäude" sprichst?
Zitat von: "Mc Claudia"im Buddhismus wird man angehalten, selbst zu prüfen, ob der weg des Buddha für einen gut ist oder nicht.in den 3 monotheistischen grossreligionen heisst es einfach: "glaube!" (und bisweilen: "oder brenne!").insofern ist der buddhismus ehrlicher.
im Buddhismus wird man angehalten, selbst zu prüfen, ob der weg des Buddha für einen gut ist oder nicht.in den 3 monotheistischen grossreligionen heisst es einfach: "glaube!" (und bisweilen: "oder brenne!").insofern ist der buddhismus ehrlicher.