Meine Vorstellung trifft sich am ehesten mit dem pragmatischen Polytheismus, aber auch ein bisschen mit Animismus. Wo sind Eure Vorstellungen?
Ich hab nicht alles gelesen. Aber teilweise stimme ich zu, besonders dem teil über gott/göttin und dem über pantheismus nur bedingt: [i] "Die Problematik des Pantheismus liegt allerdings in seinem Religiositätsdefizit: Ist alles göttlich, gibt es keine Exklusivität des Heiligen, des Weihevollen."[/i]Dem widerspreche ich, und ich behaupte das gegenteil. Ist alles göttlich, dann ist alles heilig. Der begriff des heiligen wird dann nicht exklusiv verstanden sondern ausgeweitet auf alle erscheinungen.Götter sind dann nicht außen stehende, numinose mächte, sondern in allem wirkende kräfte, grundelemente aller physischen ausdrucksformen. Sie sind auch innerpsychische, dynamische aspekte unserer selbst, die in den göttergestalten personalisiert auftreten. Das geht so weit, dass sie uns in träumen oder in trance, scheinbar von außen, entgegen treten oder anderswie kontakt zu uns aufnehmen, wenn dieser bestimmte aspekt in uns aktiviert wurde oder nach ausdruck strebt.lg morgane
Wenn alles gleichermaßen heilig ist, nichts heiliger als was anderes, muss man vor allem gleich viel Respekt haben. Letztlich kommt man in Argumentationsdilemma, wenn es darum geht, Tiere oder Pflanzen fürs Essen zu töten, nicht aber Menschen. Alles ist ja gleich heilig. Welche Prioritäten auf welchen Grundlagen setzt man, wenn alles gleich heilig ist?
Und wenn alles heilig ist, ist nix heilig, weil es egal ist. Wenn alles Gott ist, ist nichts Gott.
Wenn alles gleichermaßen heilig ist, nichts heiliger als was anderes, muss man vor allem gleich viel Respekt haben.
Letztlich kommt man in Argumentationsdilemma, wenn es darum geht, Tiere oder Pflanzen fürs Essen zu töten, nicht aber Menschen. Alles ist ja gleich heilig. Welche Prioritäten auf welchen Grundlagen setzt man, wenn alles gleich heilig ist?
Also ich mach sehr wohl einen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Profanen (mal frei zitiert nach Eliade). Im rituellen Kontext darf man Dinge nicht tun, die ich im Alltag sehr wohl darf, weil das Ritual das Heilige symbolisiert.
Ist das so? Diese Argumentation macht mich nervös ... heißt das, im rituellen Kontext darf ich nicht ... z.B. lügen, im Alltag aber schon? Oder was Harmloseres, im rituellen Kontext darf ich mich nicht sinnlos betrinken, im Alltag schon?
Ich sehe das Verhalten gegenüber dem Heiligen auch flapsig gesehen als "sich einschleimen bei den Gottheiten".
An einem heiligen Ort führ ich mich für gewöhnlich nicht auf wie im Prater oder im Wirtshaus, sondern mit mehr Achtung und Respekt.
Ich sehe das ähnlich, wie wenn man von einem besonderen Menschen was will. Dem gegenüber verhalt ich mich auch anders als gegenüber irgendjemandem.
Wegen Pantheismus. Bitte mich nicht falsch verstehen. Pantheismus ist was wunderbares, und ich glaub, es ist diese all-Eins-Empfindung, die vielleicht jede/r hat in einem unio-mystica-Erlebnis. Nur, wenn ich das "Alles ist Gott" im Alltag leben wollte, käme zumindest ich manchmal in Dilemmas...