Da muss ich Dir klar widersprechen. Mir ist keine bessere Methode, als eine saubere und faire (das heißt auch unabhängige) Doppelblindstudie bekannt, die die Wirkung einer Therapie oder eines Medikaments VON SICH testen kann. Jeder individuelle Erfahrungswert kann nur für den Menschen gelten, der es erfahren hat – und der Placebo-Effekt ist ja, wie wir wissen, äußerst mächtig. Erst saubere Studien mit möglichst vielen Proband/innen erhöht die Gewissheit, dass was wirkt, weils wirkt (und nicht, weil die Patient/innen GLAUBEN müssen, dass es wirkt). Gerade groß angelegte saubere Studien helfen, Heilungschancen kranker Menschen – quantitativ – massiv zu verbessern und das Sterberisiko zu senken.
Gerade die Individualität jeder Patientin / jedes Patientin ist ja wichtig! (Dass man als Arzt latürnich auch auf die individuellen Bedürfnisse und v.a. Krankheiten und Unverträglichkeiten von Patient/innen eingehen sollte, versteht sich von selbst, finde ich. Das hat aber mit dem Charakter der Ärztin / des Arztes zu tun.)
Meinen eigenen Erfahrungen nach kann man oft nicht einmal derselben Person bei derselben Krankheit mit demselben Mittel helfen. Meiner Erfahrung nach müsste Medizin hoch individualisiert sein, also auf jeden Einzelfall so weit wie irgend möglich eingehen. Aber das ist natürlich schon wieder zu teuer
Dann wären es meiner Meinung nach keine "Medikamente" und keine "Therapien",
- Rückgang der Krankheitssymptome: da diese definiert sind, kann man ihr Vorhandensein und ihre Ausprägung auch feststellen, d.h. "messen".
Problem nummer 1 Studien werden meist von der pharmaindustrie bezahlt, na und die sind natürlich interessiert ein produkt rasch auf den markt zu bringen. Was aber glücklicherweise nicht ganz so einfach ist.
Der charakter der ärzte geht schon in ordnung, nur leider stehen die unter systemimmanenten druck und die die sich da raushalten, haben die technischen möglichkeiten nicht (zu teuer) und auch weniger patienten, was wieder mit einnahmensverlust einher geht. Also in erster linie liegt es am system. Was natürlich mit allen bereichen zu tun hat, wie krankenkassen etc.
Auch wenn die Ursache einer Ursache einer Ursache einer Krankheit in meiner Seele liegen sollte, so ist auch das schulmedizinisch mit der Psychosomatik und der Psychotherapie abgedeckt, also keinesfalls mehr was Ungewöhnliches.
Zitat von: "Eldkatten"Dann wären es meiner Meinung nach keine "Medikamente" und keine "Therapien", Wie definierst du denn beides? Ein Medikament, ist für mich ein Heilmittel und eine Therapie ein Heilferfahren. Wenn also etwas heilt - egal wie - ist es dieser Definition nach ein Medikament/eine Therapie.(...)
(...)Was ist, wenn die Medikamente auf einer Ebene helfen, für die die Wissenschaft keine Werkzeuge hat, dies zu überprüfen?
Und dafür is der Staat nu wirklich nicht zuständig.
Wenn ein buddhistischer Mensch Depressionen hat und die Ursache seines Leidens weg haben will, geht er wahrscheinlich eh nicht zur Psychotherapie sondern in eine Sanga, um dort seinem Heil-Sein im buddhistischen Sinne näher zu kommen, oder?
Sagen wir mal, im buddhistischen Sinne (Hau mich nicht, Uhanek, wenn das nicht stimmt, ich konstruiere hier nur was, was der Veranschaulichung dienen soll.) wäre der gesunde, heile Zustand der, "eins mit allem" zu sein. Die Menschen, die das nicht sind, können als Folge ihres "uneins"-Seiens Depressionen bekommen. Diese Depressionen werden in der Psychotherapie behandelt, nicht aber die Ursache, die nach dieser Auffassung der Depression zugrunde liegt, nämlich das "nicht mit allem einssein" (bzw. das Leid, dass durch die Illusion verursacht wird, zu glauben, man sei es nicht.) Hier wäre die Depression also wieder nur das Symptom der eigentlichen Krankheit. Auch wenn das jetzt nix wirklich mit Buddhismus zu tun haben sollte - dass sollte als konstruiertes Beispiel dessen dienen, was ich als "Ebenen" habe verstanden wissen wollen.
Wenn aber etwas heilt - oder, wie ich es ausdrückte, "hilft" - dann ist genau diese "Heilung" messbar, und wenn es "nur" die Aussage der/des "Kranken" ist: "Ich fühle mich besser" ("Ich habe weniger/keine Schmerzen (mehr)", "Ich habe keine Angst mehr", "Ich kann besser schlafen"). Natürlich kann man das "Wohlbefinden" nicht mit Geräten messen, aber man kann die Wirkung einer Therapie oder eines Medikamentes feststellen, indem man eine Menge Leute befragt, die mit diesem Heilmittel behandelt wurden (und gleichzeitig eine Menge Leute befragt, die mit einem anderen Heilmittel oder gar nicht behandelt wurden).
Deswegen sagte ich ja, wenn sich die Wirkung nicht "messen" lässt, ist es per (meiner, und womöglich auch deiner) definitionem kein Heilmittel. Genau darum verstehe ich nicht so recht, was du mit deiner ursprünglichen Aussage
Wenn ein Heilmittel "hilft", lässt sich das auch überprüfen, notfalls einfach dadurch, dass mehr Leute danach sagen "Mir geht es gut/besser" als ohne oder mit einem anderen Heilmittel.
Ich könnte mir ein "Heilmittel" vorstellen, das auf einer Ebene hilft, für die die Wissenschaft keine Werkzeuge hat, dies zu überprüfen:[...] lässt sich die Wirkung einer Therapie, die die Aura heilen oder verbessern soll, nicht wissenschaftlich überprüfen.
[q] Das sind aber Dinge, die sich auf Ebenen abspielen, die ausserhalb des Geltungsbereiches der Wissenschaft liegen. Nach meiner persönlichen Definition sind das keine Heilmittel und keine Medikamente. Dass sie dennoch ihre Berechtigung habe, stelle ich nicht in Frage.
Ich hau Dich nicht, okay
Dies wird als Samsara bezeichnet. Innerhalb Samsaras gibt es viele relative Wahrheiten, zu denen auch der Umstand zählt, dass es Erkrankungen aller Art gibt, von denen eine als "Depression" bezeichnet wird.
Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube, buddhistische Praxis mit Psychotherapie gleichzusetzen oder anzunehmen, beides würde sich ausschließen oder man sei kein guter Praktizierender, wenn man einen Arzt oder gar einen Psychotherapeuten bräuchte.
Eine Aurareinigung oder eine Behandlung durch den Schamanen, ok, wenn's "hilft" in dem Sinne, dass sich der Behandelte danach besser fühlt (und sich sein objektivierbarer physischer und psychischer Zustand nicht verschlechtert hat), aber was wäre z.B. mit einem bis zur "Heilung" durchgeführten Exorzismus? Soll das auch zulässig sein? Die Kehrseite der grösstmöglichen Mündigkeit und Auswahlbreite nach dem Motto "Wer heilt, hat recht." ist nämlich die ins Kraut schiessende Scharlatanerie: Leute, die Linderung von Leiden suchen, werden finanziell ausgenommen oder der Egopflege des Scharlatans geopfert. Oder einer religiös oder sonstwie weltanschaulich bedingten untauglichen Methode unterworfen.
Zitat von: "Uhanek"Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube, buddhistische Praxis mit Psychotherapie gleichzusetzen oder anzunehmen, beides würde sich ausschließen oder man sei kein guter Praktizierender, wenn man einen Arzt oder gar einen Psychotherapeuten bräuchte.Auch wenn ich in meinem "Buddhismus-Beispiel" sonst Quark geschrieben habe, das habe ich aber nicht gesagt. *heftigdenKopfschüttelt*
Um Himmels Willen, das wollte ich Dir auch nicht unterstellt haben. Es ist nur generell eine weit verbreitete Idee, die ich Dir aber keinesfalls unterschieben wollte!
mein Beispiel würde stimmen, wenn ich sage, die "falschen Annahmen über das Wesen des Seienden" ist die eigentliche Krankheit, die das Symptom "Depression" auf der psychischen Ebene verursacht? (Und eine Depression möglicherweise die Symptome Kopfschmerzen und Magengeschwüre auf physischer Ebene?)